Thema: Au weia ...

Gelöschter Benutzer Erstellt am Mi 26.04.2006
Also zu meiner Schulzeit gab es in Aufsätzen noch das Prädikat "Thema verfehlt". O.k., hab ich mir auch mal eingefangen, weil ich zu sehr abgeschweift war ;-)
Wenn ich mir die Diskussion ansehe, in der es ursprünglich um ein Bikertreffen im Westerwald ging, dann möchte man schon gerne einzelne Beiträge dazu dem Inhalt nach in dieser Weise benoten :-(
Was mir jedoch übel aufstößt, sind die Beiträge, die zunächst nach ganz fürchterlich "brauner Suppe" riechen. Sowas sollte hier wirklich keinen Platz haben und man könnte es eigentlich besser wissen, als dummer, öffentlicher Meinungsmache auch noch Wasser auf die Mühlen zu geben.
Für West wie Ost gilt in unserem Lande nach wie vor, daß es regionale Mundarten gibt, die jemandem, der Deutsch als Fremdsprache erlernte, den Eindruck vermitteln möchten, daß dies mit der von ihm gelernten Sprache und Grammatik aber auch so absolut überhaupt nichts zu tun hat.
Dieses Erfolgserlebnis kann man aber auch z.B. in englischen Sprachräumen (mal Wales und Schottland der Nähe halber als Beispiel) und insbesondere auch in Indien und in arabischen Sprachräumen erleben.
Zu der Thematik "DDR am Hacken haben".
Von dieser Entwicklung hat der Westen bei nüchterner Betrachtung am meisten profitiert.
Schließlich sind die Investitionen und Transferleistungen, die seit der Vereinigung der beiden Deutschen Staaten fließen, letztlich wieder gen Westen geflossen und haben die Rezession, die zeitgleich in Westeuropa spürbar wurde, für Deutschland um Jahre verzögert.
Die Fehlentwicklung, die westlichen Firmen die Mittel und die deutliche Präferenz an die Hand gab, im Osten Betriebe zu übernehmen, Fördermittel einzustreichen, die Konkurrenz dort auszuschalten und damit im Osten Industriebrachen zu erzeugen, ist ein hausgemachtes Problem, von dem der Westen nicht schlecht profitiert aber nunmehr selbstverständlich auch mit geradezustehen hat.
Für die uniformierten Uninformierten: Der allenthalben vorgetragene Solidaritätszuschlag wird in West wie Ost gezahlt. Der wird gezahlt für ein wirtschaftliches Disaster, das wir einer grandiosen Einrichtung wie der "Treuhand" und dem kurzsichtigen Handeln westlicher Firmen verdanken, das man rückblickend als "Raubzug" bezeichnen muß.
Vor der Übernahme dummer Sprüche der allgemeinen Meinungsmaschinerie also vielleicht doch erst mal ein bißchen informieren.
Als motorradfahrende Bevölkerung sollten uns auch mehr die Aspekte interessieren, die uns diese Wiedervereinigung gebracht hat.
Für beide Seiten jedenfalls noch unbekannte und wirklich traumhafte Gegenden, die sich motorradfahrend erkunden lassen.
Für meinen Teil kann ich zumindest mit Überzeugung sagen, daß ich im Osten hervorragende Menschen kennengelernt habe.
Anders, ja, richtig. Die Ursache dafür liegt sicher auch in den unterschiedlichen Biographien.
ABER, menschlich und allgemein auch in einem Solidaritätsdenken untereinander von einer Art, die man im Westen durchaus hätte übernehmen sollen. Auf dieser Plattform aber zumindest wäre die Verbreitung solcher Züge durchaus wünschenswert.
In diesem Sinne "Feuer frei" für eine lebhafte Diskussion :-)