Thema: Auf einer grossen Wolke

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heike1303 Erstellt am Mi 14.11.2001
Auf einer grossen Wolke sind viele, viele Englein damit beschäftigt, sich auf das Weihnachtsfest vorzubereiten. Überall werden Nüsse vergoldet, Äpfel blankgerieben und fertige Päckchen mit roten Bändern verschnürt. Wenn Engel aus der Weihnachtsbäckerei frisches Gebäck bringen, werden sie jedes Mal von den herrlichsten Düften begleitet. Allen läuft das Wasser im Mund zusammen! Aber naschen dürfen die Englein nichts, denn alles ist ja für die Kinder auf Erden bestimmt. Aber die Arbeit wird voll freudiger Erwartung getan. Plötzlich wird es mucksmäuschenstill. Der Heilige Nikolaus steht auf einmal da und niemand hat ihn kommen sehen. Aber sein gutes Gesicht strahlt vor Vergnügen, und wohlgefällig sieht er auf seine fleissigen Schützlinge hinab. „Das habt ihr wirklich nett gemacht“, sagt er. „Aber wenn ihr hier fertig seid, müssen wir noch einmal unsere Lieder und Musikstücke proben. Ihr wisst ja, so recht hat es gestern noch nicht geklappt“. Gerade, als er wieder gehen will, fällt sein Blick auf das allerkleinste Englein. Es sitzt am Rand einer Wolke und ist ganz mir Gold beschmiert. Sogar auf dem winzigen Näschen sitzt ein goldener Fleck. Aber warum weint es denn so sehr? Der Nikolaus kommt näher und sieht überall Kuchenkrümel und Nussschalen herumliegen. Der kleine Tunichtgut hat die Nüsse nicht vergoldet, sondern geknackt und aufgefuttert. Und nun hat er Bauchschmerzen bekommen. Der gute Nikolaus nimmt den kleinen Sünder bei der Hand und führt ihn zur Hausapotheke, aus welcher das Englein ein paar Magentropfen bekommt. Einige Zeit später findet die Generalprobe für die kleinen Sänger und Musikanten statt. Der Nikolaus ist schon recht zufrieden. Doch bei der letzten Melodie legt er seine Hand hinter das rechte Ohr, um genauer hören zu können. So gut auch sonst gespielt wird, irgendeine Flöte quietscht immer grässlich daneben. „Ich möchte bloss wissen, wo dieser unmusikalische Störenfried steckt“, murmelt er vor sich hin. Natürlich ist es das naschhafte Engelchen von heute morgen. Obwohl es sich hinter dem Rücken eines anderen Engleins versteckt, entdeckt es der Nikolaus doch. „Du bist wohl doch noch zu klein zum Mitspielen“, sagt er und lässt sich die Flöte geben. Der verhinderte Musikant setzt sich schmollend auf den Wolkenrand und lässt seine Beinchen hinabbaumeln. Interessiert schaut er den Schneeflocken zu, die der Wind manchmal zu einem lustigen Tanz antreibt. Dann wieder schweben sie langsam und gemessen immer tiefer und tiefer. Als unser Englein sich einmal vornüberbeugt, um einer besonders dicken Schneeflocke nachzuschauen, purzelte es kopfüber hinterher. Ist das ein Schreck. Ein Glück, dass es sich noch zur rechten Zeit an seine Flügelchen erinnert! So landete es doch noch wohlbehalten auf der Erde- in der Nähe eines kleinen Dorfes, das ganz verschneit zwischen spitzen Hügel und dunklen Tannen daliegt. Geschwind fliegt das Engelchen auf die hell erleuchteten Fenster zu. Als das Englein an das erste Haus kommt, schaut es neugierig zu einem Fenster hinein und presst dabei sein vergoldetes Näschen an die Scheibe. In der Stube hat gerade ein kleiner Junge sein Geschenk bekommen. Plötzlich hebt er den Kopf und entdeckt das kleine Englein. Als er mit grossen, erstaunten Augen auf das Fenster zugeht, fliegt das Englein schnell weiter. Auf der Fensterscheibe aber ist ein goldener Fleck zurückgeblieben. „Mutti“ ruft der kleine Junge, „gerade war ein Englein am Fenster. Sieh nur den goldenen Fleck!“ Die Christnacht ist herangekommen. Unter dem dunklen Himmelszelt mir seinen flimmernden Sternen streben die Menschen ihrer Kirche zu. Auch der kleine Junge muss seine Spielsachen für kurze Zeit verlassen. Nun stapft er zwischen seinen Eltern durch den tiefen Schnee. Plötzlich bleibt er stehen und zeigt auf einige Stellen, an denen das reinste Gold schimmerte – hier ein Tupfen am Zaun, dort ein Flecken am Strauch. Die Spur führt zur kleinen Dorfkirche. „Hier ist das Engelchen vorbeigekommen. Das vorhin durch unser Fenster geschaut hat“, sagt der kleine Junge aufgeregt. „Ganz bestimmt!“ Die Mutter lächelt fein und zieht ihn weiter. Als die Gemeinde in der Kirche ein Weihnachtslied singt, blickt der kleine Junge mit glänzenden Augen zur Decke. Dort sind prächtige Gemälde zu sehen. Und all diese Bilder sind von vielen Englein umgeben. Aber eines von ihnen bewegt sich ja! Der kleine Junge hält den Atem an. Sein Englein sitzt da oben und sieht mit schelmischen Lächeln auf ihn herab. Dann fällt es mir seinem glockenhellen Stimmchen in den Gesang ein: „Stille Nacht, Heilige Nacht....“ – Im Himmel wird das Englein schon vermisst. Als es nach dem Weihnachtsgottesdienst wieder in den Himmel kommt, hat es wirklich viel zu erzählen. Ja, da kommen all die andern Englein aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Und was sagt uns die Geschichte?
Einen Weihnachtlichen Gruss
Heike


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Guzzi-Manu Erstellt am Mi 14.11.2001
Das ist aber eine schöne geschichte heike ;-))
Da ich aber in christlichen Dingen so überhaupt nicht bewandert bin, versuche ich dennoch mal eine Interpretation.
Ich glaube jeder von uns hat einen kleinen Engel bei sich, der ihn beschützt und Obacht auf "seinen" Menschen hat.
Auf mich passt ein Anderer auf.
Aber egal ob Engel oder Boddhisattva, jeder Mensch sollte nicht nur an Weihnachten an sich und seinen Nächsten denken, sondern immerzu.:-))
Was wären wir ohne gegenseitige Liebe und Achtung für ein erbärmlicher Haufen!
Also hören wir mal auf die Stimme des Engels und folgen dessen Ruf nach Harmonie und Glück.
Ich denke oft über nahestehenden, aber auch völlig fremden Menschen nach. Wir haben viele alte Leute, die in die Buchhandlung kommen und einfach nur ein wenig Ansprache haben wollen.
Ich gehe immer darauf ein, grade jetzt in der Zeit, wo es schnell dunkel wird und viele Menschen Keinen mehr haben um sich mitzuteilen.
Vielleicht bin ich auch ein kleiner Engel, wer weiß das schon ;-))
Auf jeden Fall ist diese kleine Geschichte es wert, mal darüber nachzudenken, was so alles schief geht in der Welt.
Mit nachdenklichen Grüßen,
Manuela

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heike1303 Erstellt am Mi 14.11.2001
Ja Manu, man muss nicht dem christlichen Glauben beizutreten um aus der Geschichte viele Dinge rausziehen zu können. Mir zum Beispiel kam grad in den Sinn gefallene Engel sind auch was Gutes, oder auch die Engel die nicht harmonisieren werden ihren Erfolg haben. Und da wir ja alle ein klein wenig Engel sind...hinterlassen wir sicher eine goldschimmernde Spur.
Heike

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Guzzi-Manu Erstellt am Do 15.11.2001
Hallo lieber Eggie !
In Bezugnahme auf Deinen letzten Satz, kann ich Dir mitteilen, daß wir bei Lebkuchen-Schmitz schon das große Christstollen-Festpaket geordert haben *freu*.
4,5 Kilo müßten doch reichen bis Nikolaus oder ?

Liebe Grüße vom Domino-Steine-Fan
Manu

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heike1303 Erstellt am Do 15.11.2001
mmmmmhhh liefern die auch in die Schweiz???

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Guzzi-Manu Erstellt am Do 15.11.2001
Ganz bestimmt ! ;-))
Ansonsten schick´ ich Dir eine Packung Elisen-Lebkuchen :-)).
Liebe Grüße,
Manuela, die grad´ ne´n Speichelsturz bekommt ;-))

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heike1303 Erstellt am Do 29.11.2001
Ach den Duft von Lebkuchen und Glühwein......die Zeit rückt immer näher *seufz*
Heike

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PittNapster Erstellt am Fr 30.11.2001
Ich mag eher den duft von Benzin und und die Sonne im Gesicht

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YZF600 Erstellt am Fr 30.11.2001
Ich kann mich der Meinung von Pitt nur Anschliesen.Ich mag den Geruch von Benzin ,Oel und verbranntem Gummi.Auch eine schöne Raucherpause an der Landstrasse ist eine schöne sache die mir ein Gefühl von Romantik in denn Kopf steigen lässt.
Gruss Klaus.
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