Thema: Ausreden in Ämtern II

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kdk11 Erstellt am Do 12.08.2004
Wieder eine Arbeitsvermittlung, diesmal in ein Callcenter. Ich vereinbare für den Klienten sogar einen Termin am gleichen Tag, wo er auch bei mir am Tisch sass und drücke ihm das Angebot in die Hand.
Am nächten Tag kommt er noch mal ins Amt und will sich zwischen Tür und Angel ein Schriftstück abholen. Das soll ich mal schnell fertig machen. Ich mache das schnell zwischendurch fertig und reiche es ihm raus, da drückt er mir noch einen verschlossenen Briefumschlag in die Hand, das wolle er noch schnell abgeben.
Nach der Sprechstunde öffnete ich den Brief und was kam zum Vorschein? Eine Krankschreibung ab dem Vortag. Er muß also direkt von dem Termin bei mir zum Arzt gegangen sein.
Eine Woche später hat er seinen nächsten Termin bei mir, eigentlich unnütz zu erwähnen, daß er nicht bei dem Vorstellungstermin war. Ich fragte, wie dies sein könne, daß er um 11.00 Uhr noch bei mir sitzt, ich ihm ein Arbeitsangebot gebe und er gleich danach zum Arzt rennt aber bei mir nichts von einer Krankheit erzählt hat.
Ja, zu Hause hätte er auf einmal ein Kratzen im Hals gehabt, er habe sich wohl erkältet. Deshalb konnte er nicht zu dem Vorstellungsgespräch.
Wie es ihm denn dann gelang, sich am nächsten Tag noch mal zu mir zu schleppen, fragte ich. Er brauchte doch so dringend eine Bescheinigung und er wollte mir ja auch ganz schnell die Krankschreibung zukommen lassen.
Nun wirkte der Klient am zweiten Tag aber alles andere als krank, so schwer könne seine Erkrankung ja nicht gewesen sein. Da entgegnete er, er hätte sich schonen müssen, weil er am Wochende umgezogen sei und legt mir einen neuen Mietvertrag auf den Tisch. Am Wochenende ging es ihm dann auch wieder gut.
Ich fragte, ob er denn dann bei dem Arbeitgeber sein Fernbleiben entschuldigt habe und einen neuen Vorstellungstermin vereinbart habe. Nein, natürlich nicht. Er wolle da auch gar nicht arbeiten, er befürchtet, dort Telefonverkauf machen zu müssen. Erfragt hat er das natürlich nicht, daß setzte er einfach voraus, weil es ein Callcenter war. Und Verkaufen könne er nicht.
Ach, der gute war, bevor er bei mir aufschlug, jahrelang freier Handelsvertreter....


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suzi1 Erstellt am Do 12.08.2004
noch ein witz:
ein langjährig arbeitsloser, vollalkoholiker, sollte zur realisierung der ICH-AG-Idee geld vom amt erhalten, um einen Kiosk zu betreiben.....
ein anderer, privat ähnlich gelagert, sollte am computer geschult werden
ist das noch normal?

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till11 Erstellt am Do 12.08.2004
und wie hoch ist der %-Satz dieser speziellen Art von "Kunden" gegenüber Leuten denen es wirklich schlecht geht und die arbeiten wollen aber nix finden?
Interessiert mich mal....

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Do 12.08.2004
Ist doch ganz klar, er war ein schlechter Handelsvertreter und ist deshalb abgerutscht. Wie kannst du einem Verkäufer anmuten einen Job anzunehmen in dem er reden muss. *grööööhl*

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kdk11 Erstellt am Do 12.08.2004
Prozentzahlen gibt es da nicht, schon gar keine verläßlichen. Bei mir schätze ich den Anteil solcher Kunden bei ca. 6-8 %. Wirklich verzweifelt eine Arbeit suchen, also Leute die von sich aus auf mich zukommen und meine Hilfe erbitten um eine Arbeit zu bekommen, liegt bei maximal 2%. Ca.15% meiner Klienten werden niemals eine Arbeit finden, da könnte er sich oder ich mich auf den Kopf stellen. Alle anderen, na ja, viele Schattierungen. Leute die von selbst eine Stelle finden, Leute, die die Arbeit annehmen die ich ihnen vermittle, allerlei Möglichkeiten.

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kdk11 Erstellt am Do 12.08.2004
Ich habe einfach nicht gut genug nachgedacht, das war wirklich ein unpassendes Angebot.

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kdk11 Erstellt am Do 12.08.2004
Über die Geldverschleudermaschine Ich-AG möchte ich mich nicht auslassen... da bekomme ich Magensäureüberschuß.

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suzi1 Erstellt am Do 12.08.2004
@kdk11
siehst du, hier wirst du bestens beraten.
wende dich also vertrauensvoll an biker.de....*gg*

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kdk11 Erstellt am Do 12.08.2004
oke, meine Probleme mit den Klienten sind damit aus der Welt...

Helft ihr mir auch weiter bei meinen Problemen mit meinen eigenen Kollegen, die auch des öfteren mal nur Gülle pumpen? Bei Problemen mit völlig schwachsinnigen Entscheidungen des Arbeitsamtes, der Kindergeldkasse und der Krankenkassen. Bei Problemen mit verbrecherischen Firmen, die Mitarbeiter ausbeuten. Mit Abzockervermietern?

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suzi1 Erstellt am Do 12.08.2004
ich denke, die meinungen sind hier so vielfältig, da wird bestimmt was brauchbares und praktikables dabei sein.

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kdk11 Erstellt am Do 12.08.2004
Wenn mal lange genug wühlt, findet man schon was
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