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bluelion
Erstellt am Di 24.12.2013
Noch 10 Tage bis Weihnachten. Es ist kalt, sehr kalt und wir beide frieren höllisch. Meine weissen Finger sind fast abgestorben und lassen sich kaum noch krümmen. Mit beiden klammen Händen umfasse ich die heisse Kaffeetasse und hoffe, dass die pulsierende Kaffeewärme in meine Finger kriechen wird. Es wäre sicherlich besser, die füllige Endurojacke abzulegen, damit die angenehme Raumwärme mich umspülen könnte. Peters blaue Augen sind vom kalten Fahrtwind gerötet und er zieht die breiten Schultern schaudernd nach vorne. Je zügiger man fährt, umso jäher nimmt die raue Winterkälte die Körperwärme aus der dicken Fahrkleidung. Über 100 wurd‘s wirklich ungemütlich und so mussten wir nach einer Stunde moderater Fahrt, die Strassen sind auch nicht sehr griffig, in dieses nette Café einkehren. „Tja, der Sommer geht nun wirklich langsam zu Ende“, bemerkt Peter. Der Sommer war für Peter, bezüglich des Motorradfahrens, nicht sehr erlebnisreich. Gleich zu Beginn der Saison musste er den Schein abgeben und war so auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. Jetzt, wieder im Besitze der Fahrerlaubnis, will er wohl das arg Verpasste nachholen, eiert durch die Kälte, und - ich bin dabei….. und friere mit ihm.
„Wenn‘s wieder wärmer ist, dann will ich einen guten Start in meine nächste Saison,“ nuschelt Peter mit einem lebendigen Flackern in seinen Augen „ich will so richtig in den Süden…, Palmen, Sand, Meer…. und…..alles.“ „Alles?“ „Ja, alles, so wie dieser … Bachelor… der hat ja auch Alle.“ „Du meinst diese fragwürdige Sendung, in welcher Einer dümmlichen Text absondert, Frauen in teuren Abendkleidern selektiert, rote Rosen verteilt und das zuschauende Volk das für echt, wirklich und wahr hält?“ „Genau!“ „Ich könnte mir vorstellen, dass so’ne Dummiangeschichte auch aus der Bikersubkultur stammen könnte!“ Ich schaue ihn fragend an. „Ja, Biking Bachelor," grinst Peter, "daraus könnte man was machen, ist ziemlich blöd - aber auf sowas stehen die Leute….“
Peters Blick fängt sich in einer leeren Raumecke des Cafés, dort über den drei älteren Damen, die, wie ältere Damen dies wohl häufig in Cafés tun, Süsses gierig aber dennoch kultiviert oral verwerten. Peter fängt an zu fabulieren, ein langer Monolog entsteht, ich getraue mich nicht, seinen Redefluss zu stoppen und schlürfe den inzwischen lauwarmen Kaffee. Peter spricht langsam und akzentuiert.
„Ich stelle mir so’n Typen vor, der im Radio oder in der Kiste folgendes erzählt…..:Ich bin nun seit vielen, vielen Wochen allein; - um genau zu sein, nun schon seit 3 Wochen. Es ist kein schönes Gefühl, am Abend von der Harley oder einem der anderen meiner diversen mega teuren Bikes zu steigen und zu wissen, da ist kein grossherziger, weiblicher Organismus, mit welchem ich den Abend ausklingen lassen kann.
Dies soll sich jetzt aber ändern. Ich möchte nun den „Biking Bachelor“ kreieren, eine für mich explorative Session, in welcher ich Frauen für mich aus einem Kreis dümmlicher Bewerberinnen aussuchen werde.
Wen spreche ich an? Junge, schöne, nur relativ-intelligente Frauen unter 28 Jahren. Sie sollten keineswegs asiatische Züge tragen oder gar negride Gene besitzen. Ihre zentral-körperlichen Ausprägungen sollten die Werte 110-60-95 aufweisen und ihr Organismus sollte um die 55 kg wiegen, ein IQ von etwas mehr als 70 wird für uns beide von Vorteil sein. Viel mehr möchte ich als Vorgabe nicht setzen. Unsere Gespräche und sexuellen Exzesse werden zeigen, ob wir füreinander geschaffen sind.
Wer bin ich? Ich heisse Roy, 32, 189, 80, Sechserwaschbrett, wahnsinnig reich und als Unternehmer extrem erfolgreich. In meiner unscheinbaren Tiefgarage meiner bescheiden 10 Hektar-Villa am Zürichsee stehen meine 21 Motorräder neben meinen 24 Automobilen bereit. Ich erwarte, dass die Bewerberinnen mega attraktiv sind. Dies bedeutet, dass neben den genannten perfekten körperlichen Ausprägungen sie sich auch als umgänglich und servil erweisen, - genau wie diese TV-Exponentinnen.
Die 12 besten Mädels dürfen dann eine Woche mit mir und meinen Bodyguards in meiner Super-Finca auf Malle verbringen. Mit meinem geilen Privatjet werden wir direkt von Zürich nach Malle fliegen und heisse Tage verbringen. Ein super Wettbewerb wird die Unwilligen als unbrauchbar aussondern. Also merkt Euch, nur Gewinnerinnen gewinnen.
Na Mädels, alles verstanden, oder soll es in einfachen Sätzen wiederholt werden?
Unterschrift: Roy Irresistible
Na?“
„Ahhhh, - mit wem eigentlich bin ich unterwegs?“
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