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VauzweiV
Erstellt am Sa 23.12.2006
Da ich Ganzjahresfahrer bin, nutze ich natürlich auch die Gelegenheit,
den Tag vor Heiligabend, mit dem Motorrad zum Einkaufen zu fahren.
Ja, ich weiss, ich bin auch einer der letzten Minute und ziehe am Spätnachmittag los.
Sorry, ich hatte einen stressigen Tag, noch viel zu erledigen, kennt doch jeder.
Zu der Gelegenheit hatte ich mein Topcase montiert, soll heissen,
hinten drauf und in den Verschluß einrasten lassen.
Obwohl mir noch nix passiert ist, bin ich vorsichtig und
kontrolliere grundsätzlich den Sitz des Topcase.
Alles in Ordnung und über die Autobahn den kürzesten Weg in die Stadt.
Durch die Stadt wird man begafft wie ein Ausserirdischer, so nach dem Motto,
die spinnen die Motorradfahrer.
Nun, mir macht es Spass und auch die Kälte macht mir nix aus.
Es liegt ja bekanntlich nur an der Kleidung, wenn jemand friert.
Ich also meine Einkäufe erledigt und alles munter in das Topcase gepackt.
Noch schnell einen Gang durch den Weihnachtsmarkt und dann auf in Richtung Heimat.
Mittlerweile wurde es schon duster und durch den Nebel wirkte es irgendwie unheimlich.
Also wieder kürzesten Weg über die Autobahn, ca.15km.
Der Nebel legte sich beim Fahren aussen auf das Visier und durch laufendes Wischen mit
einem Vließtuch, konnte ich das anfrieren verhindern.
Ich ließ es dann auf der Autobahn ziemlich laufen und war nach ca.15 Min. zuhause.
Motorrad abgestellt, vom Bock gestiegen und erst mal ins Haus gegangen.
Die Motorradklamotten ausgezogen und dann rausgegangen, um das Topcase zu holen.
Aber was war dass, kein Topcase auf dem Motorrad. So ein Sch....
Topcase weg,Geschenke weg, ich kanns irgentwie nicht verstehen.
Meine alljährliche negative Überraschung zu Weihnachten hatte ich ja schon hinter mir,diesmal war es das Finanzamt, hol euch der Teufel.
Jetzt war guter Rat teuer.
Schnell überlegen.
Verloren, dass war klar, aber wo?
Jetzt nur nix überstürzen.
Aus der Ferne höre ich ein Martinshorn.
Himmel, Arsch und Zwirn, wird doch nix passiert sein.
Sofort laufen alle möglichen und unmöglichen Szenarien in meinem Kopf ab.
Es hilft alles nix, ich muß zurück fahren und den kompletten Rückweg noch einmal
abfahren, bei völliger Dunkelheit und Minusgraden mit dicker Nebelsuppe.
So hatte ich mir den vorweihnachtlichen Abend eigentlich nicht vorgestellt.
Rein in die Klamotten, den Elefanten gesattelt und los gehts.
Unterwegs überschlagen sich die Gedanken.
Werde ich noch was finden, was könnte alles passiert sein, bei einem Topcase mitten auf der Autobahn.
Zuerst den Weg aus der Stadt zurück zur Autobahn,
ich kann nix entdecken, schlimmstenfalls oder lieber bestenfalls
hat es jemand gefunden und freut sich über die Geschenke.
Also rauf auf die Autobahn und mit gemütlichen Tempo,
am Rand zur Standspur, die Fahrbahn absuchen.
Kein leichtes Unterfangen bei dem Nebel und von
hinten rasen sie,als ginge es um ihr Leben.
Die haben sicher Radar und Echolot an Bord.
Vielleicht sollte ich bei der Gelegenheit erwähnen, dass sich an dem Topcase hinten, ein großer Reflektor befindet.
Nach ca.1/3 der Strecke, strahlt mir ein rotes Reflexionslicht von der Standspur zurück.
Ich natürlich sofort schlagartig die Geschwindigkeit durch bremsen reduziert und konnte gerade noch erkennen,
dass rechts an meinen Augenwinkel mein Topcase vorbeizog.
Nach ca. 15Metern kam ich zum stehen, lief zurück und siehe da, es war wirklich mein Topcase.
Ausser ein paar zusätzlichen Kratzern, keinerlei Beschädigung und die Geschenke waren auch ok.
Ende gut, Weihnachten gut, es wäre das erste Weihnachten mit zwei negativen Überraschungen gewesen.
Das war meine Weihnachtsgeschichte für dieses Jahr.
Merry Christmas
James
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