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bluelion
Erstellt am 01.06.2013
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Zuletzt bearbeitet Sa 01.06.2013 von bluelion
Marko und Micha wollen an diesem sonnigen Sonntag, so viele gab‘ s ja bislang noch nicht, mit ihren Yamahas in die Schweizer Berge. Bei Stein überqueren Sie die Landesgrenze und düsen schwingend durch den Obstkanton Thurgau. OK, es fällt schon auf, dass der Verkehr in der Schweiz langsamer fliesst, aber das könnte auch mit der angeblich so langsamen Art der Schweizer an sich zu tun haben. Sei‘s drum. Die leichten R1 wollen den 4. und 5. Gang und überhaupt. Kurz nach den ersten Häusern dieser unbekannten kleinen Ortschaft im Kanton Thurgau werden die beiden von der Kantonspolizei gestoppt und das vom Gesetz geforderte Schicksal nimmt seinen unerbittlichen Lauf. Der freundliche Beamte konzentriert sich auf Micha, der als Erster fuhr. Sachlich und höflich teilt der erfahrene Polizist mit, dass Mi-cha’s Fahrt nun hier zu Ende sei, - man habe ihn mit 122km/h gemessen und dies bedeutet Vollzug einer Straftat und somit ein sofortiges Fahrverbot in der Schweiz…… Mirko wurde nicht gemessen, und er geht straffrei aus.
Nach der Aufnahme aller persönlichen Daten, darf Micha sein persönliches 3-Monatsfahrverbot für die Schweiz entgegen nehmen – d.h., er darf ab sofort, ab Ort/Stelle nicht mehr fahren, also auch nicht mehr auf seinem Motorrad fahrend die Schweiz verlassen - und muss sofort mindestens Fr. 800,- bezahlen. Nicht genug Franken dabei? – kein Problem! Motorrad und persönliche Dokumente bleiben bei der freundlichen Schweizer Polizei; - Micha besorgt das Geld aus dem Bankomaten dort im Ort, nicht weit, 2 Kilometer zu Fuss.
Was bleibt zu sagen, werte Eisentreiber. Meidet die Schweiz, wenn ihr dynamisch unterwegs sein wollt. Die Bussenverordnung des Landes wurde auf den 1. Januar 2013 revidiert und hat peinsame Ansätze erhalten, deren Umsetzung kann dazu führen, dass man/frau als fröhlicher Mensch die Grenze der Eigenossen passiert, weil man/frau ja die Kurven und Berge erleben möchte; - und dann… als geprügeltes und hilfloses Etwas gen Abend um viele, viele, sehr viele Geldeinheiten ärmer die Grenze nach Norden überschreiten muss.
Einheimische verlieren ebenfalls sofort Fahrerlaubnis für 3 Monate und haben eine Busse von 30 Einkommenstagessätzen (Monatsgehalt/30x30) plus Kleinkosten, so um die Fr. 500,-, zu leisten. Dies alles kann so problemlos mal 5 000,- Franken und mehr betragen – für ab 36 km/h zu schnelle Fahrt. Der Betroffene ist „Täter“, er beging eine Straftat und ist nun auch für 2 Jahre vorbestraft.
Hier ein paar Infos:
Toleranzen der Messverfahren
Messung < 100 km/h 101-150 km/h > 150 km/h
Radarkasten 5 km/h 6 km/h 7 km/h
Laser 3 km/h 4 km/h 5 km/h
Nachfahrmessung 7 km/h 8 km/h
Bussen Ausserorts / Autostrassen
Geschw. bertretung Bussgeld in CHF Administrativmassnahmen
1 bis 5 km/h 40 keine
6 bis 10 km/h 100 keine
11 bis 15 km/h 160 keine
16 bis 20 km/h 240 keine
21 bis 25 km/h 260 bis 340 Verwarnung
26 bis 29 km/h 370 bis 460 1 Monat Führerscheinentzug
mehr als 30 km/h min. 800 min. 3 Monate
Einziehung und Verwertung von Motorfahrzeugen:
Bei groben Verkehrsregelverletzungen (z.B. grobe Geschwindigkeitsübertretung) kann das Fahrzeug eingezogen und verwertet werden, sofern der Täter oder die Täterin dadurch von der Begehung weiterer Delikte abgehalten werden kann.
Ja, so ist es nun ab 2013. „OK, viele werden vom Messstrahl erfasst, - ich sehe, ich spüre wo sie warten…“ sagt Erich, der bislang kaum Kontakt zu Verkehrspolizei hatte, obwohl er schon seit 16 Jahren mit schnellen Karren unterwegs ist.
Früher war’s tatsächlich anders…. damals gab’s die Radarpistole noch nicht, mit welcher heutzutage an erstaunlichen Orten erstaunlich genau gemessen werden kann. Bezüglich des Schnellfahrens lässt sich die noch so junge „Motorradära“ ein zwei Dimensionen teilen: die vor und in die nach der Erfindung der Radarpistole.
Josie packte seine BMW RR auf den Hänger und fährt zur Rennstrecke, - „Ich fahre nicht mehr auf der Strasse, - macht keinen Spass mehr. Was will ich mit dem 200 PS-Ding auf der Landstrasse…..? Die (Polizei) stehen doch überall mit der Pistole…“
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