Thema: glückliche kindheit

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matze21 Erstellt am Sa 31.01.2004
Wenn du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun. Verschwinde! Kinder von heute werden in Watte gepackt ...

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Wenn du als Kind in den 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt mit Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen und auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei! Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Keiner fragte nach "Aufsichtspficht". Kannst du dich noch an "Unfälle" erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht besonders. Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht dick.
Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.
Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms.
Wir hatten Freunde!!!
Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns... Wie war das nur möglich?
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir auch nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte damals nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht automatisch aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren oft der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!
Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit alldem wussten wir umzugehen. Und du gehörst dazu!

Herzlichen Glückwunsch!!!


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juescho Erstellt am So 01.02.2004
Mag ja so sein, aber das alles macht "Deine Firma" nicht aus Humanität der Arbeitnehmer wegen, sondern weil mit diesem "Handel" Kohle zu ziehen ist ... die Ware ist der Mensch. Sorry ... für mich ist das die moderne Form von Menschenhandel.
Eine stabile Industrie mit top Management und zukunftsorientierter, zuverlässiger Politik ohne "Nieten in Nadelstreifen" würde diese Art der "Taglöhnerei" aus meiner Sicht überflüssig machen.
Ich denke schon das es einem Menschen ein gutes Gefühl gibt einer Firma richtig "anzugehören", mit allem was dazugehört ;o).
Na ja, ich jedenfalls bin froh und dankbar einen "richtigen" Arbeitsplatz zu haben.
Gruß Jürgen

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am So 01.02.2004
Hi Jürgen,
Deine Rechnung geht nicht auf. *g*
Als Beispiel...
Ich hatte in Essen so 25 Elektriker unter Vertrag. Im Sommer waren sie meist bei kleinen Betrieben beschäftigt, wo im Winter 8 Mann, im Sommer 35 gebraucht wurden.
Im Winter hab ich sie bei einem Großkunden untergebracht, der von Okt. bis März hunderte Schaltschränke für einen Mobilfunkbetreiber baute.
So war der Mann durchgehend eingesetzt und hatte auch einen festen Job. Wir unterliegen denselben Gesetzen, wie jeder andere Betrieb auch.
Ich verkaufe eine Dienstleistung, bzw. Arbeitsstunden. Klar sind wir ein Profitcenter. Aber der Elektriker, der zu Dir Nachhause kommt und die Waschmaschine repariert ist dann quasi auch von 8 bis 10 Uhr Dein Sklave!? *fg*
Nein?
Siehste, meiner auch nicht. *gg*
Was ist denn ein richtiger Arbeitsplatz?
50 Jahre am selben Schreibtisch und ne goldene Uhr zur Rente? *g*
Das wird seit dem weltweiten Konkurrenzkampf immer mehr der Vergangenheit angehören.
Genauso wie Erdbeeren im Dezember, wird das die Zukunft sein.
Die Frage ist nur wer sich schnell genug anpaßt, denn hier greift wieder Darwins Theorie...
;o) Jojo

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juescho Erstellt am So 01.02.2004
Ist schon klar Uwe ... natürlich gibt es Beispiele die sich gut anhören und von mir aus auch noch positiv sind. Wärst ja in Deinem Job falsch oder einfach nur schlecht wenn Du´s nicht verkaufen könntest ;o) ... meine Meinung im Grundsatz ändert sich aber nicht, die Elektriker z.B. haben für Euch/Dich ja mitgearbeitet*g*.
Was ich diesbezüglich von Handel & Industrie erwarten würde habe ich schon geschrieben. Einen gewissen Strukturwandel in diversen Ämtern könnte man sich zusätzlich auch noch vorstellen.
Tja ... was ist ein richtiger Arbeitsplatz? ...würde mir schon einiges einfallen, ich z.B. hab in meinen derzeit 28 Jahren bei DaimlerChrysler sicher nicht nur ´ne goldene Uhr zur Rente ;o).
Dafür identifiziere ich mich auch mit Firma und Produkt und lass nicht alles fallen wenn Feierabend ist, oder es mal problematisch wird. Geben und nehmen in einem venünftigen Abgleich ist die Formel aus meiner Sicht. Ich kenne sehr viele Firmen in ganz Europa, nicht zuletzt durch persönliche Kontakte zu deren Mitarbeitern hat sich so zu diesem Thema meine Anschauung entwickelt.
Gruß Jürgen
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