Thema: HATTEN WA JA SCHON....

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till11 Erstellt am So 10.12.2006
das mit den PC-Spielen, hier eindlich mal ein sinnvoller Beitrag dazu:
Editorial aus c't 26/2006


Die Wurzel aller Übel

Morgens halb acht in Deutschland: Statt Pausenbrot und Mathebuch packen reihenweise deutsche Schüler Uzis und Blendgranaten in ihre Ranzen. Andere schnappen sich beim Boxenstopp in der Küche den Integralhelm und besteigen 900-PS-Flitzer. Dann jagen sie am nächsten Zebrastreifen ein paar Rentner. Wieder andere springen mit ihren Motorrädern durch Schaufenster oder stürzen sich im Lila-Kuh-Dress mit Skiern vom nächsten Hausdach.

Da gibts nur eins: Wir müssen endlich auf den tiefschwarzen Ritter aus Bayern und seine niedersächsischen Gefährten hören und das Übel gleich an der Wurzel ausrotten. Sie haben nach gründlicher statistischer Untersuchung das - als Killerspiel inkarnierte - Böse als Erste erkannt. Auf den Scheiterhaufen mit den Killerspielen!

So einfach und bestechend der Schlachtplan auch ist, kläglich scheitern wird er: Scheiterhaufen entsprechen nicht ganz den Regeln der Political Correctness. Lobbyisten laufen Sturm gegen die PC-Spiele-Verderber und Elternverbände warnen bereits davor, dass die Kinder dann am Sonntagmorgen bereits ab 7:42 Uhr im elterlichen Schlafzimmer um Aufmerksamkeit betteln.

Emsdetten war aber nur der Anfang: Kreative Statistiker fanden kürzlich heraus, dass nicht nur Ego-Shooter unsere Kinder zerstören: Das Online-Training mit Sportspielen suggeriert ihnen, sie wären auch im realen Leben talentierte Skispringer, Motocross-Fahrer oder sturmerprobte Einhandsegler. Nun kommen die Lieferanten von Gipsbinden, Krücken und Rollstühlen nicht mehr mit der Produktion hinterher. Die Arbeitsämter fordern eindringlich Hartz-IV.5, um der gewaltigen Schwemme arbeitsloser A380-Piloten Herr zu werden, die Microsoft und Co. Tag für Tag ausbilden. Von den verheerenden Auswirkungen der Schachspiele ganz zu schweigen.

Verbote braucht das Land! Nicht nur Ego-Shooter, sondern alle potenziellen Gefahrenquellen sind zu eliminieren. So zum Beispiel Brot. Brot birgt statistisch eine weit größere Gefahr als Killerspiele. Über 90 Prozent der Amokläufer konsumieren in den 24 Stunden vor ihren Massakern Brot. Noch fataler sind Eltern. Die Statistik belegt eindeutig: Jeder Verrückte hat welche!

Wie viele Menschenleben man da retten könnte! Um Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen oder nicht anständig erziehen, brauchen wir uns dann zum Glück keine Gedanken mehr zu machen, denn sie verbietet das Gesetz ja gleich mit.


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Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Mo 11.12.2006
Klasse Claus :-D
Bevor wir aber zu Hartz V kommen... ich hab da nen Vorschlag... Man schaffe neue Arbeitsplätze - Hausmeister für Computerspiele, ach nee, Gewaltspiele.
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