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Sputnik1
Erstellt am So 16.11.2003
Nachdem ich mich letztes Jahr mit meinem Beitrag über das Winterfahren so in die Nesseln gesetzt habe, habe ich mich dieses Jahr entschieden, es wieder gut zu machen und eine kleine Homage an den Wahren Biker geschrieben.
Ich muß zugeben, sie ist noch etwas ungeschliffen, aber ich hoffe, ihr verzeiht mir den einen oder anderen Formulierungsfehler.
Homage an den Wahren Biker
Es ist wieder soweit. Die warmen Sommertage sind nur noch Erinnerung, die Sonne wärmt nur noch gelegentlich für ein paar Stunden, und ich freue mich, wie jedes Jahr, auf die Wahren Biker, die Helden der vereisten Landstraße, die harten Kerle, die weder Eis noch Hagelsturm scheuen, um sich bei egal welchen Temperatur dem feindlichen Winter entgegenzustellen und der Gefahren und den Unannehmlichkeiten, die das Winterfahren mit sich bringt zu trotzen.
Jetzt endlich ist wieder die Zeit gekommen für den Wahren Biker!
Den ganzen Sommer über mußte er sich die Straße teilen, mit all den Weicheiern und Warmduschern, die ihm von allen Seiten um die Ohren fuhren. Jetzt endlich gehört ihm die Straße wieder alleine.
Während all die Warmduscher und Matratzenvorwärmer bei strahlenden Sonnenschein im glitzernden Pulverschnee über die Pisten carven, auf Skihütten beim Apre-Ski mit knackigen Skihasen die Zeit totschlagen müssen, bei schönem Wetter auf zugefrohrenen Seen sich mit Freunden und Familie mit Schlittschuhlaufen rumquälen und sich dazu noch diesen heißen Glühwein reinschütten müssen, heizt der Wahre Biker einsam über die vereiste Landstraße, immer in der Gewißheit, die nächste Kurve könnte die letzte sein,weil vielleicht in einem beschissenen kleinen Waldstück, dieses beschissene nasse Laub, oder so ein beschissenes kleines Stück gefrohrene Straße, ihm zum Verhängnis wird und er einfach von der beschissenen Straße fliegt. oder einfach weil der beschissene Grip auf den beschissenen kalten Reifen fehlt.
Das stöhrt den Wahren Biker nicht, denn er ist der Held der Landstraße, er ist es, dem alle nachschauen, wenn er vorbeifliegt mit seinem heißen Ofen, und sich denken:“ So blöd möchte ich auch mal sein – oder lieber nicht!“
Aber auch das stört den Wahren Biker nicht, denn er ahnt nichts davon. Und der Gedanke, der ihn den ganzen Sommer quält, „Wahrscheinlich kuckt wieder kein Schwein“, ist vergessen.
Er heizt zum nächsten Bikertreff und freuht sich schon auf das Schulterklopfen seiner Wahren Biker Freunde.
Denn sie sind die wahren letzten Abenteuerer, die wirklich richtig harten Kerle, eine eingeschworene Gemeinde unter den Bikern.
Ihn stört es nicht, dass er den ganzen Winter mit rotgefrorener Fresse rumlaufen muß und sein Motorrad Salz frißt, oder alle ihn für bekloppt halten, denn er weiß: er ist einer von IHNEN.
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