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macko
Erstellt am Fr 13.08.2004
Wenn Ihr bei dem Scheiss Wetter mal mit der Dose unterwegs seid und mal zu McDoof wollt,
genießt den Spass wenigstens:
Autofahren macht Spaß. Essen macht Spaß. Am meisten Spaß macht Essen im
Auto. Deswegen besitze ich diese erhöhte Affinität zu
Drive-in-Schaltern, speziell in meinem Lieblings-Fast-Food-Restaurant.
Das Vergnügen an der Self-Service-Version des Essens auf Rädern wird
allerdings erheblich durch die Qualität der Gegensprechanlage gemindert.
Ich bin der überzeugung, daß sie ihren Namen deshalb bekommen hat, weil
sie völlig gegen das Sprechen ausgelegt ist.
"Hiere Bechelun hippe," knarzt es mir aus dem Lautsprecher entgegen, der
übrigens ein lebender Beweis für die Haltbarkeit von Vorkriegsware ist.
Heiliger McDonald ! Investment wäre hier angebracht. Als erfahrener
Drive-In'ler weiß ich allerdings, daß der Herr am anderen Ende des
Dosentelefons sich gerade nach meiner Bestellung erkundigt hat. Ich
eröffne das Spiel klassisch mit einer Gegenfrage: "Haben Sie etwas vom
Huhn ?"
Aus der Gegensprechanlage tönt ein schwer verständliches Wort, dass
allerdings eindeutig mit "...icken" endet. Deshalb antworte ich: "Gute
Idee, junger Freund, aber zunächst möchte ich etwas essen."
Etwas lauter tönt es zurück! " TSCHIKKEN !"
"Ach so, Sie meinen Chicken. Nö, lieber doch nicht. Haben Sie vielleicht
Presskuh mit Tomatentunke in Röstbrötchen ?"
"Hamburger ?", fragt mein unsichtbares Gegenüber zurück.
Wahrheitsgemäß erwidere ich:
"Nein, ich bin Einheimischer. Aber wieso ist das so wichtig für meine
Bestellung ?"
"WOLLEN SIE EINEN H-A-M-B-U-R-G-E-R !?"
"Jetzt beruhigen Sie sich mal. Ja ich nehme einen."
"Schieß"
Stimmt, hatte ich nach der letzten Mahlzeit hier. Mittlerweile ist meine
Darmflora allerdings wieder wohlauf, so daß ich denke, ich kann es
erneut riskieren."
"OB SIE KÄÄSE ZUM HAMBURGER MÖCHTEN!?"
"Netter Vorschlag. Ja, ich glaube ich nehme einen mittelalten
Pyrenäen-Bergkäse, nicht zu dick geschnitten, von einer Seite leicht
angeröstet."
Ob die nächste verknarzte Meldung aus dem Lautsprecher nun "Aber sicher
doch" oder "Du *PIEP* " lautet, kann ich nicht exakt heraus hören.
Deutlich verstehe ich hingegen: "Was dazu ?".
"Doch ja. Ich hätte gerne diese gesalzenen
frittiertenKartoffelstückchen."
"Also Pommes ?"
"Von mir aus auch die."
"Groß, mittel, klein ?"
"Gemischt. Und zwar genau zu einem Drittel große, mittlere und kleine."
"WOLLEN SIE MICH EIGENTLICH VERARSCHEN ??!?"
Diese, wiederum sehr laut formulierte Frage verstehe ich klar und
deutlich. Sie verlangt eine ehrliche Antwort: "Falls das Bedingung ist,
hier etwas zu essen zu kriegen: Ja. Also, machen wir weiter?"
"Gut, gut. Etwas zu den Pommes?"
"Ein schönes Entrecoute, blutig, und ein Glas 1997er Chianti."
"ICH KOMM' DIR GLEICH RAUS UND GEB' DIR BLUTIG !!!"
"Machen Sie das, aber verschlabbern Sie den Chianti dabei nicht."
"SCHLUß JETZT ! Schalter zwei. Sechseurofünfundvierzig."
Schon vorbei. Gerade wo es anfängt, lustig zu werden. Aber ich habe noch
ein Ass im Ärmel. Ich zahle mit einem 200-Euro-Schein: "Tut mir leid,
aber ich hab's nicht größer."
*PIEP* freundlich werde ich ausgekontert: "Kein Problem," und mit kaltem
Blick ausbezahlt, klappert mein Wechselgeld auf dem Stahltresen.
Doch nicht mit mir! Ich will den totalen Triumph:
"Kann ich ne Quittung haben ?
Ist ein Geschäftsessen."
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