Thema: Solidarität.....

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traum-wunsch Erstellt am Mi 21.09.2005
Solidarisch kann ich mich nur mit jemandem zeigen, der weniger hat, dem es schlechter geht, egal in welcher Beziehung. Solidarität kann nur jemand geben, sie kann nicht eingefordert werden, genauso wenig wie man Liebe einfordern kann. Es ist etwas das man bereits als Kind lernen muß.
Die kleinste Solidargemeinschaft ist meines Wissens nach die Familie. Althergebracht ist folgendes Szenario: Die Mutter zeigt sich solidarisch mit ihren Kindern in dem sie auf Selbstverwirklichung und eigenes Einkommen verzichtet und sich um die leiblichen (Kochen, Putzen) und die seelischen (Trösten, Grenzen setzen) Bedürfnisse kümmert. Der Vater zeigt sich solidarisch mit den Kindern in dem er auf seine Selbstverwirklichung verzichtete und das Geld für das Leben seiner Familie heran schaffte. Er erklärte sich Solidarisch mit seiner Frau in dem er kleinere Aufgaben im Haushalt übernahm, sich mal um die Kinder kümmerte und ihr ein „Taschengeld“ zugestand. Die Frau erklärte sich solidarisch mit ihrem Mann in dem sie sich bemühte mit dem von ihm verdienten Geld zu haushalten. Die zwei Großeltern-paare erklärten sich solidarisch mit den jungen Eltern, indem sie mal die Aufsicht über die Kinder übernahmen, den Eltern dadurch zu frei verfügbarer Zeit verhalfen. Die Kinder, wenn sie älter waren erklärten sich solidarisch in dem sie eigene Ansprüche zu Gunsten der Familie, oder auch einzelner Elternteile zurückstellten, in dem sie im Haushalt kleinere Aufgaben übernahmen (auch wenn diese Solidarität manchmal erzwungen wurde)
Das funktionierte ab den 60er Jahren nicht mehr so recht.
Zunächst (im Westen) übernahm die Kirche einen Teil, sie richtete Kindergärten ein. Die wurden dann von staatlichen Kindergärten abgelöst.
Oberste Priorität hat für viele heute die Selbstverwirklichung. Da bleibt die Solidarität mit der eigenen Familie notgedrungen auf der Strecke.
Das soll nun die Allgemeinheit (Staat) übernehmen. So wie unsere Eltern oder Großeltern von ihren (10 bis 18jährigen) Kindern die Solidarität eingefordert haben und manches mal auch erzwungen haben, so glauben wir heute diese Solidarität von der Allgemeinheit (Staat) einfordern zu können.
Nur, die Allgemeinheit besteht nun mal aus vielen einzelnen Individuen, die fast alle die Ansicht vertreten….
Ein Ausdruck dafür ist auch die Spaßgesellschaft….
Mir ist klar, dass diese Entwicklung nicht umkehrbar ist, aber solange Solidarität nur eingefordert wird und diejenigen die sie fordern nicht selber Solidarität mit anderen üben, kann das nix werden.
Das was unserer Gesellschaft in erster Linie fehlt ist die Selbstverantwortung. Verantwortlich für mich bin ich, nicht die Allgemeinheit. Danach bin ich verantwortlich für meine Familie, und wenn ich das auf die Reihe gebracht habe, dann für das Wohl und Wehe der Allgemeinheit.
Wenn das wieder gelernt und durchgeführt würde, dann würde es vielleicht auch wieder Solidarität geben.
Ach ja, ich erwarte nicht, das sich Politiker anders verhalten als die Allgemeinheit, denn auch sie sind nur einzelne Individuen aus dieser Allgemeinheit :-))
und jeder einzelne Biker ist auch nix anderes. Wenn sich hier einer von Euch auf die Nase legt, und es gibt gerade mal zwei, die gute Besserung wünschen, dann ist das die Solidarität die jeder Einzelne im RL von der Allgemeinheit zu erwarten hat.
Gruß
Wally


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Speedfreak Erstellt am Mi 21.09.2005
Amen.
Nimms mir nicht übel, aber auch hier läßt sich meine alte Weisheit anwenden. Jene, die einen Rat gut gebrauchen könnten, haben leider kein Ohr dafür. Darum ist jeder Appell umsonst.

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traum-wunsch Erstellt am Mi 21.09.2005
stimmt!
nur, loswerden mußte ich das :-))

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Megarider Erstellt am Mi 21.09.2005
Wenn sich hier einer von Euch auf die Nase legt, und es gibt gerade mal zwei, die gute Besserung wünschen
Ach daher weht der Wind.
Wie Du schon selbst erkannst hast: einer von Euch ;-) Wo also ist dein Problem?

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till11 Erstellt am Mi 21.09.2005
Im Grunde hast du recht, nur....die gesellschaftlichen Werte sind nun mal nicht mehr die, die es einmal waren.
Mein ehemaliger Mitarbeiter, Russlanddeutscher, baute hier ein großes Einfamilienhaus für sich und sein 2 Söhne, als alles fertig war, heirateten die Söhne, und.......nahmen sich ne eigenen Wohnung, jetzt sitz er in seinem riesigen Haus und sein Weltbild ist völlig zerbrochen.
Und das spiegelt sich doch in allen Bereichen des Zusammenlebens!
Glaube eine gewisse Solidarität gibt es nur noch in den ärmeren Ländern, wo man noch auf einander angewiesen ist.
Schade !!!!!

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traum-wunsch Erstellt am Mi 21.09.2005
Stimmt Till, die gesellschaftlichen Werte haben sich verändert. Deshalb finde ich es lächerlich sie plötzlich wieder einzufordern....
egal von wem. Von der Allgemeinheit, oder von Bikern, oder von Unternehmern, oder von den Nachbarn :-))

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Mi 21.09.2005
da steckt verflucht viel Wahrheit drin!
Dass dieses "nicht-nur-an-sich-selbst​-Denken"​ so langsam aber sicher vor die Hunde geht, liegt wohl auch mit daran, dass die "jüngeren" Generationen meist in "Einkind"- Familien aufgewachsen sind und somit von klein an gar nicht mehr lernen mussten (oder konnten), wie Rücksichtnahme und "gemeinschaftliches"​ Verhalten gelebt werden bzw. dass diese Eigenschaften durchaus einen stärkenden Einfluss sowohl auf die Gemeinschaft als auch auf den Einzelnen haben.

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Mi 21.09.2005
und wer hat sich auf die nase gelegt??
habe da wohl nix mitbekommen...

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bad-girl77 Erstellt am Mi 21.09.2005
"Das was unserer Gesellschaft in erster Linie fehlt ist die Selbstverantwortung."
Da Du auch ein Teil dieser Gesellschaft bist, nehme ich an, dir fehlt auch die Selbstverantwortung?
Ich finde es grundsätzlich falsch, Probleme zu verallgemeinern. Ich übernehme sehr wohl Verantwortung für mich selbst. Ich bin in der Lage für mich selbst zu sorgen und das teilweise unter Umständen, auf die ich gut verzichten könnte. Mein Vater tut im übrigen genau dasselbe. Er verlässt Haus und Familie für Wochen um 450 km entfernt im Schichtdienst und ohne Wochenende zu arbeiten. Er übernimmt damit Verantwortung für sich und seine Familie und hat damit meinen allerhöchsten Respekt! Und es gibt noch viele, viele andere, die das auch tun! Die Autobahnen sind Freitags und Sonntags voll davon!
Wenn Du solche Probleme schon ansprechen musst (was Dein gutes Recht ist), dann differenziere bitte auch!
Und jedem einzelnen Biker, der sich gerade auf die Nase gelegt hat, das noch tun wird oder auch nicht: Es tut mir sehr leid, wenn ich es nicht sofort mitbekomme, aber schon mal gute Besserung!

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traum-wunsch Erstellt am Mi 21.09.2005
kann man hier nachlesen und da auch :-))
ich muß nu weg, ein paar Brötchen verdienen.....

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Megarider Erstellt am Mi 21.09.2005
Wenn ich eins nicht leiden kann, dann sind das Mitleidsbettler.
Gute Besserung HoferB.
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