Thema: Soziale Marktwirtschaft
Mopedjeck
Erstellt am Di 11.12.2007
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suzi1
Erstellt am Mi 12.12.2007
das habe ich doch geschrieben.... nur.... die gewinne aus den produkten werden nicht wieder als betriebskapital einsetzt, sondern an börsen verspekuliert, prachtbauten in die landschaft gesetzt, für fragwürdige sponsoren-aktivitäten verwendet oder wandern in die taschen der manager. kannst du mir mal sagen, was man mit dem jahresgehalt von 60 mio Euro eines einzigen mangagers in einem unternehmen alles bewerkstelligen kann??? ich denke, daß dann auch die gehälter der mitarbeiter berücksichtigt werden könnten, so daß auch kaufkraft vorhanden ist. |
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Gelöschter Benutzer
Erstellt am Mi 12.12.2007
... welches Volk meinst du? Die Fahrzeugíndustrie macht in den letzten Jahren jährlich steigenden Profit, global. Wen juckt es, wenn in Deutschland selbst ein Tief an verkauften Fahrzeugen herrscht? Das Geld wird halt woanders verdient. Der Staat wird eingreifen? Oder meinst du das Volk? Der Staat wird das Volk solang verdummen, bis es seine Macht selbst verliert, es zum Eingreifen zu spät ist. Ein führender Mangager sagte mal:" Ich bin nicht für die hohe Arbeitslosigkeit verantwortlich, nicht für den sozialen Abbau, ... ich bin einzig und allein für höchtmögliche Gewinne für die Aktionäre verantwortlich, es ist egal, wo und wie ich die erziele, aber nicht wann." Alles klar? Wenn der deutsche Michel mal auf die Strasse gehen sollte, wen wird es noch jucken, wenn eh im Ausland produziert, im Ausland abgesetzt wird? |
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Gelöschter Benutzer
Erstellt am Mi 12.12.2007
Moin Paule, zum Teil hast Du vielleicht recht, aber nicht gänzlich. Neulich kam noch im Fernsehen, dass etliche Firmen wieder zurückkommen, da die Schweißer/Schlosser im Ausland auch langsam spitz bekommen haben welchen Wert ihre Arbeit hat. Verbunden mit schlechterer Infrastruktur, ist die BRD plötzlich wieder der günstigere Standort. So kann's gehen! *g* Oder Thyssen... In DU-Beek wird gerade ein flatschneuer Hochofen gebaut, soll Feb. 2008 fertig sein. Wieso das? Stahl aus Indien oder China war doch so billig! *fg* Ganz einfach. Es gab nicht genug Stahl auf dem Markt und die Chinesen & Inder sind auch nicht blöde und haben der Nachfrage entsprechend die Preise angezogen. Verbunden mit den Transportkosten, denn da kommen tausende an Tonnen zusammen, und drohenden Konventionalstrafen, da der Stahl halt schneller gebraucht wird, als so'n Pott über den halben Planeten braucht, ist die Herstellung am alten Standort Duisburg wieder attrakiv! Tja, schaun mer mal, denn schon ist der Michel wieder vorne... ;o) Uwe |
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Mopedjeck
Erstellt am Mi 12.12.2007
Tja, als Volk in diesem Sinne, in dem Sinn der lokalen Verwaltung, die Menschen, die an den Tagen wie ich, gleichfalls zur Urne gehen und über die Verwaltung richten. Solange wir in unserem kleinen Land, selber klar kommen müssen und jede kleine Familie am Futtern und am Kacken halten muss, ohne das ein Chinesischer Staatsfond unsere Sozialkassen füttert, müssen wir wenigstens bei der Verwaltung in so beschränkten Grenzen denken. Ob man will oder nicht. Das hat nichts mit Ungerechtigkeiten zu tun, die ich unserer Verwaltung vorwerfe, die sie gegen andere Länder bringt. Teufelskreis. Der Krug geht solange zum Brunnen bis er bricht. Der Staat wird eingreifen, laut Grundgesetz muss er das (obwohl das ist ja schnell geändert)! Der von dir angeführte Satz ist mir selber auch sehr gut bekannt. Nur So ist das eine sehr einseitige Sichtweise aus der Sicht des Geldes. Nur es kann doch nicht wirklich jemand so viel macht haben, das er die Menschen zurück in die Wüste schickt. Es geht doch um uns, nicht ums Geld. Es ist einfach einem schwächeren etwas wegzunehmen. Das macht die Managerriege. Dafür wird er gefeiert. Wenn jemand darauf aufmerksam macht, das etwas unfaires passiert, wird der gleich hingestellt, als ob er anderen etwas wegnehmen will. Verdummen, ja den Eindruck habe ich leider genauso. Ausland, die haben doch die gleichen Probleme, wenn dort heute der profit davon getragen wird, morgen das Kapital abgeschöpft ist, müssen die übermorgen an Ihren eigenen Speck. Also das kann auch keine Lösung sein. Man kann nicht vom Wachstum leben. Das geht einfach nicht! Jedenfalls nicht auf Dauer! Manager sollten für die Arbeitsplätze die sie erhalten und schaffen entlohnt werden. Aber es is irgendwie echt kurios, in den letzten Wochen, habe ich den Begriff soziale Marktwirtschaft so oft gehört und dabei schert es die jenigen die es Angeht einen Scheiss. *kopfschüttel* |
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Gelöschter Benutzer
Erstellt am Mi 12.12.2007
Moin Det, wenn man unter http://services.langenscheidt.de/fremdwb/fremdwb.html mal "sozial" eingibt, dann wird man schnell erkennen, dass diesem Wörtchen schon einen gewissen Spielraum hinsichtlich seiner Bedeutung innewohnt. Das was als "Soziale Marktwirtschaft" verkauft wird, schließt den Bezug zu den Punkten 1) und 2) in den Erläuterungen auf der angegebenen Seite mit Sicherheit nicht aus. Wissen wir denn, welche Intention derjenige/diejenigen hatte(n), als der von Dir hinterfragte Begriff geprägt wurde? Womöglich waren diejenigen, welche diesen Begriff geprägt hatten, sich noch nicht mal drüber im Klaren, dass sich dahinter auch noch Bedeutungen wie unter den Punkten 3), 4) und 5) erläutert verbergen könnten. :-) |
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Mopedjeck
Erstellt am Mi 12.12.2007
Oh, das ist eine verlockende Idee, da habe ich mir noch gar keine Gedanken drüber gemacht, was man mit 60Mio. alles anstellen kann? Wieso spielt man dann überhaupt noch Lotto? Das ist doch dann furchtbar Uneffektiv. Es geht meiner Meinung aber weniger um die ganzen Mios. sonderen was damit gemacht wird! Forschung wäre Prima, das wir unser Energieproblem in den Griff bekommen. Bildung wäre klasse, wir brauchen viele Menschen, die uns Soziale kompetenz lehren. Also, mir fallen da schon noch mehr Dinge zu ein. Bekommt man schon eine Insel für die Menge Geld? |
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Mopedjeck
Erstellt am Mi 12.12.2007
Hi René, so wie ich mich daran Erinnere wurde mir das auch so in der Art einmal beigebracht. Was in diesem Kontext jetzt etwas Licht für mich in die Geschichte bringt, ist das Gegenteil von Sozial, auf das verwiesen wird. Solitär! |
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GypsyDjango
Erstellt am Mi 12.12.2007
Eine „wirklich freie“ Marktwirtschaft kann nie sozial im heutigen Sinne sein. Früher galt ein Unternehmen als sozial, wenn es den Mitarbeitern Arbeit, Lohn und Urlaub gab. Oder sogar Wohnungen baute. Heute gilt ein Unternehmen als sozial, wenn es sämtliche - oft firmenfremde - Bedürfnisse der Mitarbeiter befriedigt. Dabei rücken immer mehr die Rechte der Mitarbeiter in den Vordergrund und verdrängen gern die mit dem Arbeitsvertrag verbundenen Pflichten. "Damit eine Marktwirtschaft wirklich frei sei, müsse sie frei sein von Machtkonzentrationen und Zugangshürden, die einer ungehinderten wirtschaftlichen Betätigung des Einzelnen entgegenstehen." Klingt gut. Aber die Machtkonzentration des Staates und der Gewerkschaften wird hierbei geflissentlich unter den Tisch gekehrt. Die Hürden für eine "sozial-verträgliche" Beschäftigungkultur bauen Staat und Gewerkschaften auf. Und was die Unternehmensgewinne anbelangt, ist folgendes anzumerken: Unternehmen werden ihre Gewinne nicht dazu nutzen, Arbeitsplätze zu schaffen. Sie schaffen nur dann Arbeitsplätze, wenn sie sich davon Gewinne erhoffen. Als Mittelständler gibts noch eine Anmerkung: Wenn ich keine (relevanten) Gewinne erwirtschafte und Arbeitsplätze schaffe, bin ich vielleicht sozial aber auch dämlich (ich will nämlich meine Arbeitskraft auch vergütet haben). Blockiert werde ich bei der Gewinnerwirtschaftung durch Beamte (die ja keine Angst um ihren Arbeitsplatz haben) durch Gewerkschafter/Betriebsräte (die sich von der aktiven Arbeitsleistung verabschiedet haben) durch Kammern/Gremien etc. (die von Menschen besetzt werden, deren Arbeitserfolg i.d.R. mäßig bis schlecht war), von Arbeitsrichtern (die von Unternehmertum recht wenig verstehen), von Politikern (die Thesen vertreten, die lediglich ihrer Widerwahl und somit dem Erhalt ihres hochdotierten Jobs dienen)und von - einigen wenigen - Mitarbeitern, die Arbeit als bezahlte Freizeit interpretieren. Sozial ist ein Beschäftigungsverhältnis nur dann, wenn es BEIDE Seiten unter diesem Aspekt ausfüllen. Solange man immer nach dem billigsten Produkt giert, Leistungen schwarz erbringen lässt und Zahlungen auf den St.-Nimmerleins-Tag verschiebt, braucht man sich nicht wundern oder gar aufregen .... |
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Giri
Erstellt am Mi 12.12.2007
...soziale Markt Wirtschaft, ganz klar, dabei handelt es sich um die günstigen Bierpreise in der Kneipe am Marktplatz. Und wenn die Kellnerin auf der Kotze irgend so eines besoffenen Arschs ausrutscht und sich den Arm dabei bricht, kann sie zum Arzt gehen und sich behandeln lassen; trägt dann erstmal die Kasse. Wird ihr nun gekündigt, weil sie es mit der Krankschreibung etwas zu weit nach Mallorca getrieben hat, gehtse zum Amt und kassiert ne Stütze, damit sie nicht direkt unter der Brücke pennen muss. Hat sie das dann auf verschiedenen Wegen bis ins hohe Alter geschafft, muss sie auch weiterhin nicht direkt unter der Brücke pennen, obwohl sie nicht mehr arbeitet. Die Sozialzeit begann schon zu Bismarcks Zeiten, wenn ich nicht irre, kann aber auch davor oder danach gewesen sein. Irgendsowas muss es da mit dem sozial auf sich haben. Dass es eine Rückführung eines Teiles des erwirtschafteten Gewinns des Wirts zur Arbeitnehmerin gibt und es dadurch soziale Gerechtigkeit gibt im Sinne von Wohlstand für alle, ist wohl angedacht aber nicht konsequent umgesetzt, da wehren sich die Wirte. Dann gibt es noch sowas wie Kartellgesetzgebung zum Schutz der Verbraucher. Die Bierbrauer dürfen nicht durch Preisabsprachen den Preis diktieren. Aber so richtig staatlich reglementiert ist die Wirtschaft nicht, eher freier. Aber welche Wirtschaftspolitik der Staat verfolgen sollte, ist ebenfalls freier gefasst im Grundgesetz. Da gibt es Spielräume; eben nicht total aber auch nicht ganz frei. Gemessen an einem Ideal, wie auch immer man sich das im Sinne von freier Wohlstand für Alle ausmalen möchte, ist das hier etwas holprig. Im Unterschied zu vielen anderen Staaten auf der Erde funktioniert das aber in vielen Teilen noch richtig gut. Mann Mopedjeck, du kommst hier aber auch mit nem Thema. |
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Kralli
Erstellt am Mi 12.12.2007
Sozial und Marktwirtschaft passen nicht zueinander. Entweder obliegt es dem Sozialen oder der Marktwirtschaft Man könnte aber die Marktwirtschaft sozial vertretbar machen. Solange aber unser Staat das im eigenen Haus nicht gebacken bekommt wird es auch in der Wirtschaft nicht funktionieren. Das beste Beispiel ist die Stadt Berlin. Um Geld zu sparen ist das Amt auf die Idee gekommen, die Briefzustellung an Pin zu vergeben. Dadurch spart die Behörde Kosten, dass Dumme an der Geschichte ist nur, das die Postzusteller bei Pin von ihrem Gehalt nicht leben können und Harz 4 beantragen müssen. Das ist aber egal, denn das Geld wird ja in einem anderen Büro genehmigt und ausgezahlt und ob die jetzt mehr ausgeben müssen stört dem Sparbeamten wenig. Das Gleiche passiert doch in der Wirtschaft. Betriebe werden ins Ausland verlegt oder in Billiglohnländer verlegt. Das ist zwar billiger aber inzwischen auch nicht immer günstiger. Denn die Mehrkosten durch schlechte Ausführung oder auch durch Substanzen die Gesundheits- gefährdend sind, verursachen immense Kosten >siehe Martell und China| |