Thema: Honda NTV 650 BJ. ` 95

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sabine68 Erstellt am So 26.10.2003
Hallo, benötige dringend Hilfe.
Meine NTV 650 springt total schlecht bis gar nicht mehr an, wenn es draussen ein wenig feucht und kalt (diese Kombination)ist.
Bis Ende September hatte ich trotz der Sturzregen und keiner Abdeckung keine Probleme. Seit Anfang Oktober will sie fast gar nicht mehr anspringen. Die Batterie ist es nicht. Sie stand 14 Tage ohne Bewegung da, und ich weiss leider nicht, warum sie nicht mehr anspringen will. Kennt jemand von Euch dieses Problem? Ich habe es seit dem letzten Jahr. Davor lief alles wie am Schnürchen. Zudem sie dieses Jahr nach der Inspektion auch immer wieder an den Ampeln ausging. Es hoerte sich immer wieder so an, als ob sie "abgesoffen" wäre. Der Händler meinte ich würde wie ein "Mädchen" fahren und es wäre ok. Ich denke hier anders, habe aber leider keine Ahnung vom Schrauben.


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CBR-Tourenfahrer Erstellt am Mo 27.10.2003
Hallo Sabine,
ich kenne dieses Verhalten von der Vorgängerin der Revere, der "Güllepumpe (CX500). Eigentlich bin ich davon ausgegangen daß diese Macke bei der NTV nun ausgemerzt sei. In der Tat ist es wohl so daß dieses Problem nicht unbedingt typisch für die Revere ist.
Aber der Reihe nach - die CX500 hatte dieses Problem insbesondere, wenn sie länger nicht bewegt wurde, also auch bei trockenem Wetter, bei feuchtem Wettter noch mehr. Bei ihr war es so daß die Vergaser "nicht ganz dicht" waren, d.h. die brennbaren Anteile des Benzins sich schnell verflüchtigten. Wollte man dann starten soff der Motor oft ab. Ständiges Kerzenwechseln und nicht selten auch Starthilfe waren die Folge. Übrigens spricht man von einem abgesoffenen Motor dann wenn die Kerzen im Benzin schwimmen, also im fast wörtlichen Sinne "abgesoffen" sind. Prüfe doch mal die Verschraubungen der Vergaser ob die locker sind oder die Dichtungen vorhanden und ordentlich montiert sind. Dann würde ich ganz besonds die Ansaugstutzen in Augenschein nehmen, ob die möglicherweise Risse haben und Fremdluft ziehen - all das könnte eine mögliche Ursache für beide von Dir beschriebenen Probleme sein. Rein nur zum Überprüfen würde ich Dir noch folgenden Tip geben: Wenn Du gefahren bist und das Motorrad abstellen möchtest - schalte doch mal etwa 500 Meter VOR dem Abstellen den Benzinhahn auf OFF, also bei noch laufendem Motor. Die Schwimmerkammer der Vergaser werden sich leeren und wenn Du beim nächsten Sartversuch den Benzinhahn auf ON schaltest füllen sich die Schwimmerkammern mit frischem Benzin. Noch'n Tip: Beim Starten erst den Benzinhahn aufdrehen, dann das Gas mehrmals voll öffnen, eine Weile warten (ca. 30 Sekunden) und dann normal starten, also mit Choke. Wenn sie dann einwandfrei anspringt weißt Du wo das Problem liegt - an einer Undichtigkeit irgendwo im Bereich Vergaser.
Daß sie zudem noch an Ampeln ausgeht hat meiner Meinung nach - wenn es nicht an der oben beschriebenen Undichtigkeit liegt - eine andere Ursache. Hier tippe ich auf falsche Versagereinstellung. Passiert das denn eher im kalten Zustand oder auch wenn sie richtig warm gelaufen ist? Könnte ein simples Anheben der Leerlaufdrehzahl dieses Problem beseitigen? Natürlich sollte sie dann nicht jenseits von 1100 bis 1200 Umdrehungen liegen, das wäre zu hoch. Wie sieht es dann mit der Versagersynchronisation aus? Hast Du da was schriftliches drüber von der letzten Inspektion? Ist es überhaupt Bestandteil dieser Inspektion gewesen? Schließlich ist da noch die Gemischregulierschraube, wenn die so richtig verstellt ist dann läuft die Kiste im Stand ebenfalls sehr mies. Das ist was mir so spontan dazu einfällt.
Würde mich freuen wenn's Dir geholfen hat.
Viel Erfolg
Gruß - Jens

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Mo 27.10.2003
Hi,
ich weiß gar nicht, warum alle sofort an die Vergaser gehen. *g*
Kann natürlich sein, aber...
Alte Kfz-Mech.-Weisheit:
1. 90 % aller plötzlich auftretender Fehler haben ihre Ursache in der Zündanlage.
2. Am Vergaser fummeln wenn man die Zündanlage nicht überprüpft hat, ist wie Dachpfannen bestellen, wenn der Keller noch nicht ausgehoben ist. *fg*
;o) Jojo

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CBR-Tourenfahrer Erstellt am Di 28.10.2003
@Jojo:
Ich bin 2 Güllepumpen gefahren, zusammen etwa 70.000 Kilometer (Und Du?). Mit der Zündanlage (und meines Wissens hat die NTV die gleiche CDI-Zündanlage wie die Gülle) hatte ich NIEMALS Probleme, was natürlich nicht heißen soll daß sie unkaputtbar wäre. Im Gegensatz zu den Vergasern mit denen ich Probleme hatte, wie bereits ausführlich geschildert. Deine 90%-Theorie bezieht sich vielleicht auf ein Lehrbuch von vor 20 Jahren, als es noch Kontaktzündungen gab, möglicherweise trifft es auch auf die heutigen Modelle von Suzuki zu. Aber an einer derartigen Zündanlage wie von Honda verbaut kann fast nix kaputt gehen, allenfalls mal 'ne Zündspule wenn wir von den Kerzen mal absehen.
Im Übrigen machst Du es Dir wirklich leicht zu kritisieren ohne selbst mit Ratschlägen aufzuwarten. Etwas Konstruktives wäre angemessener gewesen.
Und Dein Vergleich mit den Dachpfannen hinkt nicht nur, er ist schlichtweg unpassend (freundlich ausgedrückt).
@Sabine:
Natürlich ist die Palette der möglichen Ursachen sehr groß, daher habe ich nur die aus meiner Erfahrung mit diesem Mopped wahrscheinlichsten aufgeführt.
Wenn das alles nicht fruchtet würde ich zunächst die Kerzen prüfen. Ist überhaupt ein Funke da? Wie sieht das Kerzenbild aus und wie ist das Aussehen des Zündfunken? Stimmt der Elektrodenabstand?
Schließlich besteht noch die Möglichkeit, daß Benzinhahn und/oder Benzinfilter, falls vorhanden, durch Korrosion im Tank verstopft sind. Außerdem käme noch ein völlig fertiger (verdreckter) Luftfilter in Frage.
So, daß ist was mir nun noch dazu einfällt.
Gruß - Jens

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Di 28.10.2003
Hi Jens,
die Regel erst die Zündunge zu überprüfen gilt seit mehr als 20 Jahren unverändert. *g*
Das sollte keine Kritik an Deinen Ausführungen sein. Mit den Hondas kennst Du dich sicher gut aus.
Trotzdem würde ich immer zuerst die Kompression und die Zündanlage überprüfen, denn nur wenn die i.O. sind lohnt es sich über Versager am Vergaser nachzudenken. *gg*
Ich finde, der Tipp ist durchaus konstruktiv, oder!?
Als Beispiel...
Als Speedys Kiste in den Alpen nicht mehr zog, haben 2 von uns auch zuerst Tank und Luftfilter runtergerissen und in die Trichter geguckt...
Als Fehlerursache stellte sich dann eine lose Zündkerze heraus, die nur noch mit 2,5 Gewindegängen hielt. *ggg*
Der Spuk war mit ner neuen Kerze nach 5 Minuten um. *fg*
Der Vergleich mit den Dachpfannen ist absolut nicht unpassend.
Ich hab Kfz-Mech gelernt, und es gilt immer noch die Regel, daß Einstellungen in einer bestimmten Reihenfolge geprüft werden:
1. Hat Motor Kompression?
Nein = Motor defekt, oder Ventile verstellt.
Ja = Nächster Schritt = Zündung prüfen
2. Zündfunke vorhanden und Zündzeitpunkt, Frühverstellung i.O.?
Nein = Kabel, Kerzen und Einstellungen überprüfen, ggf. ersetzen, bzw. einstellen.
Ja = Nächster Schritt = Vergaser/Einspritzung prüfen
3. Vergaser überprüfen, aber nur dann, wenn 1. & 2. eindeutig mit 'i.O.' abgehakt wurden!
An dieser Stelle sind Deine Tipps bezüglich HONDA sicherlich Gold wert. ;o)
Aber auch möchtest sicherlich nicht, das Sabine den Vergaser in ein Puzzle verwandelt, um dann rauszufinden, daß eine defekte Kerze die Ursache war, oder? :o)
Es mag sein, daß meine Ausbildung 20 Jahre zurückliegt. Seitdem heißen die 4-Takte unserer Motoren aber immer noch 'ansaugen, verdichten, arbeiten, ausstoßen'. *g*
Trotz modernster Technik hat sich das Ursprungsprinzip keineswegs geändert. *fg*
Linke zum Gruß Jens,
ich will Dich nicht ärgern, ich wollte auch nur ein bißchen konstruktiv sein.... *gg*
;o) Jojo

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ms3 Erstellt am Mi 29.10.2003
Hallo,
die von Fens beschriebene Problematik "gehört" quasi zur Güllepumpe, auch noch nach fast 200 TKM. ~gg~
Bei meiner noch ältere CJ (Kontaktzündung) habe ich auch den Benzinhahn geschlossen, bevor ich zuhause war. Ich hatte das zum Schluß so genau raus, daß sie es gerade eben noch die Hofeinfahrt hoch schaffte.
Vorteil: Beim nächsten Starten (KEIN E-Starter) brauchte ich nicht erst 5 -6 mal den "alten" Sprit aus den Vergasern kicken.
Noch besser: Direkt VOR dem 1. Startversuch die Vergaser leeren. Die haben eine Ablassschraube, einfach aufmachen. Zumindest bei der Gülle kommt man da gut dran. Und mit 2 kurzen Schläuchen dran gibt das nicht mal eine Sauerei.
Die klassische Fehlersuche à la Uwe würde ich (Bin kein Schrauber, schaue nur meinem Schatzi öfter zu, wenn er bastelt) mir in Sabines Fall knicken. Wenn die Kistet meistens läuft, wird sie ja wohl nicht nur auf einem Zylinder laufen.
Uwe, sogar Frauen merken, wenn die Hälfte des Motors brach liegt! ;o)
D.h., die Zündanlage ist m.M. nach eher unwahrscheinlich.
Die Aussage deiner Werkstatt "Fährst wie ein Mädchen" ist aber auch für´n Popo! Muß frau denn wie viele ihre männlichen Kollegen an der Ampel stehen und wild am Gas drehen? Dachte immer, daß dient der Schwanzverlängerung? ~sfg~
Vielleicht ist es ja wirklich nur das Standgas. Das zu verstellen hat ja nix mit am Vergaser rumfummeln zu tun...., das schafft sogar ein Mädchen.
lg Marion
PS: Die Vergaser, die bei meinem Schrauber im Karton und allen einzelteilen ankamen, waren ausnahmslos von Männern zerlegt! ~lol~
PS2: Sicher meldet meiner sich doch noch hier an, damit er meine stümperhaften Ausführungen kommentieren kann! ;o)

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Mi 29.10.2003
hi Sabine,
will ja keinem Tourenfahrer zu nahe treten....
aber ich tendiere genau wie Jojo dazu, die Ursache zunächst mal an der Zündanlage zu suchen.
weshalb?:
Du hast beschrieben, dass die Mühle in erster Linie bei "feuchtkaltem" Wetter bockt...
und feuchtkalt..., das ruft bei mir sofort eins innen Schädel:
Kondens-& Schwitzwasserbildung..., was bei einer schadhaften Zündanlage dazu führt, dass der Zündfunke überall rumtanzt..., nur nicht an den Elektroden der Zündkerzen.
Ursache können hier Haarrisse an den Zündspulengehäusen sein...., undichte Verbindnungen zwischen Spule, Leitung und kerzenstecker......,
evtl. Verschmutzungen im Bereich der o.g. Bauteile.... (schmutz = Hygroskopisch = wasseranziehend)..... und Feuchtigkeit ruft KRIECHSTRÖME auf den Plan..
Lösungsvorschläge:
erstmal alles gründlich reinigen...., danach Sichtkontrolle auf Haarrisse an den Zündspulen...
danach das Ganze evtl. mit etwas Silikonöl benetzen..., das sollte die Feuchtigkeit verdrängen.
mal gespannt, wer näher am Prob lag ;-))
kannst ja mal posten, wenn´s rausgefunden hast.
Gruss & viel Erfolg bei der Fehlersuche!
René

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Mi 29.10.2003
und...bevor die Fragen auftauchen:
ich hatte bereits ´ne Honda... (Heute Ohne Nennenswerten Defekt Angekommen)...... war zwar keine Güllepumpe..., und die hatte nach ca. 7 Betriebsjahren regelrecht "aufgerissene" Zündspulen.

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Sa 06.11.2010
www.ntv-forum.de
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