Thema: Ölwannendichtung XJ 600 Diversion

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bikeandball1968 Erstellt am Fr 21.05.2004
Meine Ölwannendichtung ist hin und ein privater SChrauber soll mir diese erneuern. Ich muss jetzt Teile besorgen und war auch schon ganz fleissig. Ich habe die Ölwanndichtung, einen Ölfilter, Öl und 4 Dichtringe für die Krümmerflansche, da auch die leidigen Stehbolzen angepackt werden müssen.
Was fehlt mir da noch? Was habe ich vergessen?Kann mir jemand noch Tipps geben?
Tausend Dank schonmal
Betty


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CBR-Tourenfahrer Erstellt am Sa 22.05.2004
Hallo Betty,
das wichtigste hast Du schon. Aber eigentlich sollte Dein privater Schrauber auch wissen was man da braucht!?
Eine Ölwanne ist im Grunde fast unabdingbar, alles andere gibt zu große Schweinerei beim Ölwechsel, den Du ja sinnigerweise wohl gleich mit anberaumt hast (hey, mitgedacht, gibt einen Bonuspunkt, ist nämlich durchaus nicht üblich ;-).
Der Ölfilter - ich nehme an es ist eine Patrone? Dann ist in aller Regel eine Gummidichtung dabei, schau' aber lieber nochmal nach. Wenn es, was ich nicht wirklich glaube, so ein Filtereinsazt sein solte, könnte es sein, daß keine Dichtung bzw. Dichtungen dabei sind. Die 50 Cent sollte man in diesem Fall doch lieber investieren.
Das Öl - ganz wichtig ist, daß es ein Motorradöl ist. Das preiswerte Öl vom Baumarkt, wenn es kein ausdrückliches Motorradöl ist, sollte man keinesfalls verwenden. Aus folgendem Grund:
Motorradöle sind in ihrer Struktur anders aufgebaut weil die Belastung des Öls in der Regel eine andere ist als beim Auto. Beim Auto braucht das Öl "nur" den Mmotor zu schmieren, das Getriebe hat ein separates Öl. Beim Motorrad, wenn man von BMW und einigen wenigen Ausnahmen mal absieht, muß das Getriebe mit geschmiert werden. Autoöle haben oft lange Molekülketten. Das Getriebe des Motorrades würde diese Molekülketten förmlich zermahlen, damit gehen wichtige Eigenschaften des Öles verloren, der Schmierfilm kann reißen so wie bei meiner CBR, die Folge von sowas findest Du hier.
Nicht zuletzt ist da noch die Kupplung, die bei den meisten Japanern im Ölbad läuft. Im Gegensatz zu Ducati, BMW und einigen andern, von denen insbesondere letztere zum Teil mit Salatöl auskämen *ist im Grunde als Kompliment zu betrachten*, muß Dein Öl auch hier wieder besondere Eigenschaften aufweisen, da es sonst zu dem berüchtigten Effekt des "Durchrutschens" der Kupplung kommen kann, Die Folge wäre ein extrem teurer Ölwechsel :-(
Was ich noch für äußerst sinnig halte und in einigen Fällen sogar vorgeschrieben ist (laut Hersteller) - eine Dichtmasse. Diese findet insbesondere an Ventildeckeln oft Verwendung und wird bei einer Ölwannendichtung sicherlich nicht fehl am Platze sein. Die Reparaturanleitung gibt hierüber aber nähere Auskunft. Ich rate dringend zu einer nicht aushärtenden Dichtmasse! Diese bleibt flexibel ähnlich wie Silikon. Sie ist aber hochtemperaturfest und man kann sie, muß man noch einmal an die Ölwanne oder den Ventildeckel oder was auch immer dran, auch ordentlich wieder abziehen. Im Gegensatz zu den aushärtenden Dichtungen, welche dann in kleinen Stückchen überall hin bröckeln, das ist 'ne Riesensauerei. Aber wie schon gesagt, informiere Dich am besten vorher ob die Verwendung einer Dichtmasse angeraten wird (oft in Kombination mit einer Gummidichtung, bei einer Papierdichtung meist nicht), denn eine vernünftige Dichtmasse kostet schon ein wenig Geld :-(
Krümmerichtungen sind in jedem Fall gut wenn die Auspuffanlage entfernt werden muß, was beim Ausbau der Ölwanne wohl kaum zu vermeiden ist. Je nach Fahrzeugkonstruktion gibt es auch noch Auspffdichtungen, die stecken zwischen Krümmer und Endschalldämpfer. Diese können relativ teuer sein, sind aber nicht unbedingt erforderlich. Jedenfals würde ich es riskieren, die alten wieder einzubauen. Ist sie dann zu laut kann man die Dichtungen immer noch kaufen, sowas hat ein gewissenhafter Händler immer vorrätig.
Da ich noch keine Diversion gefahren bin weiß ich nicht, was man zur Demontage aller Anbauteile (Verkleidung, Auspuffanlage etc.) benötigt; es ist aber eigentlich (mit Vorbehalt!) nicht zu erwarten daß da irgendwelches Spezialwerkzeug erforderlich ist; aber auch hier gibt die Reparaturanleitung in der Regel genauere Auskunft. Falls Du so eine Reparaturanleitung nicht hast - sie kostet zwar 24,90 Euro, aber das Geld hast Du bereits mehrfach nach dem ersten erfolgreichen Eingriff wieder raus. Ist aber nix für Laienbastler, es wird einiges an Grundwissen voraus gesetzt.
So, mehr fällt mir nicht ein.
Hoffe auf gutes Gelingen!
Gruß - Jens

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bikeandball1968 Erstellt am Mo 24.05.2004
Tausend Dank für die lieben und ausführlichen Tipps. Kann ja so gar nichts schief, gehen. Ich werde berichten :-)
LG Betty
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