Thema: Fahrbericht Yamaha XVS650 DragStar

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Mo 18.10.2010
Ich habe seit 1971 den PKW Führerschein - und seit 1975 den Moped Schein Klasse 1...
und nun fahre ich nach 32 Jahren Abstinenz eine Yamaha XVS 650 DragStar...
Ich habe die Yamaha XVS 650 mit einem Kilometerstand von 21.100 - aus dem Baujahr 2000- in Blau - als Drittbesitzer sehr Günstig beim Moped-Tempel in Langenfeld gekauft. Eine sehr gut erhaltene Maschine bekommt man je nach Kilometerleistung zwischen 3.400 und 4.000 €. Die XVS 650 leistet ungedrosselt 39 PS - ein Wert der häufig von PS-stärkeren Kameraden zu Unrecht belächelt wird, denn die XVS 650 ist mit einer Höchstgeschwindigkeit von 147 Km/h in den Papieren eingetragen. Somit hatte ich bisher auch keine Probleme zum kurzfristigen Überholen von 80 - 130 Km/h zu beschleunigen. Wer allerdings mal ein Cruiser, aufrecht direkt im Wind sitzend mit einer Geschwindigkeit von mehr als 120 Km/h mehr als ein paar Minuten gefahren hat, weiß das der Spaß am Cruisen dort langsam sein Ende findet. Die XVS 650 erreicht ihr Maximales Drehmoment von 51 Nm bereits bei 3000 U/Min und zieht ohne merkliches Leistungsloch bis auf Ihre Höchstgeschwindigkeit hoch, wenn man es denn mal drauf ankommen lassen will. Die wahre Freude und echtes Cruisergefühl stellt sich allerdings eher mit blubberndem Motor, bei 50Km/h im 5. Gang in der Stadt oder mit 80 - 100 Km/h auf der Landstraße ein. Der dickgepolsterte breite Fahrersitz ist sehr bequem und stellt auch bei längeren Fahrten kein Ermüdungs oder Sitzproblem dar. Der Sozius-Sitz allerdings hat nicht einmal den Namen Sitz verdient. Er ist nicht nur sehr dünn, klein und unbequem, sondern verursacht beim Sozius schnell ein Gefühl der Unsicherheit, da er dieselbe Wölbung aufweist wie der Rear-Fender auf welchem er montiert ist. Keine Freude am mitfahren für den Sozius. Ich habe eine Körpergröße von 1,86 m und finde die Sitzpositzion mit Ihren 69cm über dem Boden optimal. Die Knie befinden sich bei mir somit in einem erholsamen 90Grad Winkel und geben auch nach längeren Touren kein Grund zur Beanstandung. Ein Wechsel auf häufig empfohlene Fußrastenvorverlegung ist meiner Meinung nach bei einer Körpergröße von bis zu 1,86 Metern nicht notwendig. Die XVS 650 hat einen 16 Liter Tank, welcher eine Reserve von 3 Litern einschließt. Trotz defensiver Fahrweise hat meine XVS 650 einen regelmäßigen Durchschnittsverbrauch von 4 bis 5,3 Litern. Ich sollte noch an meiner Fahrweise Arbeiten! Sonst wird's nichts mit bis zu 400 Km Reichweite. Die laufenden Kosten betragen in meinem Fall eine Jahressteuer von 47 € und eine Haftpflichtversicherung bei 60% von ca. 160 € im Jahr beim HDI-Gerling. Die Fahreigenschaften sind bei ebener so wie unebener Fahrbahn gleichbleibend gut, wenn man einmal an dem 7-fach verstellbaren zentralen hinteren Federbein die optimale Einstellung für sein Gewicht und Zuladung gefunden hat - ich habe mich mit meinen 115 Kg auf die mittlere Federstufe festgelegt. So sind denn auch schneller gefahrene Kurven auf teilweise unebenen Fahrbahnen bisher kein Problem gewesen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist das Staufach auf der linken Seite, in welchem nicht nur das ausreichend dimensionierte Bordwerkzeug Platz findet sondern ebenso nach Bedarf ein einfacher Not-Regenkombi. Zur Wartungsfreundlichkeit: Neue Reifen kosten ca: 200€. Neue Bremsbeläge hinten ca. 60 € mit Montage. Der nahezu wartungsfreie Kardanantrieb spricht da noch für sich. Anfang September werde ich einen Kursus für Wiedereinsteiger beim ADAC absolvieren. Fazit: Die XVS 650 stellt für meine Fahransprüche und Finanzen die optimale Lösung für den Wiedereinsteiger dar. Ein Motorrad das mit seinem bulligen, erwachsenen Aussehen in dieser Preisklasse vergeblich seinesgleichen sucht. Ich kann mir im Moment noch kein anderes Alternatives Motorrad vorstellen, außer vielleicht mal den Größeren Bruder mit 1100 ccm.
Mit Freundlichem Gruß MotoradOpa


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