Automatikgetriebe

30. September 2011 Anders als beim manuellen Getriebe, bei dem der Fahrer selbst die Kuppel- und Schaltvorgänge ausführt, übernimmt beim Automatikgetriebe eine sehr komplexe technische Konstruktion von Drehmomentwandler, Ölpumpe, Planetengetriebe etc. diese Funktionen in Abhängigkeit der eingelegten Fahrstufe und der Motordrehzahl.


Das Planetengetriebe als Teil des Automatikgetriebes, setzt sich aus Bremsbändern, Freilauf- und Lamellenkupplungen zusammen. Alle Vorgänge werden hydraulisch angetrieben. Durch Festhalten bzw. Loslassen der verschiedenen Bauteile sind mehrere Übersetzungen möglich.

Bei modernen Automatikgetrieben wird das Getriebe elektronisch-hydraulisch gesteuert.

Während die (Öl-) Hydraulik weiterhin die Betätigung der Schaltelemente übernimmt, erfolgt die Steuerung der Schaltvorgänge elektronisch. Dazu werden über Sensoren u. a. die Getriebeausgangsdrehzahl, der Lastzustand, die Motordrehzahl und die Wählhebelstellung berücksichtigt und als elektrische Signale an ein Steuergerät weitergegeben. Dieses reguliert über Schaltventile die Ölpumpe und den Öldruck, womit wiederum die Bauteile des Planetengetriebes betätigt werden.

Ein klassisches Automatikgetriebe, welches dem Fahrer alle Schalt- und Kupplungsarbeit abnimmt, ist bei Motorrädern auch heutzutage nur in Ausnahmefällen anzutreffen. Seltene Beispiele sind hier die Honda DN-01 oder die Aprilia Mana Modelle, die ähnlich der bei Motorrollern üblichen Technik, ein elektronisch gesteuertes Keilriemengetriebe mit variablem Triebdurchmesser und Fliehkraftkupplung verwenden.

Moderne Konzepte verbinden Renn- mit Alltagstechnik: während bei der Yamaha FZR 1300 eine chipgesteuerte Elektronik die Schalt- und Kupplungsvorgänge regelt, kann der Fahrer diese Vorgänge über Schalter steuern, ähnlich den Tip-Schaltungen und Schaltwippen in modernen Sportwagen (Yamaha YCC-S -Yamaha Chip Controlled Shifting).

BMW nutzt bei Modellen wie der HP2 oder der S1000RR reinrassige Renntechnik: hier kommen die im Sportbereich schon lange genutzten Schaltautomaten zum Einsatz, die es dem Fahrer ermöglichen, auch bei voll aufgezogenem Gas in Sekundenbruchteilen hoch zu schalten. Einen Kupplungshebel gibt es nicht mehr.

Solche Konzepte werden die traditionelle Form des Kuppelns und Schaltens in Zukunft wohl mehr und mehr verdrängen.



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