Premiere: „RiderEcall by Schuberth“
Schuberth präsentiert erstes automatisches Notruf- und Ortungssystem für Motorradfahrer
02. October 2012 Automatische Unfallerkennung und Notrufmeldung +++ Universell einsetzbar für Helme fast aller Hersteller
MAGDEBURG/KÖLN (1. Oktober 2012). Schuberth hat das weltweit erste elektronische Notruf- und Ortungssystem für Motorradfahrer entwickelt. Anlässlich der Motorradmesse INTERMOT wird das neue System unter dem Namen „RiderEcall by Schuberth“ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das GPS-basierte Notrufsystem besteht aus einer Motorrad- und einer Helmeinheit, die mit insgesamt fünf Sensoren ausgerüstet sind. Unfälle können so automatisch erkannt, Notrufe sofort abgesetzt und geeignete Hilfemaßnahmen schneller und zielgenau eingeleitet werden. Das System ist nicht nur für Schuberth-Helme, sondern für Helme fast aller Hersteller einsetzbar. Das gesamte Sicherheitskomfortpaket basiert auf einem 24-monatigen Abonnement, das nach Ablauf um weitere 24 Monate verlängert werden kann. Das RiderEcall wird Januar 2013 in Deutschland erhältlich und einsatzbereit sein. Der Preis wird in Kürze bekannt gegeben.
Das Problem
Motorradfahrer sind im Straßenverkehr ungleich größeren Risiken und Gefahren ausgesetzt als Autofahrer. Doch während in der Automobiltechnik die aktive und passive Sicherheit in den letzten Jahren durch die Einführung zahlreicher Assistenzsysteme konsequent verbessert werden konnte, profitieren Motorradfahrer nur selten davon. Eine dieser intelligenten Innovationen sind die sogenannten eCall-Notruf-Assistenten, die in der automobilen Mittel- und Oberklasse bereits Einzug gehalten haben.
Die Idee
Als einer der weltweit wichtigsten Innovationstreiber im Helmbereich verfolgt auch Schuberth diese Entwicklung mit großem Interesse, wie Marcel Lejeune, Geschäftsführer der Schuberth GmbH, bei der Produktvorstellung zum Ausdruck brachte: „Wir sind fasziniert von den Möglichkeiten, die mit dem Einsatz moderner Kommunikations- und Telematik-Technologien einher gehen. Aber wir konnten nicht verstehen, dass ausgerechnet die besonders gefährdeten Motorradfahrer keinen Nutzen daraus ziehen können. Also haben wir bereits 2009 ein internes Entwicklungsteam aufgestellt, mit dem Ziel, das erste GPS-basierte Notruf- und Ortungssystem für Motorradfahrer zu entwickeln.“
Anlässlich der INTERMOT ist es nun endlich soweit, dass Schuberth als erster Helmhersteller weltweit ein solches marktreifes System unter dem Namen „RiderEcall by Schuberth“ der Öffentlichkeit vorstellen kann. Ein System nicht nur für Schuberth-Kunden, sondern für alle Motorradfahrer, da es kompatibel für Helme fast aller Fabrikate ist.
Die Lösung
Das RiderEcall System besteht aus einer Motorradeinheit und einer Helmeinheit, die über Funk miteinander gekoppelt sind. Die Motorradeinheit wird ähnlich wie ein Navigationssystem an den Lenker gebaut. Die Helmeinheit wird an der Rückseite des Helms befestigt. Insgesamt fünf Sensoren, insbesondere Beschleunigungs- und Neigungssensoren, kontrollieren kontinuierlich die Parameter der Fahrbedingungen.
Die Motorradeinheit verfügt darüber hinaus über einen integrierten GPS-Empfänger, ein integriertes GSM-Modul inklusive SIM-Karte sowie wie ein eingebautes Mikrofon und einen Lautsprecher.
Das Notruf-Szenario
Lösen die Sensoren einen Alarm aus, wird eine Notruf-SMS an die eCall-Notrufzentrale der Björn Steiger Stiftung betrieben durch das Bosch Communication Center gesendet. Diese SMS beinhaltet bereits die GPS-Koordinaten und anhand der Rufnummer kann der Motorradfahrer sofort identifiziert werden. Gleichzeitig baut die Motorradeinheit eine Telefonverbindung zum Disponenten der Notrufleitstelle auf. Über den Lautsprecher und das Mikrofon wird versucht, mit dem Motorradfahrer in Verbindung zu treten. Meldet dieser Hilfebedarf oder kann ggf. gar nicht antworten, werden die GPS-Koordinaten sowie alle anderen verfügbaren Daten über die Person und den Unfallhergang sofort an die nächste Rettungsleitstelle weitergegeben, um Rettungskräfte zur Unfallstelle zu entsenden.
Florian Schueler, Unfallforscher am Institut für Rechtsmedizin am Klinikum Freiburg, untersucht im Fachbereich Verkehrsicherheitsforschung seit rund 30 Jahren die Ursachen und Folgen von Motorradunfällen und begrüßt die Einführung des RiderEcall: „Ein wesentlicher Faktor bei der Rettung von verunfallten Motorradfahrern ist Zeit. Häufig entscheiden Sekunden und wenige Minuten über Leben und Tod. Ich bin davon überzeugt, dass mittels des automatischen E-Call-Systems geeignete Rettungsmaßnahmen künftig schneller und zielgenau eingeleitet werden und damit Leben gerettet und potentielle Unfallfolgen minimiert werden können.“
Das gesamte Sicherheitskomfortpaket beruht auf einem 24-monatigen Abonnement, das nach Ablauf um weitere 24 Monate verlängert werden kann. Dies beinhaltet auch einen umfassenden Funktionscheck des Geräts.
So einfach die Idee und Funktionsweise des RiderEcall klingt, so komplex sind die Strukturen und Prozesse, die sich dahinter verbergen. Zur Umsetzung des Projekts hat Schuberth kompetente Partner gefunden.
Die Partner
Einer dieser wichtigen Partner ist die Björn Steiger Stiftung mit Sitz in Winnenden. Seit über 40 Jahren engagiert sich die Stiftung für die Verbesserung der Notfallhilfe. So gehen beispielsweise die bundesweit einheitlichen Notrufnummern 110 und 112 auf die Initiative der Björn Steiger Stiftung zurück. Auch die Notruftelefone an deutschen Bundes-, Landes- und Kreisstraßen sind der Stiftung zu verdanken. Das jüngste Projekt der Stiftung ist die Neuentwicklung eines Baby-Notarztwagen-Systems "Felix", das speziell für den sicheren Transport von Säuglingen ausgerüstet ist.
Die Infrastruktur zur Verwaltung des Schuberth RiderEcall und der Notfallakte betreibt die Björn Steiger Stiftung. Mit Hilfe des Notruf-Informationssystems der Björn Steiger Stiftung können sowohl die Unfalldaten des RiderEcall als auch die System hinterlegte Notfallakte direkt an die 112-Notrufzentralen übermittelt werden.
Die Infrastruktur für die Notruf- und Service-Leitstelle bietet Bosch Communication Center, das vergleichbare Angebote bereits für die Automobilindustrie eingeführt hat. Hier werden die Notruf-SMS und -anrufe empfangen und verifiziert sowie an die Rettungsleitstellen weitergegeben.
Die Deutsche Telekom liefert schließlich die SIM Karten, die im Gerät integriert sind und sorgt mit ihrem zuverlässigen Netz dafür, dass die Daten beim eCall besonders schnell ankommen. Dabei garantieren die Mobilfunknetze der Telekom sowie die der Roaming-Partner eine länderübergreifende, verlässliche Mobilfunkabdeckung.
Das Schuberth RiderEcall wird ab Januar 2013 zunächst in Deutschland angeboten. Weitere europäische Länder werden im Laufe des Jahres 2013 schrittweise folgen.
Detaillierte Informationen zum RiderEcall bietet das Internet unter www.riderecall.com.
Schuberth GmbH: Hightech „Made in Germany“
Der Helmhersteller Schuberth mit Sitz in Magdeburg entwickelt und produziert seit 90 Jahren Kopfschutz-Systeme im Highend-Bereich. Mit einer Vielzahl an innovativen Produkten zählt das Unternehmen weltweit zu den führenden Herstellern von Motorrad-, Formel-1- und Motorsport-Helmen sowie von innovativen Kopfschutzlösungen in den Bereichen Arbeitsschutz, Feuerwehr, Polizei und Militär. Insbesondere die Erfahrungen aus der Formel 1, der Königsklasse des Motorsports, liefern beständig neue Impulse für Produktentwicklungen, die die Referenzklasse für Kopfschutz-Systeme markieren.
Quelle: Schubert GmbH
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