SasemDusem 2011

19. September 2011 Ja Leute, das war es mal wieder. Das Moped Party Events im Rhein-Hessische Eimsheim. Und direkt vorweg, wir fanden es schön, laut und wiederholenswert. Wir, das sind: (Ladys first) Christiane, Steve, Frank und meine Wenigkeit, Chip.

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Freitag, der 1.Tag




Außer Frank, der arbeitsbedingt später fahren musste, wollten wir uns um 15.00 Uhr an der
Tankstelle „Schloss Röttgen“ auf der A59, treffen. Ich für meinen Teil, dachte es wäre ein leicht zu findender Treffpunk. Vor allem, für unser manchmal „orientierungsloses Sorgenkind“ Chrissi. Pünktlich um 14.58 Uhr war Steve vor Ort, mit Chrissi rechnete ich ehrlich gesagt nicht vor 15.30 Uhr.
Und prompt um diese geschätzte Zeit meldet sich Chrissi: "Ja, hör mal, hier ist keine Tanke. Wo seid Ihr denn? Ich bin jetzt die Abfahrt Wahn raus gefahren."
Wahn?
"Dann bist du doch an uns vorbei gefahren, warte wir kommen dich einsammeln. Bis gleich."
Es ist immer wieder erstaunlich, wie zielsicher Chrissi Treffpunkte verpassen kann. Wir ziehen unsere Sachen an und fahren zu nächsten Ausfahrt. Etwa 200m hinter der Ausfahrt, an einem kleinen Firmenparkplatz steht unser Sonnenschein.



Eine kurze Begrüßung und Hallo und weiter. Es hat nämlich angefangen zu nieseln und wir wollen nicht über die AB, sondern schön die Rheinschiene, Linz, Neuwied, Braubach und ein kleines Stück durch den Hunsrück, nach Eimsheim.
Trotz einiger kleinen Schauer, fahren wir entspannt und gut gelaunt durch das wunderschöne
Rheintal, der „Partyhochburg Eimsheim“ entgegen.
Als vielleicht besonders erwähnenswert, ist die eigentlich bekannte, aber auch liebenswerte Zerstreutheit von Chrissi.
Nach dem Missgeschick beim Treffpunkt wollte sie mit der Fähre schon wieder stromabwärts, worauf sie zum Glück ja keinen Einfluss hat und als Steve ihre Sonnenbrille wie gewünscht in ihrem Rucksack verstaut hatte, begann sie mit der Suche der selbigen und fragte mit leicht entsetztem Blick, ob wir ihre Sonnenbrille gesehen hätten.



Steve machte sich als Tourguide eigentlich recht gut und führte uns (ohne Navi, nur Karte) über kleine Straßen, in Richtung Eimsheim. Aber irgendwo zwischen Bad Kreuznach und Alzey, nach zahlreichen Orten, fahren wir ein wenig unkontrolliert durch die Landschaft. Straße rauf, Straße runter, einmal um den Pudding und wieder zurück.
"Doch Navi?", frage ich, "sonst müssen wir unsere Zelte noch im dunkel aufschlagen". Mit einem Grinsen packt Steve die Karte ein. "OK, Navi!" Nach einer Ehrenrunde durch das beschauliche Eimsheim, schlagen wir gegen 19.00 Uhr in dem Zeltlager auf.

Die Anzahl der modernen Tipi’s ist auch noch schön übersichtlich und kurze Zeit später hatten wir auch Frank entdeckt, der zu meiner Verwunderung schon da war. "Klasse" dachte ich. Wir stellten die Motorräder ab und begannen mit dem entpacken. „Und wenn man meint es geht nix mehr, kommt von irgendwo ein GUCKIE her“, inkl. seiner Heike. Aber ich glaube, das soll ich nicht schreiben. Heike besteht auf den Namen Eike.
"Also Rene, so klein bist du nun auch nicht", außer man steht neben Grisu, den wir auch relativ schnell entdeckt haben. Oder ER uns? Egal, es werden alle herzlich begrüßt und damit hatte er wohl auch noch einige Zeit zu tun.



Die Zelte sind schnell aufgestellt und eingeräumt. Chrissi drängte zu Eile. "Los macht hinne, ich muss was trinken" rief sie mit ihrer unverwechselbaren Stimme. Auch Steve meinte, er könne jetzt einen Schluck vertragen. Obwohl alle immer sagen, Kölsch wäre ja kein Bier, waren die ersten zwei Dosen dann doch rasch weg. Damit keiner was Schlechtes von der älteren, blonden Frau denkt, wir haben uns eine Dose geteilt.
So, mal kurz durchzählen und dann im Gänsemarsch zum Festzelt. Erst mal was beißen. Die Bratwurst war spitze und leider viel zu schnell weg. Aber für Nachschub war immer gesorgt und auch die Sache mit den Chip’s war gut gelöst. Wobei der Sinn mit den schwarzen Chip’s mir immer noch nicht ganz klar erscheint. Und der Versuch, MICH ständig gegen die kleinen Marken einzutauschen, erschien mir auch nicht besonders schlüssig.



Die Mucke aus der Dose war gut, alle waren gut drauf und das ist das Wichtigste. Ich für mein Dafürhalten hatte am ersten Abend riesig Spaß und am nächsten Morgen wollte Rene und Eike uns den Odenwald zeigen. Da können die Dänen bestimmt nicht mithalten.

Samstag, der 2. Tag


Der Frühnebel hängt über der noch schlafenden Partymetropole, als ich mich gegen 06.00 Uhr aus meinem Zelt schäle. Ich will zu den am anderen Ende des Feldes gelegenen Dixi’s. Wollen ist eigentlich die falsche Formulierung aber „et Wasser steht mir bis zum Krareknöpche“, wie wir in Köln sagen.



Einige seltsam anmutenden Gestalten kommen mir aus dem Nebel entgegen oder sitzen am runter gebrannten Lagerfeuer bzw. vor dem Festzelt. Einige erstaunlich aktiv, andere wiederum haben die Strapazen des Vortages nicht so gut überstanden.



Nun, ein kurzer Blick in den Spiegel sagt mir, ich solle den Ball bloß flach halten; "...so toll siehst du auch nicht aus" und gehe zurück zum Zelt. Die Musik hat die ganze Nacht, nur mit leicht verminderter Lautstärke durchgespielt und an einen tiefen Schlaf war nicht zu denken. Ich döse bis ca. 09.30 Uhr im Zelt, dann zieht es mich ein weiteres Mal zu dem „stillen Örtchen“ und ich beschließe den Tag jetzt in Angriff zu nehmen.

Die Mitglieder des MF Eimsheim sind schon seit Stunden damit beschäftigt das Frühstück für die Übriggebliebenen und Frühaufsteher bereit zu stellen. Unseren herzlichsten Dank an alle für ihr Engagement.

Ich gehe also zum Buffet und bin doch ein wenig erstaunt über die Frühstücksgewohnheiten der Rhein-Hessen. Kuchen? Hmm, da bleib ich doch lieber bei Brötchen und Aufschnitt. Und Kaffee bis zum abwinken. Tja, Hessen eben, die Geschmäcker sind halt verschieden. "Rührei mit Speck", pocht es in meinem Kopf. Ich würde dafür töten. Mit einem weiteren Kaffee mache ich mich auf den Weg zurück zum Zelt. Ich freue mich diebisch darauf Chrissi auf zu wecken und nehme vorsichtshalber mal den Kaffee als Wiedergutmachung mit. Glücklicherweise ist Rene auch schon auf. Und so schicke ich ihn in die Höhle der Löwin.



Chrissi am Morgen ist immer das erste Highlight des Tages und alle, die sie kennen werden
mir zustimmen müssen. >Chrissi am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen<

So nach und nach kehrt Leben auf dem Zeltplatz ein, nur der Dunst löst sich recht zögerlich auf. Weitere Motorräder treffen ein und der Platz beginnt sich immer mehr zu füllen. Während sich die einen noch, in der mittlerweile hoch am Himmel stehenden Sonne erholen, bauen die anderen ihre Zelte auf und wir machen uns auf in den Odenwald.
Wir? Steve möchte lieber noch was ausruhen. War ja auch ne harte Nacht für ihn.

Unter Führung von Rene machen wir uns auf in Richtung Odenwald und seine Kurven. "Futter für Moped und Mann", denke ich. Das erste wird prompt erfüllt und nach dem Übersetzen mit der Fähre über den Rhein, können wir die Hügelketten des Odenwaldes sehen. Rene führt uns direkt darauf zu. Dann wieder parallel, durch ein Industriegebiet, kleine Dörfer, wieder Retoure, um den Pudding und ich beginne mich zu fragen, ob unser Guckie weiß was er da macht. Aber die ganze Mischpoke folgt treu und brav dem Führer (nein, nicht der). Nach einem, für ein Rhein-Hessisches Gasthaus eher untypischem Hühnchen-Curry Gericht und Salatplatte (aber alles lecker), geht es endlich durch den kühlen Odenwald. Eine wahre Wohltat, nach den schweißtreibenden Temperaturen in der Ebene.

Gegen 17.00 Uhr macht sich unsere kleine Gruppe auf den Rückmarsch, ein kurzer Tankstop und………



Was soll ich euch erzählen, Chrissi flucht und zubbelt zugleich an dem Tankverschluss ihrer Yamaha. "Mist, geht nicht mehr zu", sagt sie.
Ich schaue nach dem Deckel. Eine Halteschraube hatte sich gelockert und der Schließmechanismus saß verkantet auf dem Deckel. Rene nimmt sein Leatherman und will die Schraube gerade festziehen, als er meint, dass eine Schraube im Deckel gänzlich fehlt. Ich wollte noch sagen, er solle jetzt nicht die Schraube lösen da sprangen uns schon die Innereien des Deckels entgegen. "Ups", meinte Rene und Eike erklärte mir, das man Ihm nichts in die Hand geben könne, da alles erst einmal zerlegt werden müsse. Nun gut, wieder was gelernt.

Kurz vor 18.00 Uhr konnten wir uns auf den Rückweg nach Eimsheim machen. Rene und ich hatten den Tankverschluss mit Hilfe einer Tube UHU (zum fixieren der Federn) wieder gangbar gemacht. Zwar war die 2. Schrauben in den unendlichen Weiten von Chrissi’s Tank verschwunden aber zur Not ging es auch mit der einen Schraube.
Wieder am Fähranleger angekommen trafen wir auf Steven, der sich doch noch entschlossen hatte, eine Runde zu fahren.

Motorräder und Klamotten sind verstaut und unsere Partyfamily schlendert ins Festzelt zum „Fleischkäs mit Bratzkartoffen- Schmaus“. Die erste Life-Band des Abends ist beim Soundcheck. The-KIX’S eine Teenie-Band aus GB oder besser gesagt, aus Cymru (Wales).



Die kleinen, drei Rockladys lassen ordentlich die Plektren glühen. Auch wenn sie mal nicht ganz so soundsicher daherkommen, tut das der Stimmung keinen Abbruch.



Das Klientel der Altsechziger zappelt sich die Seele aus dem Leib und die ersten wagemutigen Kuttenträger testen schon mal die Konsistenz der vor dem Zelt ausgehobenen Schlammgrube.

Ich glaube, gegen 22.00 Uhr übernehmen Redhouse Street Band die musikalische Bespaßung der Partygemeinde. Die Stone’s, ZZ Top, Quo und Konsorten schallen aus den Marshallboxen. Die Party geht bis spät in die Nacht und wieder mal darüber hinaus.



Um Mitternacht der „Lifestripp am Mann“. Mittlerweile kann man immer öfter kollegiales Schlammrudeln beobachten - sehr zur Erheiterung der anderen.

Tja, und unsere kleine Gruppe. Ich muss gestehen ein wenig zu schwächeln. Eike ist auch nicht mehr ganz auf dem Damm und ihr Treusorgender Rene beschießt ihr beizustehen. Steve ist mal da und mal wieder nicht. Die Gruppe beschließt ihn gewähren zu lassen. Frank, das muss ich zugeben, hält sich besonders gut, wenn man den sinkende Pegelstand des Jack Daniels betrachtet.



Und da wäre noch unser Sonnenschein. Tarnhose, Trinkgefäß und Kamera. Die Frau ist nicht zu bremsen. Immer mit einem Lächeln im Gesicht tanzt sie sich durch die Gemeinde und ist unsere rasende Kamerafrau an allen Fronten. Ob Bandbilder, Stripease oder Momentaufnahmen von harten Bikern. Sie ist mittendrin und bannt sie alle auf den Film. Dat Luenchen halt!

Sonntag, der 3. Tag


Nachdem ich Chrissi und Frank um 04.00 Uhr morgens erfolgreich davon abhalten konnte mir ein Gespräch aufzuzwingen, rissen mich die Aufbruchsvorbereitungen etlicher Biker aus meinem Dämmerzustand. Spätestens um 09.00 Uhr waren fast alle auf den Beinen und der Zeltplatz begann sich im Minutentakt zu leeren. Wohl weil sich die ersten Vorboten einer Schlechtwetterfront abzeichneten. Zügig brachen auch wir unsere Zelte ab, verstauten alles auf den Motorrädern und machten uns zur Abfahrt bereit.

Regenkombi an oder aus, das ist hier die Frage. Auch wenn es wieder aufklarte, ich behielt mein Regenzeug an und wir fuhren gegen Mittag in Richtung Heimat. Natürlich nicht ohne uns zu verabschieden und zu versprechen, nächstes Jahr wieder zu kommen.

An alle Mitglieder des MF Eimsheim und ihre Helfer, es war schön bei euch!

Ein fettes Danke!


"Home again" - diesmal fährt Frank an der Spitze. Wir beschließen trotz des Regenrisikos, über Landstraße zu fahren - die B9, mir soll es recht sein. Chrissi meldete Bedenken bezüglich ihrer Fahrtüchtigkeit an, fügte sich doch dann etwas widerwillig dem Mehrheitsbeschluss. "Die B9 ist genauso einfach wie AB, nur schöner", beruhigten wir Chrissi und fuhren los. Noch mal ein kurzer Stopp um Sprit zu fassen, was in Ermangelung einer greifbaren Tankstelle gar nicht so einfach war und erst die Polizei uns die nächste Tanke sagen konnte, dann aber ab ins Rheintal und nach Hause.
Gegen 14.00 Uhr wollten wir hinter St. Goar zu Mittag essen. Aber erst hinter Boppard fuhr Steve, der kurzzeitig als kulinarischer Pfandfinder auserkoren wurde, links ab und steuerte ein Lokal an, was nur über einen schmalen und kehrenreichen Weg zu erreichen war. Obwohl ich hinter Chrissi fuhr, hörte ich sie bei jeder Kehre fluchen wie ein Pferdekutscher. Ich glaube, sie wünschte Steve zu diesem Zeitpunkt die Pest an den Hals.

Zu allem Überfluss war, oben endlich angekommen, ein Treffen der Oldtimerfraktion und das Lokal propenvoll. "Ein bis eineinhalb Stunden Wartezeit", erklärte uns der Kellner. "Aber eine Schorle können wir doch bekommen?", fragte Chrissi und als wir den ersten Schluck genommen hatten, zog das Gewitter heran und es begann kurze Zeit später sogar zu hageln.



Als es den Anschein hatte, es würde etwas nachlassen fuhren wir zurück auf die B9. Doch bei
Königsbach biegen wir im strömenden Regen, auf die B49 Richtung Montabaur ab und von dort auf die A3 Richtung Siegburg. Noch einmal für ein halbes Stündchen an der Raststätte Siegburg anhalten. Bockwurst mit Brötchen und Kaffee. Erst jetzt bemerke ich richtig, wir kaputt unser Sonnenschein ist. Aber sie will, trotz meinem Angebot bei mir zu übernachten bzw. im Auto nach Dortmund gebracht zu werden, die Strecke zu Ende fahren. Zähes kleines Luenchen, Chapeau!

Unter dem Versprechen, daß uns Chrissi anruft, wenn sie zu Hause angekommen ist, trennen
wir uns und jeder fährt die letzten Kilometer für sich nach Hause.


Wir bereuen nichts und geben auch kein Stück mehr zurück!

Text und Fotos:
Christiane und Chip



Kommentare


ABSENDEN

Missing_mini
Gelöschter Benutzer
@guckie,

schau mal auf die geburtsjahre ! *zwinker* Wenn hier einer alt ist, dann Du. *fg*
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Offline
chip59
guilty Chrissi, absolutely guilty ;-))
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
@Mike....., Du Knalltüte..., wie sollte die Paparazza (luenchen) Schlammbadaufnahmen eines alten Mannes vor die Linse bekommen? DU WARST ja NICHT DA! *g*
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
;o)) chip, danke..! > du bist ja ein echt charmanter kerl, du ..... :o*
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Offline
weibbj67
lächel.... kontte mir es nicht verkeneifen... recht amüsanter text..und 100%
autentisch... danke für den link....dlzg Claudia
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Wo bleiben eigentlich die Bilder von dem alten Mann im Schlammbad ? *g*
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Deaktiviert
warum_nicht_ich
endlich komme ich zum Lesen dieses nhöcht amüsierenden literarischen Ergusses
Klasse Chip
Und ich verspreche Besserung beim nächsten Treffen - nicht mehr so früh zu schwächeln
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
;o)) da haste dich ja jaanz schön verhauen, was chip..?
nichts desto trotz, gib mir fünfe

@mike:
;o)) es gibt momente, da übersieht man halt einfach etwas -aus was für günden auch immer

....und sollte ich/wir näxtjahr früher erscheinen guckie, dann hätte ich gerne das zimmer 2 mal links unterm dachjuche ;o))

**bis dahin und vielen dank für die blumen**
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Perlen-Taucherin
ein toller bericht :-)
nächste jahr komme ich mit
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Toller Bericht, super geschrieben.

Aber eins verwundert mich ! Luenchen kommt zielsicher nach Dänemark, aber in Deutschland findet Sie den Treffpunkt nicht. *lol*
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