Einmal alles, bitte!

Die Harley-Davidson CVO Modelle

18. October 2010 Die Zahl „110“ prangt am Luftfilter, und – ja – es handelt sich tatsächlich um den Hubraum. Damit wir uns nicht missverstehen: Wir reden hier nicht von Kubikzentimetern, wir denken amerikanisch – also bitte in Kubikinch. In unser metrisches System übersetzt müsste hier „1.802“ stehen. 1,8 Liter, verteilt auf zwei Brennräume, das ergibt jede Menge Schub aus dem Drehzahlkeller, meinen Sie? Grau ist alle Theorie. Die Wirklichkeit ist noch besser! Was abgeht, wenn man einer der neuen Harley CVO Modelle die Sporen gibt, lässt sich mit der Angabe „156 Newtonmeter“ schwer beschreiben. Es ist auch nur ein Teil des Gesamterlebnisses „CVO“.

Custom Vehicle Operations, kurz CVO, nennt Harley-Davidson seine werksseitig getunten und bis aufs Äußerste veredelten Maschinen, die auf Serienbikes basieren, aber mit allen nur erdenklichen Extras aus der umfangreichen H-D Zubehörliste aufgerüstet sind. Factory Custom heißt so etwas dann in Amiland. Gemeint ist: Hier brauchen Sie garantiert nie eine pimpende Hand anzulegen, denn eine solche Maschine erfüllt schon im Serientrimm Ihre kühnsten Wünsche. Ob Navi, Audiosystem, Intercom oder eine elektronische Geschwindigkeitsregelanlage auf Ihrem Wunschzettel stehen, ist einerlei – eine CVO hat’s. Die Maschinen werden weitgehend von Hand in separaten Bereichen der Harley Werke in York, Pennsylvania, und Kansas City, Missouri montiert und punkten zudem mit einer Menge Chrom und dem edelsten Lack, den ein US-Bike derzeit zu bieten hat. Mehrfarblackierungen mit einer extremen optischen Tiefe schmeicheln dem Auge. Die Flames auf Lackteilen tragen die Lackierer von Hand auf, daher ergeben sich minimale Variationen von Motorrad zu Motorrad, die jede Maschine zu einem Unikat machen. Zwei identische CVOs werden Sie eh so gut wie nie zu Gesicht bekommen, denn die Stückzahl der jährlich gefertigten Maschinen ist streng limitiert.

Vier CVOs hat Harley-Davidson für 2011 im Programm. Sie heißen CVO Road Glide Ultra (FLTRUSE), CVO Street Glide (FLHXSE2), CVO Ultra Classic Electra Glide (FLHTCUSE6) und CVO Softail Convertible (FLSTSE2). Während die CVO Road Glide Ultra erstmals ins Programm aufgenommen wurde, waren die anderen Modelle dort bereits mindestens einmal vertreten. Die hochgestellten Ordnungszahlen „2“ beziehungsweise „5“ und „6“ verweisen für den Kenner darauf, wie oft diese Typen in den vergangenen Jahren bereits von der Abteilung CVO veredelt wurden. Da sich die Custom-Maßnahmen von Jahr zu Jahr unterscheiden, lassen sich die Typen auf diese Weise differenzieren. Manches Modell ist längst ausverkauft, bevor das Kontingent auf unserem Kontinent eingetroffen ist – kein Wunder, oder?

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