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Missing_mini
Gelöschter Benutzer 08.06.2006

Benzinspar-Tour

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Eifel
Straßenart
Tour-Motorrad
Schwierigkeit
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Benzinspar-Tour

Zwei Tage mit 0,7PS in die Eifel
Meine Transalp war nicht fahrbereit. Kette verschlissen, Ersatz noch nicht geliefert. Also, dann eben das Mofa mit Zelt und Schlafsack bepackt!
Nun, es hat trotzdem Spaß gemacht. Ich fuhr an Pfingstmontag los. Bis Heimbach. Für mickrige 80Km brauchte ich dann 6 Stunden! Aber ich konnte dabei Wege benutzen, die einem Motorradfahrer verschlossen bleiben. Immer schön die Erft entlang bis Kerpen. Auf gut ausgeschilderten Rad- und Wanderwegen. Dann dem Neffel-Bach folgen. Der entspringt in der Nähe von Heimbach. Dann nur noch den Berg herunterrollen lassen, schon war ich am Campingplatz Habersauel. Durch das geringe Tempo hatte ich reichlich Gelegenheit zum Gucken und Fotografieren. Oh, je. Jetzt kommen wieder Blümchen und Kirchtürme! Na, nicht nur...
Da die Teenies sich scheinbar nicht normal auf eine Bank setzen können, hat die Stadtverwaltung weiter gedacht (Oh, Wunder!). Anstatt Rentnerbänke aufzustellen, welche die Jugendlichen doch nur mit ihren Drecksfüßen verschmutzen, weil sie eben auf der Lehne sitzen wollen, hat man diese Spezialkonstruktion erdacht. Eine Nurlehnen-Bank. Genial!
Weiter die Fahrt. Zuweilen war es etwas mühsam. Bei Zülpich speist der Neffelbach ein kleines Sumpfgebiet, heute heißt sowas Feuchtbiotop. Mit reichlich Froschkonzert. Auch eine See, der ist durch Braunkohle-Abbau entstanden. Alles Naturschutzgebiet. Dann, hinter Vlatten wurde es reichlich steil. Da war mein Motörchen überfordert. Absteigen, schieben, mittreten reichte nicht mehr. 0,7PS ziehen halt nicht die Wurst vom Teller. Aber als die Höhe erreicht, da ging es nur noch bergab. Da brauchte ich die Motorkraft nicht mehr (Benzin sparen). Campingplatz erreicht, Zelt aufstellen. Und nun wird gewandert! Bis zur nächsten Döner-Bude jedenfalls.
Am Dienstag das Zelt wieder zusammengerollt. Klatschnass, obwohl es gar nicht geregnet hat. Und auf den langen Heimweg gemacht. Da folgte ich dem Tal der Rur. Über Düren, Jülich. Da gibt es den schön zu fahrenden Rur-Radweg. Fast immer am Fluß entlang. Nur nicht in Jülich, da ist die Zuckerfabrik im Wege. Dann über die Felder nach Hause. Alles bei bestem Wetter. Ich mußte unterwegs zwei mal nachtanken, einmal für 2,00€, nochmal für 2,30€. Zu Hause dann aus dem Kanister etwa 1l nachgefüllt.
Diese Gebilde hatte ich immer für große Vogelnester gehalten. Es sind aber Büsche. Die wachsen nicht in der Erde wie sich das für Bäume und Büsche gehört, sondern die treiben ihre Wurzeln in einen anderen Baum. Am liebsten in Weichholz, Pappeln, Weiden, Erlen. So lassen sich diese Pflanzen von ihrem Wirtsbaum mitversorgen. Aber, die erbringen auch eine Gegenleistung. Die Mistel ist eine Heilpflanze, sogar Zauberkräfte werden ihr nachgesagt (Asterix gelesen?). Der von Misteln besiedelte Baum wird kaum von Schädlingen befallen, er bleibt länger gesund. So gilt die Mistel als Halbschmarotzer. Die Mistel verbreitet sich durch Vögel. Die fressen die Mistel-Samenkörner. Die Samenkörner reisen im Vogeldarm, widerstehen der Verdauung, und wenn sie wieder rauskommen, dann gleich mit dem passenden Dünger!
Diese Bahn gehörte mal der Deutschen Bundesbahn. Die sollte stillgelegt werden, weil unrentabel. Also wird der Fahrplan ausgedünnt, am Wochenende fuhr schon gar kein Zug mehr. Dadurch sinkt natürlich das Fahrgast-Aufkommen. Dann kommt die Fahrgastzählung. Pro Tag weniger als 300 Fahrgäste, also unrentabel, stillegen. Die DB hat diese Strecke von Düren nach Heimbach für 1,00DM verkauft. Einschließlich aller technischen Einrichtungen und Fahrzeuge. Der neue Eigentümer ist die Dürener Kreisbahn GmbH. Die haben erstmal neue Fahrzeuge angeschafft. Dann die Bahnsteige in Ordnung gebracht und neue Haltepunkte angelegt. Diese Strecke wird nun regelmäßig bedient, auch an Wochenenden! Die Fahrgastzahlen sind gestiegen, die GmbH schreibt inzwischen wieder schwarze Zahlen. Bei Wanderern ist dieses Bähnchen sehr beliebt. Die wandern durch das Rurtal soweit die Füße tragen, dann mit der Bahn zurück. Die Wagen haben Platz auch für Fahrräder. Dann haben diese Wagen extrem große Aussichtsfenster (siehe Bild). Diese Bahn hat inzwischen auch das stillgelegte Streckenstück Düren-Jülich-Linnich wieder in Betrieb genommen. Geht doch! Auf diesem Streckenstück kann man gelegentlich noch das "puff-puff-puff" der Dampflokomotiven hören. Bei touristischen Sonderfahrten.
Wie baut man in einen bereits fertigen Staudamm eine Turbine ein ohne ein Loch in den Dammm zu bohren? Heber-Prinzip, also ansaugen! Die Leitung wurde über die Deichkrone verlegt, die Turbine ist schon fast am Auslauf. Das Ansaugen übernimmt eine Vakuumpumpe. Wenn das Wasser erst einmal läuft, dann kann man die Vakuum-Pumpe wieder abschalten. So werden noch 680KW Strom erzeugt, Eine Leistung die sonst nutzlos über das Wehr abfließen würde.
Dies war mal ein etwas anderer Tourenbericht. Auch mit einem Mofa kann das Fahren Spaß machen. Inzwischen ist die Kette für die Transalp angekommen, schon montiert. Demnächst wieder mit etwas mehr Leistung.
Fahrt alle knitterfrei! Peter, der Gruftige.

Kommentare


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glacier
Klasse Bericht über deine Fahrt mit der Rosinante! Immer wieder eine Freude, wenn du neue Wege wählst, in welcher Form auch immer ;)
Irgendwann muss ich wohl mal deine Berichte beim hiesigen Tourismusbüro vorlegen. Besser gehts doch kaum. Liebe Grüße!
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Meine Transalp war nicht fahrbereit. Kette verschlissen, Ersatz noch nicht geliefert. Also, dann eben das Mofa mit Zelt und Schlafsack bepackt!  mehr...
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heike1303
Hallo Peter
Ja,ja, die Rentner, Zeit müsste man haben. Schöner Bericht auch wenn er ein wenig untermotorisiert war.
mal wieder nur 10 Punkte da für dein Geschreibsel.
LG Heike
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