Gabe Gottes! Teil II

Gabe Gottes! Teil II

... oder die Bezwingung der Alpen, durch den geinen Ossi
... obwohl die Umstände nicht die Besten waren, starteten wir erneut, um Hanniballs Elefanten zu treffen, oder so ......... na ja, ihr wisst schon.
Drei Verstrahlte auf Reisen.
... der Tag begann wie jeden Tag. Die Sonne vernahm ihren vermeintlichen Lauf hinter drei Tonnen Regenwolken versteckt und mit ihrem nicht erkennbaren Himmelsweg entstand das übliche, morgendliche Geschwafel.
".... sieht nich gut aus, nech?"
"Hm."
"Pelle?"
"Abwarten."
".... meinste es wird besser?"
"Nö."
"... und wieso dann abwarten?"
"... muss erst noch kacken."



.... man einigte sich auf Pelle und ab ging die Fahrt über jungfräulichen Asphalt (die Warmduscherfraktion versteckte sich noch in den pupswarmen Betten ihrer schnarchenden Frauen)
Richtung Namenlostal, da wir beschlossen hatten, dieses Tal auch mal in zahmerer Gangart zu durchfahren.





.... gemütlich und immer wieder anhaltend und wie wild knipsend, fuhren wir im Tal entlang. Es war trotz des nachlassenden Regens wunderschön.
Wir hatten diesen Tag ja auch überhaupt etwas ruhiger geplant.
Wir fuhren frei Schnauze und bogen irgendwo in diesem Tal rechts ab, da der gemeine Ossimagen nach Fleisch schrie. Über eine enge Seitenstrassen ...


... schraubten wir uns aus dem Tal nach oben ............. so auf etwa 4276 Meter über normal Null. Aber was war hier schon normal, wir jedenfalls NICHT.
Und siehe da, eine Brotzeitstation verkündete ihre Dienstleistungen.

"... Pelle aus?"
"Pelle aus!"
... die letzten Schauer zogen sich ohnmächtig durch unseren Anblick, in ihre eisigen Höhen zurück, wir fühlten uns wie Goethe, denn in uns grünte Hoffnungsglück.



.... die Sonne kam hervor, einen Schuss hörte man in der Ferne. Eine arme Gemse verlor ihr Leben, um unsere Teller zu füllen und von dort unsere Mägen. Jeder von uns hatte davon drei.
Bei herrlichstem Sonnenschein speisten wir am österreichischem Wildbrett, es war köstlich.



Der blaue Himmel hatte etwas südländisches an sich, kleine Schäfchenwolken zogen am azurblauen Himmel dahin und verdichteten sich zu kleinen Wolkengebirgen am ansonsten blauen Himmel. Vereinzelt vielen klitzekleine Tröpfchen aus ihnen. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, entfaltete der Regen seine volle Pracht, von der Sonne möchte ich an dieser Stell nicht weiter berichten, an diesem ansonsten so herrligem Tag.
"Pelle an?"
"Tasse Kaff, dann mal sehen."
"Jo."
...
...

"Pelle an?"
"Tasse Kaff war lecker."
"Hm."
...
...
"Pelle an?"
"Jo."
"Hm, lieber im Regen fahren, als am Herzkasper zugrunde gehen."
Der Regen brachte unserer Stimmung natürlich keinen Abbruch. Frisch gestärkt suchten wir den Übergang über die Alpen. Dies ist NIX aber auch absolut gar NIX für Weicheier, ........ hier muss man Ochse sein, sich auf das Wesentliche konzentrieren, da können Eier manchmal hinderlich sein.
Wohin aber damit, man will sie ja schließlich nich für immer los sein, irgendeine Stelle finden, wo man sie wiederfindet, wo sie wohlbehütet sind ........... hmmmmmmm ........ einen Kindergarten gibbet es, warum also nicht auch einen Ochsengarten, die müssen es ja schließlich wissen, wie manN da verfährt. Also hin!

... nachdem wir den unnötigen Ballast hinter uns gelassen hatten, ging es wieder in schwindelerregnde Höhen hinauf. Der Regen nahm zu und die Temperaturen sanken unter -298°C, so dass wir Angst bekamen, der Zündfunke könnte einfrieren und wir müssen unsere Mopeds auf die Schultern schnallen.

... eine Barriere stellte sich uns in den Weg, aber nicht mit uns. Wir trotzden dem Gestein und überwanden dies natürliche Hinderniss in guter, alter Tradition der berittenen Gebirgsmarine.



Arnte und Paul kletterten vor, ich verknotete unten die Mopeds mit meinen Schnürsenkeln (ein absoluter Vorteil gegenüber von Schnallenstiefeln!!!) und henkte mich mit meinem Koppel an die unterste Maschine. Arnte und Paul waren ziemlich wütend auf mich, weil ich heimlich noch einen Schokoriegel gefressen hatte und nun natürlich schwer im Seil hing. Die Jungs haben es dann zu meiner Freude doch geschafft, uns alle über den Felshaufen zu bekommen.
Bald auch fanden wir den Einstieg in das ewige Eis, ....... Endzeitstimmung irgendwie, schnell schrieben wir noch einen Abschiedsbrief an unsere Lieben, .... leider hab ich die Postleitzahl von Mittelerde vergessen, so dass ich nur meine todesmutigen Gedanken telephatisch übermitteln konnte.

... man kann nicht allzu viel darüber schreiben, da schon nach kurzer Zeit selbst die Gedanken vereisten. Eine wohlige Mattigkeit durchströmte unsere verkrampften Glieder (bis auf eins) ...... wir wussten, dies sind die ersten Anzeichen des langsamen Sterbens. Auch uns wird man in tausenden Jahren irrtümlich als Özi´s bezeichnen, obwohl es natürlich richtigerweise Ossi´s heißen müsste. Aber uns störten solche Gedanken schon nicht mehr, da unsere Hirne das letzte bissgen Sauerstoff aus den Reifen saugten.
War es noch Herzschlag oder nur noch die vereinzelten, kümmerlichen Explosionen aus irgendwelchen Verbrennungskammern?
Doch plötzlich waren wir hellwach, das konnte nicht sein, .......... das war Sabotage, Gemeinheit .............
man hatte vergessen zu streuen!
Es war bitter, äusserst bitter ................. aber wir wurden zur Umkehr gezwungen, besiegt ........... durch ein paar nichtvorhandene Streusteinchen, bitter .... aber war.

... aber noch gibt der gemeine Ossi nicht auf. Todesmutig rissen wir unsere Gäule herum und suchten den nächsten Weg in die ewige Verdammnis.
Und schon bald sahen wir am fernen Horizont, ein klitzekleines Weglein sich in den Himmel schlingend.

Rechts und links von uns rauschten die Himalajafälle donnernd und tosen zu Tale. Unsere Lungen füllten sich zusehendst mit Wasser, ....... ein untrügliches Zeichen dafür, dass wir weiter mussten.

Wir donnerten dem Pass entgegen, todesmutig warfen wir unsere letzten PS in die alles entscheidende Schlacht, die Rosse erzitterten und ich auch (ich musste dringend pullern) unter dem Druck der Urgewalten.
Es sollte nicht sein.




Wir waren in unseren Grundfesten erschöttert, Paul ging zu Boden ........ wir konnten es nicht fassen.

... wir gingen dann erstmal zur Gruppentheraphie über und brüllten den scheiss Berg an:" Du scheiss Berg du, ..... du Mistsack, ........ Eierlochsausackbergschweindrec​ksau​ duuuuu!"

... die Zeit der Regenkombis war nun verständlicherweise vorbei. ............. wir hatten nix mehr zu verlieren.
Oder doch?
Vielleicht unser Leben?
Schließlich befanden wir uns ja fern ab jeglicher Zivilisation. Wenn nicht sogar ........ in absoluter Wildnis?
Plötzlich wurde unser Blut literweise mit Adrenalin verdünnt, als wir mit ca. 365 km/h um eine Kurve rauschten und sich uns gehörnt, gezottelte tiroler Wollmonsterschweineochsenbären​ in den Weg legten.
Das kann doch wohl nicht wahr sein, ........... sollte so unser Leben enden?


... durch einschüchternde Blicke konnten wir diese gemeingefährlichen Viechter auf Distanz halten und wir überlegten, ob wir etwas Grillzeuchs mitnehmen sollten. Leider hatte ich mein schweizer Taschenmesser nicht mit dabei ........ und nur so mit der bloßen Hand wollten wir nicht töten.
Unser Zorn war noch irgendwie gewaltig. Selbst der Regen verpisste sich nun. Schweigend fuhren wir mit unseren Krachkisten Richtung unserer Hütte. Langsam verrauchte der Zorn und machte der uns eigentlich immer durchdringenden Liebe platz, die uns Ossis irgendwie angeboren ist.

... daraufhin beschlossen wir, uns das Namenlostal mal wieder trocken zu geben.
Das Wort Namenlostal iss doch irgendwie nichtssagend, oder? Bei soviel Schönheit, da grisu überhaupt nich mehr datt Maul zu, da grisu Hummeln in Arsch, da grisu den Gashahn nich mehr zu .................. was liegt da näher, als dem armen Tal nicht endlich mal einen Namen zu geben?
Wir tauften es auf den Namen, "Das Tal des GRISU".


... langsam nahm die Intensität der Sonnenstrahlung ab, womit sich eine Verschlechterung der Sicht ergab. Komisch, aber wahr.
Wir ballerten dann noch bissgen an einem Bachbett entlang, weil Arnte danach verlangte. Er war noch nie am Mittelmeer und hofft immer, wenn er in einen Bach pinkelt, dass seine Botenstoffe seinem Ruf vorauseilen. Wir lassen ihn in seinem Glauben.


... etwas verdreckt, erreichten wir den heimischen Hof.



Ei ereignisreicher Tag ging zu Ende und unsere Zeit in Ösiland auch. Das Wetter war nicht optimal. Obwohl, ....... die Strassen sind bei Regen schon erheblich ruhiger und das ist ja auch nicht schlecht. Zu dritt lässt es sich gut touren, da man auf niemanden warten muss und fahren kann, wie man möchte. Wir hatten immer unseren Spass, egal wie das Wetter war. Es wird sicher nicht unsere letzte Männertagstour gewesen sein.
Zum Schluss noch einige Heimfahrtsbilder.








Noch eine witzige Begebenheit zum Schluss.
Arnte:
" Sach mo Musdang, wieso stehdn hior immor weidor Ost?"
Mustang:
"Hä?"
Arnte:
"Nor die Schildor, wo mir ins Dal geforn sinn. Dor wie bei uns da, wo das auf de Bodnwelln hinweissd."

Mustang:
"Willste mich jetz verarsch´n?"
Arnte:
"Wieso? Iss do nur´ne Froge. Dor gings überhaupt nie nach Osd´n. So e Quotsch, ....... weider Ost ...... und dann gehd´s gor ni nach Osd´n."

Ich kann nix dafür, wir sind halt verstrahlt.




Nach einigem überlegen erkannte ich Arntes Problem und wir haben alle herzlichst gelacht.
In diesem Sinne, möge der Grip mit euch sein, Salut Mustang

.... und denkt daran, in Österreich immer ...

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