Mein Leidengeschichte mit einer BMW R1150GS Adventure

Mein Leidengeschichte mit einer BMW R1150GS Adventure

was man mit einer BMW mit Teilintegral so alles erleben kann
Wir schreiben das Jahr 2005 im September. Ich fliege nach Berlin um meine neue BMW R1150GS Adventure abzuholen. Ich freue mich riesig auf mein neues Mopped, da ich ja schliesslich das gleiche Modell ohne Teilintegral im Stall habe und damit sehr zufrieden bin – siehe Profil.
Da das Modell ausläuft und ich der 1200er nichts abgewinnen kann, schreite ich zur Tat und ordere sie – mein altes 2002 Modell hat eh schon ziemlich viele Kilometer gelaufen und steht für das Jahr 2006 zum Verkauf.
Schon auf der Heimfahrt regt mich die Bremse auf. Nicht zu dosieren und bremst am Druckpunkt erst nach Verzögerung. Das kann ja heiter werden, denke ich mir und rufe am nächsten Tag den Händler an.
“man gewöhnt sich daran” ist die Auskunft. Mich nach 400000 Motorradkilometern auf so einen Scheiss umzugewöhnen dürfte mir schwer fallen, vor allen Dingen nimmt es mir die Fahrfreude.
“ich solle hinten bremsen – da ware sie besser zu dosieren” – sorry, aber das geht leider nicht, wenn der Bremshebel in Rechtskurven praktisch den Boden berührt oder soll ich das nur in Linkskurven machen.. und rechts? Springe ich am besten ab.
Also habe ich BMW angeschrieben – mein Gefühl wäre kein Mangel und zuständig ist eh der Händler. Naja auf die Antwort hätte ich, nach fast 6 Wochen warten, auch verzichten können.
Mittlerweile hatte ich mich beim Vorstand beschwert, dass diese Bremse speziell bei Nässe in Kurven für mich ein Sicherheitsrisiko darstellt. Das war letztes Jahr am 01.11.2006 – auf die Antwort warte ich heute noch. Naja – auf einen einzigen Kunden kommt es dort ja auch nicht mehr an.
Ich habe die Maschine einem befreundeten Fahrlehrer gegeben ;-) Er meinte das sei eine digitale Bremse, die wäre wohl sehr gewöhnungsbedürftig.
Ich habe den Winter verstreichen lassen und stelle die BMW wieder zum Händler um die Bremse durchchecken zu lassen --- nichts zu machen – das ist so. Am besten wäre für mich eine Maschine ohne ABS, auf das will ich aber nicht verzichten – ich möchte nur den Bremskaftverstärker und das Teilintegral loshaben.
Apropos Teilintegral – wenn man vorne voll bremst und das Hinterrad dabei in den Regelbereich kommt, wird das bei BMW als normal angesehen.
Da nun im Sommer der grosse Urlaub ansteht, habe ich die 2002 BMW dafür vorbereitet und nehme halt notgedrungen die Neue um ins Trentino zu fahren.
Bei KM Stand 3000 wars dann bei Regen auf der Heimfahrt soweit – Abflug. Das Hinterrad ist beim Anbremsen auf eine Kurve langsam ausgebrochen und hat sich auch durch Lösen der Hinterradbremse nicht mehr einfangen lassen, da ja dieses fantastische Teilintegral durch die Bremsung vorne den Reifen hinten einfach weiter sliden liess.
BMW kann froh sein, dass weder mir noch meiner Frau ernsthaftes passiert ist, obwohl ich hier betonen muss, dass nicht nur ein Schutzengel zu Gange war.
In diesem Sinne kann ich allen 1150GS Fahrern nur wünschen, dass sie bei Nässe in Schräglage nie bremsen müssen – ansonsten sammelt ihr vielleicht die gleiche leidvolle Erfahrung. Ein Loslassen der Vorderradbremse war übrigens nicht möglich, da es sonst ebenfalls in die Leitplanke gegangen ware.
Eine unfallfreie Zeit in 2006 wünscht
Jan-Peter

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