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Gelöschter Benutzer 26.09.2006

Provence+Italien+Schweiz

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Tour-Motorrad
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Provence+Italien+Schweiz

Eine Motorradtour durch die Alpen.
Den ganzen Bericht gibt es mit Bildern auf meiner HP. Allerdings wieder nur für Leute mit Zeit da 3 MB groß:
http://www.dikki.de --- unterwegs
Provence + Italien + Schweiz
im September 2006

Es ist Sonntag und wir treffen uns gegen 11:00 Uhr. Um zum „Redbull-Flugtag“ in Köln zu fahren. Vom Parkplatz ist es noch eine kleine Wanderung bis zum See an dem das Specktakel abgeht. Wir gucken bis ungefähr 16:00 Uhr den „Piloten“ und ihren „fliegenden Kisten“ zu, wandern zurück, essen in Hilden noch ein Eis und langsam werde ich nervös, da wieder eine Art „Flugnacht“ auf mich zukommt. Um 18:00 Uhr ist Fahrzeugverladung beim Autozug in Düsseldorf, der mich über Nacht nach Avignon in Frankreich bringen soll. Tina fährt noch mit zum Zug und verabschiedet sich nach dem das Motorrad auf dem Anhänger steht. Für mich heisst’s nun noch ein bisschen warten bis die Personenwaggons kommen, aber mit 20 Minuten Verspätung beginnt um 19:40 Uhr die Reise. Avignon erreichen wir um 08:50 Uhr also rund 1 Stunde später als geplant. Von hier steht noch eine lästige, 15 minütige Busfahrt zum Abladeterminal an und um 10:07 Uhr rolle ich endlich bei 28° und blauem Himmel los.
Irgendwie verfranse ich mich mit meinem Navi, welches seltsamerweise nur Schwachsinn von sich gibt, schalte es ab und fahre nach Kopf und Karte bis zur D974 bei Bedoin in der Nähe vom Mont Ventoux. Hier probiere ich „Ernas“ Streckenkenntnisse noch mal und siehe da -es klappt. Ich komme von Süden her über den Col Mont Ventoux ,der mir seinen weißen Rücken zeigt, nach Malaucene und folge hier der D938 bis kurz hinter Nyons.
Dort fahre ich über die D70 zum Col de la Sause und die D156 über den Col de Gourdon und den Col de la Chaudiere nach Sailans.
Auf der größeren D93 suche ich dann eine Tankstelle. Bis zum geplanten Abzweig finde nichts und dort auf die kleine Strasse abzubiegen und da nach einer Tankstelle zu suchen ist mir zu unsicher. Also fahre ich die Hauptstrasse weiter bis zum nächsten Ort -Crest-, aber auch hier finde ich nichts. Da ich mir sicher bin, dass es hier im Ort eine Tanke geben muss, spreche ich jemanden an. Natürlich nicht in französisch, das kann ich ja gar nicht, sondern indem ich auf dem Motorradtank zeige mit den Schultern zucke und sonst irgendwelche Gesten vollführe. Der gute Mann erzählt mir auch genau wo es lang geht. Natürlich verstehe kein Wort, aber das Gestikulieren dabei verrät mir das es hier eine Zapfsäule geben muss. Zuerst ging die Hand nach links, dann 2 x nach rechts und wieder links oder so ähnlich. Ich nicke, sage brav „merci“ und finde die Tanke dann tatsächlich nach sehr kurzem Suchen. Ein Stück die D93 zurück und dann auf die D70 zum Col de Bacchus und Col de la Batille.
Die Gegend gefällt mir sehr gut und ich mache noch einen kleinen Schlenker -von hier der D 199 und der D331 nach, über den Col dela Croix nach St. Jean en Royans. Nun die D 76 über den Col Gaudissart und den Col de la Maschine. Dieser Pass ist das Schönste was ich bisher gesehen habe, zwar sehr kurz, aber besser als Cian-, Daluis- und Verdonschlucht zusammen. Atemberaubend! Ich versuche hier ein kleines Video vom Pass zu filmen, lege dazu die laufende Videokamera auf den Tankrucksack, fahre vorsichtig an, nehme die Kamera in die linke Hand und fahre dann einhändig und ohne Kupplung schaltend weiter. Das Anhalten wird ein wenig problematischer, klappt aber auch. Zuhause stellt sich dann raus, dass die Kameraführung für den Ar**h war und man das Video vergessen kann! *heul*
Über die D538 und den Col du Rousset fahre ich nun nach Die, wo ich mir eine Flasche Wein kaufe, welche mein Abendessen sein wird. Dort auf die D93 und biege an der D539 ab, um zum Col de Menee zu kommen. Irgendwo meine ich gelesen zu haben der Menee wäre zum Teil geschottert, aber dem ist nicht so. Die Passhöhe ist ein asphaltierter Tunnel.
Weiter geht es über Clelles. Mittlerweile ist es Zeit mir ein Quartier zu suchen, bzw. den Stellplatz dazu, denn ich habe vor zu Zelten. Mens noch schnell links liegen gelassen und in La Mure sehe ich ein Schild zu einem Campingplatz. Jou endlich denke ich, denn es ist allerhöchste Zeit, wenn ich mein Zelt noch im Hellen aufbauen möchte. Unterwegs frage ich mich, ob ich eine Abzweigung verpasst habe, aber dann taucht das Campingplatzschild wieder auf. Nach rund 15 Minuten komme ich am Platz in Valbonnais an, die Rezeption ist nicht besetzt und beginne direkt mein Zelt aufzubauen. Plötzlich erscheint eine leicht geistig- und körperlich behinderte Frau und redet grunzend auf mich ein. Eine ältere Dame kommt dazu und macht mir gestikulierend klar das ich mich bei der anderen anmelden soll. Beide begleiten mich dann zur Rezeption und die ältere Dame übersetzt das Grunzen (es war wirklich keine Sprache) in Gesten und ich rate immer was gerade von mir gewünscht wird. Es ist hinterher sogar ganz lustig, als es um eine Duschmarke geht.  Es dämmert schon als ich weiter aufbaue und 10 Minuten später ist es dunkel. Ich krame mein Taschenmesser raus, entkorke die Weinflasche und trinke mein Abendessen.
2. Tag

Ich baue am Morgen nach dem Duschen das Zelt ab, obwohl das Überzelt noch nass ist. Das im Schatten liegende Thermometer zeigt eine Temperatur von gerade mal 6° und es ist schon 08:00 Uhr -brrr! Nach dem Sack und Pack verstaut sind fahre ich, heute mal ohne „Erna“, ein Stück zurück und dann über die D114 und La Morte auf die N91 und später der Strasse zum Col de la Croix der Fer nach.
Kurz bevor das richtige Berganstück beginnt kaufe ich in einer Bäckerei noch zwei Schokocroissants und ein kaltes Stück Pizza welches ich vor Ort verzehre und schon geht’s weiter.
Nachdem ich schon ein paar Kilometer über die Passhöhe hinweg bin ist die breitere Hauptstrasse gesperrt und eine Umleitung über die D80 und Albiez de Jeune ausgeschildert. Auch ein Teil des Schwerverkehrs versucht die Strecke zu nutzen und einige brenzliche Situationen entstehen. Einmal fahre ich, glücklicherweise relativ langsam in eine unübersichtliche Rechtskurve, als gerade 2 Baumtransporter aneinander vorbei wollen und die ganze Strasse blockieren. Mit einer Vollbremsung komme ich rund 3 Meter vor der Blockade zum Stehen.

auch der Schwerlastverkehr muss über den Pass
An der N6 angekommen folge ich dieser über Modane, Lanslebourg und den Col de Mont Cenis bis ins italienische Susa.
am Mont Cenis
Hier verliere ich die Übersicht und bitte „Erna“ um Hilfe, die mich dann auch tatsächlich problemlos zum Colle de Finestre führt. Die Strasse ist anfangs asphaltiert und teilweise nicht viel mehr als 2 Meter breit.
hier beginnt die Strasse zum Colle delle Finestre
Nach 11 km wird die Strasse dann breiter, allerdings wechselt der Strassenbelag auch in Schotter über. Es ist zeitweise nebelig geworden und die Temperatur fällt auch mit jedem Höhenmeter. Unterwegs sehe ich noch eine Gruppe Motorradfahrer an einem Haus stehen, fahre weiter zur Passhöhe wo 2 weitere Motorräder stehen.
dieser Gruppe gefällt die Strasse nicht mehr
ein Blick zurück
ich bin oben
Ein schweizer Pärchen mit einer African-Twin und ein BMW-GS- Fahrer aus dem deutschen Ludwigslust. Wir erzählen ein bisschen und ich frage nach der Assietta-Kammstrasse. Der Schweizer sagt, dass er von dort komme und das es kein Problem sei dort lang zu fahren. Helmut, so heisst der GS Fahrer hört zu und fragt, ob ich dort hin möchte. „Jou“, antworte ich, „aber bei dem Nebel und dem drohenden Regen ist mir das allein zu gefährlich. Fahr mit und dann mach ich’s“. Helmut ist begeistert, denn er wollte auch aber ebenfalls nicht allein. Mittlerweile ist auch die von mir überholte Truppe angekommen und es ist Zeit sich aus dem Staub zu machen. Ab der Passhöhe ist die Strasse wieder asphaltiert. Ich fahre vor Helmut und wir finden den Einstieg zur Kammstrasse. Wir halten an um die Hinweistafel zu fotografieren, als uns ein Däne mit Sozius auf einer Uralt-??? entgegenkommt und uns nach dem Weg fragt. Wir unterhalten uns ganz kurz, ich in meinem vor 26 Jahren zuletzt gesprochenen Schulenglisch, und wir erfahren dabei, dass gerade eine Oldtimerrally stattfindet. Der Fahrer zeigt uns das Roadbook –eine Fischgrätenrally.
Einstieg zur Assietta Kammstrasse
die beiden Dänen bei der Oldtimerrally

Nun denn, wir greifen an, vor uns liegen ca. 36 km uns unbekannter Schotterpiste. Helmut fährt mit etwas Abstand hinterher.

nur noch 35 km :-)
erste Passhöhe auf der Kammstrasse

an der nächsten Passhöhe


Kürzlich fragte jemand im Boxerforum nach, was denn bei Schotterwegen zu beachten sei, gut das ich diesen Tread gelesen habe und ein paar Tipps sind für mich auch ganz nützlich. Zwischendurch montieren wir erst Helmuts Videokamera an den Halter, den er am Motorrad hat, anschließend mal meine Kamera. Der Nebel verdichtet sich manchmal etwas, ab und zu gibt es aber auch mal größere Lücken. Wir beschließen eine Pause zu machen, als just in diesem Moment ein paar Regentropfen fallen. Deshalb entscheiden wir uns dann doch zur Weiterfahrt. 2 Minuten später ist es wieder trocken und nach weitern 15 Minuten pausieren wir dann. Bei der anschließenden Abfahrt verdichtet sich der Nebel, es beginnt erst leicht und später fest zu regnen.
das Einfahrtsschild von der anderen Seite bei Sestriere,
36 Schotterkilometer der Assietta-Kammstrasse liegen hinter uns.
Schwein gehabt, als wir unten sind gießt es in Strömen. Wir tanken unsere Rösser in Sestriere noch mal auf und fahren anschließend nach Briancon. Bei dem Wetter ist mir nicht nach Zelten und ich bekomme im gleichen Haus wie Helmut noch ein Zimmer. Wir essen noch eine Kleinigkeit, trinken ein Bier und der Tag ist zu ende.
vor unserem Quartier in Briancon
3.Tag
Mein Motorrad habe ich bereits wieder gepackt, als ich bei Helmut am Zimmer wegen des Abschlusskaffees anklopfe. Am Vortag sagte er mir, dass er alles für einen leckeren Kaffee dabei hätte und man sich das französische Frühstück ja immer schenken könnte. Da er noch nicht gepackt hat, kommt er mit den Utensilien in mein Zimmer. Das mittels Tauchsieder gekochte Wasser kippte er nun auf normales Kaffeepulver und sagte "Prost". An meinem Gesichtsausdruck erkennt er gleich, dass ich nicht so begeistert bin und ist deshalb sichtlich enttäuscht. Er sagt was von "verwöhnten Wessis und dass er mich bis vor 30 Sekunden noch für einen symphatischen Menschen gehalten hat." Ich lasse das Pulver sedimentieren und 10 Minuten später trinke auch ich das Zeugs. Nach dem Adressenaustausch geht die Fahrt für mich in die stark bewölkte Richtung, über die N91 zum Col du Gabilier.
auf dem Weg zum col du Lautaret

auf der einen Seite sieht das Wetter noch gut aus
Oben am Gabilier: es sind 0° und es ist nebelig
Es ist kalt und immer wieder wehen Nebelschwaden beim Aufstieg über den Weg. Oben an der Passhöhe wo sich sonst die Menschenmassen drängen, habe ich erst den gesamten Parkplatz für mich. Später hält ein Holländer im Auto neben mir an, lächelt macht auf mein bitten ein Foto von mir und zeigt mir sein Außenthermometer: +0°C. Immerhin, es hätte ja auch -0°C anzeigen können .
Über den Col du Telegraphe erreiche ich die N6, fahre den bekannten Weg bis Lanslebourg und dann weiter Col de Madeleine in Richtung Col de Iseran. Die Hauptstrasse D902 ist teilweise gesperrt und ich muss einen großen Umweg fahren, komme aber wieder auf die D902 und auch über die Passhöhe.
Anfahrt zum Col de L'Iseran

der Blick von oben auf Val d' Isere

In Val d' Isere kaufe ich im Sparmarkt zu Apothekenpreisen eine Dose Cola, eine Salami und ein Baguette. Weiter geht es über die D902 und die N90 nach la Rosiere, -hinter dem Ort noch ein Päuschen- den Col du Pit St. Bernhard, Aosta zum Col du Grd. St Bernhard.

Zeit für ein Päuschen......
......mit einem netten Ausblick

am kleinen St. Bernhard
am Colle San Carlo...
....wird auch viel geradelt
unterwegs zum großen St. Bernhard...
....gibt es mehrere Hindernisse
oben am großen St. Bernhard
Hier habe ich doch tatsächlich einen Polizeiwagen vor mir der sich strickt an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h hält. Verdammte Sche**e! Erst als ihm nach etlichen Kilometern die Kollegen entgegenkommen und die Truppe ein Pläuschen hält kann ich frei fahren. Oben angekommen werde ich sogar von den Schweizern durch gewunken, ohne jegliche Kontrolle –das ist mir in der Schweiz ja noch nie passiert. In Martigny übernachte ich wieder auf dem Campingplatz. Direkt neben dem Campingplatz lese ich eine CooP-Reklame und ziehe zum Einkaufen los. Es handelt sich aber leider um einem Möbel/Baumarkt und ich gehe zurück, starte das Moped und fahre die Hauptstrasse entlang bis ich einen Supermarkt finde. Ein paar Colas, eine Pulle (relativ) billigen Wein und etwas Brot, die halbe Salami dazu habe ich ja aus Val d'Isere noch. Zurück am Campingplatz bitte ich unbekannte Italiener mit Wohnmobil darum meinen Akku für den Fotoapparat zu laden. Nach dem Leeren der Flasche hole ich die Sachen wieder ab und begebe mich ins Zelt in den Schlafsack.
Was man so alles mitschleppt *grübel, wunder*


4.Tag
Nach dem Duschen raffe ich meine Sachen zusammen. Die Nacht war warm und mein Zelt, welches dieses Mal auch beim Einpacken komplett trocken ist, kommt als letztes dran. Beim Verzurren der Gepäckrolle fallen auch schon die ersten Regentropfen. „Erna“ wird mit einer milchigen, dünnen Mülltüte abgedeckt, ich folge ihren Anweisungen und fahre über die N506.
Blick auf Martigny

am Forclaz

Am Col de la Forclaz ziehe ich dann die Regenkombi an. Nun überquere ich die Grenze, bin wieder in Frankreich und erreiche bald den Col des Monets. In Chamonix reicht ein Schneefeld oder der Gletscher oder was auch immer fast die Strasse, aber das es nass und nebelig ist sieht man vom Mont Blanc nichts. Bei der Weiterfahrt im Gebiet um St.Gervais zeigt sich „Erna“ von ihrer guten Seite, obwohl ich keinen Sichtkontakt zu ihr habe –ich höre nur über die Helmlautsprecher. Ich habe ihr mitgeteilt keine Autobahnen und keine mautpflichtigen Strassen und sie lotst mich einwandfrei weiter über das Strassengewirr. Hier wird die Hauptstrasse zur Autobahn und der Abzweig gabelt sich dann auch wieder in freie und gebührenpflichtige Strasse usw. und das bei höllischem, äußerst unübersichtlichem Verkehr im Regen. Wie beabsichtigt lande ich über Cluses in Taninges. Hier ist die Strasse gesperrt und ein großes Schild gibt verschiedene Umleitungen an. Von dem französischen Text verstehe ich fast nichts, wohl soviel, dass LKWs über 3,5t dort lang müssen. Ich habe keinen LKW und nehme eine der anderen Möglichkeiten. Die Strasse ist so klein, dass sie nicht in meiner Karte vorhanden ist. „Erna“ schalte ich ab. Es ist die D307 über die ich anfangs fahre und sie ist zeitweise so schmal, dass ich hier noch nicht einmal mit einem S-Klasse Mercedes fahren möchte, -wahrscheinlich wäre man mit einem 3,5t Kleintransporter stecken geblieben. Immer noch in der Umleitung fahre ich dann die D328 entlang, die erst etwas breiter wird und hinterher auch wieder „Gassenformat“ aufweisst. Bevor ich wieder auf die D902, die richtige Strasse in die Nähe von Morzine komme, fahre ich über den Col de l’Encrenaz und den Col d’Abroz.
Umleitung, unterwegs zum Col de l’Encrenaz

Bei le Biot biege ich dann ab und erreiche Bonnevaux über den Col de Corbier. Weiter geht’s über den Pas du Morgins in die Schweiz. In Monthey esse ich MacD einen Chickenburger und möchte an der Tankstelle hier eine Strassenkarte von der Schweiz kaufen. Aber an dieser und an den 3 nächsten Tanken kann man Pornohefte, Tampons, Milch und CDs kaufen, aber keine Strassenkarten. In Villars tanke ich dann am Automaten mit meiner EC-Karte. Über den Col de la Croix und Col du Pillon fahre ich nun nach Gstaad, Zweisimmen und Spiez, wo es mir tatsächlich gelingt an einer Tankstelle eine Karte der Schweiz zu erwerben –unglaublich!
am Col de la Croix
Col du Pillon
Von hier fahre nach Brienz und erkundige mich im Tourismusbüro nach einer festen Unterkunft, so mit richtigem Dach und so, denn Regen habe ich heute genug gesehen. Die mir genannten Preise gefallen mir gar nicht und ich frage die Dame nach der Jugendherberge die es laut meiner Karte hier geben soll. Sie sagt mir die Adresse und dass die Rezeption der Herberge wohl ab 17:00 Uhr besetzt sei. 16:30 Uhr ist jetzt, prima, also sofort auf dorthin, um eine Chance auf ein Zimmer zu haben. Ein Doppelzimmer nehme ich –für 33 SFr.. 20 Minuten nach mir kommen 2 weitere Motorradfahrer, sie müssen ins Massenlager. Später stellt sich heraus, dass ich das DZ für mich alleine und anderen Motorradfahrer das Massenlager für sich alleine haben. Am Abend mach ich noch ein paar Fotos, trinke 2 Bier und gehe früh schlafen.

am Brienzer See

der Blick auf Brienz



5.Tag
Am Morgen packe ich zuerst meine Koffer, befestige sie am Motorrad und gehe danach Frühstücken. Hier in der Jugendherberge gibt es ein ganz passables Buffet. Zwar keine Wurst, aber 3 Brotsorten, 2 verschiedene Käse, Marmelade, Müsli, Kaffee, verschiedene Tees, warme und kalte Milch, Kakao und alles soviel man möchte. Ich schlage mir ordentlich den Bauch voll, hole meine Wertsachen aus dem Zimmer und als ich losfahren möchte, überlege ich mir noch ein paar Fotos am See zu schießen. Um keinen Krach zu machen schiebe ich das Motorrad die 100m bis ich es, auf dem abschüssigen, für Kraftfahrzeuge gesperrten Weg am Campingplatz vorbei zum Seeufer rollen lassen kann. Kurz darauf steht schon ein neugieriges, älteres, aber freundliches Rentnerpärchen neben mir und beobachtet mein tun. Ich nutze die Gelegenheit und verdonnere einen der Beiden um mich zu knipsen.

Am Ufer des Brienzer Sees

Zum Zurückfahren muß ich den Motor starten und sofort gehen einige Wohnwagenfenster auf. Nun schnell weg hier. Schon während der ersten Kilometer, auf der Fahrt nach Meiringen, verdunkelt sich der Himmel bedrohlich. Unterwegs, auf der Strasse 6 zum Grimselpass, setzt starker Regen ein. Sofort halte ich an, tüte meine "Erna" ein und ziehe selbst auch die orange Regenkombi an. Am Grimselsee herrscht Nebel und es regnet noch immer erbarmungslos. Nun fahre ich nach Gletsch, der Regen wird etwas weniger, aber auf dem Weg zum Furkapass schüttet es schon wieder wie aus Kübeln.
Zufahrt zum Grinselpass

Passhöhe Grimselpass. Regen und Nebel


Sieht zwar auf dem Bild schön aus, aber es regnet immer noch. Abfahrt vom Furkapass

Unten in Andermatt regnet es nicht mehr und ich sehe gerade den Glacierexpress starten.

. Weiter geht es über die Strasse 2 und 17 über den Klausenpass und den Urnerboden.


Auffahrt zum Klausenpass

Passhöhe Klausenpass

Abfahrt vom Klausenpass bzw. Urnerboden
Unterwegs fällt mir ein, dass Heike1303 hier irgendwo wohnen muss und als ich dann das Ortsschild Nidfurn sehe fällt mir auch ihr Wohnort ein. Ich sehe am Strassenrand einen Kleinbus stehen - so einen Milch- oder Gemüsehändler und frage einfach nach Heike und Jens. Der gute man ist superfreundlich, weiss auch gleich wen ich suche und fertigt noch eine Skizze für mich an. Dann will ich's mal versuchen denke ich und fahre ohne Voranmeldung etc. dorthin. Ich umrunde das Haus, bin mir noch nicht sicher ob ich hier richtig bin, da geht das Garagentor auf und Heike schaut mich an. Da wir uns überhaupt nicht persönlich kannten, stellen wir uns gegenseitig vor und Heike -die gerade Mittagspause hatte und zufällig zu Hause ist kocht noch schnell 'nen Kaffee. Wir erzählen kurz und fahren dann gemeinsam los, sie zur Arbeit und ich meine Tour Richtung Bodensee weiter.
Aufbruch! Heike zur Arbeit und ich Richtung Bodensee

am Walensee
Über die Strasse 3 und 13 geht es am Walensee vorbei nach Balzers und dann durch Lichtenstein, die 193 entlang nach Feldkirch, Dornbirn und Lindau. Ein Riesenfehler wie sich herausstellt. Ab Balzers Stau. Für die letzten 50 km brauche ich mehr als 2 Stunden, nur selten ist ein Vorbeifahren am Stau möglich. In Lindau stehe ich kurz vor dem Platzen, so sauer bin ich wegen der besch****enen Strecke. Ich find auf Anhieb die Jugendherberge, aber diese ist mir hier, mit 29,50 Euro zuzgl. 20 Euro für einen Jugendherbergsausweis den ich hier brauche, viel zu teuer. Schließlich finde ich ein EZ mit Frühstück für 25 Euro. Ich brauche noch etwas Geld, gehe zum Bankomaten und möchte 200 Euro haben. In der Anzeige des Automaten steht nach Ausgabe der Karte: Der Vorgang wurde bearbeitet, die Maschine fängt an zu rattern, spuckt aber kein Geld aus. Nun stehe ich ohne Geld am Bodensee und platze schon wieder fast vor Ärger. Für mich steht fest: Nie mehr die Gegend um den Bodensee und Lichtenstein !!!!
Bei der Fahrt durch Lichtenstein, kann ich kein Schloss oder Prunk erblicken

am Bodensee angekommen

6. Tag
Am letzten Tag fahre ich nur ein ganz klein wenig durch die Gegend, mache ein paar Bilder und bleibe in der Nähe von Lindau, bis ich um 14:00 Uhr mein Moped auf den Zug packe. Das Verladeterminal von Lindau ist abseits der Stadt und ziemlich heruntergekommen, was meine Abneigung nur noch bestätigt. Nie mehr Bodensee !!



Der Hafen in Langenargen am Bodensee.
Ich glaube wenn eins von den Booten meins wäre, würde ich es nie wieder finden

in der Fussgängerzone von Lindau

Kommentare


ABSENDEN

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zr7_wusel
Super Bericht - danke dafür.
Das nächste Mal könntest Du aber bei besserem Wetter fahren, das schreckt mich als Anfänger nun doch etwas ab *fg*
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Offline
gs1100
hi dikki
super Bericht
super Bilder.
Mach so weiter
10 Punke von mir
gruß gs1100 Uli
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Deaktiviert
Bandit44
klasse Bericht, macht richtig Appetit
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Eine Motorradtour durch die Alpen.
Den ganzen Bericht gibt es mit Bildern auf meiner HP. Allerdings wieder nur für Leute mit Zeit da 3 MB groß:
http://www.dikki.de --- unterwegs  mehr...
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Offline
heike1303
Hallo Dirk
Schöner Bericht und tolle Bilder.
Wo ich alles so auftauche :-))))
Grüssle Heike
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