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Torro1965 08.10.2008

Pyrenäen 2008.6

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Pyrenäen 2008.6

6. Tourentag
Montag, 08.09.08 Nationalparks Pyrenäen/Tour de France
http://www.moto-aventura.com
Für diesen Tag hatten wir uns viel vorgenommen, zuviel wie sich wieder einmal herausstellen sollte. Die Tour war zunächst unter 2 Gesichtspunkten geplant. Zum einen die Erkundung der beiden Pyrenäennationalparks. Beide Parks grenzen aneinander. Der Parc National des Pyrénées auf der französischer Seite und der Parque nacional de Ordesa y Monte Perdido auf der spanischen Seite. Hier war geplant in die Parks auf den möglichen Einfahrtsrouten zu fahren. Auf spanischer Seite die Einfahrt in das Valle (Tal) de Pineta bis Espierba auf der HU-V-6402 bis man bei Espierba den Talkessel erreicht hatte. Auf französischer Seite die Fahrt bis zum Cirque de Gavarnie und/oder den Cirque de Troumouse, beide über die D 921 ab Luz-Saint-Sauveur zu erreichen. Und dann wieder auf spanischer Seite die Hauptzufahrt zum Ordesatal ab Torla auf der A-135. Und schließlich noch die Einfahrt in den Añisclo-Canyon (Cañón de Añisclo).
Der zweite Gesichtspunkt unter der die Tour laufen sollte, war einen weiteren Teil der „Tour de France“ zu befahren und dabei die bekannten Pässe wie Col d’Aspin, Col du Tourmalet, Col de Soulour und das Col d’Aubisque mit zu nehmen. Dies alles in einer Tour zu verwirklichen, stellte sich als unmöglich heraus. Allein die Einfahrten in die Nationalparks hätten zu viel Zeit verschlungen. Sodass wir zwar auf den Cirque de Gavarnie/Troumouse, das Ordesatal und einen Teil des Añisclo-Canyon verzichten mussten, die Tour hatte es dennoch in sich.
Kurz nach 09.00 Uhr bewegten wir uns auf der A-138 nach Norden in Richtung spanisch/französische Grenze (Tunnel von Bielsa). Bei Bielsa bogen wir dann in Richtung Valle de Pineta ab. Je weiter wir auf der Straße vordrangen desto höher wurden die Felswände links und rechts um uns herum. Bei Espierba versperrte schließlich die Schranke zum Parador die Weiterfahrt. Die Strecke war zwar vom Belag her nicht besonders gut, was uns allerdings beeindruckte war das Gefühl als wir immer weiter in das Tal hinein fuhren. Hier entstand zwangsläufig der Eindruck, dass sich die Felsmassen links und rechts von uns immer mehr auftürmten um schließlich auf uns herabzustürzen. Bis sich mit einem Mal der Talkessel vor uns öffnete um den Blick auf ein atemberaubendes Panorama freigab. Durchzogen von einigen Wasserfällen erhob sich ein schier unüberwindliches Massiv hinter dem sich der Monte Perdido (wörtlich übersetzt: der verlorene Berg) mit seinen 3355m versteckte. Aus unserer Zwergenperspektive kann man sich das ganze in etwa so vorstellen.

Auch hier kann die Aufnahme nicht unbedingt den tatsächlichen Eindruck wiedergeben.
Nachdem wir unsere Kinnladen unter zu Hilfenahme des Handtellers wieder einigermaßen in ihre natürliche Verschlußposition gebracht und ausreichend Fotos geschossen hatten, führte uns unser weiterer Weg die A-138 hoch zum Tunnel von Bielsa. Eigentlich schloss sich hier der Kreis. Am 04.09. waren wir ja so nach Ainsa gefahren. Unspektakulär die Auf- und Durchfahrt des Tunnel, spektakulär allerdings der Blick und die Abfahrt auf französischer Seite über die D 929 ins Tal bis Saint-Lary-Soulan.


Die Abfahrt ab Saint-Lary-Soulan bis Arreau zog sich ein wenig. Eher unspektakulär die Auffahrt zum Col d’Aspin über die D 918. Im Gegensatz zum Ausblick in beide Richtungen...

...und zu der kleinen Anekdote die sich dort zutrug.
„Unser Markus wollte es zuerst mit dem größten Bock im Revier aufnehmen“. Nein! Eigentlich wollte er ihn an den Hörnern packen. Nein! Er wollte ihn streicheln oder was auch immer. Jedenfalls war ihm davon abzuraten. Aber seht selbst:

Würdet ihr den anfassen, geschweige denn versuchen den zu streicheln? Ich nicht!
Da könnte man ja gleich bei den SanFermines, in Pamplona mit den Stieren laufen. Olé!
Den Stier/Bock bei den Hörnern packen oder was? = Lebensmüde oder was?
Diesen Rat hat Markus ja noch angenommen. Aber wenig später gabs Probleme mit einer weidenden Milchmadame der er scheinbar, während er videografierte, im Weg stand, während sie sich „zugraste“. Sieh wollte halt ihr „Dope“ nicht mit ihm teilen.
Jedenfalls hat sie in auf die Hörner genommen, sprich in weg gestoßen. Dabei kam der Fotoapparat der die guten Fotos macht, im Gras direkt unter ihrem Gesäß zu liegen und filmte schön weiter. Ein Bild für Götter! Ich hätte ihm einen neuen gezahlt, wenn die Kuh in dem Moment ihr Geschäft verrichtet hätte! Über die Aufnahme lach ich mich heut noch von einem Hustenanfall zum nächsten!
Letztendlich konnte das gute Stück schließlich doch noch aus seiner misslichen Lage befreit werden, nachdem die französische Kuh die befehlsmäßige Aufforderung von Markus missachtete: „Geh von meinem Foto runter!“
Sie war halt keine Multi-Kulti-Kuh und verstand oder wollte deshalb kein Deutsch oder Bayerisch und schon gar nicht Fränkisch verstehen. Befehle nahm sie schon gleich gar nicht an.
Der Tipp wäre in Zukunft Tiere zu meiden, die eine Überproportion von Schulterbreite und Hörnerbreite aufweisen, wenn zusätzlich die mutmaßliche Anlaufgeschwindigkeit potenziert mit dem möglichen Beschleunigungswert in Abhängigkeit von der Entfernung und dem Gewicht des Tieres eine derart hohe Aufprallenergie erwarten lassen, die das eigene geschätzte Körpergewicht und das Standvermögen überschreiten oder über die prognostizierte Fluchtenergie hinausgehen.
Oder anders ausgedrückt: Don’t be stupid, even if your horny!
Bis auf eine kleinere Blessur im Brustbereich blieb Markus glücklicherweise unverletzt. Auch sein Fotoapparat funktionierte danach auch noch einwandfrei.
Nach dieser kleinen Episode gings für uns weiter Richtung Col du Tourmalet.
Auffahrt zum Tourmalet, vorbei am hässlichen La Mongie, na ja, aber wiederum riss es der Ausblick in beide Richtungen raus!


Da es am Tourmalet stark windig war, entschlossen wir uns nach dem Fotografieren gleich wieder weiterzufahren und Mittag zu machen.
Nach der leckeren Mittagspause mit französischen Spezialitäten (Käseplatte versteht sich von selbst!) bot die Weiterfahrt über Luz-Saint-Sauveur und Argèles-Gazost keine weiteren Highlights. Dazu hätten wir wahrscheinlich Richtung Cirque de Gavarnie abbiegen müssen. Wie gesagt, es reichte die Zeit dazu leider nicht mehr.
Erst die Fahrt vom Col de Soulour zum Col d’Aubisque könnte man wieder als gigantisch bezeichnen. Den Film dazu gibt’s auf meiner Homepage www.moto-aventura.com. Menupunkt Fotos/Videos/GPS zu sehen. Eine weitere Beschreibung spar ich mir deshalb jetzt mal.
Weiter gings über die D 924 vorbei am Pic de la Sagette und dem Pic du Midi d’Ossau Richtung Pic/Col du Pourtalet. Die Abfahrt Richtung Spanien bescherte uns brutale Ausblicke und eine Kontrolle durch spanische Zivilpolizisten. Wir vermuteten einen Terrorhintergrund bei der Art ihrer Bewaffnung. Schnell weg!
Die weitere Abfahrt auf der spanischen A-136 in Richtung Biescas führte uns vorbei an den Embalses (Stauseen) de Lanuza und de Búbal.
Da ab Biescas die Strecke bereits vom 05.09. noch bekannt war, war die Rasselbande bis Sarvisé nicht mehr zu halten. Also war „gib ihm“ angesagt.
In Sarvisé traf man sich dann um gemeinsam auf die HU-631 abzubiegen und damit in Richtung Añisclo-Canyon zu kommen. Über die Beschaffenheit der Strecke kann ich mich insofern auslassen, als dass sie für Supersportler nicht unbedingt geeignet ist. Schlechter Asphalt wechselt sich mit Schotter und grobem Schotter/stellenweise Steinen ab. Landschaftlich allerdings wieder mal der Wahnsinn. Die Peña Montañesa (2291m) kann hier von ihrer besten Seite betrachtet werden.

Trotzdem waren auch wir Groß-/Reiseenduristen froh, als wir wieder auf die A-138 zurück nach Ainsa einbogen.
Vom Añisclo-Canyon konnten wir nur einige wenige Blicke erhaschen.

Mein Tipp wäre deshalb die Erkundung des Canyons zum einen zu Fuß und zum anderen von Escalona aus anzugehen. Dazu blieb uns leider auch wieder zu wenig Zeit.
Überflüssig zu erzählen, dass wir den Abschluss unserer Touren in den aragonesischen Pyrenäen an diesem letzten Abend im Hostal Dos Rios ausgiebig feierten.
Morgen sollte es in unser vertrautes Os de Civis bei Andorra gehen.

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