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HoferB 11.08.2003

Two on One...

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Two on One...

Sanfte Berge, Sonne, stinkender Asphalt und Schluß
Teil 4
Vortag
Der letzte Tag beginnt mit einer Kehre. Guter Anfang :-) Es geht über einen Minipass, der zwei Hochtäler verbindet. Im nächsten Tal geht es stetig sanft bergab auf Annecy zu. Schon fast langweilig. Es gibt laut Karte eine Alternative, französisch ausgeschildert. Aber ich hab in den letzten tagen was gelernt: Achte auf die Fahrradfahrer. Wo Fahrradfahrer gerne runter fahren, da fahren Motorradfahrer gerne hoch. Deshalb gehe ich einfach mal davon aus, solange mir Fahrräder entgegen kommen bin ich richtig.

Und das funktioniert... Nach unzähligen Kurven erreichen wir Annecy, das ich gerne vermieden hätte, zu wenig Fahrräder... Mit etwas Glück und Geduld kommen wir auf die Straße nach Frangy. Das nächste Ziel ist der Haute-Jura. Auf der Karte ist die Straße eine Rote also Bessere. Aber mit großzügiger Interpretation der Geschwindigkeitsbegrenzung macht sie auch richtig Spaß. Nu haben die ganzen Trinkpausen auch unsere Zigarettenvorräte schrumpfen lassen. In einem Wein bewachsenen Tabakladen wird der tankrucksack wieder gefüllt.

Bis einige Kilometer hinter Frangy schwingen wir durch sanfte Kurven. In Bellgarde wo ich nach rechts zum Jura abbiegen will verfranse ich mich total oder werde in die Irre geführt. Ich find keinen Hinweis auf mein Ziel. Keine Ahnung ob die Abzweigung hinter mir oder noch vor mir oder ganz wo anders ist. Mir scheint es am vernünftigsten in der nach meinem Gefühl passenden Richtung zur nächsten Abzweigung weiter zu fahren. Wir biegen dann ein paar Kilometer später ab und erfahren eine tolle Strecke. War wohl eine gute Entscheidung. :-)

Einige Zeit später wird es gerader und wir fahren am Rand des Jura Regional Parks entlang. Zum Abbiegen in den Park müssen wir uns noch ein wenig gedulden und geradeaus fahren. Eigentlich wollte ich erst bis St. Claude und dann nach Norden in den Jurapark nach Morez. Aber weit vor St. Claude werden wir um geleitet. Die Umleitung erscheint zumindest auf der Karte weniger interessant.

Aber die Landschaft ist grandios.

Es inzwischen so heiß, dass der Asphalt anfängt zu stinken. In einer schlecht reparierten Rechtskurve merk ich dann, dass der Asphalt nicht nur stinkt sondern auch flüssig wird. Bei relativ niedriger Geschwindigkeit wandert das Mopped immer weiter nach links außen. Zum Glück kommt uns nichts entgegen... Beim nächsten Halt fällt mir auf, dass auch kleine Asphaltfetzen an den Reifen kleben.

In Morez angekommen machen wir wieder eine größere Pause. Außer viel Wasser und Cola genehmigen wir uns eine Quiche-Lorraine und schauen in der Karte wie wir weiter fahren wollen. Dummerweise fahren wir in die Schweiz. Nach soviel Freiheit und Regellosigkeit werde ich fast depressiv in der Schweiz. Viel zu viel Verkehr, und alle fahren unter 80. Platz macht auch keiner mehr. Der einzige Lichtblick ist der Spritpreis :-) Na ja auf die Autobahn und nach Lausanne und zurück nach Frankreich. In Pontarlier biegen wir ins Tal der Doubs. Der Fluss kann einem richtig leid tun. Wenig Wasser und voller Algen.

Hinter Ville-du-Pont hat sich der Fluss eine Schlucht gegraben. Hier fließt er auch etwas schneller. Dadurch sieht er zwar noch ärmlicher aus,

aber die Algen sind zum optischen Ausgleich nicht mehr drin.

Mitten in der Schlucht ist ein Parkplatz, über den wir uns freuen. Am anderen Ende machen einige Franzosen Piqnique.

Halb Südfrankreich brennt und die machen im Wald Lagerfeuer... und kein kleines. Trockenes Holz hat es ja genug. Der Fluss ist fast leer, er bildet einige Becken in denen es von Fischen wimmelt. Große Forellen sind darin gefangen und unzählige Kleinfische.

Als der Fluss in Morteau zur Schweiz abbiegt verlassen wir ihn. Schweiz hatten wir genug. Wir fahren auf Montbeliard zu. Einige Zeit später hat der Fluss auch genug von der Schweiz und gesellt sich wieder zu uns. Wir fahren noch eine Zeit im Tal neben ihm her bevor wir auf die Autobahn nach Deutschland fahren... Einmal Halt noch in Frankreich, Kaffee trinken und Wasser kaufen. Danach brettern wir nach Hause. Deutschland empfängt uns mit Insektenschwärmen. Es prasselt als würde es hageln. Nach wenigen Kilometern ist das Visier dicht. Ganz ungewöhnlich für mich bleibe ich stehen und mach das Visier wieder durchsichtig. Bis auf die Totalsperrung der A6 bei Öhringen, die wir umfahren können, kommen wir zügig vorwärts. Kurz nach zwei Uhr geht der Motor für diese Tour aus...

Abschließend kann ich die südfranzösischen Alpen jedem empfehlen. Ob Anfänger oder Profi, Rennsemmel oder Langgabler, wer sich an die dortige Gelassenheit anpasst hat Fahrspass ohne Ende. Ich hab nichts erlebt oder gesehen was ‚schrecken' könnte. Keine Schweren Abschnitte und nur wenig langweilige Abschnitte. Allein die Anreise ist etwas zu weit, für einen Wochenendtrip...

Kommentare


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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Hat Spaß gemacht, zu lesen. Nur noch Punkte vergeben, reichlich! Und wenn einer meckert, das wäre alles zu lang, zu ausführlich, ja, der soll eben Mickeymaus-Hefte lesen.
Grufti
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watak
ich wünsche Dir einfach mal ganz viel Vergnügen...
laß Dein Mopped heil, und bring jede Menge guter Erinnerungen mit heim.
LG
Wally
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Chaot00
tja was soll ich sagen:
danke für eure berichte und nicht neidisch werden - in zwei wochen bin ich dort :-)
ciao micha
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heike1303
Hi Hubert
Nächste Saison ... oder vieleicht auch erst übernächste ist Frankreich auf jeden Fall wieder fällig.
Ich liebe Frankreichs Strassen.... und nicht nur ich :-)
Gruss Heike
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watak
Wenden lerne ich ja nun :-))
technisch richtig am Berg, und auch sonst so...
aber ich glaub ich werd nie mehr sagen: ich kann das :-(
Wally
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HoferB
Darfst halt nicht wenden, dann klappt das auch mit dem Selberfahren :-)
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watak
Ich freu mich schon darauf im nächsten Jahr dort mit dem eigenen Mopped rum zu kurven :-))
Wally
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HoferB
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