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heike1303 08.04.2003

Vogesen im April 3. Tag

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Vogesen
Straßenart
Tour-Motorrad
Schwierigkeit
Schlagworte
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Vogesen im April 3. Tag

Die Rentnergang beim Kurvenkratzen
Oder sollte man besser sagen 3 BMWs mit ungewohnter Geschwindigkeit beim Kurven fahren, denn wir haben richtig gut Schräglage bekommen
Ribeauville - Petit Haut - St. Marie-aux-Mines – Cole de Marie – Bertrimoutier- Provencheres – D49 – Le Petit Fasse – Moyenmoutier – Senones – Col de Donon – D44 – Apreschviller – Haselbourg – Lützelbourg- Phalsbourg- Buchelberg – Eschbourg – La Petit Pierre – D135 – Wingen - Goetzenbruck – Lemberg – Bitche – N62 – Eugelshardt- - Waldeck- Route Forrest Hagenau- D87 – Dambach – Windstein – Reichshofen – Oberbronn – Ingwiller – Spassbach – La Petit Pierre – Eschbourg – Graufthal – Phalsbourg – Lützelbourg- Haselbourg – Obersteigen – Wangenbourg- Oberhaslach- Mutzig- Gressviller- Eichenwald – Klingenthal – Mont Ste. Odile – Le Hohwald – Ville – Cole de Vochy – St. Marie aux Mine – Ribeauville (ca 450 km mit Hotelsuche)
Nach dem Frühstück wollten wir ins Nachbarhaus ziehen, denn das Hotel Les Bagnelles war ja für diese Nacht ausgebucht. Mit Sack und Pack standen wir an der Rezeption und die nette Bedienung versuchte zwei Zimmer für uns zu bekommen. Das war aber nix, denn nebenan war nur noch ein Doppelzimmer frei und Ingo wollte einfach nicht in der Badewanne schlafen. So suchte die junge Frau weiter, bis sie eine Auberge in Richtung Ribeauville gefunden hatte, die 1 Doppel- und 1 Einzelzimmer frei hatte. Am Telefon verstand ich, dass wir in das Zentrum von Ribeauville müssten, also sind wir über den Col de Ribeauville in den Ort. Zwischendurch habe ich noch eine Lektion in „wie fange ich mein Motorrad wieder ein, wenn es anfängt zu bocken und zu trudeln“ bekommen. Blöderweise habe ich mich im Kurvenausgang umgeschaut zu einem Auto das mit einer Reifenpanne am Wegrand stand, ich bin dadurch an den unbefestigten Strassenrand gekommen, gerutscht, das Motorrad fing an wilde Schlenker zu machen. Ich habe schon gedacht jetzt muss ich als Sozia weiterfahren. Die letzte Idee, die ich hatte war Füsse hoch, Gas geben und abspringen, aber durch das Gas geben hab ich meine Dicke wieder unter Kontrolle gebracht. Puhhhh, das ging gerade noch gut. Froh war ich, das Jens davon nur wenig mitbekommen hatte und mit gleichem Elan um die Kurven fuhr wie vorher. So hatte ich nicht viel Zeit meine zitternden Glieder wieder zu beruhigen und schon nach wenigen Sekunden fuhr ich wieder ruhig hinterher. In Ribeauville angekommen, stellten wir fest, dass die Auberge hier nicht sein konnte, denn die Zeitangabe der Wegstrecke stimmte nicht, wir hatten mindestens 15 Minuten gebraucht bis zum Ort und mir wurde gesagt 7 Minuten von St. Marie aux Mine, allerdings mit dem Auto.
Also riefen wir noch einmal an und tatsächlich wir waren schon lang dran vorbei. Beim 2. Anlauf hatten wir die Auberge du Petit Haut gefunden. Eine kleine Herberge mit 14 Betten in einer traumhaft schönen Lage. Wir brachten unsere Koffer in die Zimmer und nun hiess es endlich wieder aufsitzen und die Vogesen entdecken, immerhin war es schon 11.00 Uhr bis wir die Hotelsuche beendet hatten.
Der Vorteil der späten Abfahrt war, die Temperaturen waren schon richtig angenehm. Auch der Wind hatte heute mal eine Pause gemacht. An dieser Stelle will ich dann auch mal über den Strassenbelag in den Vogesen berichten. Wer noch nie in Frankreich gefahren ist, wird die Art des Strassenbaus nicht kennen. Die Strassen bekommen ein Bett aus Teer in dem grober Kies in beträchtlicher Menge geschüttet wird. Der Kies wird fest gewalzt. Natürlich bleiben viele Kieselsteine lose, die durch die den fliessenden Verkehr entweder fest gefahren oder beiseite gefördert wird. Das ganze sieht dann fertig so wie auf dem Bild aus. Hier findet der Reifen sogar bei nasser Strasse halt. Der Nachteil ist, der hohe Reifenverschleiss, aber den nimmt man ja in Kauf. So flogen wir gutgelaunt und ausnahmsweise mal nicht frierend durch die Kurven des Col de Marie, Col de Donon, durch Haselbourg und Lützelbourg. Hier gibt es viel zu entdecken, zum Beispiel, der Felsen vom Dabo, der Nideck, der Griffon, die Ruine von Lützelbourg, der Grosse und kleine Geroldseck, die St Vit und die St Michel Kapelle. Auch ein Abstecher in die Stadt Phalsbourg, Zabern Stadt der Rosen mit seinem berümten « Rohanschloss » und den Haut-Barr lohnt es zu besichtigen. Wir sind nach Phalsbourg durch Buchelberg, Eschbourg nach La Petit Pierre gefahren. Der Ort liegt auf einer schmalen Felsnase, deswegen bekam der Ort wohl auch den Namen „ der kleine Stein“. Dort nahmen wir ein Petit Mittagessen zu uns, eine Ravioli mit Pilzen und Gambas. Lecker sah das aus und geschmeckt hat es auch. So gestärkt ging es weiter über die D135 nach Wingen über Goetzenbruck, Lembberg nach Bitche. Hier sollten wir noch einmal Kultur pur erleben, aber bevor wir zum Fort Saint Sébastien kamen, hielt Ingo, damit ich ein Foto machen konnte, allerdings auf einem Parkplatz, bei dem ich beim besten Willen mein Motorrad nicht abstellen konnte, denn unter dem linken Fuss war die reinste Bodenlosigkeit, also war nix mit Foto und wir fuhren hoch zur Festung.
Oben angekommen sind wir zur Festung marschiert, leider blieb uns keine Zeit hinein zu gehen. Aber Informationen bekommt man ja auch aus dem Internet. Also habe ich ein wenig nachgelesen. Die Stadt Bitche hat eine lange Geschichte, sie wechselte des öfteren die Nationalität von Französisch auf Deutsch und hat auch viele Aufstände und Kriege hinter sich. Das Fort gehört auch zu den 5 grössten Befestigungswerke der Maginot-Linie.
So das war jetzt genug Kultur, wir setzten uns wieder auf unsere Maschinen und fuhren weiter über die N62 nach Eugelshardt, Waldeck, die Route Forrest Hagenau (ja eine Forststrasse) auf die D87 nach Windstein, Ingwiller nach Spassbach. Vor La Petit Pierre machten wir einen kurzen Halt im Wald. Weiter ging es dann wieder über den kleinen Stein nach Eschbourg mit einem Abstecher nach Graufthal. Ich hatte gehört da ist eine Wohnung frei. Im Ernst, da war eine Frei von den Wohnungen, aber einziehen würde ich da nicht, obwohl die Aussicht ja sensationell ist und die Terrasse ist auch nicht schlecht. Tagelöhner und Waldarbeiter haben den gigantischen Felsüberhang im 18. Jahrhundert zum Hausbau benutzt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts haben dann 37 Menschen dort gelebt, auf französisch heißen die dann so schön "Troglodyten". Madame Catherine Ottermann, war die letzte Bewohnerin dieses einmaligen Etablissements. Sie starb im Jahre 1958 und soll einen geradezu legendären Ruf in der ganzen Region gehabt haben. Gegen ein kleines Entgelt ließ sie die Leute ihre armselige Wohnstätte besuchen. Heute sind die Häuser als Museum eingerichtet.
Der Abstecher hat sich wirklich gelohnt, obwohl das Museum noch nicht geöffnet hatte, aber man konnte ja einen Blick durchs Fenster erhaschen.
Von der Wohnungsbesichtigung aus ging es weiter über Phalsbourg- Lützelbourg- Haselbourg- Obersteigen- Wangenbourg- Oberhaslach nach Mutzig. Dort fuhr Jens, der auf einmal im Rückspiegel verschwunden war, mit dem letzten Tropfen Benzin auf die Tankstelle. Da kann man nur von Glück reden, denn so reichlich sind Tankstellen in den Vogesen nicht zu finden.
Frisch Aufgetankt nahmen wir den Rest der Tour in Angriff. Greisviller- Klingenthal- Mont Ste. Odile- Le Hohwald- Ville – Cole de Fouchy- St. Marie aux Mine- Ribeauville.
Nachdem ich die Strecke aufgeschrieben hatte, kam das Gefühl wieder, dass ich hatte als wir vor der Auberge standen, boooaaaaaahhhh geschafft, aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Die neue Unterkunfst, sehr zu empfehlen:
L'Auberge du Petit-Haut
Route de Ribeauville
F - 68160 Ste. Marie aux Mines
Tel. 0033/3 89 58 72 15
Fax. 0033/3 89 58 77 31
Es stehen 14 Betten zur Verfügung.
Die Preise:
1 Person 25.00 Euro /Nacht
2 Personen 39.00 Euro /Nacht
3 Personen 58.50 Euro / Nacht
Petit Dejeuner (Frühstück) 6.10 Euro
1/2 Pension 40 Euro pro Person.
Das Essen war sehr lecker und ausreichend, sehr freundlicher Empfang, Garage wird für Motorräder kostenlos zur Verfügung gestellt und frei gehalten, die Zimmer sind gut. Die Lage sehr ruhig auf einem kleinen Berg.

Und auch hier der Hinweis auf die Bilder der ganzen Tour. Bitte hier klicken.

Kommentare


ABSENDEN

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siggi0304
Hi Heike,
natürlich auch für den 3. Teil 10 Punkte!
Schließe mich den vorigen Schreibern an, wieder super, der Bericht.
Werde mich jetzt dem 4. Tag zuwenden...
LG Sigrid
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Immer wieder lesenswert. Wenn man den Bericht schreibt, die Fotos sortiert, erlebt man die Reise gleich noch einmal!
gruß: peter
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Tarzan123
Hei Heike
Super, einfach Klasse, Puahhhhhh, *fg* ich komme aus dem Punkte vergeben nicht mehr raus.
Schon gesehn da muß ich auch mal wieder hin und die Kurven streicheln *g*
he Searcher wann ????????????? *ggg*
Gruß Tarzan
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heike1303
Hi mein Lieber
Der 4. Tag ist auch schon publiziert, also nur Geduld, der traurige Schluss ist auch bald zu lesen.
Eigentlich hatten wir am Mittag nicht soviel Hunger und waren froh das es nur eine Ravioli gab. *gg*
Wann fährst du denn in die Vogesen???
LG Heike
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heike1303
Hi Jürgen
Besauf dich nicht *lol*
Die Bewertung darst du nicht so ernst nehmen, ich hab es schon einmal geschrieben, wer Verbesserungsvorschläge hat, der soll sie äussern. Schliesslich ist niemand perfekt. Die, die keine Reiseberichte mögen, brauchen diese ja auch nicht lesen. Es wird ja niemand gezwungen.
Mir macht das Beschreiben der Touren einfach Spass, ich habe immer das Gefühl, wenn ich mir noch einmal über die Tour Gedanken machen muss, dass ich die Tour noch einmal viel intensiver fahre. Ich versuche mich an Kleinigkeiten zu erinnern, die nur Sekundenbruchteile im Augenwinkel zu sehen waren. Ich denke das ist es, was mich immer wieder dazu veranlasst das Erlebte aufzuschreiben, auch wenn einige meinen es ist zuviel des Guten.
Ich hoffe, wir können bald mal wieder eine Runde zusammen drehen.
GBLG
Heike
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
nochmals hi Heike *g
gut essen?! hier mal ein tip, kommt spät aber für das nächste mal. *gg
zwischen Bitche und Lembach geht es eine sachgasse hinein richtung wengelsbach. dort gibt es ein restaurant, welches du nicht verfehlen kannst, dass so eine ausgezeichnete elsässische küche besitzt, dass du von diesem ort gar nicht mehr weg möchtest. essen bis man platzt.
mir läuft jetzt schon wieder das wasser im munde zusammen, wenn ich nur an diese ganzen köstlichkeiten denke. aber... bald sitzte ich ja wieder dort. *gg
im übringen wieder ein super bericht.
erstklassig. wann kommt der nächste *fg
lhg
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heike1303
Oder sollte man besser sagen 3 BMWs mit ungewohnter Geschwindigkeit beim Kurven fahren, denn wir haben richtig gut Schräglage bekommen  mehr...
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mopedist
kommentar die 3.
HEIKE hat die 50 000 km...prost....hicks ;-)
du verwöhnst die leser...nach drei bewertung lag deine quote gerade mal bei 5 und irgendwas...tst...ich weis ja nicht wer dich da bewertet....aber wer zu faul ist selbst zu schreiben sollte sich wenigsten als kritiker outen...von mir reichlich points...weil ich es sagenhaft finde mit welchem eifer du immer wieder wirklich schöne und gut geschriebene berichte verfasst.
10 Punkte...in worten Z E H N
GBLG
Jürgen
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