BMW K 100
Allgemeines: | Baujahr: | 1982 - 1990 |
Technische Daten: | Hubraum: | 987 ccm |
Zylinder-Anzahl: | 4 | |
Leistung: | 90 PS / 66 KW | |
Höchstgeschwindigeit: | 225 km/h | |
Leergewicht: | 253 kg | |
Zulässiges Gesamtgewicht: | 480 kg | |
Drehmoment: | 86 Nm bei 6000 U/min | |
Standgeräusch: | 98 db | |
Fahrgeräusch: | 80 db |
Serienausstattung: |
eine BMW K 100, über Jahre immer mal wieder in der Presse
Modell:
BMW K 100
Stärken:
Laufleistung, Qualität, sparsam, Ersatzteilversorgung, Unterhaltskosten
Schwächen:
Vibrationen
Da es sich nicht um meine Maschine handelt, hier Links zu Presseberichten und sonstigen Infromationen zu diesem Motorrad:
Erschienen in: 12/ 1998 in: Motorrad, Die Geschichte der K, eine 1983er K100, FG-No. 1189, also die 1189ste überhaupt gebaute Maschine; Motorrad-Bericht bei km 409.264.
Link1:http://www.motorradonline.de/motorraeder/400-000-kilometer-mit-einer-k-100/106516
Erschienen in 04/2004 in: Oldtimer-Praxis, die Geschichte der Restauration einer K100, FG-No.: 1189, also GLEICHES Moppät, nur jetzt mit 445.000 km, Begleitung der REstauration durch die Zeitung; leider ist der Artikel nicht freigegeben, hier ein Link zur Bezugsquelle:
http://www.testonline.eu/2012/04/28/wprebaytitle-kwtestuniq_idd9bc34003087a66d99eab63d5b421e5a/
Und damit ist Ende ??? Nee. Bei 462.242 machte die K der jetzigen Besitzerin und Witwe des letzten Restaurateurs leichte Probleme, dazu ein Bericht, etwas anonymisiert und ohne Bilder:
Flyingbrick in Höchstform
Babs K100 – oder soziale Netzwerke funktionieren ohne große Worte.
2 Jahre nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod von Janosch hat sich die Babs mit der Bitte um
Hilfe an das Forum gewandt. Die K100 läuft nicht mehr schön.
Die Ursache stand nach Prüfung von Michael Kasper „derKasper“ schnell fest: Nebenluft an allen Ecken und Enden. Gut hörbare Geräusche aus dem Ventiltrieb – erste Vermutungen gehen in die Richtung des Steuerkettenspanners.
Die Aufgabe war also schnell klar: Wir müssen es schaffen, das Motorrad für Babs kostenneutral zu
reparieren – nur wie?
Auf der Anfahrt zum Boc‐K im Norden (ein K‐Treffen der „Nordies“ auf demGelände und unter Bewirtung des MC ZAIDA), reifte die Idee, der Babs zum einen und dem Andenken an Janosch und seiner toprestaurierten K100 Basis mit „tiefer“ Fahrgestellnummer und einer gigantischen esamtlaufleistung von mehr als 462.000km zum anderen, etwas zu unternehmen.
Auf solche Gedanken kommt man unweigerlich, wenn die Anfahrt zum Treffen per PKW (im Forumsslang auch „Dose“genannt), und den Motorrädern auf dem Anhänger stattfindet. Die Anfahrt aus der Eifel bis Schmalfeld ist lang, da kann man schon einmal auf schwer nachvollziehbare, aber nicht desto weniger schöne Ideen kommen. So geschehen also auch bei Dirk
Schulte „dirkME“ und mir, Stefan Hermeling „Flagg“.
Das „Flyingbrickler“ für solche Aktionen immer zu haben sind, wurde mittlerweile schon mehrmals Eindrucksvoll unter Beweis gestellt, ‐ aber diese Geschichten sollen andere erzählen…
Seite 2
Dem bereits in der Oldtimer‐Praxis 02/2004, Seite 18ff, vorgestellten Motorrad sollte wieder „Leben“
mit einer „K“‐ würdigen Drehmoment‐ und Leistungsentfaltung eingehaucht werden. Das sich dabei auch die eine oder andere weitere Baustelle ergeben würde lässt sich vermuten;
Dazu aber später mehr (In der Auflistung sind die durch uns durchgeführten Arbeiten ersichtlich).
Unweigerlich kommt man auf die Kosten der „Babs‐Verschwörung“ zu sprechen. Das die Babs die
nicht tragen sollte / durfte war klar. Eine Sammlung im Kreise der Teilnehmer „Boc‐K im Norden“
brachte innerhalb kürzester Zeit (ich konnte kaum zwei Bier am Tresen trinken), eine erhebliche
Summe des benötigten Zahlungsmittels ein, sowie das freudestrahlende Sammel‐Duo Dorthe und
Dirk an den Tresen zurück. Klasse!!
Also los – machen wir Nägel mit Köpfen: Babs wurde angeschrieben und über das Vorhaben
unterrichtet – Widerspruch zwecklos! Die K100 kommt zu mir in die Eifel, alle erforderlichen Arbeiten
werden bei mir in der Garage, dem „Verschwörerhauptquartier“ erledigt. Viele Mit‐Forumianer kennen die Adresse durch gemeinsame Schraubertage und die genannten „Eifelgrilltouren“.
Am 04. September 2010 war es dann soweit. Babs bringt mit ihrem Bruder zusammen die „K“,
anwesende Verschwörer waren derKasper, DirkME und ich. Das ganze wurde kulinarisch durch Katja,
meiner Frau betreut. Eine Menge Geschichten wollten auch erzählt werden. Wenn der eigentliche
Grund der Schrauberaktion auch ein trauriger ist, der Tag an sich war dann doch ein schöner.
Als Ersatzteilbeschaffer wurde Dirk auserkoren – es gibt Leute, die glauben, dass er es schafft, an
Eskimos Kühlschränke zu verkaufen – wer wäre also besser geeignet? Schnell hatte er bei der BMWNiederlassung in Düsseldorf erfreuliche 10% Rabatt auf Teile ausgehandelt. Nachdem die Teile
verbaut und das Geld nahezu ausgegeben war, ergab sich jedoch weiterer Teilebedarf. Die noch
erforderlichen, nur bei BMW zu beziehenden, teuren Teile (Ganganzeigeschalter am Getriebe und die
beiden Schwingenlager mit dem leihweise überlassenen Innenauszieher) wurden
dankenswerterweise komplett durch die BMW‐Niederlassung in Düsseldorf gesponsert. Auf welche
Knöpfe der Dirk da bei den netten BMW‐Mannen gedrückt hat bleibt sein Geheimnis, aber ich denke
da wieder an Kühlschränke und Eskimos.
Nicht unerwähnt bleiben sollte der Grund für den im Forum bei solch einer Hilfsaktion ungewöhnlich
kleinen Kreis der „Verschwörer“: Der Babs war die ganze Aktion – verständlicherweise ‐ zunächst
nicht ganz geheuer und auch recht unangenehm, sicherlich wurden alte Wunden aufgerissen,
Erinnerungen wachgerüttelt… Nach einiger Überredung und der Zusage den Kreis der Mitwisser erst einmal klein zu halten, konnte die Aktion gestartet werden. (Da im Zuge der durchgeführten Arbeiten manche Frage im Forum gestellt werden musste, galt es vorsichtig und unverfänglich zu fragen, bzw. wurde der Kreis der Mitwisser vorsichtig auf ca. 10 Personen vergrößert.)
Seite 3
Das Schrauberteam besteht aus:
• Michael Flöthner „Erbsensuppe“ auch als „Synchroschlampe“ tituliert… zuständig für die
Themengebiete: Ansaugluft, Gummis und Drosselklappenleiste.
• Dirk Schulte „dirkME“ auch „Schnitzelschredder“ genannt, hilft überall aus, lässt den Kaffee nicht kalt werden und versteckt einem das Werkzeug.
• Mir, „Flagg“ oder auch unverfroren „der Dicke“
genannt, zuständig für den Kaffeehaushalt von Dirk, die sogenannte „Erhaltungsladung“
(vorrangig) und ansonsten für alle anderen Schraubereien an der „K“. Kunststück, ist ja für
mich ein Heimspiel.
• Zeitweise wurden wir durch meinen 11‐jährigen
Sohn Dominik dem „Schrauberpraktikanten“ unterstützt.
Moralische Unterstützung und technische Ratschläge gab es unter anderen von Dorthe, der Kasper, Pezi, PeterKR und Hoechst.
Der Dank des gesamten „Verschwörerteams“ geht an die vielen ungenannten Spender und der
BMW‐Niederlassung in Düsseldorf.
Mädels und Jungs: Ihr seid absolute Spitze!!
Durchgeführte Arbeiten:
(Auflistung erfolgt aus dem Gedächtnis…)
(Wem jetzt auffällt, dass weder Bereifung noch Bremsen erwähnt werden, dem sei gesagt:
Reifen sind neuwertige, dem Forum gefällige BT45 und die Bremsen inkl. Bremsflüssigkeit sind in gutem
Zustand, bzw. frisch.)
• Wechsel Ölschauglas (Nach 462.000km war es doch etwas „trüb“)
• Wechsel Motoröl / Ölfilter
• Wechsel Getriebeöl
• Wechsel Endantriebsöl
• Wechsel des Gabelöl
• Wechsel des Schalters der Ganganzeige, Instandsetzung der Ganganzeige durch Austausch
der Ganganzeigeplatine im Cockpit („Brotdose“)
• Wechsel der Schwingenlager
• Prüfung des Kreuzgelenkes der Kardanwelle
• Schmieren der Langsverzahnungen der Kardanwelle „staburagsen“
• Überarbeiten / prüfen des Ventiltriebs (Ventilspiel messen), ohne Befund
• Wechsel von Gleitschiene und Spannschienenbelag der Steuerkette
• Wechsel des Steuerkettenspanners
• Wechsel des Kurbelwellenritzel
• Montage der Motordeckel und abdichten der Deckel mit neuen Dichtungen und Dichtmittel
„3Bond“
• Wechsel des Schlauches zur Kühlmittelstandskontrolle am Ausgleichsbehälter
• Auffüllen neues Kühlmittel (Frostschutz bis ‐25Grad)
• Wechsel Benzinfilter (wenn man dabei feststellt, dass das Tankschloss „merkwürdig
aufzuschließen geht“ nimmt man das zum Anlass für den nächsten Punkt auf der Liste:
• Tankschloß /‐ mechanik zerlegen, reinigen, mit Federn in richtiger Einbaulage wieder
zusammensetzen
• Wechsel der Zündkerzen
• Wechsel sämtlicher den Ansaugtrakt betreffenden Dichtungen, Gummis und Schläuche
• Reinigen der Drosselklappenleiste
• Reinigen sämtlicher wiederzuverwendenden Teile des Ansaugtraktes
• Grundeinstellung der Drosselklappenleiste und anschließendes Synchronisieren
• Wechsel des Luftfilters
• Aufpolieren der Auspuffanlage
• Reinigung und „gangbarmachen“ des Ausrückhebels der Kupplung
• Grundeinstellung Kupplung
• Austausch Lichtmaschine, der Rotor ist im Durchmesser um 2mm eingelaufen und die Lager
haben „mächtiges Spiel“ – so baut man aus 3 Lichtmaschine mit jeweils anderen defekten
eine einzige, die hervorragend funktioniert
• Erneuern des Reglers der Lichtmaschine
• Erneuern des Kabelsatzes zum Zünd‐/Anlassschalter, da geflickte Kabel im Bereich des
Lenkkopfes und eine marode Steckverbindung zum Dauerleuchten der Ladekontrollleuchte
führten
• Putzen und polieren
• Tanken
Seite 5
Die eine oder andere „Schrauberanekdote“ wartet natürlich auch auf ihre Erzählung:
• „Die schwere Schwinge“ oder auch: Dirk und die Geheimnisse der Temperatur…
Nachdem die alten, mit reichlich Rastpunkten versehenen Schwingenlager erfolgreich mittels
Innenauszieher von ihrem angestammten Platz verwiesen wurden, sollten die neuen Lager
rein. Um diese „verlustfrei“ in die Lagersitze zu bekommen wird die Physik zu Hilfe
genommen – Kein Thema das geballte Physikwissen in Form des anwesenden Physiklehrers
Erbse war ja da – und außerdem steht´s auch so im Werkstatthandbuch…
Die neuen schon vorgekühlten Lager frieren seit Beginn des Schraubertages im Eisfach des
Garagenbierkühlschranks. Die Lagersitze werden mit einem Heißluftfön auf reichlich 80°C
gebracht. Warmes dehnt sich aus, Kaltes zieht sich zusammen – sagt die Physik (und die
Erbse). Die kalten Lager sollten also in die heiße Schwinge nur so reinfallen. Taten sie ja auch.
Klasse, klappt ja wieder wie ein Länderspiel…! Dann saß mir der Schalk im Nacken… die noch
heiße Schwinge mit einem dicken Handschuh auf die Hebebühne gelegt und den Dirk
gebeten diese schon einmal einzubauen – natürlich nicht ohne warnenden Hinweis: „Aber
lass die bloß nicht fallen!“ Schätzungsweise 10 Sekunden hat er es geschafft, die heiße
Schwinge in der Hand zu halten bis der Schmerz langsam auch in sein Reaktionszentrum
gelangte. Fallengelassen hat er die Schwinge aber nicht – es war eher geworfen… Keine
Bange – die Schwinge hat das unbeschadet überstanden. Der Bauchmuskelkater vom lachen
bei Erbse und mir ist nach zwei Tagen auch nicht mehr spürbar.
• Meine persönliche „Sau“…
Viele der „Flyingbrick‐Schrauber“ haben Ihre „persönliche Sau“ gefunden. Was ist die „Sau“
eigentlich? Geprägt wurde der Begriff von „hoechst“, dessen „Sau“ ist ein Wellendichtring
innerhalb einer Getriebewelle mit der Aufgabe, die Druckstange der Kupplung zum Getriebe
hin abzudichten. Diese wehrt sich im Falle einer Inkontinenz auf hinterhältigste Weise vor
dem Austausch – die Sau…
Meine persönliche „Sau“ ist eine andere: Die Ganganzeigeplatine im Cockpit, Einbaulage
unter dem Ziffernblatt des Drehzahlmessers. Ein Gutteil der Schrauberzeit für die
Ganganzeigen‐Instandsetzung (inkl. Schwingenausbau zum Schalterwechsel!) ging für die Montage‐ / Demontagearbeiten der „Brotdose“ drauf. Einbauen, 7‐Segmentanzeige auf der
Platine umbauen, kalte Lötstellen eliminieren, alles einbauen, anklemmen, messen,
schimpfen weil es wieder nicht funktioniert. Nach schätzungsweise 15 mal zerlegen und
zusammensetzen der Tachoeinheit (ich glaube ich schaffe das jetzt auch mit verbundenen
Augen), habe ich meine K100RS zum Organspender erklärt und deren intakte Ganganzeigeplatine in die altehrwürdige K100 verpflanzt. Siehe da – Ganganzeige funktioniert. Ersatzplatine war defekt ‐ die Sau…
Das der Drehzahlmesser diese Prozedur schadlos überstanden hat, wundert mich immer
noch.
• Dirk schockt die Düsseldorfer BMW‐Niederlassung…
Netterweise haben uns die in Düsseldorf niedergelassenen BMW‐Profis bei deren
Sponsoring den Innenabzieher für den Ausbau der alten Schwingenlager geliehen. Mit glühenden Worten hat der Dirk da die revisionsbedürftige K100 beschrieben, das „Projekt“ erklärt, die sehr gepflegte Optik beschrieben. Alles in allem die betreffende K100 Basis in den höchsten Tönen gelobt. War ja auch alles korrekt dargestellt – und hat funktioniert.
Seite 6
Nach der Rückgabe des geliehenen Werkzeugs wird der Dirk vom Werkstattmeister nach draußen geleitet. Dort noch im Gespräch vertieft, erblickt der freundliche Meister das Motorrad, mit dem der Dirk den Innenauszieher rücklieferte. Gemäß der Aussage von Dirk verlor der Meister erst die Gesichtsfarbe, dann wurde er sprachlos und der Mund war wohl so weit geöffnet das eine 12´er LT hätte drin parken können. Der Meister nahm an, dass das Motorrad, vor dem sie standen der „Sponsoring‐Empfänger sei. Er hatte Olivia, Dirks Winterschlampe, erblickt…
(Ob der Dirk ihn über seinen Irrtum aufklärte hat er nicht gesagt.)
Zusammenfassung:
Man wird sich die Frage gefallen lassen müssen: Warum habt ihr das getan, warum betreibt
ihr so einen Aufwand? Eine sachliche, nüchterne Antwort darauf kann es nicht geben. Aber
solche Aktionen wie diese hier, ebenso wie Aktionen aus der Vergangenheit, vielleicht auch
wie zukünftige Aktionen machen einfach Spaß. Es macht Spaß und erfüllt einem mit Freude,
helfen zu können, Teil eines funktionierenden, sozialen Netzwerkes zu sein. Auch wenn es
„nur“ ein Internetforum ist, in dem längst nicht alle angemeldeten User eine „K“ fahren. Ein
Forum, welches nicht wie ein Verein durch Satzungen in der Bewegungsfreiheit und
Entwicklung eingeschränkt ist. Mitgliedsbeiträge werden nicht erhoben – wer sollte die denn
auch verwalten??? Für so etwas haben wir nun wirklich keine Zeit.
Diese .pdf (12 Seiten incl. Fotos) leite ich auf Anfrage gerne weiter.
************************************
Derzeit hat das Motorrad 468.xyz km auf dem Tacho, nachweislich mit 1. Motor und 1. Getriebe.
BMW K100, ein Motorradkonzept, das nicht nur in Einzelfällen massive Laufleistungen erreicht, 200.000 km sind die Regel, 300.000 km keine Ausnahme, und die ganz vorne liegenden Maschinen gehen, immer noch mit 1. Motor, auf die halbe Million zu !!!
Geht mir wech mit dem neumodischen Gelumpe :)
Erschienen in: 12/ 1998 in: Motorrad, Die Geschichte der K, eine 1983er K100, FG-No. 1189, also die 1189ste überhaupt gebaute Maschine; Motorrad-Bericht bei km 409.264.
Link1:http://www.motorradonline.de/motorraeder/400-000-kilometer-mit-einer-k-100/106516
Erschienen in 04/2004 in: Oldtimer-Praxis, die Geschichte der Restauration einer K100, FG-No.: 1189, also GLEICHES Moppät, nur jetzt mit 445.000 km, Begleitung der REstauration durch die Zeitung; leider ist der Artikel nicht freigegeben, hier ein Link zur Bezugsquelle:
http://www.testonline.eu/2012/04/28/wprebaytitle-kwtestuniq_idd9bc34003087a66d99eab63d5b421e5a/
Und damit ist Ende ??? Nee. Bei 462.242 machte die K der jetzigen Besitzerin und Witwe des letzten Restaurateurs leichte Probleme, dazu ein Bericht, etwas anonymisiert und ohne Bilder:
Flyingbrick in Höchstform
Babs K100 – oder soziale Netzwerke funktionieren ohne große Worte.
2 Jahre nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod von Janosch hat sich die Babs mit der Bitte um
Hilfe an das Forum gewandt. Die K100 läuft nicht mehr schön.
Die Ursache stand nach Prüfung von Michael Kasper „derKasper“ schnell fest: Nebenluft an allen Ecken und Enden. Gut hörbare Geräusche aus dem Ventiltrieb – erste Vermutungen gehen in die Richtung des Steuerkettenspanners.
Die Aufgabe war also schnell klar: Wir müssen es schaffen, das Motorrad für Babs kostenneutral zu
reparieren – nur wie?
Auf der Anfahrt zum Boc‐K im Norden (ein K‐Treffen der „Nordies“ auf demGelände und unter Bewirtung des MC ZAIDA), reifte die Idee, der Babs zum einen und dem Andenken an Janosch und seiner toprestaurierten K100 Basis mit „tiefer“ Fahrgestellnummer und einer gigantischen esamtlaufleistung von mehr als 462.000km zum anderen, etwas zu unternehmen.
Auf solche Gedanken kommt man unweigerlich, wenn die Anfahrt zum Treffen per PKW (im Forumsslang auch „Dose“genannt), und den Motorrädern auf dem Anhänger stattfindet. Die Anfahrt aus der Eifel bis Schmalfeld ist lang, da kann man schon einmal auf schwer nachvollziehbare, aber nicht desto weniger schöne Ideen kommen. So geschehen also auch bei Dirk
Schulte „dirkME“ und mir, Stefan Hermeling „Flagg“.
Das „Flyingbrickler“ für solche Aktionen immer zu haben sind, wurde mittlerweile schon mehrmals Eindrucksvoll unter Beweis gestellt, ‐ aber diese Geschichten sollen andere erzählen…
Seite 2
Dem bereits in der Oldtimer‐Praxis 02/2004, Seite 18ff, vorgestellten Motorrad sollte wieder „Leben“
mit einer „K“‐ würdigen Drehmoment‐ und Leistungsentfaltung eingehaucht werden. Das sich dabei auch die eine oder andere weitere Baustelle ergeben würde lässt sich vermuten;
Dazu aber später mehr (In der Auflistung sind die durch uns durchgeführten Arbeiten ersichtlich).
Unweigerlich kommt man auf die Kosten der „Babs‐Verschwörung“ zu sprechen. Das die Babs die
nicht tragen sollte / durfte war klar. Eine Sammlung im Kreise der Teilnehmer „Boc‐K im Norden“
brachte innerhalb kürzester Zeit (ich konnte kaum zwei Bier am Tresen trinken), eine erhebliche
Summe des benötigten Zahlungsmittels ein, sowie das freudestrahlende Sammel‐Duo Dorthe und
Dirk an den Tresen zurück. Klasse!!
Also los – machen wir Nägel mit Köpfen: Babs wurde angeschrieben und über das Vorhaben
unterrichtet – Widerspruch zwecklos! Die K100 kommt zu mir in die Eifel, alle erforderlichen Arbeiten
werden bei mir in der Garage, dem „Verschwörerhauptquartier“ erledigt. Viele Mit‐Forumianer kennen die Adresse durch gemeinsame Schraubertage und die genannten „Eifelgrilltouren“.
Am 04. September 2010 war es dann soweit. Babs bringt mit ihrem Bruder zusammen die „K“,
anwesende Verschwörer waren derKasper, DirkME und ich. Das ganze wurde kulinarisch durch Katja,
meiner Frau betreut. Eine Menge Geschichten wollten auch erzählt werden. Wenn der eigentliche
Grund der Schrauberaktion auch ein trauriger ist, der Tag an sich war dann doch ein schöner.
Als Ersatzteilbeschaffer wurde Dirk auserkoren – es gibt Leute, die glauben, dass er es schafft, an
Eskimos Kühlschränke zu verkaufen – wer wäre also besser geeignet? Schnell hatte er bei der BMWNiederlassung in Düsseldorf erfreuliche 10% Rabatt auf Teile ausgehandelt. Nachdem die Teile
verbaut und das Geld nahezu ausgegeben war, ergab sich jedoch weiterer Teilebedarf. Die noch
erforderlichen, nur bei BMW zu beziehenden, teuren Teile (Ganganzeigeschalter am Getriebe und die
beiden Schwingenlager mit dem leihweise überlassenen Innenauszieher) wurden
dankenswerterweise komplett durch die BMW‐Niederlassung in Düsseldorf gesponsert. Auf welche
Knöpfe der Dirk da bei den netten BMW‐Mannen gedrückt hat bleibt sein Geheimnis, aber ich denke
da wieder an Kühlschränke und Eskimos.
Nicht unerwähnt bleiben sollte der Grund für den im Forum bei solch einer Hilfsaktion ungewöhnlich
kleinen Kreis der „Verschwörer“: Der Babs war die ganze Aktion – verständlicherweise ‐ zunächst
nicht ganz geheuer und auch recht unangenehm, sicherlich wurden alte Wunden aufgerissen,
Erinnerungen wachgerüttelt… Nach einiger Überredung und der Zusage den Kreis der Mitwisser erst einmal klein zu halten, konnte die Aktion gestartet werden. (Da im Zuge der durchgeführten Arbeiten manche Frage im Forum gestellt werden musste, galt es vorsichtig und unverfänglich zu fragen, bzw. wurde der Kreis der Mitwisser vorsichtig auf ca. 10 Personen vergrößert.)
Seite 3
Das Schrauberteam besteht aus:
• Michael Flöthner „Erbsensuppe“ auch als „Synchroschlampe“ tituliert… zuständig für die
Themengebiete: Ansaugluft, Gummis und Drosselklappenleiste.
• Dirk Schulte „dirkME“ auch „Schnitzelschredder“ genannt, hilft überall aus, lässt den Kaffee nicht kalt werden und versteckt einem das Werkzeug.
• Mir, „Flagg“ oder auch unverfroren „der Dicke“
genannt, zuständig für den Kaffeehaushalt von Dirk, die sogenannte „Erhaltungsladung“
(vorrangig) und ansonsten für alle anderen Schraubereien an der „K“. Kunststück, ist ja für
mich ein Heimspiel.
• Zeitweise wurden wir durch meinen 11‐jährigen
Sohn Dominik dem „Schrauberpraktikanten“ unterstützt.
Moralische Unterstützung und technische Ratschläge gab es unter anderen von Dorthe, der Kasper, Pezi, PeterKR und Hoechst.
Der Dank des gesamten „Verschwörerteams“ geht an die vielen ungenannten Spender und der
BMW‐Niederlassung in Düsseldorf.
Mädels und Jungs: Ihr seid absolute Spitze!!
Durchgeführte Arbeiten:
(Auflistung erfolgt aus dem Gedächtnis…)
(Wem jetzt auffällt, dass weder Bereifung noch Bremsen erwähnt werden, dem sei gesagt:
Reifen sind neuwertige, dem Forum gefällige BT45 und die Bremsen inkl. Bremsflüssigkeit sind in gutem
Zustand, bzw. frisch.)
• Wechsel Ölschauglas (Nach 462.000km war es doch etwas „trüb“)
• Wechsel Motoröl / Ölfilter
• Wechsel Getriebeöl
• Wechsel Endantriebsöl
• Wechsel des Gabelöl
• Wechsel des Schalters der Ganganzeige, Instandsetzung der Ganganzeige durch Austausch
der Ganganzeigeplatine im Cockpit („Brotdose“)
• Wechsel der Schwingenlager
• Prüfung des Kreuzgelenkes der Kardanwelle
• Schmieren der Langsverzahnungen der Kardanwelle „staburagsen“
• Überarbeiten / prüfen des Ventiltriebs (Ventilspiel messen), ohne Befund
• Wechsel von Gleitschiene und Spannschienenbelag der Steuerkette
• Wechsel des Steuerkettenspanners
• Wechsel des Kurbelwellenritzel
• Montage der Motordeckel und abdichten der Deckel mit neuen Dichtungen und Dichtmittel
„3Bond“
• Wechsel des Schlauches zur Kühlmittelstandskontrolle am Ausgleichsbehälter
• Auffüllen neues Kühlmittel (Frostschutz bis ‐25Grad)
• Wechsel Benzinfilter (wenn man dabei feststellt, dass das Tankschloss „merkwürdig
aufzuschließen geht“ nimmt man das zum Anlass für den nächsten Punkt auf der Liste:
• Tankschloß /‐ mechanik zerlegen, reinigen, mit Federn in richtiger Einbaulage wieder
zusammensetzen
• Wechsel der Zündkerzen
• Wechsel sämtlicher den Ansaugtrakt betreffenden Dichtungen, Gummis und Schläuche
• Reinigen der Drosselklappenleiste
• Reinigen sämtlicher wiederzuverwendenden Teile des Ansaugtraktes
• Grundeinstellung der Drosselklappenleiste und anschließendes Synchronisieren
• Wechsel des Luftfilters
• Aufpolieren der Auspuffanlage
• Reinigung und „gangbarmachen“ des Ausrückhebels der Kupplung
• Grundeinstellung Kupplung
• Austausch Lichtmaschine, der Rotor ist im Durchmesser um 2mm eingelaufen und die Lager
haben „mächtiges Spiel“ – so baut man aus 3 Lichtmaschine mit jeweils anderen defekten
eine einzige, die hervorragend funktioniert
• Erneuern des Reglers der Lichtmaschine
• Erneuern des Kabelsatzes zum Zünd‐/Anlassschalter, da geflickte Kabel im Bereich des
Lenkkopfes und eine marode Steckverbindung zum Dauerleuchten der Ladekontrollleuchte
führten
• Putzen und polieren
• Tanken
Seite 5
Die eine oder andere „Schrauberanekdote“ wartet natürlich auch auf ihre Erzählung:
• „Die schwere Schwinge“ oder auch: Dirk und die Geheimnisse der Temperatur…
Nachdem die alten, mit reichlich Rastpunkten versehenen Schwingenlager erfolgreich mittels
Innenauszieher von ihrem angestammten Platz verwiesen wurden, sollten die neuen Lager
rein. Um diese „verlustfrei“ in die Lagersitze zu bekommen wird die Physik zu Hilfe
genommen – Kein Thema das geballte Physikwissen in Form des anwesenden Physiklehrers
Erbse war ja da – und außerdem steht´s auch so im Werkstatthandbuch…
Die neuen schon vorgekühlten Lager frieren seit Beginn des Schraubertages im Eisfach des
Garagenbierkühlschranks. Die Lagersitze werden mit einem Heißluftfön auf reichlich 80°C
gebracht. Warmes dehnt sich aus, Kaltes zieht sich zusammen – sagt die Physik (und die
Erbse). Die kalten Lager sollten also in die heiße Schwinge nur so reinfallen. Taten sie ja auch.
Klasse, klappt ja wieder wie ein Länderspiel…! Dann saß mir der Schalk im Nacken… die noch
heiße Schwinge mit einem dicken Handschuh auf die Hebebühne gelegt und den Dirk
gebeten diese schon einmal einzubauen – natürlich nicht ohne warnenden Hinweis: „Aber
lass die bloß nicht fallen!“ Schätzungsweise 10 Sekunden hat er es geschafft, die heiße
Schwinge in der Hand zu halten bis der Schmerz langsam auch in sein Reaktionszentrum
gelangte. Fallengelassen hat er die Schwinge aber nicht – es war eher geworfen… Keine
Bange – die Schwinge hat das unbeschadet überstanden. Der Bauchmuskelkater vom lachen
bei Erbse und mir ist nach zwei Tagen auch nicht mehr spürbar.
• Meine persönliche „Sau“…
Viele der „Flyingbrick‐Schrauber“ haben Ihre „persönliche Sau“ gefunden. Was ist die „Sau“
eigentlich? Geprägt wurde der Begriff von „hoechst“, dessen „Sau“ ist ein Wellendichtring
innerhalb einer Getriebewelle mit der Aufgabe, die Druckstange der Kupplung zum Getriebe
hin abzudichten. Diese wehrt sich im Falle einer Inkontinenz auf hinterhältigste Weise vor
dem Austausch – die Sau…
Meine persönliche „Sau“ ist eine andere: Die Ganganzeigeplatine im Cockpit, Einbaulage
unter dem Ziffernblatt des Drehzahlmessers. Ein Gutteil der Schrauberzeit für die
Ganganzeigen‐Instandsetzung (inkl. Schwingenausbau zum Schalterwechsel!) ging für die Montage‐ / Demontagearbeiten der „Brotdose“ drauf. Einbauen, 7‐Segmentanzeige auf der
Platine umbauen, kalte Lötstellen eliminieren, alles einbauen, anklemmen, messen,
schimpfen weil es wieder nicht funktioniert. Nach schätzungsweise 15 mal zerlegen und
zusammensetzen der Tachoeinheit (ich glaube ich schaffe das jetzt auch mit verbundenen
Augen), habe ich meine K100RS zum Organspender erklärt und deren intakte Ganganzeigeplatine in die altehrwürdige K100 verpflanzt. Siehe da – Ganganzeige funktioniert. Ersatzplatine war defekt ‐ die Sau…
Das der Drehzahlmesser diese Prozedur schadlos überstanden hat, wundert mich immer
noch.
• Dirk schockt die Düsseldorfer BMW‐Niederlassung…
Netterweise haben uns die in Düsseldorf niedergelassenen BMW‐Profis bei deren
Sponsoring den Innenabzieher für den Ausbau der alten Schwingenlager geliehen. Mit glühenden Worten hat der Dirk da die revisionsbedürftige K100 beschrieben, das „Projekt“ erklärt, die sehr gepflegte Optik beschrieben. Alles in allem die betreffende K100 Basis in den höchsten Tönen gelobt. War ja auch alles korrekt dargestellt – und hat funktioniert.
Seite 6
Nach der Rückgabe des geliehenen Werkzeugs wird der Dirk vom Werkstattmeister nach draußen geleitet. Dort noch im Gespräch vertieft, erblickt der freundliche Meister das Motorrad, mit dem der Dirk den Innenauszieher rücklieferte. Gemäß der Aussage von Dirk verlor der Meister erst die Gesichtsfarbe, dann wurde er sprachlos und der Mund war wohl so weit geöffnet das eine 12´er LT hätte drin parken können. Der Meister nahm an, dass das Motorrad, vor dem sie standen der „Sponsoring‐Empfänger sei. Er hatte Olivia, Dirks Winterschlampe, erblickt…
(Ob der Dirk ihn über seinen Irrtum aufklärte hat er nicht gesagt.)
Zusammenfassung:
Man wird sich die Frage gefallen lassen müssen: Warum habt ihr das getan, warum betreibt
ihr so einen Aufwand? Eine sachliche, nüchterne Antwort darauf kann es nicht geben. Aber
solche Aktionen wie diese hier, ebenso wie Aktionen aus der Vergangenheit, vielleicht auch
wie zukünftige Aktionen machen einfach Spaß. Es macht Spaß und erfüllt einem mit Freude,
helfen zu können, Teil eines funktionierenden, sozialen Netzwerkes zu sein. Auch wenn es
„nur“ ein Internetforum ist, in dem längst nicht alle angemeldeten User eine „K“ fahren. Ein
Forum, welches nicht wie ein Verein durch Satzungen in der Bewegungsfreiheit und
Entwicklung eingeschränkt ist. Mitgliedsbeiträge werden nicht erhoben – wer sollte die denn
auch verwalten??? Für so etwas haben wir nun wirklich keine Zeit.
Diese .pdf (12 Seiten incl. Fotos) leite ich auf Anfrage gerne weiter.
************************************
Derzeit hat das Motorrad 468.xyz km auf dem Tacho, nachweislich mit 1. Motor und 1. Getriebe.
BMW K100, ein Motorradkonzept, das nicht nur in Einzelfällen massive Laufleistungen erreicht, 200.000 km sind die Regel, 300.000 km keine Ausnahme, und die ganz vorne liegenden Maschinen gehen, immer noch mit 1. Motor, auf die halbe Million zu !!!
Geht mir wech mit dem neumodischen Gelumpe :)
3 Benutzern gefällt dies.Gefällt mir
Ich habe die Maschine letztes Wochenende wiedergesehen :)
Optisch noch immer wie aus dem Ei gepellt, KM-Stand 476.933.
Auf meine Frage hin, ob die denn seit 2012 NUR gestanden hat, wurde das verneint; der Tacho hat ein Masseproblem, Zeiger und KM-Anzeigen funzen kaum noch, nur nach klopen kurz, dann wieder ohne Erregung.
Wird im Sommer behoben; ist für meine dicken Finger nix; die Maschine geht im August zum Brotdosenflüsterer, damit die KM's auch ordentlich weiter dokumentiert werden; Babs ist mehrere 1.00 km ohne Anzeige gefahren.
Wäre sehr schade, wenn der weitere Verlauf nicht mehr mit dem Original-Multifunktionsinstrument dokumentiert werden kann.
Salü.
Ich war am WE mal wieder ....
Diese K100 hat jetzt aktuell 475223 km auf der Uhr. Sieht aus wie aus dem Laden, keinerlei Gammel, alles funzt, und Babs nimmt die nur bei schönem Wetter raus ...
:)
Hello, nice to meet you! give you an official biker dating site for biker lovers like you!
http://www.bikermatching.com/