BMW R 1100 GS (259)
Von 1994 bis 1999 gebaut, war die R1100GS eines der am meisten verkauften Motorräder ihrer Zeit und ist aufgrund ihrer vielen positiven Eigenschaften bis heute ein sehr beliebtes (Reise-)Motorrad. Das nach wie vor hervorragende Fahrverhalten verdankt die GS der damals neu konstruierten Vorderradführung namens Telelever sowie der Paralever-Hinterradführung. Anlass zur Kritik geben das hakelige Getriebe und Undichtigkeiten an Zylinderköpfen oder Wellendichtringen. Außerdem neigt die GS trotz peniblen Drosselklappenabgleichs zum Schieberuckeln im Teillastbereich.
Allgemeines: | Baujahr: | 1994 - 1999 |
Modellvariante: | 259 |
Technische Daten: | Hubraum: | 1085 ccm |
Leistung: | 80 PS / 59 KW | |
Höchstgeschwindigeit: | 197 km/h | |
Leergewicht: | 243 kg | |
Zulässiges Gesamtgewicht: | 450 kg | |
Standgeräusch: | 94 db | |
Fahrgeräusch: | 80 db |
Serienausstattung: |
GS 1150 GS
Modell:
BMW R 1100 GS (259)
Stärken:
Schwächen:
Fahrpraxis
Eine GS und die neue Yamaha R1 fahren in der Eifel bei Fuchshofen durch eine recht enge 180 Grad Serpetine. Bereits beim Anbremsen hat die BMW durch die Kombination schmaler Vorderreifen, breite Lenker keinerlei Aufstellmoment. In der Kurve lässt der größere Lenkanschlag den GS-Driver recht locker frühstücken. Der Sportler hängt schon ziemlich nervös an der Kupplung und zwängt seine Mühle durch die Kurve. Am Kurvenausgang trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Die GS ist im 2.Gang, das Gas wird locker aufgezogen, sattes Drehmoment aus Keller schiebt die GS locker die Strasse rauf. Die Yamaha mit der Herde an PS befindet jedoch so weit im Drehzahlkeller, das eben jene Herde von PS noch eine ferne Ahnung am Horinzont darstellen. Es sei denn, unser Hobbyheizer fährt mit schleifender Kupplung die Kurve und gibt richtig Feuer. Allerdings hat das dann mit Tourenfahren nichts mehr zu tun.
Zusätzlich ist die entspannte Sitzposition mit dekadenter hoher Scheibe sehr gut geeignet um stressfrei mehrere Tage Spaß an deutschen Mittelgebirgen zu haben. Um keine falschen Vermutungen aufkommen zu lassen. Auf der Nordschleife sieht ein durchschnittlicher Boxer kein Land gegen die Reisbrenner aus Japan. Aber die durchschnittliche Strasse in der Eifel sieht eben etwas anders aus. Viel unebener, mit Frostaufbrüchen und Tempo 70 Schildern und Wohnmobilen, welche in der Kurve auftauchen.
Beifahrer
Die mörderische Größe der 1150 GS relativiert sich in dem Moment, in dem sich die Fuhre in Bewegung setzt. Dann liegt das Handling irgendwo zwischen Transalp und XT 600. Lange Federwege schlucken alles an Unbill, was die Strassenmeistereien so bereit halten. Die Anwesenheit einer Beifahrerin (oder einer fetten Gepäckrolle) wirkt sich im Vergleich zu anderen Mopped kaum aufs Handling aus, da bedingt durch die besondere Vorderradaufhängung die Maschine nicht eintaucht, wenn sich zwei Leute beim Bremsmanöver ihr Gewicht in die Vorderachse schieben. Zusätzlich bremst auch der Gelegenheitsbiker mit ABS-Hilfe im Gefahrenfall wie ein Gott.
Kosten
Gut, beim Betrachten der Preise geht einem der Nierenstein ab, zu bedenken ist, das die Teile relativ günstig sind. Die älteren Boxer lassen sich auch zu Hause im Hof relativ einfach warten, ohne das erst eine Stunde Plastik abgeschraubt werden muss. Ein Beispiel, Ventilspiel kontrollieren und einstellen geht in 30 Min.
Nachteile
Wie schon erwähnt, Beschleunigungsduelle wird man kaum gewinnen. Weehlies gehen kaum, die Kiste wiegt einfach zuviel. Burnouts sind fast unmöglich, da sich der Kardanantrieb in dieser Situation verhärtet, die Mühle fängt an zuspringen. Außerdem wird die Trockenkupplung vorher abrauchen.
Fazit
Willst du fun, kaufe einen Eintopf.
Willst du den Kick, kaufe einen 4-Zille.
Willst du das Leben geniessen, kaufe einen Boxer.
So long, Volker
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