BMW R 1200 S (R12S)
Allgemeines: | Baujahr: | 2006 - 2008 |
Modellvariante: | R12S |
Technische Daten: | Hubraum: | 1170 ccm |
Leistung: | 122 PS / 90 KW | |
Höchstgeschwindigeit: | 243 km/h | |
Leergewicht: | 213 kg | |
Zulässiges Gesamtgewicht: | 410 kg | |
Standgeräusch: | 92 db | |
Fahrgeräusch: | 80 db |
K 1200 S
Modell:
BMW R 1200 S (R12S)
Stärken:
Schwächen:
18.06.05 Hätte man mir vor 3 Wochen gesagt, dass ich mal eine BMW fahre , hätte ich nur gelacht. Die Probefahrt auf teils schwierigem Geläuf mit der K 1200 S war aber so überzeugend, dass "Biene Maja" hier einziehen darf.
Als der liebe Gott das Motorrad erschuf - es war an einem feuchtkalten, windigen Märzmorgen -, da kamen ihm plötzlich die älteren Menschen in den Sinn. Die sollten schließlich auch auf seiner neuen Schöpfung fahren. "Werden sie", sorgte Er sich, "bei Sturm und Nieselregen keine kalten Füße bekommen?" Das war der Moment, als der Boxermotor erfunden wurde. Links ein warmer Zylinder, rechts ein warmer Zylinder, dahinter die warmen Füße. Die Menschen aber jubelten und sprachen: "Er hat uns eine Box-Mich-Warm geschenkt!"
Und sie nannten den Boxer von da an BMW.
Der echte und klassische BMW-Fahrer hat hin und wieder Durchblutungsstörungen. Das unterstreicht auch die Tatsache, dass kein anderes Motorrad so oft ab Werk mit Griffheizung ausgeliefert wird.
Eine BMW ist unwiderruflich das Motorrad für die gesetzteren und etablierten Herrschaften. Zum Leidwesen des Herstellers. Was hat BMW nicht alles angestellt, um auch den gut durchbluteten Nachwuchs für seine Modelle zu gewinnen. Doch es half alles nichts: Wer "BMW" sagt meint immer nur: ein Zylinder links, einer rechts, dahinter warme Füße. Dass sich daran bis heute nichts geändert hat, liegt natürlich nicht an zu warmen Füßen. Sondern am eindrucksvollen Kaufpreis. Und selbst wenn man mit Hilfe von Krediten und der Ausplünderung der gesamten Verwandtschaft die zwanzig Riesen stemmt - dann werden einen die Inspektions- und Werkstattkosten ruinieren. Kurz: Wer Probleme mit der Liquidität hat, für den bleibt die BMW ein schöner Traum, Die Kehrseite der Medaille: Wer eine hat, der schleppt zeitlebens das Image eines Erbonkels mit sich rum. Das Erbonkel-Image ist unglaublich zählebig.
Beispiel: Im Fachgeschäft für Motorradbekleidung wird man vom heimtückischen Verkaufspersonal zu allererst nach der Motorradmarke gefragt. Wer sich unvorsichtigerweise als BMW-Fahrer outet, für den beginnt die Jackenberatung bei 500 € aufwärts. Der potentielle BMW-Fahrer sollte sich also folgende Reihenfolge immer wieder einhämmern: zuerst Haus bauen, dann Sohn zeugen, dann Baum pflanzen - und erst danach BMW kaufen! Nun reicht es keineswegs aus, Kohle zu haben und über 40 zu sein, um ein richtiger BMW-Fahrer zu sein. Es existieren daneben auch erstaunlich hohe Anforderungen an Charakter und Intellekt. Man muss sich wundern, warum es noch keinen Führerschein speziell für BMWs gibt.
Zum Beispiel der Auftritt: Zum gelungenen Auftritt eines Motorradfahrers gehört unbedingt eine Masse Krawall aus den Auspufftüten. Der BMW-Fahrer, und insbesondere der Eigner des neuen Vierventil-Boxers, macht aber ausschließlich solche Erfahrungen:
Du kannst durch die Fußgängerzone braten - kein Schwein guckt. Ziegen, die in griechischen Bergdörfern mitten auf der Straße in der Sonne dösen, bewegen sich keinen Millimeter, wenn eine BMW naht.
So leise ist das Motorrad! Wer es aus frühkindlichen Gründen (schwere Geburt, Vater ein Monster etc.) nötig hat, auf dem Motorrad den röhrenden Hirschen zu geben, der vergesse die BMW. Man könnte auch sagen, der BMW-Fahrer muss es intellektuell verkraften, dass "BMW" verschiedene Bedeutungen hat: Der BMW ist ein vom Image her sportlich-aggressives Fahrzeug, welches das schwache Ich seines Fahrers beträchtlich aufwertet. Die BMW dagegen ist ein reines Understatement-Bike. Niemals würde man hier von "Sport" reden; als Fahrer eines BMW-Motorrades ist man automatisch "Tourenfahrer".
Andere Motorradfahrer mögen mit ausgeräumten Auspuffrohren und entdrosselten 130 PS durch die City toben und die Blicke der Bräute auf sich ziehen. Der Fahrer eines BMW-Motorrades hat das nicht nötig, weil er seelisch völlig gesund und innerlich ausbalanciert ist.
Der typische BMW-Fahrer befindet sich exakt in der Mitte seines Lebens. Ist die Midlife-Crisis noch nicht angebrochen, dann fährt er eine klassisch-schwarze Maschine. Steckt er mitten in der Krise, bevorzugt er Rot. Dann zwängt er seinen inzwischen fülligen Körper auch gern in eine rote Rennkombi, was ihn zum Gespött der Nachbarschaft macht. Doch was sein muss, muss sein.
Zeit zum Motorradfahren hat er natürlich nicht - der Job geht vor. Darum nutzt er die Maschine hin und wieder geschäftlich. Geschäftsfreunden tritt er dann mit öligem Schuhwerk (aus irgendeinem Grund ölt an der BMW immer eines: die Kopf- oder die Fußdichtung) und fliegenbeklatschter Lederjacke gegenüber. In solchen Momenten fühlt er sich jung und gesund. Kluge Geschäftsfreunde wissen: Das geht vorüber, Gemeinsamkeit unter seinesgleichen sucht der BMW- Fahrer in einem BMW-Club.
Mit Fahrern anderer Marken verkehrt er ungern. Wildere Motorradtreffen meidet der BMW-Fahrer, schon weil er unter "Burn-out" nicht abfackelnde Reifen, sondern eine gefürchtete Managerkrankheit versteht.
Wenn er aber doch mal Lust auf ein bisschen Oben-ohne-Gucken hat, lässt er die BMW mehrere Blocks vor dem Veranstaltungsort stehen. Das Schönste an solchen Treffen sind die anderen Motorradfahrer, die bewundernd herumstehen. "Boooh ey, wo hasse denn die Tüten her? Welcher TÜV hat dir denn die Gabel eingetragen?? Und die Kühlrippen: alle von Hand poliert???" Weil der BMW-Fahrer keine juristisch fragwürdigen Umbauten vornimmt und sowieso alles die Werkstatt machen lässt, stehen um seinen Bock niemals Grüppchen von Motorradfahrern herum. Doch auch für ihn schlägt einmal die große Stunde. Rastplatz Münsterland. Ein Reisebus aus Rotenburg an der Wümme hält an. DRK-Seniorenfahrt ins Sauerland, Die Omas gehen pinkeln. Die Opas umringen den BMW-Fahrer und seine Maschine. "Oooh', rufen sie. Und "ahhh". "Die neue BMW! Vier Ventile?? G-Kat??? Wunderbar, dass es den guten alten Boxer noch gibt. Ja, nach dem Krieg, da hab ich eine R 51 Strich 2 gefahren. Das waren noch Zeiten! Mehr geschraubt als gefahren!" "Komm jetzt, Erwin!" Oma zieht Erwin in den Reisebus zurück. Von ferne winkt der Erwin noch einmal- Und ruft noch etwas, das klingt wie: "Und warme Füße hatte man! Immer!"
Als der liebe Gott das Motorrad erschuf - es war an einem feuchtkalten, windigen Märzmorgen -, da kamen ihm plötzlich die älteren Menschen in den Sinn. Die sollten schließlich auch auf seiner neuen Schöpfung fahren. "Werden sie", sorgte Er sich, "bei Sturm und Nieselregen keine kalten Füße bekommen?" Das war der Moment, als der Boxermotor erfunden wurde. Links ein warmer Zylinder, rechts ein warmer Zylinder, dahinter die warmen Füße. Die Menschen aber jubelten und sprachen: "Er hat uns eine Box-Mich-Warm geschenkt!"
Und sie nannten den Boxer von da an BMW.
Der echte und klassische BMW-Fahrer hat hin und wieder Durchblutungsstörungen. Das unterstreicht auch die Tatsache, dass kein anderes Motorrad so oft ab Werk mit Griffheizung ausgeliefert wird.
Eine BMW ist unwiderruflich das Motorrad für die gesetzteren und etablierten Herrschaften. Zum Leidwesen des Herstellers. Was hat BMW nicht alles angestellt, um auch den gut durchbluteten Nachwuchs für seine Modelle zu gewinnen. Doch es half alles nichts: Wer "BMW" sagt meint immer nur: ein Zylinder links, einer rechts, dahinter warme Füße. Dass sich daran bis heute nichts geändert hat, liegt natürlich nicht an zu warmen Füßen. Sondern am eindrucksvollen Kaufpreis. Und selbst wenn man mit Hilfe von Krediten und der Ausplünderung der gesamten Verwandtschaft die zwanzig Riesen stemmt - dann werden einen die Inspektions- und Werkstattkosten ruinieren. Kurz: Wer Probleme mit der Liquidität hat, für den bleibt die BMW ein schöner Traum, Die Kehrseite der Medaille: Wer eine hat, der schleppt zeitlebens das Image eines Erbonkels mit sich rum. Das Erbonkel-Image ist unglaublich zählebig.
Beispiel: Im Fachgeschäft für Motorradbekleidung wird man vom heimtückischen Verkaufspersonal zu allererst nach der Motorradmarke gefragt. Wer sich unvorsichtigerweise als BMW-Fahrer outet, für den beginnt die Jackenberatung bei 500 € aufwärts. Der potentielle BMW-Fahrer sollte sich also folgende Reihenfolge immer wieder einhämmern: zuerst Haus bauen, dann Sohn zeugen, dann Baum pflanzen - und erst danach BMW kaufen! Nun reicht es keineswegs aus, Kohle zu haben und über 40 zu sein, um ein richtiger BMW-Fahrer zu sein. Es existieren daneben auch erstaunlich hohe Anforderungen an Charakter und Intellekt. Man muss sich wundern, warum es noch keinen Führerschein speziell für BMWs gibt.
Zum Beispiel der Auftritt: Zum gelungenen Auftritt eines Motorradfahrers gehört unbedingt eine Masse Krawall aus den Auspufftüten. Der BMW-Fahrer, und insbesondere der Eigner des neuen Vierventil-Boxers, macht aber ausschließlich solche Erfahrungen:
Du kannst durch die Fußgängerzone braten - kein Schwein guckt. Ziegen, die in griechischen Bergdörfern mitten auf der Straße in der Sonne dösen, bewegen sich keinen Millimeter, wenn eine BMW naht.
So leise ist das Motorrad! Wer es aus frühkindlichen Gründen (schwere Geburt, Vater ein Monster etc.) nötig hat, auf dem Motorrad den röhrenden Hirschen zu geben, der vergesse die BMW. Man könnte auch sagen, der BMW-Fahrer muss es intellektuell verkraften, dass "BMW" verschiedene Bedeutungen hat: Der BMW ist ein vom Image her sportlich-aggressives Fahrzeug, welches das schwache Ich seines Fahrers beträchtlich aufwertet. Die BMW dagegen ist ein reines Understatement-Bike. Niemals würde man hier von "Sport" reden; als Fahrer eines BMW-Motorrades ist man automatisch "Tourenfahrer".
Andere Motorradfahrer mögen mit ausgeräumten Auspuffrohren und entdrosselten 130 PS durch die City toben und die Blicke der Bräute auf sich ziehen. Der Fahrer eines BMW-Motorrades hat das nicht nötig, weil er seelisch völlig gesund und innerlich ausbalanciert ist.
Der typische BMW-Fahrer befindet sich exakt in der Mitte seines Lebens. Ist die Midlife-Crisis noch nicht angebrochen, dann fährt er eine klassisch-schwarze Maschine. Steckt er mitten in der Krise, bevorzugt er Rot. Dann zwängt er seinen inzwischen fülligen Körper auch gern in eine rote Rennkombi, was ihn zum Gespött der Nachbarschaft macht. Doch was sein muss, muss sein.
Zeit zum Motorradfahren hat er natürlich nicht - der Job geht vor. Darum nutzt er die Maschine hin und wieder geschäftlich. Geschäftsfreunden tritt er dann mit öligem Schuhwerk (aus irgendeinem Grund ölt an der BMW immer eines: die Kopf- oder die Fußdichtung) und fliegenbeklatschter Lederjacke gegenüber. In solchen Momenten fühlt er sich jung und gesund. Kluge Geschäftsfreunde wissen: Das geht vorüber, Gemeinsamkeit unter seinesgleichen sucht der BMW- Fahrer in einem BMW-Club.
Mit Fahrern anderer Marken verkehrt er ungern. Wildere Motorradtreffen meidet der BMW-Fahrer, schon weil er unter "Burn-out" nicht abfackelnde Reifen, sondern eine gefürchtete Managerkrankheit versteht.
Wenn er aber doch mal Lust auf ein bisschen Oben-ohne-Gucken hat, lässt er die BMW mehrere Blocks vor dem Veranstaltungsort stehen. Das Schönste an solchen Treffen sind die anderen Motorradfahrer, die bewundernd herumstehen. "Boooh ey, wo hasse denn die Tüten her? Welcher TÜV hat dir denn die Gabel eingetragen?? Und die Kühlrippen: alle von Hand poliert???" Weil der BMW-Fahrer keine juristisch fragwürdigen Umbauten vornimmt und sowieso alles die Werkstatt machen lässt, stehen um seinen Bock niemals Grüppchen von Motorradfahrern herum. Doch auch für ihn schlägt einmal die große Stunde. Rastplatz Münsterland. Ein Reisebus aus Rotenburg an der Wümme hält an. DRK-Seniorenfahrt ins Sauerland, Die Omas gehen pinkeln. Die Opas umringen den BMW-Fahrer und seine Maschine. "Oooh', rufen sie. Und "ahhh". "Die neue BMW! Vier Ventile?? G-Kat??? Wunderbar, dass es den guten alten Boxer noch gibt. Ja, nach dem Krieg, da hab ich eine R 51 Strich 2 gefahren. Das waren noch Zeiten! Mehr geschraubt als gefahren!" "Komm jetzt, Erwin!" Oma zieht Erwin in den Reisebus zurück. Von ferne winkt der Erwin noch einmal- Und ruft noch etwas, das klingt wie: "Und warme Füße hatte man! Immer!"
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Der Text ist lesen Wert... *schmunzel*
Auch meine Honda ist Original. Wer mich hört, ist einfach zu spät dran... ;-)