Thema: Mopped- und SOZIA-Typen. :)

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Sa 28.05.2005
Moin Leute,
mal angeregt durch den K5-thread, würde mich mal interessieren, wie die Sozia's das hinten drauf empfinden und natürlich, wie die Fahrer ihre oder irgendeine Sozia am liebsten hätten? *g*
Auf dem Motorrad natürlich nur... *gg*
Ich geb erst mal meine persönlichen Eindrücke wieder:
Basierend auf etlichen Jahren, als Fahrer mit Sozia unterscheide ich mal wie folgt...
Zunächst gibt es ja die unterschiedlichsten Motorradtypen, von Choppern, über Tourer/Nacked Bikes, Sporttourer und die Rennsemmeln.
- Ich hatte mal als Ersatzfahrzeug ne 535er Virago für 2 Tage. Fazit: Sozia fällt aufgrund der Sissibar garantiert nicht runter, aber nach 100 Km hatten wir beide Rückenschmerzen. Kein weiterer Kommentar... *fg*
- Tourer... Tausende Kilometer auf XS 400, über Honda Sevenfifty, Kawa Z1, 750er Zephyr...
Beide sitzen ziemlich bequem, eigentlich der Idealfall für den 2-Mann/Frau-Betrieb. :)
- Sporttourer (die Elise): Beide sitzen, aufgrund der höher angebrachten Fussrasten nicht mehr so bequem wie auf der z.B. Zephyr.
Dafür gibt's reichlich mehr Bodenfreiheit und das ist dieses minimale Manko mehr als wert.
Neben deutlich mehr Sicherheit, denn aufsetzende Teile sind immer Mist, bietet so ein Sporttourer beiden 100% mehr Fun! *fg*
- Supersportler: Hab ich im Soziabetrieb nie gefahren, da ich immer gern zu zweit gefahren bin und diese "Äffgen auffem Schleifstein"-Position keiner Frau zumuten wollte. ;)
Andrea meint zur R1: Fahrer war OK, Mopped ist kagge. *ggg*
Nun zu den Soziatypen:
- Klammeräffchen: Da gibt es die, die sich tatsächlich am Fahrer festklammern. Das mag auf Supersportlern sogar Sinn machen, da man sich ja sonst nirgends vernünftig festhalten kann.
Auf den Moppeds die ich bisher gefahren habe, empfand ich eine solche Sozia nur als 'lästig'. *g*
Beim bremsen macht's stets ~klock~...
Dazu kommt, dass ich dann plötzlich 50 Kg mehr auf den Handgelenken habe und das ist anstrengend und überflüssig. *gg*
Beim beschleunigen versucht mich dann das zusätzliche Gewicht von den Bedienelementen wegzuzerren, nicht minder lästig. *sfg*
- Dann die Ängstliche: Können sich überhaupt nicht entscheiden, wo sie sich nun festhalten wollen und hauen einem auf den Helm, weil zu schnell.
Tipp - Gar nicht erst abholen, oder schnellstmöglich wieder loswerden! *fg*
- Die Erfahrene: Sie stützt sich beim Bremsen nach Möglichkeit auf dem Tank oder dem Tankrucksack ab.
Beim Beschleunigen gleicht sie die auftretende Kräfte teils durch ihre Körperhaltung aus und/oder hält sich an den dafür vorgesehenen Griffen fest.
Lediglich bei schneller Kurvenhatz schmiegt sie sich an ihren Fahrer und macht jede Körperbewegung mit. Ideale Verschmelzung von Päarchen, Maschine und Straße. Selbst leichtes Hang-off ist möglich ohne das man befürchten muss, dass Sozia von der Karre segelt und unsereiner in der Botanik. *gg*
Fazit: Die ideale Partnerin zum, wie Juescho so schön sagt "Powercruisen". :)
So eine Sozia ist meine Andrea. Eigentlich bemerke ich sie gar nicht. Es sei denn im Kurvengewimmel, aber da muss ich sie auch in die Fahrphysik vollständig integrieren können, sonst würde es eirig. *gg*
Und nun lehn ich mich mal zu meinem dritten Käffchen zurück und erwarte die Kommentare...
;o) Uwe


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MasterofTwins Erstellt am Sa 28.05.2005
Bin gestern , nachdem ich sie gewaschen habe, die Fazer, die Rennsemmel (wer brauch denn ein Mummernschild?) und den Fighter gefahren...irgenwie merke ich da keinen Unterschied! *ggg*

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MasterofTwins Erstellt am Sa 28.05.2005
Ähhh so ein Schild hat nix mit "Mumm" zu tun!

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Sa 28.05.2005
Aber ein verMUMMungsverbot. *g*
Wie, Du merkst nix mehr? *gg*

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MasterofTwins Erstellt am Sa 28.05.2005
Bin Grobmotoriker, Gas auf....vorne hoch. ;o)

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Sa 28.05.2005
Also, als ich Sozia mitgenommen habe, da war ich noch (un)glücklich verheiratet. Meine Frau fuhr gerne mit, und bei der MZ mit ihren 18PS gab es auch keine Probleme. Beschleunigung nur wie ein VW-Käfer und miserable Bremsen. Runterfallen ausgeschlossen. Aber Soziusfreundlich war die Emme, Auspuff tief, Fußrasten tief, und durchgehend ebene Sitzbank. Das Halteriemchen auf der Sitzbank war nur Schnickschnack für den TÜV.
Peter (Boah, wird das heute wieder heiß!)

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Megarider Erstellt am Sa 28.05.2005
Der Originalartikel:

Unter Helmen (2): "Die Beifahrerin"
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von Burkhard Straßmann
Der Mann. Die Maschine. Schwarzes Leder. Schwarzer Lack. Er reißt das Gas auf. Sie jubelt. Wer wollte sich dazwischendrängeln!? Die Beifahrerin.
Puristen unter den Motorradfahrern sind Solofahrer. Sie interessieren sich nur für die eine. Sie kaufen sich ein Motorrad, das für die andere keinen Platz hat. Ein Motorrad mit Einzelsitz, auch "Einzelsitzbrötchen"​ genannt. Der Solofahrer lebt den Traum von der Verschmelzung in höchster Konsequenz. Von diesem Traum lebt die Motorradindustrie. Sprechen wir es offen aus: Es geht um Sex. Puristen mit Einzelsitzbrötchen werden von anders Orientierten gern als "arme Würstchen" verlacht.
Die anders Orientierten sind in der erdrückenden Überzahl. Sie denken bei "Sex" nicht nach unten, sondern nach hinten. Hinten sitzt die andere, die Beifahrerin, "Sozia" oder "Braut" genannt. Alle Beifahrerinnen dieser Welt haben gemeinsam, daß sie meist keine Bodenturnerinnen sind und doch eine im Alltag kaum vorkommende Grätsche beherrschen. Zweitens verbrennen sie sich unablässig Schuhe und Waden an der glutheißen Auspuffanlage. Wohingegen sie sich obenherum meist erkälten, weil Windkanalversuche mit Motorrädern nur von Männern durchgeführt werden. Viertens macht es bei jedem Bremsen "klack", weil die Helme aneinanderstoßen. Fünftens sind sie enorm opferbereit. Das sind aber auch schon alle Gemeinsamkeiten.
In unserer kleinen Typologie der Beifahrerin betrachten wir zunächst die Hochaufragende. Sie sitzt, aus der Fahrerperspektive, unnahbar fern hinten, hart am Gepäckträger, reglos, ja unbewegt. Krampfhaft umklammert sie den Halteriemen, ein lächerliches Relikt aus der Zeit, als Motorräder zum Transport von Hintermännern benutzt wurden, die ein Problem damit hatten, den Fahrer anzufassen. Die Hochaufragende würde niemals auf den Gedanken kommen, des Fahrers Lenden zu umfassen, obwohl der Fahrer das gern hätte. So aber hat er die Beifahrerin bald ganz vergessen und staunt beim nächsten Tankstopp nicht schlecht, daß er nicht allein ist.
Ganz anders ergeht es ihm mit der Redseligen. Sie redet ohne Unterlaß über den Beruf oder das Fernsehprogramm, auch über Politik, als säße man in einer Limousine. In Wahrheit säße sie gern in einer Limousine und überspielt mit dem Reden ihre Todesangst. In Kurven kneift sie den Fahrer wie scherzhaft in die Seite, tatsächlich aber ist es schmerzhaft. Wenn sie absteigen darf, ist sie so begeistert, daß der Fahrer glauben muß, ihre Begeisterung beziehe sich aufs Fahrerlebnis.
Gefürchtet ist die Kundige. Sie hat in aller Regel Physik studiert und wirft ihren Körper furchtlos in jede sich bietende Kurve. Der Fahrer ist vollauf damit beschäftigt, das Gleichgewicht wiederzufinden und schlimmste Stürze zu vermeiden.
Der Inbegriff der Beifahrerin jedoch, der Traum der Pubertierenden, der tiefere Sinn jeder Doppelsitzbank, oft sogar der geheime Grund, ein Motorrad zu kaufen: Das ist die Hineinkriechende. Sie schmiegt sich mit jedem denkbaren Körperteil an den stolzen Herrscher über 100 PS und gibt sich allen Dreh-, Trägheits- und Aufrichtmomenten der Maschine hin. Dabei umfaßt sie seine Hüften derart liebevoll und intim, daß er gelegentlich scheu um sich blickt. Der Hineinkriechenden begegnet man enttäuschend selten.
Sicherheitstechnische Erwägungen sprechen eindeutig für einen letzten Typus: den nassen Sack. Diese Form der Sozia hat kein Vertrauen in den Fahrer und schimpft über seine Fahrweise. Sie würde, wenn sie "den Lappen" hätte, ohne Zweifel vorn sitzen. Unterwegs wird sie durch hektische Bremsmanöver und tolldreiste Überholvorgänge so lange provoziert, bis sie sich resigniert in die Sitzbank "sacken" läßt und des Endes der Ausfahrt harrt. Jetzt sind ihre Reaktionen wunderbar neutral, gerade so wie die eines nassen Sacks. Der Fahrer wird weder physisch noch psychisch irritiert. Herrlich! Im Grunde handelt es sich um einen Solofahrer mit Gepäck, also den oben skizzierten Idealtypus.
Es darf hier nicht verschwiegen werden, daß es auch Motorradfahrerinnen gibt, sogar solo, aber auch mit Beifahrerin und in Einzelfällen selbst mit Beifahrer. Vereinzelt trifft man noch Einheiten mit zwei hintereinander sitzenden Männern an. Doch welche Kombination man auch betrachtet: Es geht um Sex.
(C) DIE ZEIT Ausgabe Nr.30 vom 19. Juli 1996

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Genoveva1963 Erstellt am Sa 28.05.2005
Auf die Frage von Jojo,
wie die Sozia's das hinten drauf empfinden...
Wenn es harmoniert und das gegenseitige Vertrauen schier unbegrenzt ist - einfach wunderbar in fast jeder Schräglage.

Ich möchte an dieser Stelle nochmals Pfarrer Roland Breitenbach aus seiner Predigt zitieren:
'....Etwas ganz anderes signalisiert der Soziussitz auf der Maschine: da gehören zwei so richtig zusammen. Sie halten sich fest; sie schwingen miteinander im Takt des Motors; sie wiegen sich im Schwung des Motorrads; sie singen miteinander im Takt ihrer Herzen.
Mit der Zeit erreichen sie die gleiche "Kurvenlage", sie werden mehr und mehr eins. Sie erfahren ein Leben, das nicht nur durch das Motorrad zusammenhält, für das die Maschine aber ein Zeichen sein kann.
Es ist ein schönes Gefühl, gemeinsam unterwegs zu sein, festgehalten zu werden, festhalten zu dürfen; einander das Gefühl von Sicherheit, Gleichklang und Geborgenheit zu schenken.
Festhalten:
Wenn zwei miteinander auf dem Motorrad fahren, müssen sie einander durch möglichst engen Körperkontakt Halt geben, sollten sie möglichst miteinander ein "Herz und eine Seele" sein. Das gemeinsame Körpergefühl, die parallelen Reaktionen erleichtern das Fahren gerade in Kurven oder in schwierigen Situationen.....'

Zitat vom Petz: wenn du mir immer so vertrauensvoll folgen würdest wie auf dem Motorrad, wäre ich dir manchmal dankbar ;-)
Ich muß ihm da leider Recht geben.
Ich mäkel zwar manchmal auch an seiner Fahrweise rum weil ich genau spüre, das er diesmal unrund fährt, mit seinem neuen Reifen nicht ganz zufrieden ist oder sonst irgendwie nicht in der Reihe ist.
Zitat vom Petz:
'Wenn de so rumeierst ist das, als wenn de keinen hochkriegst.'
Dies Zitat bezog sich auf den Metzler Z6 mit zu geringen Luftdruck im Soziabetrieb.
Motorradfahren im Doppelpack hat also in der Tat was mit Sex zu tun und kann Lust oder Frust für Beide bedeuten.
In diesem Sinne
Geno

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Sa 28.05.2005
2,5 bar vorn und 2,9 bar hinten, sollten das Problem beseitigen. ;)

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Genoveva1963 Erstellt am Sa 28.05.2005
*g*
Petz hats dann auf 2,5 vorn und 2,8 hinten versucht und war dann sichtlich glücklicher - ich übrigens auch, denn danach gings wesentlich runder und relaxter.
Der Fehler unsererseits war einfach:
blindes Vertrauen zum Schrauber beim Reifenwechsel und der hatte leider den Doppelpack vergessen.
Das Moped ging direkt auf den Anhäger und kam erst in den Dolomiten wieder zum Einsatz.
Petz Worte nach dem 1. Dolomiten-Tag mit dem Z6:
entweder kann ich nicht mehr fahren oder der Reifen ist absolute Sch...
Unglaublich, das tatsächlich der richtige Reifen mit dem richtigen Luftdruck das gemeinsame Lebensglück so erhöhen kann ;-)
Bei dieser Gelegenheit ist uns die Dolomitentour 2004 und Mena's Reifenproblem in den Sinn gekommen.
Erst nach dieser eigenen Erfahrung konnten wir beide nachempfinden, was es für Mena damals bedeutet hat, mit dem 'falschen' Reifen unterwegs zu sein.
Den Z6 fahren wir nun sicherlich bis zum Ende.
Aber Laut Petz:
saugut gut bei Nässe, aber wann fahr ich schon bei Nässe ;-)
Aber das Tehema sollte ja nicht abgelieten.
Also wieder zurück zum Eigentlichen:
Mopped- und SOZIA-Typen. :)

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Genoveva1963 Erstellt am Sa 28.05.2005
die 'erfahrene' Sozia bemerkt sofort, wenn irgendwas im Doppelpsck nicht mehr stimmt.
Sei es der Reifen oder die Harmonie der 2 Herzen ;-)
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