Thema: Soziale Marktwirtschaft

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Mopedjeck Erstellt am Di 11.12.2007
Hallo Gemeinde,
vielleicht hat der eine oder andere, zu dem Thema Soziale Marktwirtschaft, etwas hinzuzusteuern, so dass wir gemeinsam eine konstruktive und freie Diskussion hinbekommen.
Also, was ist das, wer regelt das, wer kontrolliert das.
Siehe dazu, den aufschlussreichen Artikel bei wiki.
http://de.wikipedia.org/wiki/S​oziale_Marktwirtschaft​
Ist es eine hohle Werbefloskel, die nach 1947 keine Gültigkeit mehr hat, oder wie wird das tatsächlich in unserem Land gelebt?
Bis heute Abend


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Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Di 11.12.2007
Der Mythos einer sozialen Marktwirtschaft ist bis zum Mauerfall aufrecht erhalten worden.
Seitdem... na ja...
"Marktwirtschaftlicher Sozialabbau" trifft seit fast 2 Jahrzehnten wohl eher zu.
;o) Uwe

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Mopedjeck Erstellt am Di 11.12.2007
jaja, das mit dem abbau stimme ich dir zu!
Mich iss nur so... Den Begriff höre ich besonders in der letzten Zeit an vielen Ecken.
Nur bis jetzt konnt es mir keiner erklären; ausser das ist die soziale Marktwirtschaft, defakto nicht gibt.
Das ein Arbeitsplatz gehalten wird, aus Respekt vor der Person und der Familie die er zu ernähren hat. Nein. Selbst wenn eine Person unmenschliches für ein Unternehmen geleistet hat und es vielleicht dadurch gerettet hat, heisst es maximal anerkennend: es war Seine/Ihre Pflicht!
Ich habe ja ehrlich gehofft, das ein wenig mehr aus der Runde kommt. ;o)

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traum-wunsch Erstellt am Di 11.12.2007
puh...
Du kannst Fragen stellen....
Na, ich versuch mich mal...
Soziale Marktwirtschaft ist ein Begriff der aus zwei sich widerstreitenden Begriffen besteht. Es ist nirgends eindeutig beschrieben was man darunter zu verstehen hat.
Zunächst einmal Marktwirtschaft.
Bedeutet, dass der Markt alles regelt. Also Angebot und Nachfrage und der dazugehörige Preis regeln sich auf dem Markt. Ist die Nachfrage größer als das Angebot wird der Preis steigen, dadurch werden sich mehr bereit erklären das Produkt zu produzieren, das Angebot steigt - der Preis fällt. Das Angebot ist nun größer als die Nachfrage, der Preis sehr nidrig, nun gibt es die ersten Pleiten, das Angebot sinkt - der Preis steigt. Das alles passiert so lange, bis bei einem optimalen Preis ein größtmögliches Angebot einer vorhandenen Nachfrage gegenübersteht und diese befriedigt.
Das wäre optimal, dabei geht man aber von einem Polypol aus - d.h. viele Anbieter stehen vielen Nachfragern gegenüber.
Durch die Firmenübernahmen, Konzernbildungen etc. gibt es das fast nicht mehr.
Wir haben heute meist ein Oligopol (Tankstellen - Strom etc) das sogar Richtung Monopol läuft. Dadurch bestimmt nicht mehr der Markt den Preis sondern der stärkste Anbieter bestimmt den Preis.
Soziale Marktwirtschaft sollte ursprünglich wohl nur bedeuten, dass es ein soziales Netzt gibt, dass diejenigen auffängt, die die Mittel nicht haben um die Marktpreise zahlen zu können. Alle Marktteilnehmer zahlten in einen großen Topf, aus dem dann den Schwächeren geholfen wurde.
In den 70er Jahren war dieser Topf prall gefüllt, der Markt für Arbeitskräfte war damals eine Art Oligopol für Arbeitnehmer.
Die Rechte der Arbeitnehmer wurden durch die Verhandlungen der Gewerkschaften recht groß, aber der Wirtschaft ging es dabei immer noch sehr gut. Als dann allmälich die Nachfrage nach neuen Gütern sank versuchte die Industrie über Werbemaßnahmen den Umsatz wieder zu erhöhen und sorgte gleichzeitig durch Automatisation für eine Kostensenkung durch Abbau von Arbeitsplätzen.
Logischerweise sank die Nachfrage weiter, die Automatisation nahm zu, die arbeitslosen ebenfalls und die Nachfrage sank weiter.
Auf der Strecke blieben dabei Firmen die zu teuer produzierten - kleinere Firmen die die Preise nicht mitbieten konnten etc.
Eine soziale Markwirtschaft kann nur funktionieren wenn es eine funktionierende Markwirtschaft gibt. Im Zuge der Globalisierung, der Großkonzerne kann es keine funktionierende Markwirtschaft geben. Somit auch keine soziale Marktwirtschaft - so einfach ist das....
Als Verbraucher weiß man häufig gar nicht zwischen welchen Firmen man wählt...
z.B. Milka oder After Eight oder ein paar Pringels ...
Die Politik müsste dafür sorgen, dass auf jedem Produkt ganz eindeutig steht zu welchem Konzern die Firma, die das Produkt produziert hat zu wieviel Prozent gehört.
Erst wenn dann der Verbraucher dazu übergeht nicht mehr die Produkte von Großkonzernen sondern von kleineren Einzelfirmen zu kaufen kann sich wieder ein funktionierender Markt bilden, und auch erst dann kann es wieder eine funktionierende Soziale Markwirtschaft geben.
So, nu hab ich genug Buchstaben getippt :-)

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suzi1 Erstellt am Mi 12.12.2007
die herren politiker (die einzige dame kann noch nicht verantwortlich gemacht werden) haben die mittelständischen betriebe dadurch platt gemacht, daß finanzielle probs der großkonzerne wie Krupp, Siemens, Holzmann u.ä. mit unseren steuergeldern auf gedeih und verderb zu "lebenden toten" betrieben unterhalten werden, nur weil es "prestige-unternehmen&quo​t;​ sind.
die kleinen und mittleren betriebe sind dabei auf der strecke geblieben, obwohl sie auch in industriell schwachen oder kleineren regionen immerhin etliche gute arbeitsplätze bereitgestellt haben.
nööö, die banken machen bei solchen unternehmen sofort dicht und verweigern gelder, obwohl die auftragsbücher der firmen gut gefüllt sind, aber die produktion erst einmal vorfinanziert werden muß.
es wird immer gutes geld schlechtem hinterhergeworfen, wenn es sich um die die prestige-objekte handelt.
diese praxis dürfte einer sozialen marktwirtschaft nicht sonderlich zuträglich sein.
....und damit sind wir bei den horrenden gehälter der "manager", die den erfolg eines unternehmens sehr wohl auch den mitarbeitern zu verdanken haben, aber lieber 100 mitarbeiter entlassen als auf 10000 euros zu verzichten.
damit wird jede gut funktionierende wirtschaft plattgemacht.
ich frage mich nur, woher wollen die herren manager ihre höchstpersönliche "kohle" einfahren, wenn es niemanden mehr gibt, der die produkte kaufen kann, weil löhne und gehälter der beschäftigten trotz vollbeschäftigung unter dem bzw. knapp über dem sozial-satz liegen und die leute sich nicht einmal mehr das leisten können, was sie auch produzieren.
wenn ich mich recht entsinne, handelte so zuletzt auch die DDR.... und war bankrott auf allen rängen, aber niemand in den ost-bulä wollten es wahrhaben bzw. konnte es nachvollzuiehen, daß das volksvermögen gnadenlos in die taschen einzelner leute verschwand.
ooch ja, es gab ja das Röschen und fleißkärtchen für den "malocher"

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Speedfreak Erstellt am Mi 12.12.2007
Wie kann man hier im Forum ernsthaft eine fachliche Diskussion über sowas erwarten ?
Dieses Forum ist Trollverseucht und trotz Ausnahmen größtenteils inkompetent in politischen und sozialen Fragen.
Eher kann man mit jungfräulichen Klosterschülerinnen das Kamasutra durchdiskutieren.

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traum-wunsch Erstellt am Mi 12.12.2007
Eher kann man mit jungfräulichen Klosterschülerinnen das Kamasutra durchdiskutieren.
Must Du denn Deine Meinung gleich selbst bestätigen?
;-)

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Mopedjeck Erstellt am Mi 12.12.2007
Ich finde das ganz gut was du da mühevoll Zusammengetippt hast!
In deinem letzten Satz steht etwas, was ich aus schon seit längerem so zu formulieren versuche, das es plastisch und für jeden zu verstehen ist.
Das soziale Verhalten fängt im kleinen an. ZB.: Was nützt es mir, wenn ich bei den Möbeln 10,- Euro spare, ich dafür vielleicht noch nicht einmal minderwertiges bekomme, aber der Klaus, der beim Ortsansässigen Schreiner arbeitet, verliert seinen Job und kann deswegen sein Auto nicht mehr waschen lassen.
Das sich seit vielen Jahren die Industrie zusammenrottet, aus reiner profitgier, das ist ganz klar so. Dadurch geht uns die schillernde Vielfältigkeit verloren. Dann gibt es bald einheits Chips in 88 Geschmacksrichtungen.
*achselzuck*

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Mopedjeck Erstellt am Mi 12.12.2007
Na, Politiker oder Manager wollte ich eigentlich mal nicht an den Pranger stellen.
Sondern einmal ohne die Aspekte Geld und Macht die Sache beleuchten. Rein aus der perspektive des Sinns!

In Einzelfällen kann man das auch so sehen wie du das darlegst!
Im Gesammten fehlt mir der zusammenhang.
Produkte werden doch für uns als kleine Bürger zu Konsum Hergestellt. Die können wir aber nur kaufen, wenn Wir zahlungskräftig sind!
Durch die Rationalisierungen und Sparmassnahmen, wird Kapital aus dem Volk gezogen. Wenn das Volk im gesammten, weniger Kapital hat, kann es sich weniger leisten.
Sparmassnahmen bringen im letztendlichen genau das gegenteil, von dem eigentlichen Sinn.
Hmmmm....
Ich bin mir sicher, das an dieser Stelle der Staat irgendwann eingreift und das regelt, egal welche colour gerade am Ruder sitzt!

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Mopedjeck Erstellt am Mi 12.12.2007
Ich weiss nicht Chris, sicher ist das mit den Trolls so eine Sache, obwohl ich ja ganz fest der Meinung bin, das der gut bekannt ist. Egal!
Ich habe von den Leuten hier eigentlich eine etwas andere Meinung. Hier liest eine ganze Menge Power mit.
Um so einen herzerweichenden Blödsinn zu verzapfen, wie er hier manchmal durch die Leitung fliegt, muss man schon einen funktionierenden Intellekt haben!

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Speedfreak Erstellt am Mi 12.12.2007
Du hast meine doch auch grad bestätigt ;-)
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