Thema: Ältere Menschen aus dem Straßenverkehr ziehen?

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Mopedjeck Erstellt am Do 08.05.2014
Das Thema ist ja gerade wieder aktuell. Alle Jahre wieder.

Gestern im SpiegelTV kam ja wieder ein Meinungsbildender Beitrag zu dem Thema.

Vor etwa 10 Jahren ging dieses Thema nicht nur durch die Bevölkerung, sondern auch durch die Gremien, die am Platz der Republik 1 beheimatet sind.
Das Gebäude nennt sich auch Reichstag. Manchmal mache ich mir den Spaß und verfolge einzelne Themen und lese Protokolle, Gutachten, Reden und höre mir auch den einen oder anderen Beteiligten an.

Zurück zum Beitrag von gestern. Das ein praktisches Beispiel demonstriert wird, in dem eine junge Frau aus dem Publikum eingeladen wird, einen "Alterungsanzug" anzuziehen um den Publikum zu demonstrieren wie gefährlich ältere Verkehrsteilnehmer sind! Das hätte Mario Barth nicht besser bringen können. Eine Statistik wurde präsentiert die das unterstreichen soll.
Nach dieser Statistik fahren Menschen im Alter zwischen 60 und 64 ganz klar am sichersten. In dieser Grafik wurde das Alter bis 85 Jahren aufgeführt. Der Balken war immer noch kleiner als der Balken der 18-20 Jährigen. Was verbal in dem Beitrag jedoch anders kommuniziert wurde.

Warum regt mich das nur so auf?
Einfach, ich habe das Thema längst von allen Seiten durchgekaut.
Sicher wäre es toll, wenn wir einen Mechanismus hätten, der mich davor schützt, eines Tages auf der Autobahn auf der falschen Fahrbahn von einem riesigen Polizeiaufgebot gestoppt zu werden.
So einfach ist das aber nicht!

Wer hat Interesse daran eine solche Regelung durchzusetzen?

Was würde geschehen, wenn wir eine Gesundheitsprüfung alle 5 Jahre einführen?

Wir hätten einen Führerscheintüv, der uns für die nächsten Jahre, bis zur nächsten Prüfung ein Siegel ausstellt.
Zur folge wird das haben, das ältere Menschen weniger selbstkritisch mit dem Thema umgehen. Man hat ja eine Bescheinigung erhalten das man bis zum nächsten "Tüv" Termin fahren darf. Diese fehlende Selbstkritik führt uns also nicht zu dem was wir alle wollen. Warum sollten wir das denn nun befürworten?

Zurück zur Meinungsbildung: Die Quelle der Statistik, blieb mir verborgen. Beim Bundesamt für Statistik, habe ich eine solche nicht gefunden. Zwar gibt es ähnliche, jedoch kann man daraus nicht ableiten, das die Personen durch führen eines Fahrzeugs einen Schaden verursacht haben.
Nur das die Personen verletzt oder verstorben sind.

Die Zahlen sprechen auch deutlich, wenn man Zahlen von 2010 mit 1985 vergleicht, ist der Anteil nicht in dem Verhältnis angestiegen wie ältere Menschen heute mehr am Verkehr teilnehmen.

Bei der telefonischen Abstimmung war das Votum eindeutig. Über 80% waren für eine wiederkehrende Untersuchung. Ob das nun Sinnvoll ist oder nicht, ist an dem Punkt egal. Ich befürchte das wir diese Gesetzesvorlage in den nächsten Jahren wieder durch kauen müssen.

Warum ist die selbstkritische Haltung und die Aufmerksamkeit der Mitbürger so wichtig?

Der Alterungsprozess geht schleichend. Über viele Jahre, geht das ganz langsam. Das fängt mit 30 an!

Der Moment, an dem man die Finger vom Schlüssel lassen soll, kommt hingegen mitunter schnell. Mitunter innerhalb von wenigen Monaten. Was nützt da ein "Tüv" Zertifikat.

Das Interesse an einer solchen wie auch immer gearteten Regelung ist aus meiner Sicht leicht zu ergründen.
In den letzten Jahren bekommen wir es jeden Tag auf das Brot geschmiert. Die Alten werden immer mehr. Die jungen immer weniger. Täglich werden uns die Kosten für Altenheime präsentiert. Bilder werden uns eingebrannt von älteren Menschen die von ihrer Rente sogar noch ein Kraftfahrzeug leisten können. Ich werde das sehr wahrscheinlich nicht so einfach können.
Die schönsten Bilder präsentieren, lachende, tanzende Oldies, die ein ausschweifendes Leben in Florida oder sonst wo führen können.

Das lässt unterschwellig Neid und Hass aufkeimen, der bei einer so nutzlosen TED Umfrage zu Tage tritt.

Schade das es so weit gekommen ist! Ich möchte mir nicht ausmalen wo die Reise noch hingeht. In dreißig Jahren heißt es dann wieder das keiner etwas gewusst hat!



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Mopedjeck Erstellt am So 11.05.2014
Zur Sache: wo sie recht hat, hat sie recht!
Hast du nun den 1% abgeschworen?
@Jeck,
sie hat nicht recht, denn ich habe noch nie berechtigte Polizeieinsätze verurteilt. Ich habe mich immer nur über übertriebene Einsätze aufgeregt und das sind 2 völlig verschiedene Dinge.
Und ich verkehre immer noch in der MC-Szene, wo ja nicht alle auch gleich 1% sind und war selbst nie jemand der sich als 1% bezeichnet hat.


Prima, das ist ja dann jetzt geklärt.
Ich hatte da auch noch acab in Erinnerung... Das muss ich dann jetzt streichen. Bitte nimm es mir nicht zu krumm, wenn mir dass nicht sofort gelingt. *g*

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am So 11.05.2014
Prima, das ist ja dann jetzt geklärt.
Ich hatte da auch noch acab in Erinnerung... Das muss ich dann jetzt streichen. Bitte nimm es mir nicht zu krumm, wenn mir dass nicht sofort gelingt. *g*


@Jeck,

ich glaub nicht das ich Dir schon mal was krumm genommen habe.

Und im Bezug auf unberechtigte Einsätze habe ich das ACAB auch schon gesagt, das gebe ich auch zu.

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am So 11.05.2014, Zuletzt bearbeitet am 09.01.2024 von Gelöschter Benutzer
Ich versuche mal, zum Thema des Thread-Erstellers zurück zu kommen.
Mopedjeck schrieb:
... Der Alterungsprozess geht schleichend. Über viele Jahre, geht das ganz langsam. Das fängt mit 30 an!
Der Moment, an dem man die Finger vom Schlüssel lassen soll, kommt hingegen mitunter schnell. Mitunter innerhalb von wenigen Monaten. Was nützt da ein "Tüv" Zertifikat. ...

Ich glaube, wir alle akzeptieren, dass sowohl ein Ereignis (z. B. Herzinfarkt) als auch langsam abnehmende - und vom Betroffenen vielfach nicht selbst wahrgenommene - Leistungsfähigkeit zur Unfähigkeit ein Fahrzeug sicher zu steuern, führen kann.

Der viel beschimpfte Staat versucht aber keinesfalls "nur die Alten" vor sich selbst zu schützen. Von der Tempokontrolle über die AlkPrüfung bis zum Drogenscreening reichen die staatlichen Versuche, jeden aus dem Verkehr zu ziehen, der sich als "Gefahr-auffällig" zeigt. Anders als bei alten Menschen, können jüngere Leute jedoch gegen ihre Fehler anarbeiten. Deshalb wird nur in extremen Ausnahmefällen ein lebenslanges Fahrverbot ausgesprochen. Gegen Altersdemenz (von der der Betroffene sehr häufig nichts merkt) ist ankämpfen nahezu aussichtslos.
Begebenheit am Rande: Meine Schwester arbeitet u. a. als psych. Gutachterin in Fahrtauglichkeitsfragen. Vor ihr sitzt ein Herr, Ende 70, drahtig, top gepflegt und offenkundig körperlich fit. Ihm möchte die Ordnungsbehörde dauerhaft die Fahrerlaubnis entziehen. Frage: "Wie sind Sie hier hergekommen?". Antwort: "Mit meinem Auto." Frage: "Kann ich mal Ihren Autoschlüssel sehen?" A: "Den kann ich nicht finden." F: "Schauen sie aus dem Fenster und zeigen Sie mir Ihr Auto." A: "Das muss gestohlen worden sein." Lösung: Seine Enkeltochter war mit Opa per Zug zum Begutachtungstermin angereist... Er hat übrigens die Fahrerlaubnis behalten, weil es nicht verkehrgefährdend ist, wenn er gelegentlich vergisst, wo sein Auto ist.

Was ich sagen möchte:
1. Der Staat versucht auch andere "Gefährder" als die "Alten" herauszusieben.
2. Derjenige, der sich beispielsweise als "AlkTäter" oder "Extrem-Schnellfahrer&quo​t;​ einer MPU stellen musste, weiß, es ist gar nicht so leicht den Lappen zurück zu bekommen - unabhängig vom Alter. (Und nein: Ich möchte keine MPU-Diskussion auslösen)
3. Gerade weil alterbedingte Leistungseinbuße sehr häufig schleichend und vom Betroffenen unbemerkt erfolgt, halte ich einen regelmäßigen Check (Augen, Gehör, Reaktion, Merkfähigkeit) z. B. ab dem 70. Lebensjahr für sinnvoll.
4. Auch wenn der "Gesundheits-TÜV", wie Jeck sagt, nichts gegen "mitunter schnell" eintretende Ereignisse hilft, bleibt er dennoch sinnvoll. Genauso wie der "Technik-TÜV", der auch nicht gegen Verkehrsunfälle hilft und dennoch sinnvoll ist.

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Mopedjeck Erstellt am So 11.05.2014
Ich versuche mal, zum Thema des Thread-Erstellers zurück zu kommen.
Mopedjeck schrieb: ... Der Alterungsprozess geht schleichend. Über viele Jahre, geht das ganz langsam. Das fängt mit 30 an!
Der Moment, an dem man die Finger vom Schlüssel lassen soll, kommt hingegen mitunter schnell. Mitunter innerhalb von wenigen Monaten. Was nützt da ein "Tüv" Zertifikat. ... dennoch sinnvoll. Genauso wie der "Technik-TÜV", der auch nicht gegen Verkehrsunfälle hilft und dennoch sinnvoll ist.


Wenn du das mit dem KFZ TÜV vergleichst, dann müssen wir das auch so durchführen. Nach erhalt der Pappe alle zwei Jahre zur Nachprüfung. Mit der Möglichkeit den Termin zu überziehen und Nachprüfungen durchzuführen.
Unter uns, ich wollte mal aus Spass nach der Party zum Frühstück halbwegs aktuelle Prüfungsbogen austeilen, um nur so aus Spass zu sehen wie der wissensstand ist.
Beinahe hätte man mich gesteinigt. *lol*

Deaktiviert

Indi_88 Erstellt am So 11.05.2014
Ich versuche mal, zum Thema des Thread-Erstellers zurück zu kommen.
Mopedjeck schrieb: ... Der Alterungsprozess geht schleichend. Über viele Jahre, geht das ganz langsam. Das fängt mit 30 an!
Der Moment, an dem man die Finger vom Schlüssel lassen soll, kommt hingegen mitunter schnell. Mitunter innerhalb von wenigen Monaten. Was nützt da ein "Tüv" Zertifikat. ... dennoch sinnvoll. Genauso wie der "Technik-TÜV", der auch nicht gegen Verkehrsunfälle hilft und dennoch sinnvoll ist.
Wenn du das mit dem KFZ TÜV vergleichst, dann müssen wir das auch so durchführen. Nach erhalt der Pappe alle zwei Jahre zur Nachprüfung. Mit der Möglichkeit den Termin zu überziehen und Nachprüfungen durchzuführen.
Unter uns, ich wollte mal aus Spass nach der Party zum Frühstück halbwegs aktuelle Prüfungsbogen austeilen, um nur so aus Spass zu sehen wie der wissensstand ist.
Beinahe hätte man mich gesteinigt. *lol*


Jeck ist ein Fahrlehrer... *schmunzel*

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Mopedjeck Erstellt am So 11.05.2014
Ich versuche mal, zum Thema des Thread-Erstellers zurück zu kommen.
Mopedjeck schrieb: ... Der Alterungsprozess geht schleichend. Über viele Jahre, geht das ganz langsam. Das fängt mit 30 an!
Der Moment, an dem man die Finger vom Schlüssel lassen soll, kommt hingegen mitunter schnell. Mitunter innerhalb von wenigen Monaten. Was nützt da ein "Tüv" Zertifikat. ... dennoch sinnvoll. Genauso wie der "Technik-TÜV", der auch nicht gegen Verkehrsunfälle hilft und dennoch sinnvoll ist.
Wenn du das mit dem KFZ TÜV vergleichst, dann müssen wir das auch so durchführen. Nach erhalt der Pappe alle zwei Jahre zur Nachprüfung. Mit der Möglichkeit den Termin zu überziehen und Nachprüfungen durchzuführen.
Unter uns, ich wollte mal aus Spass nach der Party zum Frühstück halbwegs aktuelle Prüfungsbogen austeilen, um nur so aus Spass zu sehen wie der wissensstand ist.
Beinahe hätte man mich gesteinigt. *lol*
Jeck ist ein Fahrlehrer... *schmunzel*



Nee, weit weg. *gg*

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Indi_88 Erstellt am So 11.05.2014, Zuletzt bearbeitet am 11.05.2014 von Indi_88
Ich versuche mal, zum Thema des Thread-Erstellers zurück zu kommen.
Mopedjeck schrieb: ... Der Alterungsprozess geht schleichend. Über viele Jahre, geht das ganz langsam. Das fängt mit 30 an!
Der Moment, an dem man die Finger vom Schlüssel lassen soll, kommt hingegen mitunter schnell. Mitunter innerhalb von wenigen Monaten. Was nützt da ein "Tüv" Zertifikat. ... dennoch sinnvoll. Genauso wie der "Technik-TÜV", der auch nicht gegen Verkehrsunfälle hilft und dennoch sinnvoll ist.
Wenn du das mit dem KFZ TÜV vergleichst, dann müssen wir das auch so durchführen. Nach erhalt der Pappe alle zwei Jahre zur Nachprüfung. Mit der Möglichkeit den Termin zu überziehen und Nachprüfungen durchzuführen.
Unter uns, ich wollte mal aus Spass nach der Party zum Frühstück halbwegs aktuelle Prüfungsbogen austeilen, um nur so aus Spass zu sehen wie der wissensstand ist.
Beinahe hätte man mich gesteinigt. *lol*
Jeck ist ein Fahrlehrer... *schmunzel*
Nee, weit weg. *gg*

ok, ich frag nich mehr...;-)

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am So 11.05.2014
Mopedjeck schrieb:
Wenn du das mit dem KFZ TÜV vergleichst, dann müssen wir das auch so durchführen. Nach erhalt der Pappe alle zwei Jahre zur Nachprüfung. Mit der Möglichkeit den Termin zu überziehen und Nachprüfungen durchzuführen. ...

Ja klar, warum nicht?

Alle 2 Jahre ist aus meiner Sicht ein guter Rhythmus. Und wenn Du beim Menschen-TÜV nicht bestanden hast, weil Du schlecht siehst, kommst Du zur Nachprüfung mit neuer Sehhilfe.

Und das 2-Jahresprüfsiegel entbindet Dich nicht von der Eigenverantwortung, das Fahren einzustellen, wenn sich Dein Gesundheitszustand gravierend verschlechtert. Gemauso, wie Du nicht mit undicht gewordenem Hauptbremszylinder weiterfährst, weil Du ja eine 2-jährige TÜV-Plakette hast.

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Indi_88 Erstellt am So 11.05.2014
Mopedjeck schrieb: Wenn du das mit dem KFZ TÜV vergleichst, dann müssen wir das auch so durchführen. Nach erhalt der Pappe alle zwei Jahre zur Nachprüfung. Mit der Möglichkeit den Termin zu überziehen und Nachprüfungen durchzuführen. ...
Ja klar, warum nicht?
Alle 2 Jahre ist aus meiner Sicht ein guter Rhythmus. Und wenn Du beim Menschen-TÜV nicht bestanden hast, weil Du schlecht siehst, kommst Du zur Nachprüfung mit neuer Sehhilfe.
Und das 2-Jahresprüfsiegel entbindet Dich nicht von der Eigenverantwortung, das Fahren einzustellen, wenn sich Dein Gesundheitszustand gravierend verschlechtert. Gemauso, wie Du nicht mit undicht gewordenem Hauptbremszylinder weiterfährst, weil Du ja eine 2-jährige TÜV-Plakette hast.


Das sagt jetzt genau der, der bestimmt sein Leben lang bequem im Bürostuhl gesessen ist und der Mann der sein Leben lang z.B. auf dem Bau geschufftet hat und viel. ein kaputtes Kreuz oder Knie hat ist dann beim Menschen-Tüv der Depp.

Das Leben der Bürokraten ist schon wunderbar.....*lach*

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am So 11.05.2014
Indi, egal, ob Du ein der/die/das bist, Du bist auf jeden Fall - gelinde gesagt - eine Blitzbirne.
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