Thema: <Kein Titel

Offline

Silentia Erstellt am Fr 23.07.2004
Seit genau 6 Stunden bin ich stolze Besitzerin einer Kawasaki ER 5, Bj 98, 4600 km, sehr gepflegt. Bei der Probefahrt war alles OK, auch die Heimfahrt (ca 130 km) Autobahn / Landstrasse ohne die geringsten Probleme, zieht einwandfrei. Kurzer Zwischenstopp zum Tanken, Normalbenzin, problemlose Weiterfahrt über die restlichen 40 km.
Vor der Garage abgestellt, (Gang drin vergessen und abgewürgt), Garagentor aufgemacht - beim Startversucht rührt sich nichts. Kein Klacken, kein Drehen des Anlassers, totenstille...
Notschalter an-und aus, Seitenständer ein-und ausgeklappt, alle Lichter erstmal ausgemacht (geht alles...)aber der Griff zum Startknopf brachte null Ergebnis.
Angeschoben, sofort angesprungen, eine Runde gefahren, abgestellt, gleiches Problem - diesmal mit dem Ergebnis, dass unten rechts ein ganz komisches Krächtzen herauskommt, das aber keine Ähnlichkeit mit dem Anlasser hat.
Was kann das sein??? Wir haben jetzt mal die Batterie probeweise zum Laden ausgebaut, es ist noch die erste Batterie...
Hat noch jemand Tipps???
Vielen Dank
Silentia


Thema melden

Offline

Silentia Erstellt am Fr 23.07.2004
Habe den Titel vergessen... sorry..

Deaktiviert

Shadowmansven Erstellt am Fr 23.07.2004
kommt das Geräusch aus einem kleinen runden Ding das ungefähr wie eine Filmdose ausschaut???
Das könnte dann AnlasserRelais sein ;-)
ausbauen, öffnen und mit Kontakt Spray sauber machen.

Offline

CBR-Tourenfahrer Erstellt am Fr 23.07.2004
Hi ,
eigentlich hast Du den Fehler ja ganz gut beschrieben, vielmehr die Auswirkung.
Es wäre allerdings sehr interessant gewesen zu wissen ob die Maschine vom Verkäufer denn nun auch mit dem E-Starter gestartet wurde oder sonstwie "angeworfen" wurde. Und sehr spannend wäre auch gewesen zu erfahren, was denn der Verkäufer zu dem Phänomen sagt.
Also die möglichen Ursachen sind da relativ vielfältig - eine defekte Batterie ist eine mögliche Ursache. Aber merke - eine defekte Batterie ist meist die Folge eines anderen Defektes, am häufigsten Lichtmaschine oder Regler/Gleichrichter.
Eine tiefenentleerte Batterie könnte durchaus die Ursache sein - eigentlich nur möglich wenn die Maschine lange Zeit gestanden und sich in der Zeit niemand um die Batterie gekümmert hat. Was bei einer Kilometerleistung von 4.600 in 6 Jahren gut möglich sein kann (Ich habe meine Maschine gerade 3 Monate, konnte aufgrund von Verletzungen 7 Wochen nicht fahren und bin in der Restzeit auch etwa 4.600 Kilometer gefahren ;-)
Eine Batterie kann man aber auch kaputt kriegen wenn man sehr viel fährt und nie den Säurestand kontrolliert. Wenn der Flüssigkeitsstand (bei herkömmlichen Batterien, ich weiß ja nicht ob die vielleicht wartungsfrei ist) stark abgesunken ist (bei vielen Fahrten im Hochsommer kann das schnell gehen!) und die Bleiplatten im Akkugehäuse nicht mehr von Flüssigkeit bedeckt sind fangen diese Bleiplatten sofort an zu korrodieren und diese Kossosion frißt sich ganz und gar durch die Bleiplatten. Dann hilft nur noch Auswechseln der Batterie. Aber diese Ursache wäre ebenso abstrus als ob jemand am Äquator erfriert.
Ein sicherer Test der Batterie ist auf jeden Fall die Starthilfe, am besten von einem Diesel-Fahrzeug (deren Batterien sind in der Regel sehr, sehr stark). Sollte die Maschine dann sofort anspringen ist die Batterie ganz sicher die Ursache für's Nichtanspringen, allerdings, wie bereits erwähnt, ist meist die Ursache für die defekte Batterie auch noch zu suchen. Springt beim Starthilfeversuch das Mopped immer noch nicht an so muss es noch eine andere Ursache geben.
Falls Du tatsächlich die Batterie als Übeltäter lokalisiert hast dann solltest Du unbedingt noch Regler/Gleichrichter testen:
Ein handelsübliches elektronisches Meßgerät auf den nächsthöheren Messbereich über 12 Volt einstellen (meist 20 Volt). Die Spannung bei eingeschalteter Zündung und nicht laufendem Motor messen - sie sollte über 12 Volt liegen. Jetzt den Motor zum Laufen bringen. Die Spannung muss nun mit steigender Drehzahl ebenfalls steigen, und zwar bis auf grob etwa 14,5 Volt, und die liegen in der Regel schon bei etwa 3.000 bis 4.000 Umdrehungen/min. an. Sollte das der Fall sein so sind Lichtmaschine und Regler/Gleichrichter in Ordnung.
Sollte bis hierhin alles getestete in 'Ordnung sein so habe ich zwei weitere mögliche Ursachen in petto:
Einmal könnte es ein defekter Anlasser sein. Bei 4.600 Gesamtkilometern eigentlich ein Unding, aber es gibt bekanntlich nichts was es nicht gibt. Vielleicht hat der Vorbesitzer die 4.600 Kilometer ja nur durch die Fahrten zum Bäcker und zum Kiosk auf den Tacho bekommen und die Maschine schon zigtausend male gestartet ...
Ein Test, der insbesondere bei alten Autos immer ganz gut geklappt hat:
Der Anlasser muss hierzu frei liegen, also eine mögliche Abdeckung (oft ist ein Chromdeckel da drüber) vorher abnehmen. Dann einen Hammer oder einen anderen mittelschweren metallischen Gegenstand suchen mit dem Du gut an den Anlasser kommst. Einige Schläge auf den Anlasser geben (keine Angst, der ist stabil ;-). Dann mal probieren ob die Maschine sich jetzt starten läßt.
Wenn das immer noch nicht der Fall ist trotz intensivem Gehämmere dann hätte ich noch den Magnetschalter anzubieten.
Der Magnet- oder Relaisschalter ist ein riesiger elektromeschanischer Schalter. Er wird mit dem Anlasserschalter betätigt. Das heißt nicht der gesamte Strom, der für den Anlasser benötigt wird, fließt über den Anlasserschalter - das wäre dann wahrscheinlich nach wenigen Tagen abgeraucht. Nein, man betätigt mit dem Anlasserknopf im Grunde einen zweiten, sehr viel größeren Schalter der viel größere Ströme übertragen kann. Der Magnetschalter befindet sich in der Regel in der Nähe der Batterie, hat etwa die Größe eines Blinkerrelais, es gehen zwei fette Kabel an den Magnetschalter von denen eines an den Anlasser und das andere an die Batterie gehen müßte.
Zum Test des Anlasserschalters: Den mal überbrücken (mit einer Zange oder zwei Schraubenslüsseln oder einem wirklich fetten Kabel). Sollte der Anlasser nun munter loslegen so ist der Magnetschalter auszutauschen.
Übrigens könnte es der Magnetschalter sein, der die Geräusche beim zweiten Startversuch verursacht hat, aber auch der Anlasser selbst könnte für den "Sound", das Krächzen, verantwortlich sein.
Solltest Du tatsächlich einen defekten Anlasser als Ursache ausfindig gemacht haben, so mußt Du nicht gleich losrennen und einen neuen kaufen. Oft sind nur die Kohlebürsten im Anlasser verschlissen. Die kosten zwar etliche Euro, aber nur einen Bruchteil von dem was ein neuer Anlasser kostet. Aber bevor Du neue Kohlebürsten kaufst schaut doch mal ob die Kohlen wirklich abgenutzt sind und nicht vielleicht nur die Federspannung so lasch ist dass die Kohlen nicht mehr genügend angepresst werden. Es hat auch schon Fälle gegeben wo einfach nur die Feder nachgespannt werden musste und gut war's.
Sollte es Dir an der einen oder anderen Stelle zu spezifisch geworden sein und Du kommst nicht mehr weiter kannst Du mich auch gerne anrufen.
Ansonsten hoffe ich mal dass Du die Ursache mit meinem kleinen Ratgeber finden kannst. Wäre auch spannend für mich zu wissen was es war - kannst mir ja mal Bescheid geben.
Lieben Gruß und Daumen drück'
Jens

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Fr 23.07.2004
Batterie platt... ;o)

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Fr 23.07.2004
jou, Jo(u)jo(u) *g*

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Fr 23.07.2004
PS: Aber den Regler sollte man trotzdem kurz checken.

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Fr 23.07.2004
Jo, mal kurz nen Spannungsmesser dran halten. ;o)

Missing_mini

Gelöschter Benutzer Erstellt am Fr 23.07.2004
Wenn mich nicht alles täuscht, dann hat die ER5 bereits eine Gelpack-Batterie, da ist nix mit Säure prüfen/auffüllen. *g*
Bj. 98 paßt da auch gut ins Bild für Haltbarkeitsdatum abgelaufen. *gg*
;o) Jojo

Offline

Silentia Erstellt am Fr 23.07.2004
Wow, danke erstmal für die vielen hinweise, derzeit läuft das ladegerät, mal sehen, was heute abend ist, wenn ich sie einbaue.
Beim Verkäufer sprang die Maschine sofort an, sie war auch kalt (überprüft) und tat es auch problemlos bei dem zwischenstopp, und vorher auch einige male, also nichts auffälliges.
Es handelt sich um die wartungsfreie originalbatterie (datum 5/1998).
Die technischen Datails zur ursachenbehebung finde ich für mich zwar zu hoch, dennoch sehr wertvoll, da ich jemanden kenne, für den sie bestimmt sehr wertvoll sind.
Gruß und dank erstmal...

Offline

Silentia Erstellt am Fr 23.07.2004
Also, ich habe die Batterie geladen, eingebaut, Maschine springt an. Stelle sie ab, erneuter Startversuch: klägliches Scharren, aber kein Starten mehr möglich...
Und: wie sieht es aus, wenn eine Sicherung nicht geht? Eine der Sicherungen, welche oben ist und waagerecht liegt, die rote, in Fahrtrichtung links (gibt 2, die waagerecht sind, der Rest ist senkrecht darunter) war nicht so tief eingesteckt, wie die anderen, hab sie wieder festgesteckt...
Doch neue Batterie kaufen?
[Anzeige]