HARLEY-DAVIDSON Sportster Custom XL 1200 (XL2)
Allgemeines: | Baujahr: | 2004 - 2006 |
Modellvariante: | XL2 |
Technische Daten: | Hubraum: | 1202 ccm |
Zylinder-Anzahl: | 2 | |
Leistung: | 67 PS / 49 KW | |
Leergewicht: | 260 kg | |
Zulässiges Gesamtgewicht: | 430 kg | |
Drehmoment: | 98 Nm bei 3200 U/min | |
Standgeräusch: | 95 db | |
Fahrgeräusch: | 80 db |
Serienausstattung: |
Sportster Gabelumbau
Modell:
HARLEY-DAVIDSON S...
Stärken:
Schwächen:
Extreme Wrenching - eine neue Trendsport-Art?
Dieser Beitrag ist eine Kopie meines Artikels vom 02.03.2005.
Die Winterzeit bot sich seit jeher an, um alle möglichen nötigen (und unnötigen) Schraubarbeiten am Mopped durchzuführen. Diesmal der Erfahrungsbericht, wie man an einem Wochenende einer Harley Sportster neue Gabelbrücken und -federn sowie eine geänderte Fußrastenanlage verpasst und welche Überraschungen man dabei erlebt...
Das letzte Wochenende im Februar sollte es sein, da meiner Sporty breitere Gabelbrücken verpasst werden sollten. In dem Zusammenhang sollte ich ihr auch noch ein paar härtere Gabelfedern von Wirth spendieren und die Fussrasten-Anlage modifizieren. Wieso das ganze, ist in meinem Profil nachzulesen, hier nur die Kurzform: Es kommt auch noch ein Beiwagen an die Sporty. Jetzt erst einmal der Reihe nach...
Das Vorspiel
Wie bei allem, was schön ist und Spaß macht, gab es auch zu dem Umbau ein Vorspiel: Eine Woche, bevor der Umbau in Angriff genommen wurde, wurde der Vertrag beim Gespannbauer (V-Triebwerk) unterschrieben und seine Frage war: "Wann kannst Du mir Dein Bike bringen?" Meine Antwort: "Sobald ich die Gabel umgebaut habe." Sein Hinweis darauf: "Beeil Dich, damit Du dein Gespann noch im April abholen kannst".
Tja, nun war ich unter Zugzwang. Ich hatte zwar Bezugsadressen, Preise etc. parat, aber ich brauchte doch noch den Rest des Wochenendes um bei drei verschiedenen Lieferanten alle benötigten Teile zu bestellen und Sonntag abends bei EBay noch die fehlenden Standard-Fussrastenanlage der Sportster zu ersteigern.
Warten auf Teile
Die Woche verbrachte ich mit Warten auf alle Teile. Am Mittwoch trudelten die Gabelfedern samt Gabelöl ein, Donnerstag die Fussrasten und am Freitag kam der Benachrichtungszettel der Post, dass ich weitere Pakete abholen könne. Also Samstag vormittag zur Post und den Rest abholen, doch ich bekam nur den Karton mit den Gabelbrücken und einen Karton, in welchem sich nur der Rahmenadapter für den Moppedheber, Kleinteile und ein Katalog befanden. Where the F*** ist der Karton mit dem Heber? (Ich wusste von meinem Lieferanten, dass die Sendung aus zwei Paketen bestand) Schulterzucken bei den Post-Mitarbeitern und ich musste mir jetzt schnell überlegen, wie ich die Sportster aufgebockt bekomme..
Stress am Samstag vormittag
Also flugs das Handy gezückt und einen Chapter-Kollegen angerufen, ob er mir nicht mit seinem Heber aushelfen könne. Seine Antwort war "na sicher" und ein Stündchen später stand er mit dem Heber unterm Arm bei mir auf der Matte. Zum Glück hatte ich schon Freitag abend den vorderen Auspufftopf abgeschraubt (später mehr dazu) und so konnten wir dann mit seinem Heber ohne grössere Probleme die Maschine aufbocken.
Erste Herausforderung: Fußrasten
Freitag abend hatte ich schon mit der Montage der Fussrasten begonnen. Mein Ziel war es ja, von der vorverlegten Rastenanlage auf die Standard-Rasten zurückzurüsten und die eigentlichen (um Schalt- und Bremspedal erleichterten) vorverlegten Fussrasten als "Highway-Pegs" beizubehalten. Leichter gesagt als getan, denn um die rechte Fussraste zu montieren, zerlegt man das halbe Mopped. Als da wären: vorderer Auspuff abmontieren, Wärmebleche an beiden Auspuffkrümmern demontieren, Auspuffkrümmer an den Zylinderköpfen lösen, Hauptbremszylinder abschrauben und dann endlich bekommt man auch das sogenannte "Sprocket Cover" (Abdeckung über der vordern Riemenscheibe des Zahnriemens) runter. Dieses verblödete Cover muss nämlich runter, da die Fussraste an eben diesem mit einer rückseitigen Mutter verschraubt wird *grrr* Die linke Fussraste stellte im Vergleich kein Problem dar, mit der Einschränkung, dass mir die passenden längeren Inbus-Schrauben fehlten, die ich Samstag morgen beim Harley-Händler kaufen musste.
Der Bock steht auf dem Heber, die Fussrasten sind auch erledigt - dann kann´s richtig losgehen! Als erstes sollten die Gabelfedern und das Gabelöl getauscht werden. Also flugs den Lenker samt Riser runtergeschraubt, doch was ist das? Wo zum Teufel gehen die Kabel für Blinker und Tacho hin? Ein Blick ins Werkstatthandbuch und Ernüchterung tritt ein: Blinker-Stecker unterm Tank und der Anschluss fürs Tachokabel ist unter der Sitzbank neben der Batterie. Na toll! Also noch den Tank runter und die Sitzbank abgeschraubt.
Nach dem "Tank- und Sitzbank-Intermezzo" konnte die Arbeit an der Front weitergehen. Lenker komplett runter und die Schrauben auf den Gabelrohren auf. Flugs noch die Ablassschrauben am unteren Ende aufschrauben und das Gabelöl kann ablaufen. Die Betonung liegt auf "kann", da bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt nicht nur der Schrauber friert, sondern auch das Öl verdammt zähflüssig ist. Die alten Gabelfedern kommen noch raus und damit wird beschlossen, dass das Öl ruhig über Nacht ablaufen soll und die Arbeit am geheiligten Sonntag ;-) fortgesetzt wird...
Sonntags, während andere Leute in den Tempel gehen *g*, begebe ich mich wieder in die Garage um einem etwas anderen Tagwerk nachzugehen... Die Ablass-Schrauben an beiden Gabelrohren werden wieder zugedreht das Gabelöl wird eingefüllt. Ein paar mal die Gabel "pumpen", damit die Luft aus den Dämpferelementen entweichen kann und dann wird nochmal das Luftpolster gemessen. Beide Seiten 140 mm, so wie es vorgeschrieben ist. Also Federn, Scheiben und Vorspannhülse in die Gabel und die Verschluss-Schrauben zudrehen. Doch halt - so einfach geht das nicht. Die neuen Gabel sind härter und ohne Hilfe bekommt man die blöden Schrauben nicht eingedreht. Ein Nachbar hat mir dann geholfen und nach fünf Minuten war die Gabel wieder zu.
Jetzt geht es ans Eingemachte und die Gabelrohre werden aus den alten Gabelbrücken befreit. Natürlich muss eine der vier Klemmschrauben rund gehen und der Schraubenkopf muss abgebohrt werden... Nun können die Gabelbrücken komplett abgeschraubt werden. Auf der neuen unteren Gabelbrücke hat mir der Harley-Händler schon das neue Lenkkopflager samt Staubschild aufgepresst, so dass die Montage der beiden Gabelbrücken flott voran geht. Die Gabelrohre haben auch schnell ihren Platz in den neuen Brücken gefunden und die neue Radachse kann testweise montiert werden.
Jetzt wird erst mal der Kupferwurm gebändigt und die Kabel durch die obere Brücke gefriemelt. Dazu sind einige der mehrpoligen Steckverbinder zu zerlegen, die einzelnen Pins zu entfernen und Kabel für Kabel durch das Langloch zu fädeln. Der Lenker wird wieder montiert, wobei ich feststellen musste, dass auf den Riser-Schrauben zu wenig Gewinde ist und ich erst noch den zölligen (!) Gewindeschneidsatz bemühen muss, um die Gewinde zu verlängern. Also noch jeweils 10 mm 1/2"-13 Gewinde geschnitten und der Lenker samt Riser ist auf der oberen Brücke festgeschraubt.
Nun wird das Schutzblech samt Distanzhülsen montiert, die Distanzscheibe zwischen Radnabe und Bremsscheiber verschraubt und das Rad findet auch seinen Platz unter den neuen Gabelbrücken.
Das Mopped wird wieder vom Heber genommen und der vordere Auspuff-Topf (s.o.) kann wieder montiert werden.
Probefahrt und alles ist wieder gut... bzw. besser ;-)
P.S.: Das 16" Vorderrad, welches eigentlich Platz finden sollte, baut mir der Gespannbauer ein, da mir eine Drehbank fehlt, um die Radachse noch ein Stückchen abzudrehen und die passenden Distanzen zu fertigen.
Dieser Beitrag ist eine Kopie meines Artikels vom 02.03.2005.
Die Winterzeit bot sich seit jeher an, um alle möglichen nötigen (und unnötigen) Schraubarbeiten am Mopped durchzuführen. Diesmal der Erfahrungsbericht, wie man an einem Wochenende einer Harley Sportster neue Gabelbrücken und -federn sowie eine geänderte Fußrastenanlage verpasst und welche Überraschungen man dabei erlebt...
Das letzte Wochenende im Februar sollte es sein, da meiner Sporty breitere Gabelbrücken verpasst werden sollten. In dem Zusammenhang sollte ich ihr auch noch ein paar härtere Gabelfedern von Wirth spendieren und die Fussrasten-Anlage modifizieren. Wieso das ganze, ist in meinem Profil nachzulesen, hier nur die Kurzform: Es kommt auch noch ein Beiwagen an die Sporty. Jetzt erst einmal der Reihe nach...
Das Vorspiel
Wie bei allem, was schön ist und Spaß macht, gab es auch zu dem Umbau ein Vorspiel: Eine Woche, bevor der Umbau in Angriff genommen wurde, wurde der Vertrag beim Gespannbauer (V-Triebwerk) unterschrieben und seine Frage war: "Wann kannst Du mir Dein Bike bringen?" Meine Antwort: "Sobald ich die Gabel umgebaut habe." Sein Hinweis darauf: "Beeil Dich, damit Du dein Gespann noch im April abholen kannst".
Tja, nun war ich unter Zugzwang. Ich hatte zwar Bezugsadressen, Preise etc. parat, aber ich brauchte doch noch den Rest des Wochenendes um bei drei verschiedenen Lieferanten alle benötigten Teile zu bestellen und Sonntag abends bei EBay noch die fehlenden Standard-Fussrastenanlage der Sportster zu ersteigern.
Warten auf Teile
Die Woche verbrachte ich mit Warten auf alle Teile. Am Mittwoch trudelten die Gabelfedern samt Gabelöl ein, Donnerstag die Fussrasten und am Freitag kam der Benachrichtungszettel der Post, dass ich weitere Pakete abholen könne. Also Samstag vormittag zur Post und den Rest abholen, doch ich bekam nur den Karton mit den Gabelbrücken und einen Karton, in welchem sich nur der Rahmenadapter für den Moppedheber, Kleinteile und ein Katalog befanden. Where the F*** ist der Karton mit dem Heber? (Ich wusste von meinem Lieferanten, dass die Sendung aus zwei Paketen bestand) Schulterzucken bei den Post-Mitarbeitern und ich musste mir jetzt schnell überlegen, wie ich die Sportster aufgebockt bekomme..
Stress am Samstag vormittag
Also flugs das Handy gezückt und einen Chapter-Kollegen angerufen, ob er mir nicht mit seinem Heber aushelfen könne. Seine Antwort war "na sicher" und ein Stündchen später stand er mit dem Heber unterm Arm bei mir auf der Matte. Zum Glück hatte ich schon Freitag abend den vorderen Auspufftopf abgeschraubt (später mehr dazu) und so konnten wir dann mit seinem Heber ohne grössere Probleme die Maschine aufbocken.
Erste Herausforderung: Fußrasten
Freitag abend hatte ich schon mit der Montage der Fussrasten begonnen. Mein Ziel war es ja, von der vorverlegten Rastenanlage auf die Standard-Rasten zurückzurüsten und die eigentlichen (um Schalt- und Bremspedal erleichterten) vorverlegten Fussrasten als "Highway-Pegs" beizubehalten. Leichter gesagt als getan, denn um die rechte Fussraste zu montieren, zerlegt man das halbe Mopped. Als da wären: vorderer Auspuff abmontieren, Wärmebleche an beiden Auspuffkrümmern demontieren, Auspuffkrümmer an den Zylinderköpfen lösen, Hauptbremszylinder abschrauben und dann endlich bekommt man auch das sogenannte "Sprocket Cover" (Abdeckung über der vordern Riemenscheibe des Zahnriemens) runter. Dieses verblödete Cover muss nämlich runter, da die Fussraste an eben diesem mit einer rückseitigen Mutter verschraubt wird *grrr* Die linke Fussraste stellte im Vergleich kein Problem dar, mit der Einschränkung, dass mir die passenden längeren Inbus-Schrauben fehlten, die ich Samstag morgen beim Harley-Händler kaufen musste.
Der Bock steht auf dem Heber, die Fussrasten sind auch erledigt - dann kann´s richtig losgehen! Als erstes sollten die Gabelfedern und das Gabelöl getauscht werden. Also flugs den Lenker samt Riser runtergeschraubt, doch was ist das? Wo zum Teufel gehen die Kabel für Blinker und Tacho hin? Ein Blick ins Werkstatthandbuch und Ernüchterung tritt ein: Blinker-Stecker unterm Tank und der Anschluss fürs Tachokabel ist unter der Sitzbank neben der Batterie. Na toll! Also noch den Tank runter und die Sitzbank abgeschraubt.
Nach dem "Tank- und Sitzbank-Intermezzo" konnte die Arbeit an der Front weitergehen. Lenker komplett runter und die Schrauben auf den Gabelrohren auf. Flugs noch die Ablassschrauben am unteren Ende aufschrauben und das Gabelöl kann ablaufen. Die Betonung liegt auf "kann", da bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt nicht nur der Schrauber friert, sondern auch das Öl verdammt zähflüssig ist. Die alten Gabelfedern kommen noch raus und damit wird beschlossen, dass das Öl ruhig über Nacht ablaufen soll und die Arbeit am geheiligten Sonntag ;-) fortgesetzt wird...
Sonntags, während andere Leute in den Tempel gehen *g*, begebe ich mich wieder in die Garage um einem etwas anderen Tagwerk nachzugehen... Die Ablass-Schrauben an beiden Gabelrohren werden wieder zugedreht das Gabelöl wird eingefüllt. Ein paar mal die Gabel "pumpen", damit die Luft aus den Dämpferelementen entweichen kann und dann wird nochmal das Luftpolster gemessen. Beide Seiten 140 mm, so wie es vorgeschrieben ist. Also Federn, Scheiben und Vorspannhülse in die Gabel und die Verschluss-Schrauben zudrehen. Doch halt - so einfach geht das nicht. Die neuen Gabel sind härter und ohne Hilfe bekommt man die blöden Schrauben nicht eingedreht. Ein Nachbar hat mir dann geholfen und nach fünf Minuten war die Gabel wieder zu.
Jetzt geht es ans Eingemachte und die Gabelrohre werden aus den alten Gabelbrücken befreit. Natürlich muss eine der vier Klemmschrauben rund gehen und der Schraubenkopf muss abgebohrt werden... Nun können die Gabelbrücken komplett abgeschraubt werden. Auf der neuen unteren Gabelbrücke hat mir der Harley-Händler schon das neue Lenkkopflager samt Staubschild aufgepresst, so dass die Montage der beiden Gabelbrücken flott voran geht. Die Gabelrohre haben auch schnell ihren Platz in den neuen Brücken gefunden und die neue Radachse kann testweise montiert werden.
Jetzt wird erst mal der Kupferwurm gebändigt und die Kabel durch die obere Brücke gefriemelt. Dazu sind einige der mehrpoligen Steckverbinder zu zerlegen, die einzelnen Pins zu entfernen und Kabel für Kabel durch das Langloch zu fädeln. Der Lenker wird wieder montiert, wobei ich feststellen musste, dass auf den Riser-Schrauben zu wenig Gewinde ist und ich erst noch den zölligen (!) Gewindeschneidsatz bemühen muss, um die Gewinde zu verlängern. Also noch jeweils 10 mm 1/2"-13 Gewinde geschnitten und der Lenker samt Riser ist auf der oberen Brücke festgeschraubt.
Nun wird das Schutzblech samt Distanzhülsen montiert, die Distanzscheibe zwischen Radnabe und Bremsscheiber verschraubt und das Rad findet auch seinen Platz unter den neuen Gabelbrücken.
Das Mopped wird wieder vom Heber genommen und der vordere Auspuff-Topf (s.o.) kann wieder montiert werden.
Probefahrt und alles ist wieder gut... bzw. besser ;-)
P.S.: Das 16" Vorderrad, welches eigentlich Platz finden sollte, baut mir der Gespannbauer ein, da mir eine Drehbank fehlt, um die Radachse noch ein Stückchen abzudrehen und die passenden Distanzen zu fertigen.
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