HONDA CBR 1100 XX BLACKBIRD (SC35)
Die auch “Super Blackbird” genannte CBR1100XX war mit ihren anfänglichen 160PS eines der ersten Serienmotorräder, das annähernd 300km/h Spitzengeschwindigkeit erreichte. Sie wurde von 1997 bis 2007 gebaut und gilt mit ihren (modellgepflegten) 150PS, der zivilen Sitzposition und der hervorragenden Verarbeitung als exzellenter Sporttourer. Seit 1999 hat sie eine Einspritzanlage und einen 3-Wege Katalysator.
Allgemeines: | Baujahr: | 1997 - 2007 |
Modellvariante: | SC35 |
Technische Daten: | Hubraum: | 1137 ccm |
Zylinder-Anzahl: | 4 | |
Leistung: | 152 PS / 112 KW | |
Höchstgeschwindigeit: | 290 km/h | |
Leergewicht: | 254 kg | |
Zulässiges Gesamtgewicht: | 430 kg | |
Standgeräusch: | 90 db | |
Fahrgeräusch: | 79 db |
Serienausstattung: |
CBR 1100XX
Modell:
HONDA CBR 1100 XX...
Stärken:
Schwächen:
Lüdenscheid 07.06.10
Hallo Leute,
am nächsten Wochenende werde ich die Hunderttausend km Marke mit meiner Doppel X überschreiten. Zeit für einen kleinen Zustandsbericht. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen.
Gekauft habe ich die CBR 1100 im Februar 2001. Sie hatte damals 10500 km auf der Uhr. Damals noch vom Vorbesitzer auf 98 PS gedrosselt. Trotz Drosslung mit 248 km/h angegeben, die sie auch nach Tacho lief. Wenn man aber in einem Club Mitglied ist, wo das Motto gilt „Kann den Leistung Sünde sein“, dann fährt man mit 98 PS immer hinterher. Und das macht auf Dauer auch keinen Spaß.
Die Drossel muss raus! Selber machen geht nicht. Neues Steuergerät muss her. Also zu Händler. Hierzu eine kleine Anmerkung: Ich fahre seit meinem 16 ten Lebensjahr motorisierte Zweiräder. Ich hatte meine Krads öfter in der Werkstatt, aber es ist nicht einmal vernünftig gearbeitet worden. Jedes Mal ist gepfuscht worden. Ich habe das Vertrauen in Werkstätten komplett verloren. Aber beim entdrosseln kann man ja nicht so viel falsch machen.
Hole meine Doppel X wieder ab. Das Mopped steht erst mal nicht abgeschlossen am Straßenrand. Am Berg, hatte sich jeder drauf setzen können, und weg wäre sie gewesen. Schon kein guter Eindruck.
Bei der Blackbird ist die Verkleidung von außen verschraubt. Dummerweise sind versteckt von innen auch noch zwei Schrauben, die man aber erst sieht, wenn man die Cockpitverkleidung abmacht. Mein erster Check bestätigt, dass die Innenverschraubung abgerissen wurde. Den Chef darauf angesprochen. „Das kann gar nicht sein, wir haben nur den Tank abgemacht.“ Heftige Diskussionen beginnen, bringen aber nix. Ich starte das Mopped. Der Lüfter, der normalerweise erst läuft, wenn der Motor zu heiß wird, läuft sofort los. Der Mechaniker beginnt hektisch irgendwelche Relais zu ziehen, zu tauschen und hantiert an der Maschine herum.
Liebe Mechaniker und Werkstattbesitzer, kann man so was nicht checken, bevor der Kunde kommt. Ich zahle doch auch ein heiden Geld dafür? Ich bin komplett bedient. Nach stundenlanger Fummelei soll alles in Ordnung sein. Wirklich? Ein bitter Beigeschmack bleibt. Haben die alles richtig gemacht. Meine Börse ist um 350 DM leichter und es geht mit dem Bock nach Hause.
Gebe Gas und möchte die 62 PS mehr spüren. Aber da is nix. In der Stadt ist kein Unterschied. Außer, das der Klang ein wenig aggressiver ist. Die gelbe Startflagge ist passiert. Bis 100km immer noch nix. Der Frust steigt hoch. Die haben nur Fusch gemacht. Bei 100km bin ich im Sechsten bei 3500 Touren. Ich schalte in den Dritten runter, und gebe der Honda die Zügel frei. Ab 7000 lief sie bis dahin auch gut durch, wurde dann aber zäh. Jetzt bricht der Orkan los. Bis 10000 geht’s vorwärts.
Obwohl ein Topspeedwunder war meine Doppel X nie. 290km/h steht jetzt im Schein. Bis 270 gehts zügig, nach einiger Zeit dann 280 und nach ganz viel Zeit zittert sich die Nadel auf 290, während ich versuche jeden Quadratzentimeter aus dem Wind zu nehmen. Gut, ist auch ne hohe Tourenscheibe drauf, und wenn ich auf Tour bin, dann mit Tankrucksack und Gepäckrolle.
Aber die Honda hat andere Qualitäten. Und zwar Zuverlässigkeit. In der Werkstatt war sie nur das eine Mal zu entdrosseln, danach nie wieder.
Was gab es an Reparaturen?
Eigentlich nicht viel. Jedes Jahr einen Ölwechsel. Jedes Jahr vor der Jahrestour einen neuen Hinterreifen. Der Vorderreifen hält meistens zwei Jahre. Gefahrene Reifen sind BT 020. Das Motorrad wurde seiner Zeit mit Dunlop Reifen ausgeliefert, und ist eigentlich mit diesen Reifen nicht fahrbar. Zweimal wurde die Bremsflüssigkeit gewechselt. Die Bremsbeläge auch so alle zwei Jahre. Mit 60000 wurde die Kette gewechselt, und auch die Abblendlampe. Das ist schon eine zwei Stunden Aktion. (Ich meine nur die Lampe) Vor zwei Jahren wurde dann meine Batterie etwas schlapp. Na gut, nach 10 Jahren, ist da noch Garantie drauf? Schnell im Internet bei einem Motorrad Versandhandel mit „L“ anfangend die billigste Batterie für dieses Mopped passend, bestellt. Eingebaut. Startet wieder toll. Nach zwei Tagen ist die ganze Elektrik Tod. Regler durchgeknallt. Aus der ganz billigen Batterie wurde eine ganz teure Batterie. Eben einen neuen Regler für schlappe 220 € bestellt und eingebaut. Dazu wieder die alte Batterie. Dieser Regler war aber das einzige nicht vorhersehbare Teil, was in 100.000km ausgefallen ist. Letztes Jahr ist dann auch eine neue Markenbatterie reingekommen. Zündkerzen hab ich mir auch gekauft, die liegen seit fünf Jahren in der Garage. D.h. es sind immer noch die ersten Kerzen drin. Und auch wenn ich das Mopped mehrere Tage nicht gefahren habe, dann muss ich den Choke ziehen und ungefähr 0,5 Sek. Den Starter drücken, und der Bock läuft.
Noch nie liegen geblieben, noch nie gestreikt, was will man mehr. Und keine „Butterfahrten“ gemacht, sondern oft den Hahn bis zum Anschlag offen.
Vor zwei Jahren habe ich mir eine Shark Auspuffanlage gegönnt. Vom Sound hätte ich mir mehr versprochen. Aber zumindest lässt sich die Kette besser warten. Der Drehmomentverlauf hat sich folgendermaßen verändert: Unter 4000 zieht sie nicht mehr so gut, holt aber ab 4000 wieder auf. Gesamtleistung scheint unverändert.
Was mag die CBR 1100 XX nicht? Stop and Go Fahrten, oder längere Geschwindigkeiten unter 50 km/h. Dann geht die Temperatur hoch und das Gebläse setzt ein. Wenn man dann keine Leder- oder Textilschutzkleidung trägt und mit kurzen Hosen unterwegs ist, sollte Brandwundensalbe mitnehmen.
Und Regenfahrten. Fahren im Regen wird zur Millimeterarbeit am Gasgriff. Mir ist es schon passiert, dass ich auf gerader Stecke auf der Autobahn bei 140km/h leicht das Gas im höchsten Gang aufgezogen habe, und das Hinterrad dreht durch. (Hinterrad nicht abgefahren). Man kann sicht vorstellen, wie es ist bei Regen im zweiten aus der Kurve zu beschleunigen.
Seitenwind: Die Honda ist sehr Seitenwindanfällig. Bei Geschwindigkeiten über 200 über die Sauerländer Talbrücken der A45, wird dann schon mal recht kurzweilig.
Kurven bei höheren Geschwindigkeiten: Die Honda will gerade aus laufen. Ab 240 km/h in die Kurve erfordert kompletten Körpereinsatz. Manchmal geht nur noch Gas wegnehmen. (Vielleicht liegt es aber auch am Fahrer.) Dafür ist aber auch bei 280 nicht mal der Ansatz eines Zucken in der Lenkung.
Was vermisse ich an der Honda?
Schön wäre eine Ganganzeige, ein Außenthermometer, eine 12V Steckdose.
Fahren zu Zweit?
Geht wenn man muss. Aber so wirklich prickelnd ist es nicht. Die Honda hat eine Stufensitzbank. D.h. die Sozia sitz höher, und wenn man bremst, rutsch sie nach vorn und sie sitz auch unten, und „Mann“ quetscht sich die edelsten Teile. Auf Dauer kein Vergnügen. Auch ist die Zuladung der Double X sehr begrenzt. Eine 125 Honda darf mehr zuladen.
Ja, mehr fällt mir im Augenblick auch nicht mehr ein.
Den 200.000 km Bericht gibt es dann in einigen Jahren.
Der Grieche
Hallo Leute,
am nächsten Wochenende werde ich die Hunderttausend km Marke mit meiner Doppel X überschreiten. Zeit für einen kleinen Zustandsbericht. Vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen.
Gekauft habe ich die CBR 1100 im Februar 2001. Sie hatte damals 10500 km auf der Uhr. Damals noch vom Vorbesitzer auf 98 PS gedrosselt. Trotz Drosslung mit 248 km/h angegeben, die sie auch nach Tacho lief. Wenn man aber in einem Club Mitglied ist, wo das Motto gilt „Kann den Leistung Sünde sein“, dann fährt man mit 98 PS immer hinterher. Und das macht auf Dauer auch keinen Spaß.
Die Drossel muss raus! Selber machen geht nicht. Neues Steuergerät muss her. Also zu Händler. Hierzu eine kleine Anmerkung: Ich fahre seit meinem 16 ten Lebensjahr motorisierte Zweiräder. Ich hatte meine Krads öfter in der Werkstatt, aber es ist nicht einmal vernünftig gearbeitet worden. Jedes Mal ist gepfuscht worden. Ich habe das Vertrauen in Werkstätten komplett verloren. Aber beim entdrosseln kann man ja nicht so viel falsch machen.
Hole meine Doppel X wieder ab. Das Mopped steht erst mal nicht abgeschlossen am Straßenrand. Am Berg, hatte sich jeder drauf setzen können, und weg wäre sie gewesen. Schon kein guter Eindruck.
Bei der Blackbird ist die Verkleidung von außen verschraubt. Dummerweise sind versteckt von innen auch noch zwei Schrauben, die man aber erst sieht, wenn man die Cockpitverkleidung abmacht. Mein erster Check bestätigt, dass die Innenverschraubung abgerissen wurde. Den Chef darauf angesprochen. „Das kann gar nicht sein, wir haben nur den Tank abgemacht.“ Heftige Diskussionen beginnen, bringen aber nix. Ich starte das Mopped. Der Lüfter, der normalerweise erst läuft, wenn der Motor zu heiß wird, läuft sofort los. Der Mechaniker beginnt hektisch irgendwelche Relais zu ziehen, zu tauschen und hantiert an der Maschine herum.
Liebe Mechaniker und Werkstattbesitzer, kann man so was nicht checken, bevor der Kunde kommt. Ich zahle doch auch ein heiden Geld dafür? Ich bin komplett bedient. Nach stundenlanger Fummelei soll alles in Ordnung sein. Wirklich? Ein bitter Beigeschmack bleibt. Haben die alles richtig gemacht. Meine Börse ist um 350 DM leichter und es geht mit dem Bock nach Hause.
Gebe Gas und möchte die 62 PS mehr spüren. Aber da is nix. In der Stadt ist kein Unterschied. Außer, das der Klang ein wenig aggressiver ist. Die gelbe Startflagge ist passiert. Bis 100km immer noch nix. Der Frust steigt hoch. Die haben nur Fusch gemacht. Bei 100km bin ich im Sechsten bei 3500 Touren. Ich schalte in den Dritten runter, und gebe der Honda die Zügel frei. Ab 7000 lief sie bis dahin auch gut durch, wurde dann aber zäh. Jetzt bricht der Orkan los. Bis 10000 geht’s vorwärts.
Obwohl ein Topspeedwunder war meine Doppel X nie. 290km/h steht jetzt im Schein. Bis 270 gehts zügig, nach einiger Zeit dann 280 und nach ganz viel Zeit zittert sich die Nadel auf 290, während ich versuche jeden Quadratzentimeter aus dem Wind zu nehmen. Gut, ist auch ne hohe Tourenscheibe drauf, und wenn ich auf Tour bin, dann mit Tankrucksack und Gepäckrolle.
Aber die Honda hat andere Qualitäten. Und zwar Zuverlässigkeit. In der Werkstatt war sie nur das eine Mal zu entdrosseln, danach nie wieder.
Was gab es an Reparaturen?
Eigentlich nicht viel. Jedes Jahr einen Ölwechsel. Jedes Jahr vor der Jahrestour einen neuen Hinterreifen. Der Vorderreifen hält meistens zwei Jahre. Gefahrene Reifen sind BT 020. Das Motorrad wurde seiner Zeit mit Dunlop Reifen ausgeliefert, und ist eigentlich mit diesen Reifen nicht fahrbar. Zweimal wurde die Bremsflüssigkeit gewechselt. Die Bremsbeläge auch so alle zwei Jahre. Mit 60000 wurde die Kette gewechselt, und auch die Abblendlampe. Das ist schon eine zwei Stunden Aktion. (Ich meine nur die Lampe) Vor zwei Jahren wurde dann meine Batterie etwas schlapp. Na gut, nach 10 Jahren, ist da noch Garantie drauf? Schnell im Internet bei einem Motorrad Versandhandel mit „L“ anfangend die billigste Batterie für dieses Mopped passend, bestellt. Eingebaut. Startet wieder toll. Nach zwei Tagen ist die ganze Elektrik Tod. Regler durchgeknallt. Aus der ganz billigen Batterie wurde eine ganz teure Batterie. Eben einen neuen Regler für schlappe 220 € bestellt und eingebaut. Dazu wieder die alte Batterie. Dieser Regler war aber das einzige nicht vorhersehbare Teil, was in 100.000km ausgefallen ist. Letztes Jahr ist dann auch eine neue Markenbatterie reingekommen. Zündkerzen hab ich mir auch gekauft, die liegen seit fünf Jahren in der Garage. D.h. es sind immer noch die ersten Kerzen drin. Und auch wenn ich das Mopped mehrere Tage nicht gefahren habe, dann muss ich den Choke ziehen und ungefähr 0,5 Sek. Den Starter drücken, und der Bock läuft.
Noch nie liegen geblieben, noch nie gestreikt, was will man mehr. Und keine „Butterfahrten“ gemacht, sondern oft den Hahn bis zum Anschlag offen.
Vor zwei Jahren habe ich mir eine Shark Auspuffanlage gegönnt. Vom Sound hätte ich mir mehr versprochen. Aber zumindest lässt sich die Kette besser warten. Der Drehmomentverlauf hat sich folgendermaßen verändert: Unter 4000 zieht sie nicht mehr so gut, holt aber ab 4000 wieder auf. Gesamtleistung scheint unverändert.
Was mag die CBR 1100 XX nicht? Stop and Go Fahrten, oder längere Geschwindigkeiten unter 50 km/h. Dann geht die Temperatur hoch und das Gebläse setzt ein. Wenn man dann keine Leder- oder Textilschutzkleidung trägt und mit kurzen Hosen unterwegs ist, sollte Brandwundensalbe mitnehmen.
Und Regenfahrten. Fahren im Regen wird zur Millimeterarbeit am Gasgriff. Mir ist es schon passiert, dass ich auf gerader Stecke auf der Autobahn bei 140km/h leicht das Gas im höchsten Gang aufgezogen habe, und das Hinterrad dreht durch. (Hinterrad nicht abgefahren). Man kann sicht vorstellen, wie es ist bei Regen im zweiten aus der Kurve zu beschleunigen.
Seitenwind: Die Honda ist sehr Seitenwindanfällig. Bei Geschwindigkeiten über 200 über die Sauerländer Talbrücken der A45, wird dann schon mal recht kurzweilig.
Kurven bei höheren Geschwindigkeiten: Die Honda will gerade aus laufen. Ab 240 km/h in die Kurve erfordert kompletten Körpereinsatz. Manchmal geht nur noch Gas wegnehmen. (Vielleicht liegt es aber auch am Fahrer.) Dafür ist aber auch bei 280 nicht mal der Ansatz eines Zucken in der Lenkung.
Was vermisse ich an der Honda?
Schön wäre eine Ganganzeige, ein Außenthermometer, eine 12V Steckdose.
Fahren zu Zweit?
Geht wenn man muss. Aber so wirklich prickelnd ist es nicht. Die Honda hat eine Stufensitzbank. D.h. die Sozia sitz höher, und wenn man bremst, rutsch sie nach vorn und sie sitz auch unten, und „Mann“ quetscht sich die edelsten Teile. Auf Dauer kein Vergnügen. Auch ist die Zuladung der Double X sehr begrenzt. Eine 125 Honda darf mehr zuladen.
Ja, mehr fällt mir im Augenblick auch nicht mehr ein.
Den 200.000 km Bericht gibt es dann in einigen Jahren.
Der Grieche
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Hallo Grieche. Na, die 200.000er Grenze schon überschritten ;-). Meine Dicke hat jetzt 57000 km auf der Uhr, da habe ich ja Hoffnung auf noch viele schöne Jahre. LG