Allzeit bereit, `nem Golf-Cabriolet die Dreckbrocken auf die Windschutzscheibe zu rotzen!
So, oder so ähnlich muß die Überschrift zu einem Artikel gelautet haben, den ich vor etlichen Jahren in einer Motorradzeitschrift gelesen habe. Vorgestellt wurde darin ein Typ namens "der schreckliche Sam". Dabei fand ich ihn alles andere als schrecklich. Ganz im Gegenteil: er hatte ein super symphatisches Lachen und vor allem fuhr er ein rattenscharfes Gerät: eine im wahrsten Sinne des Wortes gechoppte FJ1200.
Damals ahnte ich noch nicht, daß dieser Artikel meinen Motorradgeschmack nachhaltig verändern sollte. Zu diesem Zeitpunkt fuhr ich nämlich noch nen Chopper im 80er Jahre Stil: Apehanger, lange Gabel, Sissybar, Vorverlegte und viel Chrom.
Durch diverse Touren nach GB kam dann der Stein ins Rollen. Man muß drüben gewesen sein, um zu wissen, daß die Insel auch in Sachen Motorrädern und Rockerkultur was besonderes ist. Da bauen sich haufenweise Leute Motorräder zusammen, indem sie GWS-Rohre selbst zu Starrrahmen zusammenschweißen und dann allemöglichen Vierzylindermotoren reinhängen. Die Dinger sehen übel aus und fahren sich wahrscheinlich wie die Hölle. In Deutschland undenkbar, sowas auf die Straße zu kriegen. seuftz!
Was dann kam, war eine lange tränenreiche Geschichte, an deren Ende meine Flache stand: en FJ1200-Motor in einem englischen NCC-Softtailrahmen. So manche Mark und unzählige Tage Arbeit und Streß sind in dieses Motorrad geflossen. Bis heute verbindet mich mit diesem Krad eine Haßliebe.
Der Chopper wurde zwischenzeitlich gegen ein Low-Budget-FJ-Projekt getauscht: Ne alte FJ für kleines Geld gekauft. Verkleidung, Sitz und anderen Unsinn, den kein richtiger Kradfahrer braucht, wurden entfernt und verkauft. Heck wurde auf Arschlänge abgeflext. Mattschwarze Farbe drauf und noch ein paar Kleinigkeiten dran und schon hatte ich für wenig Geld ein ziemlich individuelles Motorrad: meine "Arbeitsmaschine".
Und weil auch in Sachen Motorräder für mich gilt, daß die Unvernunft einen Reiz ansich hat, hab ich mir jüngst in den Kopf gesetzt, jetzt noch ein Gespann mit FJ-Zugmaschine auf-/umzubauen. Versteht sich, daß auch das nicht allzu nah am Orginal sein wird. Ob´s allerdings mattschwarz wird, weiß ich noch nicht. Vielleicht sollte ich mal Farbe in mein Leben bringen? Klassisch tarn wäre ´ne Alternative...
Wahrscheinlich habe ich bis hierhin schon so manchen Serienmotorrad-Besitzer und vor allem alle FJ-im-Orginal-Zustand-Fahrer vergrault. Aber vielleicht ist ja noch wer übrig, der sowohl in Sachen Motorrädern als auch sonst auf Nonkonformität steht. Verzugsweise weiblich. Denn eigentlich bin ich bei Webpool über single.de gelandet und habe mir biker.de nur angeschaut, weil ich in letzter Zeit wiederholt Bewerbungen von biker.de-Mitgliedern für den
Tattoo-Piercing-Clan bekam. Das Profil kann ich übrigens all denjenigen empfehlen, die wie ich der Meinung sind, daß es zwei Dinge im Leben gibt, die im Orginalzustand eher langweilig sind: Motorräder und Körper!
Wer mehr über mich wissen will oder wer mir 1er-Bewertungen reindrücken möchte, weil ich ihm auf die Füße getreten bin (passiert mir häufiger), der kann sich ja mal meine single.de-Profile anschauen:
rock-n-roller
black-ink
Oder Ihr schreibt mir einfach. Und keine "Angst", falls Euer Motorrad den meinen nicht ähnelt. Ich schaue hin und wieder mal ganz gerne über meinen Tellerrand. Wäre ziemlich langweilig, wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten.