Neues Traummotorrad gefunden? Das ist bei der Finanzierung zu beachten.

15. January 2014

Bald beginnt die Motorrad-Saison 2014. Zeit also, sein Bike bald wieder flott zu machen, oder sich vom alten Hobel zu trennen und endlich den langersehnten Cruiser zu kaufen. Um die neue Traummaschine zu erwerben, gibt es neben der Barzahlung interessante Finanzierungsmodelle: Herstellerfinanzierung, Bankkredit, Ballonfinanzierung oder Leasing. Alle Möglichkeiten haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, die vor Abschluss der Verträge zu bedenken sind.

Barkauf
Im besten Fall hat man genug Erspartes, um das neue Motorrad beim Händler seines Vertrauens gleich bar zu bezahlen. Dann ist man auch in einer guten Position, einen ordentlichen Rabatt auszuhandeln. Bis zu 15 % sind derzeit durchaus möglich. Zudem gehört beim Barkauf das Bike gleich dem Käufer – Fragen wie die Sicherungsübereignung von Eigentum an eine Bank spielen überhaupt keine Rolle. Der ADAC gibt bei diesem Modell aber bedenken, dass der Gewinn durch den Händlerrabatt durchaus niedriger ausfallen kann als die möglichen Zins-Erlöse, wenn das Ersparte weiterhin bei der Bank verblieben wäre. Und die Liquidität für andere Ausgaben ist deutlich geringer.

Herstellerfinanzierung
Wer nicht genug auf der hohen Kante hat oder sein Barvermögen nicht antasten möchte, kann über den Hersteller sein Traumbike finanzieren. Dies erfolgt in der Regel als Ratenkredit mit monatlichen Rückzahlungsraten oder als Ballonfinanzierung. Wer seinen Kredit direkt über die Hausbanken der Motorrad-Hersteller wie Aprilia, Harley-Davidson oder Yamaha abschließt, kann dann aber beim Händler kaum mit Nachlässen rechnen. Vereinbart werden in der Regel auch eine Pflichtversicherung, die Einhaltung bestimmter Service-Intervalle sowie eine Werkstattbindung.

Ratenkredit
Alternativ kann man sich für den klassischen Auto- bzw. KFZ-Kredit einer Bank oder Sparkasse entscheiden. Diese Kreditform ist zweckgebunden für den Erwerb eines Fahrzeuges, worunter auch Motorräder fallen. Der Vorteil dieser Finanzierung ist, dass man dem Händler gegenüber als Barzahler auftreten und einen günstigeren Kaufpreis aushandeln kann. Die monatliche Rückzahlungsrate ist abhängig von Kreditsumme und Laufzeit sowie dem vereinbarten effektiven Zinssatz. Dieser ist allerdings schwer zu vergleichen, da seine tatsächliche Höhe oft erst nach der Ermittlung der Schufa-Bonität festgelegt wird.
Es geht aber auch anders, und manche Banken zeigen sich zunehmend kundenfreundlicher. Schließt ein Biker beispielsweise bei der ING-DiBa einen KFZ-Kredit ab, so verbleibt er Eigentümer seines neuerworbenen Traummotorrades. Im Gegensatz zu anderen Kreditinstituten, beispielsweise der Commerzbank oder den örtlichen Sparkassen, wird der Fahrzeugbrief nicht als Grundlage für das Sicherungseigentum der Bank benutzt. Zudem gibt es keine Überraschung bei der Höhe der Monatsrate nach Abschluss des Vertrages, denn der Zinssatz ist für alle Kunden gleich.

Ballonfinanzierung
Der Vorteil dieser Finanzierungsform sind die niedrigen monatlichen Raten, die zumeist aber mit einer Anzahlung und einer hohen Schlussrate verbunden sind. Kann man diese dann am Ende der Kredit-Laufzeit nicht aufbringen, braucht man eine Anschlussfinanzierung, die erneut die Kosten in die Höhe treibt.

Leasing
Unter Leasing versteht man einen Mietkauf, der allerdings nur dann Sinn macht, wenn er steuerlich geltend gemacht werden kann. Für Privatleute, die ein Motorrad erwerben, ist diese Finanzierung nur in ganz speziellen Situationen interessant. Günstige Monatsraten stehen auf der einen Seite, auf der anderen müssen kostenintensive Posten wie die Vollkasko-Pflicht, die Wahrung aller Service-Intervalle sowie die Bindung an eine Vertragswerkstatt einkalkuliert werden. Fällt zudem am Ende der Vertragslaufzeit die Restwert-Einschätzung des Motorrades niedriger aus als vereinbart, muss der Leasing-Nehmer die Differenz zahlen – und macht Minus.

Sorgfalt vor Vertragsabschluss walten lassen
Damit das Traumbike mehr als eine Saison Freude bereitet und die Finanzierung nicht zur langjährigen Last wird, ist vor dem Kauf eine sorgfältige Planung notwendig. Reicht das Ersparte gerade so für das Motorrad oder ist noch genügend Luft für andere, nicht vorhersehbare Ausgaben? Entscheidet man sich für einen Kauf „auf Pump", so ist eine realistische Kalkulation der monatlichen Einnahmen und Ausgaben wichtig. Nur wenn hier genügend finanzieller Spielraum bleibt – und zwar über die gesamte Laufzeit des Kredits hinweg – sollte man diese Finanzierungsform ins Auge fassen. Zudem sollte man vor Abschluss des Vertrages die eigene Bonität überprüft haben, damit keine Überraschungen bei der Monatsrate drohen. Außerdem ist ein Vergleich verschiedener Angebote immer von Vorteil, um an das ersehnte Ziel zu kommen: frei von finanziellen Sorgen auf dem eigenen Traumbike in die Motorrad-Saison 2014 zu starten.



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