Nicole10
OfflinePERSÖNLICHES | |||
Geschlecht: | weiblich | Mitglied seit: | 11.03.2007 |
Wohnort: | 69231 | Fahrstil: | Ausgeglichen Sicher Touristisch |
Geburtsdatum: | 03.08.1975 |
Ich würde mich freuen, ein paar Leute aus der Umgebung für gemeinsame Touren zu treffen.
"Ich für meinen Teil reise nicht um irgendwo anzukommen, sondern um des Weges willen. Ich reise um zu reisen. Das Besondere ist die Bewegung"
R.L. Stevenson (Autor der Schatzinsel)
Wer hätte geglaubt, daß es schon so früh jemanden gab, der das Gefühl beim Mopedfahren so treffend beschreiben kann
Zu mir:
-Ich fahre meine kleine Transe nicht unbedingt in halsbrecherischem Tempo, das würde sie wohl nicht... weiter lesen
Ich würde mich freuen, ein paar Leute aus der Umgebung für gemeinsame Touren zu treffen.
"Ich für meinen Teil reise nicht um irgendwo anzukommen, sondern um des Weges willen. Ich reise um zu reisen. Das Besondere ist die Bewegung"
R.L. Stevenson (Autor der Schatzinsel)
Wer hätte geglaubt, daß es schon so früh jemanden gab, der das Gefühl beim Mopedfahren so treffend beschreiben kann
Zu mir:
-Ich fahre meine kleine Transe nicht unbedingt in halsbrecherischem Tempo, das würde sie wohl nicht mehr überleben.
-bewege mich lieber auf engen Straßen als auf der Dosenbahn.
-Picknick im Grünen ist besser als Fastfood.
-Wochenendtouren sind klasse!
-Urlaub mit dem Moped, Zelt und Schlafsack ist besser als am Strand zu braten
-Zicken, egal ob männlich oder weiblich sind mir zuwider! Denn: es ist nichts so schlecht, daß es nicht für irgendetwas gut ist!
-Ja, ich habe für alle Gelegenheiten Klamotten im Schrank (auch für die Oper) aber legere Sachen sind mit noch immer die liebsten. Auch mit Make-Up kann ich umgehen, bevorzuge aber das Natürliche.....
-Es ist nicht eine Frage des Geldes, nämlich des Preises der Ausrüstung oder des Mopeds, wieviel Spaß man hat. Es ist eine Frage der Einstellung und der Leute mit denen man sich umgibt.
30.04.2007:
Ich freue mich darauf heute mal wieder in die Vogesen zu kommen. Naja, schon zum vierten Mal dieses Jahr.
01.05.2007:
So, die ersten 5000km für dieses Jahr sind geschafft. Gestern war ich mit ein paar Leuten in den Vogesen. Die Gegend ist immer wieder absolut klasse und wenn dann noch nette Menschen dabei sind ist es perfekt.
Grüße nochmal alle "Mitreisenden" von gestern!!!
21.oo Uhr:
Ach, Cool Breeze sind immer wieder klasse! Drei Jungs, drei tolle Stimmen und drei Gitarren, was braucht Frau mehr....
03.05.2007:
Und immer wieder taucht die Frage auf: Helm an beim verunfallten Motorradfahrer oder Helm drauf lassen????
Antwort: Helm auf jeden Fall ab! Der Kopf fällt nich ausseinander wenn der Helm abgenommen wird! Und es ist definitv falsch zu warten, bis der Verunfallte bewußtlos wird. Dann ist es nämlich meistens schon zu spät und er/sie hat schon Erbrochenes in der Lunge. Bitte bitte nehmt den Helm ab! Die Folgen von Erbrochenem in der Lunge kann man nur sehr schwer ausbügeln.
09.05.2007:
Nur noch zwei Wochen bis zum Mopedurlaub. Die Gruppe hat sich gefunden. Alles passt! Ich freu mich gaaaanz doll auf 10 Tage Vogesen, Alpen, Tessin und Dolomiten. Und natürlich auf den Zwischenstop zur Megafete07!
Typisch Mädel beschäftigt mich natürlich jetzt schon die Frage des Gepäcks. Bekomm ich alles unter? Schaffe ich es endlich alles Unnötige zu Hause zu lassen? ( Nein, man braucht keine 4 lange Hosen und 4 kurze Hosen und 4 paar Schuhe für 10 Tage Mopedurlaub)
22.05.2007:
Morgen geht es los. Zuerst in die Vogesen, dann über die MF im Südschwarzwald ins Tessin und dann über die Sella-Ronda zurück. Ich freu mich wirklich ganz doll auf die Tour. Alles ist gepackt (Yep, trotz meinem Y-Gen habe ich es geschafft, die Klamotten in einen Koffer zu bekommen) und liegt bereit. Komisch nur, daß ich ständig das Gefühl habe, etwas vergessen zu haben........ Macht nix, da wir uns inmitten der Zivilisation befinden, wird es möglich sein alles vergessene zu kaufen. ;-)
31.05.2007:
So, der erste Teil des Urlaubes ist geschafft und war toll. Unterbrechen mussten wir ihn nur wegen einem Reifen, der zu viel Profil in den Vogesen gelassen hat und wegen einem Überfall gemeinster Nacktschnecken, die Zelte undicht gemacht haben! Böse Viecher sach ich euch.
Morgend gehts wieder los. Diesmal Richtung Lyon........ Freu mich wie immer drauf!
09.06.2007:
Das war ein Urlaub! Ich habe einige Dinge über mich gelernt:
1. Campingplatz ist besser als WildZelten(schon erstaunlich, wie sehr man sich über eine Dusche freuen kann)
2. Schotter ja aber nicht nur.
3. "Touristisches" Motorradfahren macht einfach Spaß. (Ja, ich freue mich immer ein paar andere Biker zu treffen und ein kurzes Schwätzchen zu halten)
4. Ich habe festgestellt, daß ich tatsächlich in der Lage bin über 1.000km alleine zu fahren und dabei Spaß zu haben.
5. Der nächste Urlaub wieder mit Zelt und Motorrad aber bitte mit ein paar Tagen Aufenthalt am gleichen Platz.
09.07.2007:
Mist, das Wetter wird besser und ich hab noch immer nicht die Kette an der Transe getauscht. Wenn sie noch eine Weile draufbleibt, muß ich die Transe umtaufen in Hängebauchschwein......
30.07.2007:
Das war mal wieder ein schönes Wochenende. Benzingespräche und mehr (was ist der Sinn des Lebens?*hicks*) am Lagerfeuer.... Einfach immer wieder toll.
02.08.2007:
Oh Mann, ich will die Transalp wieder packen und losziehen.......... Jetzt bin ich schon seit anfang Juni wieder da und langsam wird es Zeit wieder auf Tour zu gehen... Nur daß mein Chef das noch nicht weiß und auch nicht wissen will, da die Garantie für eine Atomexposion in seinem Büro das Wort: "Urlaub" ist.
19.08.2007:
Juhu! Die Transe ist wieder fit. Gerade rechtzeitig, bevor die Entzugserscheinungen zu heftig wurden. Und schon hab ich das nächste Problem: Das war mein einzig freies Wochenende im August. Das nächste freie WE ist erst wieder im September und das ist schon verplant ( ein WE mit Freunden auf der Alb, natürlich mit den Mopeds..)
21.05.2008:
Irgendwie fehlte mir bisher die Zeit um über meine- bis jetzt- kleinen Mopederlebnisse 2008 zu berichten. Ok, es waren dieses Jahr erst 4 Tage on Tour und nur der Südschwarzwald und die Vogesen aber das mit super viel Spaß! Im Moment bereite ich mich auf den Urlaub vor. Und dazu geht es erstmal zu einem Sicherheitstrainig im Rahmen der German Safety Tour (ok, das habe ich gewonnen *freu*) und direkt von dort fahre ich mit McFly76 in die Provence. So der Plan. Was wir daraus machen, entscheiden wir dann von Tag zu Tag. Wir sind jung, unabhängig und "dumm" genug um das mal wieder mit Zelt und Schlafsack zu unternehmen......... Jedenfalls freue ich mich sehr darauf!!!!!!!
12.12.2008:
Es wird Zeit, mal wieder etwas zu erzählen:
Mein Umzug ist schon eine Weile fertig. Die neue Wohnung ist toll..... Auch der Pool im Garten ist einfach nur klasse!!!
Meiner Transalp geht es so weit ganz gut, sie kommt jetzt eben endgültig in die Jahre. Das Federbein hat so kräftig nachgelassen, daß ich die Kleine leider nicht mehr mit Gepäck in den Urlaub fahren kann. Daher wird sie von meinem Brüderchen in der Schweiz aufs Altenteil gesetzt und dort nur noch gaaaanz sanft bewegt. Das hat sie sich verdient.
Ich selbst freue mich schon gaaaaaaaaaanz doll auf mein neuens Moped: eine R 1100 GS! Ja, ich weiß, ich bin ein Mädchen und die Q ist recht groß. Aber das macht nix. ich bin total verliebt in die Q und freue micht unglaublich darauf. Bald ist sie da!!!!! Und dann gibts auch die Bilder.......
26.12.2008:
Sie ist da!!!!! Endlich habe ich die GS und sie wurde auch schon unter strenger fachlicher Anleitung (danke Phil...) ausführlichst geputzt. Musste sie doch schließlich vom Salz der 350km von München bis zu mir befreien. Gott ist die hübsch..... Sie sieht tatsächslich aus wie neu und hat kaum Gebrauchsspuren...... Demnächst folgen auch die ersten Detailbilder aber erst muß ich fahren, fahren, fahren...... Jetzt kann ich verstehen, warum man nach einer GS kaum noch etwas anderes will......
30.12.2008:
Allen Unkerufen zum Trotze bin ich mehr als ausrteichend Groß für die Q. Die Sitzbank ist zu Gunsten des Kniewinkels in die obere Raste gewandert und ich hab noch immer mit beiden Füßen nahezu platt Bodenkontakt. Perfekt. Jetzt mal sehen ob die Rasten etwas tiefer wandern (meine Knie werden doch zu alt für den sportlich engen Kniewinkel).Kann es sein, daß eine GS automatisch ein "ich-muß-da-noch-was-ranbauen"-Fieber auslöst??????
05.01.2009:
Hmmm..... keiner Bewertet meine Q.... Schade...
20.03.2009:
Die Q macht so viel Spaß..... ich liebe dieses Moped....
11.08.2011:
Vor lauter Mopedfahren komm ich kaum noch zum schreiben.... Nach über 30tkm kann ich nur sagen: Meine Q und ich gehören zusammen. Ein perfektes Team. Sie hat mich letztes Jahr klaglos mit viiiiel Gepäck 3tkm über die Alpen getragen und ist dankenswerter Weise nicht einmal umgefallen.
05.04.2009:
Das habe ich in einer alten MO-Ausgabe gefunden........ Und wie recht er hat... ;-)
Streetsurfing
von Johannis Riegsinger (MO 4/98)
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Irgendwann in der Steinzeit kam ein Neadertaler auf die Idee, sich auf den Rücken eines Pferdes zu setzen, anstatt es zu essen. Der brutale Abzug des Gauls muß so bestechend gewesen sein, daß der Neander beschlossen hat, Pferde zum Angasen zu benutzen. Es steckt eben im Menschen. Alles, was schneller ist als er zu Fuß, wird genüßlich zur Brust genommen.
Rasen. Bis zur Besinnungslosigkeit über die Landstraße brettern. Sich Schräglagen reinziehen, die entgegenkommende Autofahrer mit offenstehenden Mund und völlig fertig den nächsten Parkplatz suchen zu lassen. Warnschilder und Tempolimits großzügig ignorieren, jeden anderen als Gegner und obendrein noch einen Heidenspaß haben. Heizen. Blasen. Jagen. Uuaah!
Klar, nicht jeder will und braucht das. Ist ja auch verboten und gefährlich. Man kann dabei sterben, im Rollstuhl enden, den Führerschein und viel Geld verlieren. Und trotzdem ist das gut durchgewärmte Fahren auf Landstraßen die Essenz des Motorradfahrens. Du hockst auf dem Eisen, drehst am Gas und es geht vorwärts. Einfach nur vorwärts. Es tut so gut, wenn man Beschleunigung nicht am Tacho ablesen muß, sondern spürt, wie es einem die Augen in Richtung Gehirn zieht, die Eingeweide gegen das Rückgrat preßt und die Arme längt. Aber es muß gar nicht die Brachialbeschleunigung Marke "Tritt in die Nieren" sein. Es reicht, immer wieder in langen Zügen die Geraden runterzufräsen und zu hoffen, daß eine Kurve kommt.
Selbst auf einer Drossel-125er ist es äußerst vergnüglich, das Motörchen arbeiten zu lassen, die Gänge im richtigen Augenblick reinzutreten und beim Geschwindigkeitskontrollblick auf die immer zorniger vorbeifliegenden Büsche zufrieden festzustellen, daß man an der nächsten Kurve entschlossen in die Eisen muß, wenn es nicht "Hecke" anstatt "Ecke" heißen soll.
Bremsen ist nicht lästig, sondern auch schön. Wer liebt es nicht? Zischend fahren die Kolben gegen die Scheiben, und je nach Untersatz ist die Bremswirkung... äh, hoffentlich richtig gut. Der Körper wird schwer und schwerer, der Vorderreifen braust beleidigt am Asphalt, und wenn es genau bis in die Ecke reicht, war's gut.
Zeit für ein Geständnis: Es gab eine Zeit in meinem Leben - so kurz nach achtzehn - da waren BMWs für mich das Sinnbild der Trägheit. Ich weiß nicht mal weshalb, aber ich war der festen Meinung, daß Leute, die BMWs fahren, schlicht und einfach Angst haben. Ist doch logisch: Wie kann sich jemand mit gesundem Menschenverstand ein so kreuzhäßliches Ding wie eine K 100 kaufen, wenn er eine GSX- R haben kann? Oder irgendetwas anderes, das aussieht wie ein Motorrad und nicht wie ein Küchengerät.
Eines Tages feure ich so recht fidel den Schwarzwald hinunter und sehe zu meinem großen Entzücken in der Ferne eine BMW auf meine Straße einbiegen. Nagelneue K 100 RS, Koffer aus dem BMW-Zubehörprogramm, Systemhelme, korrekt gekleidete Sozia und am Lenker - dem Bauchumfang nach zu schließen - ein Herr im besten Alter. Das klassische Feindbild! Mit einem Freudenjuchzer gingen bei mir alle Systeme auf Angriff, ich wollte dem alten Herrn zeigen, was eine Harke ist.
Fünf Minuten später, nachdem ich in diversen Ecken so knapp wie nur irgend möglich dem Einschlag entgangen war, mußte ich mein Weltbild einer grundlegenden Revision unterziehen. Der alte Knabe hatte mir derart lässig die rote Laterne umgehängt, daß ich den Tränen nahe war. Und das Schlimmste: Er hatte mich wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, während die Dame auf dem Rücksitz derart gelangweilt wirkte, daß ich vermuten mußte, daß ihr das Geräusch der auf dem Boden schrappelnden Koffer altbekannt war.
Andere Anekdote. Ich stehe nach Feierabend am Streckenabschnitt Pflanzgarten der Nürburgring- Nordschleife. Den Berg herunter kommt ein Ducati 916, deren kernig gedrehter Desmo schon im Wald deutlich zu hören ist, der Fahrer scheint mit Ernst bei der Sache zu sein. Heftiger Hang Off im Kurvenscheitel verhilft ihm jedoch auch nicht zum entscheidenden Speedvorteil gegenüber dem Mittsechziger und seiner metallic-braunen R 1100 RT, der ihn locker außen nimmt. Aufrecht sitzend, aus dem Radio weht Swingmusik, der weiße Bart quillt aus dem Helm. Perfekt.
Was schließen wir aus diesen Ereignissen: Geschwindigkeit ist Ansichtssache. Geschwindigkeit hat nur bedingt was mit dem gefahrenen Motorrad zu tun. Der lockere Fahrer macht Tempo, nicht der gestreßte. Der legt sich nur zielsicher aufs Ohr. Und: Ich will nie mehr das Genörgel der Gereiften hören. Jungs, Ihr seid durchschaut! Ihr habt Euch doch mit den Horex, Max und anderen Trümmern auch ordentlich auf die Ohren gegeben. Stimmt's? (Reuige Geständnisse bitte an die Redaktion MO)
Warum aber tun wir es alle, in mehr oder minder drastischen Ausmaß? Antwort: Es ist schöner als Fliegen. Egal, ob es der beinharte Raser ist, der tatsächlich versucht, das Leistungspotential seiner Fireblade auszureizen, oder ob es sich um den mit mathematischer Präzision vorgehenden Ideallinienfuchs handelt, schnell fahren macht glücklich! Uns es ist vermutlich sogar gesund. Was soviel heißt, daß Ihre Krankenkasse es empfehlen würde. Solange Sie sich nicht auf die Erde hauen... Aber das ist ein Thema für sich.
Stürzen, darin sind sich die Experten einig, gehört zum Motorradfahren wie das Erbrechen zum Alkoholgenuß. Wer nicht bricht, hat entweder enorme Übung oder einfach nicht alles gegeben. Ein kleiner Sturz ist besonders für Einsteiger unvermeidlich. Und wer hat schon aufgehört Fahrrad zu fahren, weil es ihn als Kind vom Drahtesel gerissen hat? Also Schluß mit dem Gejammer.
Problematisch wird es erst, wenn die Zahl der Stürze mit den erfahrenen Kilometern nicht abnimmt. Dann dürfte das gefahrene Durchschnittstempo ziemlich sicher über der natürlichen Reaktionszeit sowie vor allem dem IQ des Sturzpiloten liegen.
Es ist aber auch ein heikles Thema. Denn Stürzen macht, bis auf Ausnahmen, keinen Spaß. Obendrein fällt es sich mit steigenden Tempo härter. Ein bekannter deutscher Motorradtester hat mir das vor kurzem mit den Worten bestätigt: "Wenn du das erste Mal aufschlägst, spürst du, wie die Knochen brechen. Das ist ja noch okay. Beim zweiten Mal splittern sie. Das geht dir schon nahe. Beim dritten Mal spürst du, wie sich die Splitter ineinander schieben, und ab da ist dir das Ergebnis egal." Diesen Worten ist nichts hinzuzufügen.
Wie aber kann man Stürze vermeiden, ohne langsamer zu werden? Als erstes zählt einzig und alleine die Übung. Man kann es nicht oft genug sagen: Je mehr Motorrad man fährt, umso sicherer wird man. Motorradfahren funktioniert eben ganz anders als Autofahren. Während man an das Lenkrad eines Autos einfach ein Gehirn anschließen müßte, um die Kiste nach links oder rechts zu steuern, ist beim Motorrad unbedingt ein komplizierter Körpereinsatz notwendig. Und der ist Übungssache.
Zweite Regel: Ein Motorrad fährt dahin, wo der Fahrer hinschaut. Schwarze Katze von rechts? Einfach erschreckt auf die Mieze starren, und es gibt eine weniger. Zu schnell am Kurveneingang? Eiserner Blick auf die Grasnarbe, und es geht garantiert ab in die Büsche. Im positiven Fall heißt das aber, daß durch diszipliniertes Entlanghangeln an einer eindeutig ins Auge gefaßten Linie selbst auf Straßen dritter Ordnung furchterregende Tempi möglich sind. Die Augen dürfen dabei keineswegs dicht vor dem Motorrad kleben, sondern müssen der Maschine weit vorauseilen. Der kluge Mensch lernt hieraus aber auch, daß ein Motorrad dann am sichersten bewegt wird, wenn man auf jeden Fall sieht, wohin es geht. Schonungsloses Reinhalten in blinde Ecken ist etwas für die Rennstrecke oder für Bekloppte.
Dritte Regel: Schräglage. Schnelles Fahren ohne die psychische Fähigkeit zur Schräglage ist A) nicht möglich und B) gefährlich. A), weil ein Motorrad mit zunehmender Geschwindigkeit bei gleichbleibendem Kurvenradius einfach einen größeren Schräglagenwinkel braucht. B) ist die Geschichte dazu: Wer hemmungslos in Ecken brät, die dann zuziehen und sich vor weiterem Abwinkeln fürchtet, macht blitzartig den Abflug. Deshalb sollte man ständig an seiner persönlich möglichen Schräglage feilen, im Ernstfall ist das mehr wert als jedes ABS, alle ADAC-Mitgliedschaften und Protektorenkombis zusammen. Also runter mit dem Hobel, ohnmächtiges Vertrauen in den Griff der Straße kostet enorme Überwindung, aber die Belohnung ist wundervoll: Der Horizont verzerrt sich, als habe die Maschine Klauen und Zähne, hält sie sich am eingeschlagenen Radius fest, das Blut fließt so wundervoll warm und zäh. Yippieh.
Wer an seiner Schräglage feilt, beschäftigt sich über kurz oder lang mit dem Grip seiner Reifen. Dazu kann nur gesagt werden, daß in den meisten Fällen nicht der Reifen das Limit setzt, sondern die Straßenoberfläche. Deshalb gilt die Regel zwei: Guck dir an, wo du hinbrätst, und das rechtzeitig.
Vierte Regel: Dem Radius der Kurve auf der Außenlinie so lange folgen, bis man deutlich den Kurvenausgang sichtet und erst dann nach innen vollstrecken. Wer in lockerer Racer-Manier die vermeintliche Ideallinie entlangglüht, kann sich unversehens vor einer brutal zuziehenden Hundekurve finden. So hat schon mancher sein Moped im Gegenverkehr versenkt. Was an der Außenlinie noch wichtiger ist: Nur so ist der Schädel vor den Kühlern entgegenkommender LKWs sicher. Vorsicht aber mit der Straßenoberfläche, denn logischerweise finden sich Rollsplit, Schmodder und Öl meistens an der Außenbahn.
Und Regel fünf: Hartes Bremsen in Kurven ist völliger Schwachsinn! Erstens stellen moderne Niederquerschnittsreifen viele Motorräder auf, sie vermindern also die mögliche Schräglage, wenn der Fahrer nicht durch erhöhten Körpereinsatz diesem Aufstellen entgegenwirkt. Zweitens verkraftet ein Vorderreifen nur entweder Kurvenführungskraft oder Bremskraft. Zu tiefes oder gar panisches Hineinbremsen in Kurven erhöht die Gefahr, aufgrund eines wegrutschenden Reifens auf die Waffel zu bretzeln. Man weiß das hinterher nur nicht so genau...
Deshalb ist es ganz wichtig, das korrekte Tempo vor der Kurve anliegen zu haben und nicht auf gut Glück ins Leere zu ballern. Auf Sicht fahren! Plötzliche Überraschungen können in den meist Fällen durch entschlossenes Drücken gemeistert werden, da die zunehmende Reibung der Reifen auf der Straße erstaunlicherweise das überschüssige Tempo zuverlässig abbaut.
Wer diese Grundregeln testet, wird feststellen, daß er das Motorrad ganz anders zu sehen beginnt. Es macht viel mehr Spaß, ist sicherer und als willkommener Nebeneffekt steigt auch der Schnitt. Alles paletti jetzt? Halt! Plötzlich ist das Tempo so hoch, daß man sich um ein Vielfaches mehr konzentrieren muß, denn wer beim zügigen Aneinandersetzen dieser Regeln plötzlich eine Masche fallen läßt, der hat schneller große Löcher in den Strümpfen als ihm lieb ist.
Nun zu einem traurigen und ernsten Thema. Viel schlimmer als jede Hundekurve, jede Diesellache und sogar schlimmer als ein verregneter Sommer ist der Polizist. Es ist der natürliche Feind des Street-Surfers. Es gibt zwar, das wissen wir, eine Menge lustiger Typen bei der Polizei, solche, die sich nach Feierabend auf ihre ZRX werfen um sich den Streß vom Hals zu blasen, aber im großen und ganzen versteht der Polizist keinen Spaß. Das darf er auch nicht, denn sobald er lacht oder gar ein Auge zudrückt, wird er entlassen. Andere Leute zu nerven, das ist sein Job. Er kann nichts dafür, deshalb muß man ihm auch nicht böse sein, sondern eher Mitleid haben. Früher haben Polizisten Verbrecher verhaftet, heute müssen Polizisten Temposünder erwischen.
Unseren klugen Lesern stellen sich vermutlich folgende Fragen: Warum gibt es ein Tempolimit? Sind Tempolimits notwendig? Wenn ich temposündige, bin ich dann ein schlechter Mensch? Was raten mir die Experten?
Die Antworten auf all diese Fragen beginnen mit dem durchschnittlichen Verkehrsteilnehmer. Der durchschnittliche Verkehrsteilnehmer ist Autofahrer. Der durchschnittliche Autofahrer hat zwar vom Tuten, aber keineswegs vom Blasen Ahnung.
Fahrzustände, die von einer gleichförmigen, einheitlich normierten Fortbewegung abweichen, erschrecken ihn zutiefst. Er ist aber auch gar nicht in der Lage, solche Fahrzustände herbeizuführen, denn er steht meistens im Stau. Steht er nicht im Stau, sitzt er aber immer noch im Auto, und dieses Gefährt ist halt rein konstruktiv nicht in der Lage, aus eigener Kraft ungleichförmige Fahrzustände anzunehmen. Der Staat wiederum liebt seine Autofahrer und tut alles, um die normierte Fortbewegung zu unterstützen und gleichförmiger zu machen. Deshalb gibt es immer mehr autotaugliche, gerade, breite und erzgrottenscheißlangweilige Straßen. An Stellen, wo der Straßenverlauf noch der Topographie folgt, was sehr spannend sein kann, werden dann eben Tempolimits errichtet.
Langer Rede, kurzer Sinn: Die meisten Tempolimits auf offenen Landstraßen sind rein sicherheitstechnisch ungefähr so notwendig wie Atombomben im Irak. Sie sind kein schlechter Mensch, wenn Sie sich nicht an diese Limits halten, sondern nur ein illegaler Mensch. Selbst religiöse Menschen sollten prinzipiell kein schlechtes Gewissen haben, denn der einzige, der alles sieht, hat ja kein Tempolimits errichtet. Die Polizei arbeitet zwar daran, alles zu sehen, aber solange sie es noch nicht geschafft hat, wird es durchaus unbeobachtete Momente geben, die man ausnutzen könnte...
Tun Sie also, was Sie wollen, und vergessen Sie nie: Nur ein lebendiger und gesunder Mensch kann ein guter Motorradfahrer sein. Andernfalls ist er entweder eine Leiche oder ein Krüppel. Die Auswahl ist da leider sehr begrenzt...
Etwas über meinen Job, das mich sehr nachdenklich macht:
Als Gott die Rettungsassistenten erschuf....
Als der Herr die Rettungsassistenten erschuf war er bereits 6 Tage in Verzug, als ein Engel erschien und sagte: "Du gibst dir ziemlich viel Mühe mit diesem Modell."
Gott antwortete: "Hast du dir das Anforderungsprofil angesehen?
Ein Rettungsassistent muß in der Lage sein, einen Verletzten einen nassen Grashügel in der Dunkelheit hochzutragen, allen möglichen Gefahren trotzen um zu einem sterbenden Kind zu gelangen, Wohnungen betreten, die selbst das Gesundheitsamt meiden würde, ohne dabei seine Einsatzkleidung zu verschmutzen."
"Er muss in der Lage sein, das dreifache seines eigenen Gewichts zu tragen, in zerstörte Autos klettern, ohne wirklich Platz zu haben und während einer Wiederbelebung eines Babys die trauernde Mutter trösten, obwohl er weiß, daß ihr Kind nie wieder atmen wird."
"Er muss in mentaler Topverfassung sein, ohne Schlaf funktionieren, nur mit schwarzem Kaffee und halb gegessenen Mahlzeiten. Ausserdem muß er sechs paar Hände haben."
Der Engel schüttelte den Kopf und sagte langsam:
"Sechs paar Hände....niemals."
"Es sind nicht die Hände, die mir Probleme bereiten," sagte der Herr,
"Es sind die drei Paar Augen, die jeder Rettungsassistent haben muß."
"Und das bereits im Standardmodell?" fragte der Engel.
Der Allmächtige nickte. "Ein Paar sieht offene Verletzungen beim Blutabnehmen während er den Patienten fragt ob er HIV positiv ist (obwohl er das bereits weiß und sich wünscht einen Bürojob angenommen zu haben), das nächste Paar gehört an die Seite des Kopfes, um auch die Sicherheit für seinen Partner gewährleisten zu können. Das letzte Paar Augen gehört hier nach vorne, um vertrauensvoll auf einen blutenden Patienten sehen zu können und ihm zu versichern, dass alles nicht so schlimm sei."
"Gott, ich bitte dich" sagte der Engel und berührte seinen Ärmel, "ruhe dich aus und mache morgen weiter."
"Das ist unmöglich," sagte der Allmächtige, "ich habe bereits ein Modell entworfen, das ohne Zwischenfälle einen 120 Kilo schweren Betrunkenen hinter dem Steuer hervorbekommt und dabei seine fünfköpfige Familie vom Gehalt eines Angestellten im öffentlichen Dienst ernähren kann."
Der Engel umkreiste den Rettungsassistenten sehr langsam.
"Kann er denken?" fragte er.
"Darauf kannst du wetten," antwortete der Herr.
"Er kennt die Symptome von über 100 Krankheiten; weiß Medikamentendosierungen aus dem Schlaf; intubiert, defibrilliert und führt Wiederbelebung an Orten aus, die jeder niedergelassene Arzt meiden würde und behält trotzdem seinen Sinn für Humor."
"Dieses Modell hat außerdem außergewöhnliche Körperbeherrschung. Er kann mit einem Polytrauma umgehen, eine verängstigte Rentnerin überzeugen, die Türe zu öffnen, die Angehörigen eines Selbstmörders trösten um danach in der Zeitung zu lesen, wie die unfähigen Rettungsdienstler es nicht geschafft haben rechtzeitig bei dem Verletzten zu sein, obwohl das Haus in einer Straße ohne Straßenschild lag, keine Hausnummer angebracht war und niemand die Telefonnummer für einen Rückruf hatte."
Schlußendlich beugte sich der Engel zum Rettungsassistenten und fuhr mit dem Finger über die Wange. "Hier ist eine undichte Stelle," verkündete er. "Ich habe dir doch gesagt, dass du versuchst, zu viel in das Modell hineinzupacken."
"Das ist keine undichte Stelle," antwortete Gott, "Das ist eine Träne."
"Wofür ist diese Träne?"
fragte der Engel.
"Das ist für verborgene Emotionen, für Patienten, die sie verzweifelt versucht haben zu retten, für ihre Überzeugung, einen Unterschied machen zu können im Wettlauf um das Leben eines Patienten."
"Du bist ein Genie," sagte der Engel.
Der Herr schaute traurig. "Ich habe die Träne nicht geschaffen," sagte er. [/table]
Manchmal ist es das Beste, diese Träne zu vergießen. Nur kann keiner von uns dieses Anforderungsprofil erfüllen. Auch wenn wir es manchmal einfach müssen, weil uns nichts anderes übrig bleibt. Der Preis, den wir dafür zahlen ist unsere eigene Gesundheit, der Preis für das nicht schaffen, ist ein Leben.........
Nur doof, daß unser Chef das nicht weiß und somit nie verstehen wird.
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30.12.2007