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Melanie-L 19.09.2005

14.Annual European HOG Ralley, Port Grimaud,St Tropez , Southfrance

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Südfrankreich
Straßenart
Tour-Motorrad
Schwierigkeit
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14.Annual European HOG Ralley, Port Grimaud,St Tropez , Southfrance

In Port Grimaud in der unmittelbaren Nähe von St Tropez fand das größte (nach Aussage des Veranstalters) diesjährige Treffen der Harley Owners Group statt.

Jedes Jahr veranstaltet die europäische Harleys Owner Group (H.O.G.) mit Sitz in London ein Jahrestreffen in Europa. In den vergangenen Jahren fanden diese Treffen (Rallys) in Portugal, Spanien, Italien und Südfrankreich statt- dort ist das Wetter im Frühsommer meistens sonnig und eignet sich hervorragend zu einer Tour.
In den letzten Jahren stieg die Besucherzahl ständig und so versprach auch die 14. Rally zu einem Megaevent zu werden.
Mit ein paar Freunden starteten wir von Mallorca per Schnellfähre (4 Std.) nach Barcelona und düsten von dort über die malerischen Küstenstraßen durch die Ausläufer der Pyrinäen nach Südfrankreich. Etappenziel war Sete, ein ziemlich verträumtes aber dennoch touristisches Kleinstädtchen südlich von Montpellier, das für seine Boullabaise bekannt ist.
Zu der kamen wir allerdings zu spät, denn die Tour durch die kurvenreiche Küstenregion hatte mehr Zeit in Anspruch genommen, als wir erwartet hatten.
So ging es ohne die Fischsuppe am kommenden Morgen weiter in Richtung Camargue, die uns mit Flamingos in den lakes und „wilden“ Pferden bei Carnon willkommen hieß.
In der mittelalterlichen Stadt Aigues Mortes wurde ein Pernod gezischt und weiter gings in Richtung Arles mit Zwischenstop zum Mittagessen unter schattigen Bäumen im Restaurant La Guinguette bei Le Cailar an der N 572. Ich nenne dieses Restaurant deshalb, weil es dort die besten Steaks von den typischen schwarzen Camrgue-Stieren gibt, die ich jemals gegessen habe und ihr, falls ihr irgendwann mal diese Strecke fahren solltet unbedingt mal reinhauen solltet.

Der Rest der Strecke ging dann weiter über Arles Aix en Provence und dann über die D 558 nach St Tropez. Natürlich bekamen wir kurz vor dem Ziel im Massif des Maures noch mal einen satten Regenschauer mit, aber wir waren ja fast am Ziel.
Umziehn, rauf auf den Bock und ab nach Port Grimaud. Auf einem direkt am Meer liegenden Campingplatz fand das Treffen statt. Erster Schock! Das Ticket kostete für Nichtmember 110 Euro, für HOG-Fuzzis 85 –dafür gabs frei zelten und ein T-shirt, sowie die Mucke umsonst.
Das ist ein Haufen Kohle im Vergleich zu den Vorjahren- da kostete beispielsweise das Ticket zum Hundertjahres Event in Barcelona „nur“ 75 Euro, was damals schon viele Harleyfahrer zum Boykott veranlasste. Früher gab es wenigsten noch Bons für Frühstück oder Mittagessen- doch das fiel leider flach- für Getränke und Speisen (mindere Qualität) wurde man fast ausgeraubt (0,5 Bier im Plastigbecher 4,80 Euro, matschiges Brötchen mit Käse 6 Euro, Nudeln oder Pizza um die 10 Euro). Da ist einigen Bikern ganz schön der Appetit vergangen.
Nun gut wir waren da und wollten unsere Party feiern. Da kauft man halt im Supermarkt ne Flasche Jackie und ein paar Dosen Cola, die Mucke stimmte (bis auf eine Beatles Revival Band) und nach der zweiten Pulle (zu sechst!) sagt man sich dann: Scheiß auf die Abzocke! Wir machen das beste draus.





































Am Freitag füllte sich der Platz zusehens- ca 15.000 Biker (Auskunft der Pressestelle) aus ganz Europa waren angereist, ich Rückenpatches aus Ungarn, Polen, Russland, Schweden und natürlich fast allen zentraleuropäischen Ländern und sogar aus Florida waren zwei Typen da.
Viele Verkaufsstände mit den wichtigen Utensilien für Biker luden zum Shoppen ein, es gab Modenschauen mit der aktuellen Harley Davidson Collection von der Socke über die Unterhose bis zum Lederjacket, was natürlich ein echtes HOG – Mitglied zum Kauf verführt, und so sah dann so mancher Sepp auf seiner Ultra Glide eher wie ein kostümierter Kölscher Jeck im Karneval aus, als ein echter Biker.Na Hauptsache es macht happy- und so fuhr der eine oder andere mit einem glückseeligen Ausdruck im Gesicht und der Mutti vor der Sissybar, oft etwas ungelenk über den Festplatz- wahrscheinlich der längste Ritt- denn die bikes sahen aus, als wenn sie gerade aus Milwaukie kämen. Bei uns im Hotel stand ein verzweifelter Engländer mit seiner Maus vor seinem Pickup auf dem er seine nigelnagel neue
Classic Springer nach Frankreich gekarrt hatte und wusste nun nicht so recht, wie er das Teil von der Ladefläche kriegen sollte. Wahrscheinlich hatten seine Mitarbeiter das Teil verladen und nun stand er da wie der Ochs vorm neuen Tor. Wir haben dann sein Vorzeigemodell abgeladen und waren ihm auch bei der Abreise behilflich- sonst wäre der Arme vermutlich nur Taxi gefahren. Das hätte dann auch zu seiner Tarnhose mit Bügelfalte gepasst.
Trotz diverser Peinlichkeiten in oben genannter Richtung waren schon einige Hardcorebiker dabei. Aus dem Schottischen Hochland war ne Truppe da- Starrrahmen, Rolle, luftiger Schottenrock, natürlich wie in den highlands mit unten ohne- zur Freude der Ladies of Harley. Oder aus Schweden auf ihren abgespeckten und ungefederten Böcken im Stück runtergerutscht, da muss man schon ne ziemliche Schwarte in der Hose haben.

Spaß hatten auch ein paar Briten, die Südfrankreich mit Hawaii verwechselt hatten, aber der Party einen bunten Tupfer verliehen.

Sehenswert neben verschiedenen Spielchen war die Stuntshow von Craic Jones. Unglaublich was der Mann mit Buells, Softails aber auch mit einer Elecra Glide veranstaltete.







Nach zwei Tagen Party wollten wir dann doch noch etwas cruisen. Eine fantastische Tour ging zum Cayon du Verdon wo sich der Fluss teilweise in 700m Tiefe sein Bett durch das Gebirgsmassiv gegraben hat. Über Grasse, Cannes und St Raphael gings dann wieder zurück zur Party, die mit Rockmusik und einem gigantischen Feuerwerk über der Bucht von St Tropez ihr krönendes Ende fand.








Ein abkühlendes Bad, sicherheitshalber mit Helm reichte nicht immer für einen klaren Kopf


Die Parade am Sonntag führte mit viel Gaudi von Grimault nach St Tropez und zurück- Tausende nahmen teil-denn dabei sein ist alles.




Ziemlich kaputt gings dann an die Heimreise. Über Toulon und Cassis, vorbei an Marseille und Arles fuhren wir bis Cap Agde, einem westernstadtähnlichen Touristennest, was nicht unbedingt empfehlenswert ist.
Den Rest der Strecke fuhren wir im strömenden Regen- mit Sicherheit kein Geschenk und waren froh, als wir in Barcelona nass wie die Pudel die Fähre erreichten.
Der Wetterbericht kündigte für Mallorca 28°-30° Sonne und blauen Himmel an. Wen störts da, wenn’s mal einen Tag lang regnet.

Text und Fotos:
Gekko

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