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Missing_mini
Gelöschter Benutzer 21.01.2003

Erste Eifelfahrt dieses Jahr

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Eifel
Straßenart
Tour-Motorrad
Schwierigkeit
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Erste Eifelfahrt dieses Jahr

{f}Erste Eifeltour.{/f} Montag, den 20.Jan 2003. Bevor meine Maschine ganz einrostet, und ich langsam den Winterkoller bekomme, fahre ich doch mal kurz auf meiner Hausstrecke. Diesmal mit Fotoapparat.
Winterkoller. Schon zum zehnten Male die Urlaubsbilder angesehen. Aber, immer nur Mistwetter. Wie schlimm der Winterkoller werden kann, sieht man an vielen Zuschriften... Einzige Abhilfe: Batterie wieder einbauen, kältefest und wasserdicht anziehen, und fahren. Falls das Wetter es irgendwie erlaubt. Also fuhr ich eine Runde auf meiner Hausstrecke. Damit der Motor mal wieder richtig warm wird, und das Kondenswasser aus dem Öl verdunstet. Ich fuhr alleine. Es war schließlich Montag, und die meisten Leute müssen dann Geld verdienen. Da habe ich es als Rentner besser.
Es war nicht unbedingt Idealwetter. Wenigstens herrschte kein Frost, und mit Straßenglätte war nicht zu rechnen. Der lebhafte Wind half, die Straßen abzutrocknen. Leider nicht in den Waldstücken. Auf Sträßchen letzter Ordnung war also Vorsicht angesagt. Bevor ich in die Eifel komme, muß ich erstmal 60 Km Flachland durcheilen.

Die Straßen im Eifel- Vorland sind recht flott zu befahren. Es herrscht meist nur wenig Verkehr. Das ist der Vorteil von Winterfahrten: Wenig Betrieb, und noch weniger Polizei. Die erste Höhe, von der man weite Sicht (bis nach Hause) hat, war der Schafberg bei Kleinhau. (Kann nichts dafür, heißt wirklich so!) Wenn man weiß, wo man hingucken muß, sieht man von dort den Kölner Dom, und auch das Siebengebirge. Weiter ging`s Richtung Hürtgen.


An einem Quellenteich bei Vossenack konnte ich mir die Dreckspritzer vom Visier waschen. Überrraschung: Das Quellwasser fühlt sich lauwarm an! Das Wasser hat Sommers wie Winters konstant 8 Grad. Wenn die Luft nur knapp über Null ist, dann ist das auch verständlich. Ein erfrischendes Bad im Quellenteich wollte ich dann doch nicht nehmen. (Wer hat eben "Weichei" gemurmelt?) Zwischen Vossenack und Schmidt ist die sogenannte Panorama- Straße. Sehr schöne, gut einsehbare Kurven mit griffigem Asphalt.

Aaaaber: 50 Km/h und Überholverbot. Wobei viele Sonntagsfahrer (Autos) sogar bei 50 schon hoffnungslos überfordert sind! Diese Straße wurde früher von einigen Motorradfahrern, die von der schnellen Truppe, als Rennbahn mißbraucht. Gelegentlich immer noch. Dabei fährt ein Scout die Strecke ab. Er achtet besonders auf auffällig unauffällig geparkte Scorpios oder Vectras. Wenn keine Polizei gesichtet, dann verständigt er per Handy seine Kumpels. Die können dann richtig Knallgas geben. Wenn das mal lange gut geht... Einen habe ich mal getroffen, am Fahrerlager, Äh, Wandererparkplatz. Bei dem ging`s nicht gut. Seine CBR sah auf der rechten Seite noch ganz manierlich aus. Ebenso seine bunte Lederkombi. Aber nur rechts. Links waren Mann und Maschine arg zerfleddert. "Was haste gemacht?" "Verschaltet!" Na, ja.

Bei Schmidt ist der Aussichtspunkt:"Hubertusl​ey".​ Der war natürlich ein Photo wert. Besonders schön ist es hier im Frühsommer, wenn das Eifelgold (Ginster) blüht. Und der Rursee mit weißen Segeln garniert ist.



Für den Selbstauslöser brauche ich ein Stativ. Dies ist eines, in Form einer Schraubzwinge, mit Kugelkopf und Stativgewinde. Sehr praktisch! Und nicht so platzraubend wie ein Dreibein.

Dies ist meine Bord- Steckdose. Zum Aufladen des Handys mittels Auto- Ladekabel. Dieses Thema wurde hier schon recht kontrovers diskutiert. Aber dazu sind Diskussionsforen ja da!

Von der Sperrmauer die Serpentinen rauf zum Kloster Mariawald. Die Mönche dort brauen einen sehr guten Likör. Das ist Medizin. Hilft gegen alles. Und falls doch nicht, hat er wenigstens gut geschmeckt. Innerliche Anwendung aber aus Sicherheitsgründen erst nach der Fahrt. Wegen der Nebenwirkungen.

In der Nähe von Eiserfey ist eine römische Brunnenstube. Bekanntlich war den ollen Römern in Köln das Rheinwasser nicht gut genug. Obwohl der Rhein vor 1900 Jahren bestimmt noch ziemlich sauber war. Sie holten ihr Wasser aus der Eifel. Mehrere Quellen wurden zusammengefaßt, und mit einer technisch aufwändigen Wasserleitung nach Colonia transportiert.

Es war sogar ein Aquadukt erforderlich. Es gab ja noch keine druckfesten Rohre. Das Wasser lief mit gleichbleibendem Gefälle in einer gemauerten, abgedeckten Rinne. Das war zur Römerzeit eine technische Meisterleistung!

Ein Teil dieses Bauwerkes wurde rekontruiert. Original sind nur die Fundamente. Das war das Schicksal vieler antiker Bauwerke. Sie wurden, als die Römer weg waren, als Steinbruch benutzt. Besonders begehrt waren die Ablagerungen (Kalksinter) aus dieser Wasserrinne. Daraus hat man Skulpturen, Taufbecken, Altarplatten und andere Kunstwerke hergestellt.

An der Erftquelle bei Holzmülheim war wieder Visier reinigen erforderlich.

Nette Kurven, kleine Straßen in der Nähe von Nöthen. Muß man kennen, weil oft gar nicht, oder schlecht beschildert.


Nein, ist nicht die Lüneburger Heide. Dieses Wacholder- Schutzgebiet befindet sich in der Nähe von Bad Münstereifel. Die sehr schmale Straße ist nicht beschildert. Soll wohl auch so sein. Dieses Tälchen verträgt keinen starken Ausflugsverkehr.
Der Himmel wurde immer dunkler, die Wolken bedrohlicher. Ab nach Hause. Bin aber trocken geblieben. Am Ende der Fahrt bis zum Kragen volltanken. Die Transalp hat einen Stahltank. Der kann innen rosten. Aber nicht, wenn er randvoll ist. (Empfehlung!) Blieb nur noch die Geschmacksanalyse des Klosterlikörs.
So, vielleicht fährt bei meiner nächsten Fahrt jemand mit?
Viele Grüße, und allzeit knitterfreie Fahrt: Gruftipeter

Kommentare


ABSENDEN

Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Zugegeben, manche interessanten Stellen sind schwer zu finden. In der Eifel gibt es noch viel mehr Spuren von den alten Römern. Ich bin bei der Suche schon oft in die Irre gefahren, und wieder umgekehrt. So kann ein Sträßchen nach zwei Kilometern an einem Bauernhof enden. Oder auch weitergehen. Ein guter Hinweis ist, wenn es für LKW`s gesperrt ist. Dann geht es meist auch weiter. Wenn man aber immer nur auf der selben, bekannten Straße bleibt, dann findet man solche Stellen auch nicht. Übrigens, die sonst so gute Generalkarte ist bei kleinsten Sträßchen nicht sehr zuverlässig.
Bei meiner nächsten Tour werde ich mal ein paar interessante Museen abklappern, und malerische Ortsbilder (z.B.liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser) fotografieren. Die Nordeifel kenn ich praktisch auswendig. Da brauche ich keine Karte mehr.
Gruß vom Grufti
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Ingo_M
Hallo Peter,
da bin ich schon so oft eine ähnliche Strecke in der Gegend gefahren aber Du hast sie aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Hausstrecke ist halt doch nicht gleich Hausstrecke. Danke für die neuen Eindrücke.
...und gute Bessserung mit der Medizin
Ingo
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heike1303
War das etwa beim Eierdatschen???? *fg*
Jedenfalls hab ich keine Quellen gesehen und auch die alte Wasserleitung ist mir verborgen geblieben... Kann das daher kommen, das du da zu schnell mit mir langgefahren bist?
Aber macht ja nix, war trotzdem schöööön.
lg
Heike
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mopedist
Liebe Heike,
die Tour vom Peter hast Du fast schon so beinahe ...in etwa....naja fast....kennengelernt ;-)))))
gblg
Jürgen
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mopedist
Hallo Peter,
da sieht man`s mal wieder...warum in die Ferne schweifen, wenn das schöne doch so nah.
Toller Bericht, ich bin noch nie auf die Idee gekommen einen über meine Hausstrecke zu schreiben, weil, kennst ja alles, kann ja gar nicht interessant sein.
Danke Du hast mich eines besseren belehrt.
Und falls Heike mit Dir die Hausstrecke fährt...kurzer Anruf....ich bin dabei.
LG aus naja...Kerpen..Hürth...Köln...​egal​
Jürgen S.
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Erste Eifeltour. Montag, den 20.Jan 2003. Bevor meine Maschine ganz einrostet, und ich langsam den Winterkoller bekomme, fahre ich doch mal kurz auf meiner Hausstrecke. Diesmal mit Fotoapparat.
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heike1303
Hallo Peter
Toller Bericht. Ich habe schon lange mal drauf gewartet, das die Eifel ein wenig genauer vorgestellt wird, denn genug Motorradfahrer gibts ja bei euch in der Gegend.
Ich würd ja glatt mal mitkommen auf deine Tour... nur trennen uns soooo viele Kilometer.
Gruss Heike
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