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santos38 21.06.2005

Pyrenäentour 2005

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Pyrenäen
Straßenart
Tour-Motorrad
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Pyrenäentour 2005

Vom Mittelmeer bis Atlantik
Mit der VFR800 durch die Pyrenäen und ein Teil der Rhone-Alpen.
Pyrenäenreise Juni 2005.
Am Anfang stand nur die Idee, einmal mit dem Motorrad die Pyrenäen
zu durchfahren. Ich glaube jeder der nicht nur dauernd um die 4 Ecken seiner
Heimatgegend fährt, meine ist der Teutoburgerwald und das Sauerland,
hat einmal das Verlangen nach mehr.
Nun gut, nach mehr oder weniger intensiver Planung, wobei mir
www.biker.de und www.quäldich.de (nein ist keine sadomaso seite) sehr
hilfreich waren hatte ich mich dazu entschlossen diese Reise für mich zu machen.
Also ging es an die Kosten, selber runter und hoch zufahren oder die Angebote
Diverser Transportunternehmen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Nach langem für und wieder entschied ich mich dafür den DB Autozug zu nutzen.
Einfache Fahrt ab Dortmund-Narbonne, Liegewagen (244 €) und zurück selber fahren, wer wusste schon wie und wo es mich entlangführt auf meiner Fahrt. Im Bezug auf die
Unterkünfte entschied ich mich dafür vor Ort zu entscheiden wo ich bleibe,
fest stand nur das ich kein Zelt mitnahm, zuviel Rödelei mit auf und abbau,
man(n) wird ja bequem. Auch legte ich nicht so große Werte auf Kultur Gegebenheiten,
letztendlich war ich zum fahren hierher gekommen. Voll gepackt und mit
Lederklamotten bei durchweg 28° grad war mir nun wirklich nicht nach
Museen oder sonstigem. Die Faszination ist für mich die Landschaft.
Also ging es Mittwochs ab DO. mit dem DB Autozug los.
Angenehm war ich überrascht durch das doch fachkundige Personal, zumindest
in DO, Mitarbeiter fährt selbst langjährig diverse Motorräder, und so hatte
ich auch ein gutes Gefühl was das verzurren auf dem Seitenständer betraf.
Glück hatte ich auch mit dem Liegewagen, eigenes Abteil bis Narbonne, mehr
Platz kann man nicht haben.

Ausgeruht und entspannt in Narbonne morgens um 9.45 Uhr (Pünktlich)angekommen
War ich ja doch etwas gespannt wie meine Honda VFR 800 das ganze überstanden hatte.
Zu meiner Zufriedenheit musste ich feststellen das man mir noch einen Scheibenschutzgurt
an meiner Spoilerscheibe angebracht hatte, und auch das anschließende entladen ging recht zügig. Kurzer Rundgang um meine „kleine“, alles OK und es konnte losgehen
Richtung Pyrenäen, war gespannt wie es da so ist.
Über Landstraße, Route des Vins, ging es Richtung RIPOLL auf der Spanischen Seite der Pyrenäen, erst mal 2-3 kleine Col´s (Pässe) zum eingewöhnen.
Nachdem ich den Col de la Bataille (265m) bzw. Col de Fourtou (655m) hinter mir gelassen
hatte bekam ich arge Zweifel ob meine Reifen diese Reise überleben. Ein Reibeisen
als Straßenbelag wäre dagegen glatt wie ein Kinderpopo.Oh Gott wenn das so weitergeht,
also erstmal weiter und siehe da ab Amelie les Bains auf der N115 fühlte sich meine
VFR 800 auch wieder gut an unter meinem Hintern, das ist diese Sachen mit dem
Popometer.

Bei der Abfahrt des Col de Ares (1513m) auf der spanischen Seite verbesserte sich der Straßenbelag nochmals. Anzumerken ist hier das auch die Französischen Straßenbeläge
durchweg gut waren, na ja bis auf zwei.
Die Strecke auf der N115 –RIPOLL ist landschaftlich sehr schön zu fahren.
Ein kurzer Tankstopp auf spanischem Grund ist sehr angenehm für den
Geldbeutel, 0,30 € billiger als auf französischem Boden. Als auch die Lungen
ihre genugtun hatten ging es weiter über auf der N152 über den Col de Tosses(1800m)
durch PUIGCERDA auf den Col de la Perche auf der N116 bis Prades wo ich mir vorgenommen hatte die erste Nacht zubleiben.

Gut genächtigt, aber etwas verdutzt über das so genannte Frühstück gewesen, Baguette und nen Kaffee, machte ich mich dann auch wieder auf die Socken.
Es ging grobe Richtung VIELLA, nachdem ich mir ja ein wenig Infos über
www.quäldich.de , ist eine Seite für Rennradfahrer, eingeholt hatte und ich
immer wieder erstaunt war wo die bei der Tour de France so entlang kraxeln
entschied ich mich auch da mal meine Nase entlang zu bewegen.
Von Prades aus über „kleine weiße Straßen“ in der Landkarte, ein kurzer Blick auf meine Reifen, ging es über den Col de Jau(1506m) und den Col de Palilheres(2001m)

Richtung ANDORRA wobei ich auch über einem der Höchstengelegen Grenzübergänge
mit 2407m kam. Die Strecke nach ANDORRA ist super ausgebaut, kein Wunder
Andorra ist ja auch ein Zollfreies Einkaufsparadies und Hans und Franz eiert dort
Hin und sich mit diversen Dingen einzudecken. Nichts desto trotz ist der
Col de Envalira(2400m) sehenswert. Weit geschwungene Kurven und ein
Sagenhaften Ausblick.
Von ANDORRA LA VELLA ging es wegen einer Baustelle im Ort nur langsam
voran, und das bei 27° grad. Da sich dort unten die Motorradfahrer und Autofahrer
sich wohl nicht so spinnefeind wie hier sind, ist es dort unten scheinbar
völlig üblich das man unsereins an der Schlange der Autofahrer vorbeifahren lässt,
ja sie sogar platz machen, vielleicht hatten sie auch nur Mitleid bei der Hitze,
kam ich dann doch recht zügig auf ein Hochplateau was LA SEU D´URGELL
und SORT auf der N260 verbindet. Etwas kühler, herrlich.
Auf der N147 die an einem Flusslauf entlang führte suchte ich mir dann ein Lager für die Nacht.


Aufzuwachen den Blich aus dem Fenster zu richten und, siehe oben, welch
ein Blick.

Ich hatte mich vor der Abreise bei Biker.de mit Jürgen der auch
in den Pyrenäen mit einem Bekannten zu dem Zeitpunkt tourte, allerdings von der Atlantikküste her, per SMS ausgetauscht für in Treffen auf halber Strecke, je nachdem wie
es passte.
Da die beiden in Boltana ihr Zeltlager aufgeschlagen und was „nur“ ca.100 km östlich
lag vereinbarten wir ein Treffen für den Abend.
Was gibt es schöneres den Tag mit Kurven anzufangen



Auf der N142 und der N618 ging es über den Col de Peyresourde(1569m)
den Col de Aspin(1489m)



und hinauf zu einem der höchsten Pässe

.


und wohl auch einer der imposantesten in den Pyrenäen , dem Co de Tourmalet(2100m).



Die anschließende Strecke vom Col auf der N918 führt an einem kleinen Flusslauf dem
Gave du Pau entlang.

Die beiden Col´s die zwischen Argeles-Gazost und Laruns noch vor mir lagen hatten es in sich, was die Straßenführung
betrifft. Wie eine Stufe eingemeißelt in Berg schlängelt sie sich hinauf mit einem
Weitblick über das gesamte Tal, man sollte lieber anhalten um diese Aussicht zu
genießen, ist gesünder.


Straßenverlauf am COL de Ausbique




In Laruns eingetroffen ging es Richtung Spanien N934-N136, das treffen mit Jürgen stand am Abend an.
Aber auch ein Teil dieser Strecke sollte noch eine Überraschung für mich bereithalten.
An dem französisch-spanischem Grenzübergang befindet sich der Puerto del Portale(1794m)
der sich leider auf der Spanischen Seite mit einer ca.2 km langen Baustelle, Straßenerneuerung, herunterschlängelt. Immer wieder ist zu erwähnen das die Pässe aber sich in einem
absolutem gutem Zustand befinden, es wird ausgebessert und erneuert wo immer
es nötig ist. Sollten sich unsere mal ein Beispiel dran nehmen.
Hinter der Grenze begleitete mich noch ein Fluss auf meiner Fahrt, sehr romantisch wie ich fand. Trotz zu vorgerückter Stunde und irgendwo ein Grollen am Himmel.


Ab Biescas ging es dann auf die N260, knapp 40 km noch bis Boltana.
Nach den ersten 5 km zog sich das Wetter dann doch zunehmend zu
Und angesichts der noch bevorstehenden Kurvenkilometer

zog ich es dann doch vor mir schleunigst die nächste Unterkunft anzusteuern.




Nach dem Treffen mit Jürgen am nächsten Morgen in Broto und einem
kurzen Erlebnisaustausch setzte ich meine Fahrt in Richtung Boltana
über den Puerto de Serrablo, ein absolutes einsames Hochplateau mit vielen Kurven und sehr schmaler Straße, nach Sabinaningo und Jaca Richtung Col de Somport(1794m)
fort.
Bis zu diesem Punkt waren es rund 1100 km die ich von Narbonne bisher zurückgelegt hatte.
Da es von hier aus nur ca.150 km bis zur Atlantischer Küste waren nahm ich die Gelegenheit

war an dem Gave de Aspe einem im Tal gelegenen Fluss entlang nach Oloron-Ste.Marie
und dann weiter auf gerader Strecke nach CAPBRETON an die Küste zu fahren.
Ich wusste gar nicht mehr wie schnell man 150 km hinter sich bringen konnte.
Nach einem Cafe-Ole an der Küste und den horrenden Zimmerpreisen
zog ich es dann doch vor mir im Landesinneren eine Unterkunft zu suchen
Wozu hierzu zu sagen ist das ich durchschnittlich 50€ für Abendessen, Zimmer, Frühstück
Pro Nacht gezahlt habe. Wenn man(n) allein fährt kann man sich die Kosten auch
schlecht teilen.

Die Rückreise stand bevor und ich beschloss nicht quer durch Frankreich über Luxemburg
nach Deutschland sondern einen kurzen Abstecher ins ARDECHTAL und die RHONE ALPEN via Schweiz nach Haus zufahren.
So ging es über die N117 über TARBES, ST.GAUDENS, CARBONNE,
CASTERS, MURAT-SUR-VEBRE nach BEDARIEUX
Zwischendurch immer mal wieder Zeit zum „auftanken“
Gerade zwischen Murat-sur-Vebre und Bedarieux.


Die Fahrt am nächsten Morgen führte mich über die N908 bis GIGNAC
und einen Abstecher in das GORGES DE HERAULT Tal


wiederum mit einer sehr reizvollen Landschaft





aber auch so gut wie unbewohnte Gegend.
Hier möchte ich keine Panne kriegen.
Also über Ganges, Ales, Aubenas ,Crest und über die N538
bis Romans-Isere.



Da ich die Pyrenäen schon beeindruckend fand war ich gespannt
Wie es wohl in den RHONE ALPEN aussah.
Zuerst konnte ich noch die Schönheit des Georges de la Bourme TAL genießen.


Auch hier ist die Straßenführung wie in den Berg gehauen
und rechts geht’s ziemlich steil runter.





Georges de la Bourme Tal befindet sich zwischen Auberives und Villard-de Lans.




Auch der anschließende kleine Pass ist wiederum sehr reizvoll
Richtung Grenoble.

Über den Dächer von Nizza äh, Grenoble

Über die N85 und N 91 ging es dann weiter zu den
Vorerst letzten 3 Pässen dem Col de Lauterat, Col de Galibier und dem
Col de Telegraphe auf der N 902.
Um über den COL de Galibier zu befahren muss man zwangsläufig
Teilweise über den Lauterat. Achtung hier verkehrt auch der Schwerlastverkehr.





Auf der anderen Seite beginnen die RHONE ALPEN.




… welch ein Ausblick, macht lust auf mehr


Nein, nein nix mehr , unten am letzten Col angekommen.


Ok,Ok, geb´s ja zu mir tun die Handgelenke weh
Und ich kann kaum noch auf meinem Hintern sitzen.
Also ab in die Heimat.
Über Landstraße ging es weiter ; Albertville, Annesy
Bis zum LAC LEMAN, Evian-les-Bains, da soll es ne
Autofähre bis Lausanne geben wie auf meiner Karte beschrieben.
SOLL, war das richtige Wort, war nix.



Also rund um Teich durch Montreux,Vevey

weiter über Fribourg und Bern ,Olten, und Aarau


kurz links abbiegen und dann Grenze Bad Säckingen.

Man glaubt es ja kaum, auf der ganzen Tour keine Polizei oder
Passkontrolle, aber ratet mal wo ich gefilzt wurde !!!!!!!!
Genau, und das bei 30°grad im Schatten.
Nichts desto trotz ich wusste ja was mich abends erwartet.

Aus dem Hochschwarzwald bin ich über Landstraße bis Karlruhe
kurzen Abstecher auf die Autobahn, Frankfurt lässt sich schwer umfahren,
Gießen wieder runter und dann gemütlich nach Hause.
Mein Ziel für das nächste Jahr steht übrigens auch schon fest.
RHONE ALPEN, bis dahin schmerzen auch meine Handgelenke
nicht mehr
Ich hoffe Ihr hattet Spaß am lesen.
Für Anregungen oder aber auch Kritik, jederzeit offen.
Linke Hand zum Gruß,
autsch tut noch weh,
Stephan

santos38@freenet.de oder bei www.biker.de santos38
Motorrad : Honda VFR 800, Jubiläumsmodell.
Bj. 99
Gefahrene Strecken Km : ca.3500
H O N D A
Heute Ohne Nennenswerte Defekte Angekommen

Kommentare


ABSENDEN

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moto80RT
Hallo zusammen,
@ Jürgen, dann seit ihr ja gerade wech, wenn wir wieder einmal die Pyrenäen "erobern". Wir fahren am 7.7. werden uns also nicht treffen - wünsch dir/euch ne super Tour.
@ Stephan, super Bericht + Fotos - hab auch brav 10 Points dagelassen
WmdL Lutz
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juescho
Das würde ich so nicht pauschal unterschreiben Uwe, kommt wohl mit auf die "Absteige" an*ggg*. Von dem von dir beschriebenen Gourmet-Frühstück bis zu frischen Brötchen mit Rührei und Speck von Madame hatten wir schon alles ;o)
Jürgen
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traum-wunsch
wat wollt ihr bloß alle, das Frühstück find ich gar nicht so verkehrt...
Kaffee und ne Zigarette.....
da darf man ja noch drinnen beim Kaffee rauchen :-))
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Das französische Frühstück kann man mit einem einzigen Wort beschreiben. -> klebrig! *g*
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santos38
Hallo Peter, habe Unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten ausprobiert,
auf Zeltplätzen die auch Zimmer hatten,ca20€-
Bed+Brekfast ca,30€ und Hotel´s einfache Kategorie ca.40-45 € allerdings war ich allein
also meist immer mit Singlezuschlag,wieso auch immer die Singles sind doch eh schon arm dran:-)
und ohne Frühstück in Hotel und Pension.Aber das Frühstück in der Regel 6€ kannst du dir sparen,da bekommste sogar bei Mc Doof besser´s.
Zumindest auf französischem Grund und Boden.
LG,
Stephan
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Banker61
@Santos
ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Ein wirklich erstklassiger Bericht, der Laune auf die Pyrenäen macht.
Ich war letztes Jahr in den südlichen Pyrenäen. Wenn alles klappt, will ich Mitte August nochmal los. Dabei möchte ich die Pyrenäen von Norden nach Süden durchfahren und über die französischen Seealpen zurück.
Wie waren denn die Übernachtungsmöglichkeiten (kein Zelt, nur Hotel, Gasthaus oder Pension gesucht)?
Gruß
Peter
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santos38
Ja, wenn ich ehrlich bin ich könnt auch schon wieder runter,aber Rhone-Alpen.
Danke für die Rückinfo und viel Spaß in eurem Urlaub.
Gruß, Stephan
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santos38
Hallo Jürgen, vielen Dank für die Rückinfo,
sag bescheid wie es euch gefallen hat.Wünsch Euch supertolles Wetter dort und viel Spaß.
Andorra ist wohl auch günstig für Motorradklamotten, unheimlich viele Shops,in Andorra da Vela, falls ihr noch Ersatzteile oder Zubehör braucht.Linke Hand zum Gruß, jetzt gehts ja wieder :-)))Stephan
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santos38
Hallo ; danke für die Points, bin am 8.6.ab Dortmund mit DB Zug gefahren .Würd ich jederzeit
wiedermachen.Du scheinst ja auch ständig unterwegs zu sein:-)
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juescho
Hola Stephan, super Bericht und geile Bilder ... logo 10 Pts. Wir starten am Donnerstag ab Stuttgart mit 3 bikes in dieselbe Richtung/Ziel, teilweise sogar auf gleichen Teilstrecken wie du sie gefahren hast. Geplant sind 9 Tage, mit geschätzten 4.500 Km ... neue Reifen haben wir natürlich aufgezogen ;o)
Grüssle Jürgen
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