Reichsstrasse 1-sehr persönlich-
Wegstrecke | 0 km |
Länder/Regionen/ Wegpunkte |
Hastière-Dinant-Ciney-Havelange-Liège-Aachen-Jülich-Neuss-Düsseldorf-Mühlheim a.d.Ruhr-Essen-Bochum-Dortmund-Unna-Werl-Soest-Erwitte-Geseke-Salzkotten-Paderborn-Bad Lippspringe-Blomberg-Aerzen-Hameln-Coppenbrügge-Hildesheim-Vechelde-Braunschweig-He |
Straßenart | Landstraße |
Tour-Motorrad | YAMAHA XJ 600 (3KM) |
Schwierigkeit | leicht |
Schlagworte | Reichsstrasse 1 |
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Reichsstrasse 1-sehr persönlich-
Gesamtkilometer 2.921.Es gab im Jahre des Herrn 2012 einen zweigeteilten Mai: zuerst war es sonnig, warm und sogar heiß, dann kam der große nasse kalte Regen.
Ich machte mich jedenfalls im sonnigen Süden, der bekanntlich hinter Liège (Lüttich) anfängt, genauer gesagt an der französisch-belgischen Grenze, auf, um meinen Traum zu e-r-f-a-h-r-e-n.
So grüßte ich das Chateau von Freyr in dem das erste Mal in Belgien Kaffee getrunken wurde, so sagt man. In der vom selben Gartenbauarchitekten, der Versailles geplant hat, gelegenen Schloßanlage, befinden sich Uraltorangen-bäume. Dann folgte Dinant, das belgische Königswinter. Adolphe Sax erfand hier das Saxophon. Zuvor hatten einige Gastarbeiter im Mittelalter die heute unter den Namen Aachener Printen bekannte Honigkuchen ins Rheinland entführt. Ein paar Kilometerchen weiter befindet sich Ciney, als unrühmlicher Ort im Umgang mit den Kuhviechern bekannt. Der Route folgend ging es über dem mittelalterlichen Modave nach Liège (Lüttich (deutsch), Luik (holländisch)) der Partnerstadt von Aachen und Köln.
Dann tat ich meiner flotten Johanna den Gefallen und donnerte über die Autobahn bis Aix-la-Chapelle (Aachen). Dort beginnt an der holländischen Grenze, genauer gesagt auf der Vaalser Strasse die Reichsstrasse 1.
Ich hatte kein Fernsehteam, keine Heimatvertriebenen und auch keine sonstigen Zuschauer die meinen Start entlang der Reichsstrasse 1 verfolgten oder gar dokumentierten.
So zockelte ich die Städte Jülich, in der sich Kernforschungsanlage und FH-Campus befindet, und Neuss ab und machte meine übliche Pause in Düsseldorf. Hier ging ich meinen Geschäften nach, machte meine Besuche und legte mich zur Ruhe. 211 Tageskilometer
Der zweite Tag begann mit dem mir völlig abgegangenen Stadtgetöse von S- und U-Bahn, Bussen und Strassenbahnenlärm. Die Sonne schien und ich war glücklich mit meiner flotten Johanna über das Mörsenbroicher Ei zum Breitscheider Kreuz zu gelangen. Hier folgte ich der B1 und es wurden alte Erinnerungen wach. Vor 25 Jahren war dies mein täglicher Weg zur Arbeit; und auf der Strecke befinden sich noch immer viele bekannte Orte wie Caravanhändler, Gaststätten und Siedlungen.
Dann ging`s über die B40 nach Dortmund. Hatte von Stadtgetöse noch die Nase voll von der letzten Nacht und entfloh schnellstmöglich mit 50 Sachen über die B1 nach Erwitte.
Hier, über Landschaft tuckernd, stellte ich fest wie schön diese Gegend ist: Herz geöffnet und das Gemüt galoppiert über die wunderschöne Idylle, ich passierte Geseke, Salzkotten, Paderborn und Schlangen.
Mein 1. Halt war Blomberg. Ich setzte mich auf die Terrasse eines Restaurants und war verwundert das dieses nach Hinweis eines Passanten erst abends seine Pforten öffnete. Also ging ich ein paar Schritte weiter und sah ein süßes Mädchen das fortwährend Eis an vorübergehende verkaufte. Ich war so gerührt und kaufte dem süßen Ding auch ein Eis ab.
Als ich aufbrach schaute das Mädel mir ganz sehnsuchtsvoll nach (jedenfalls hab ich das so empfunden). Hätte auch bleiben können, denn die schnuckelige Altstadt und das in altdeutscher Beschriftung bemalte Fachwerkrathaus lädt zum Verweilen ein. Ebenso meine nächsten Stationen: Hameln und Coppenbrügge.
In Hildesheim war dann Schluß für diesen Tag: Auch hier wollte die Altstadt und der 1000jährige Rosenstock mit dem dazu gehörenden Dom besucht werden.
Morgens, 8.20 Uhr Aufbruch zur weiteren Reichsstrasseneins-verfolgung.
An der ersten Ampel rappelte es ganz ordentlich und ein röhrendes Geräusch von meinem blechbüchsenfahrenden Nachbarn ließ mich ihn bedauern. Der Motor hält das bestimmt nicht mehr lange aus. 2. Ampel: mein Nachbar war weg das Geräusch aber immer noch da. Oh Wunder, es war garnicht mein Geräuschsnachbar sondern meine flotte Johanna die mir in den Ohren lag. Aber dann, nachdem ich geguckt hatte und natürlich nichts feststellen konnte, läßt das Geräusch nach und ist auch schon fast weg. War wohl nix oder doch der Nachbar oder so. In Schelerten durfte ich meine Reichstrasse nicht mehr fahren, da sie hier ein neues Kleidchen bekommt; nun gut, ich fuhr eben eine Umleitung bis Vechelde um dann weiter nach Braunschweig zu kommen. Hier rappelte die Kiste aber wieder ganz ordentlich und ich wurde ein wenig nervös. Ich parkte vor dem Hotel und schaute mal genauer hin: beim dritten Blick fiel mir auf das sich zwei Schrauben von der inneren Auspuffschelle gelöst hatten und nun irgendwo vor Hildesheim die Strasse säumten. Na ja, erst mal sich einquatieren und dann schaun wir mal. Wieder war`s ein nettes Mädel,diesmal von der Reception, die selber Moto fährt und mir mit gutem Rat zur Seite stand. Also auf zum Riders Point in Braunschweigs Daimler Strasse. Der Chef persönlich schaute sich die Bescherung nicht lange an, zauberte ein paar passende Schrauben herbei und montierte diese als ob es sich um seine eigene Maschine handelte. Mit Lächeln und Scherzchen. Als ich um die Rechnung bat, meinte er ich solle es gut sein lassen. Sowas findeste heutzutage selten bis überhaupt nicht mehr.
Meine Traumroute war bisher ohne Vorkommnisse von mir abgespult worden. Die größtenteils als B1 ausgeschilderte Strecke ist oft als moderne Durchgangsstrasse gebaut, die häufig die Ortschaften umfährt. Wunderschöne Waldlandschaften um Hameln wechseln sich ab mit weite Ackerlandschaften vor Braunschweig.
Den einstmals bedeutenden Handels- und Wrtschaftsweg kann man noch gut erkennen. Mit viel Fantasie hört man hie und da noch das Gerumple von Pferdefuhrwerke.
Dann ist es soweit: Mein dänischer Freund schleicht mit seiner BMW R90S um die Ecke. Am liebsten würde er nun mit seinem Motorrad an der Rezeption vorbei direkt ins Zimmer fahren. Geht aber nicht und so nahmen wir unseren Begrüßungstrunk auf der Terrasse.
Wir schreiben den 26. Mai 2012 des Herrn. Warm, sehr warm ist der Tag und nach einer kurzen Einkaufstour zogen wir unsere Motorradpampers aus. Wir wandelten auf alten Pfaden durch Braunschweig. Leider hat sich sehr viel geändert, sodaß ich kaum noch etwas wiedererkannte. Die wunderschöne braunschweigische Schloßfassade ist erst vor ein paar Jahren errichtet worden damit man dahinter die in allen Städten und Dörfern anzutreffenden Filialistenläden unterbringen konnte. Dem nicht genug: An dominanter Eingangsstelle zum Magniviertel hat man ein Hundertwasserkopiehaus platziert; paßt wie die Faust aufs Auge. Dabei hat die Stadt einiges zu bieten. Z.B. das wunderschöne Magniviertel mit seinen historischen Patrizierhäuser. Hier zogen wir nun durch, besuchten einen uralten dänischen Laden mit immer noch demselben dänischen Besitzer und schwelgten gemeinsam in Erinnerungen an alte und bestehende Freundschaften.
Am anderen Morgen. Gemeinsam wollten wir nun die Reichsstrasse beackern. Mit zügiger Fahrt passierten wir die hügelige Landschaft um Helmstedt und kamen nach einigen Kilometern in den Genuß der beeindruckenden Stadtansicht von Magdeburg. In Burg setzten wir uns in ein Strassencafé um von sehr lauten Harleys defiliert zu werden. Dann ging`s weiter nach Gethin. Es folgte eine zwölfundneunzig kilometerlange schnurgeradeaus Strecke, die erst kurz vor Brandenburg endete. Und die Leute hier lieben und leben das Leben; auf dem Plauer See konnten wir garnicht mehr nachkommen mit unserer Hausbootzählerei.
Auch in Werder umfuhren wir unzählige Wasseraktivisten um dann ins beeindruckende Potsdam einzulaufen. Die Anfahrt in das letzte Domizil des alten Preussenkönigs, das Schloß Sanssouci, haute uns mit seiner Größe fast aus dem Sattel. Wir schauten uns das Schloß und die Orangerie an, liefen ein bischen durch die Gärten und vorbei an der alten Mühle ging es zurück zu unseren Pferdchen.
Wir liessen die Menschenmassen hinter uns und düsten weiter bis Berlin.
Pfingstmontag 2012 in Berlin
Morgens liefen wir durch das noch schlafende Berlin und erreichten durch das Technische Universitätsviertel, der Strasse 17. Juni und dem Brandenburger Tor das weltberühmte Café Einstein, Unter den Linden. Hier schlürften wir unser Wasser gasös und beäugten die vorbeilaufenden Menschenmassen. Wir verkniffen uns nicht entsprechende Komentare loszuwerden und hatten somit einen Heidenspaß.
Es folgte ein Museumsbesuch im Haus der deutschen Geschichte. Die Sonderausstellung zum Thema Alten Fritz hat uns besonders gefallen.
Da wir noch immer nicht die Nase von Kunst und Geschichte voll hatten, besuchten wir das Schloß Charlottenburg. Hier war einst der erste, viel kleinere Wohnsitz von........na, dreimal darf man raten: dem Alten Fritz. Er wohnte hier mit seiner Angebeteten und war mit den paarhundert Quadratmeter Wohnfläche nicht zufrieden, sodaß er eben nach Potsdam ins Schloß Sanssouci umzog. Auch die paar lumpigen QM wurden später durch das Neue Palais erweitert. Um vom Schloß Sanssouci ins Palais zu kommen benötigte er immer ein Pferd.
Die Haus und Hofbrauerei von Schloß Charlottenburg, Brauerei Lemke ist nach wie vor vis a vis beheimatet und wir kosteten einige Krüge von dem leckeren Naß.
29igster Mai, 9.05 Uhr ging`s auffi und durch die Stadt um die Reichstrasse 1 zu suchen. Nachdem wir diese gefunden hatten ging es über schöne Landschaften schnurstracks nach Küstrin.
Durch zumeist bewaldete Gegenden gelangten wir nach Gorzów Wlkp. (Landsberg). In Dobiegniew (Waldenberg) bestaunten wir einen See, der nur ein paar kleine Boote trägt.
Um 15 Uhr erreichten wir unser Tagesziel Walcz (Deutsch Krone). Wir fragten eine junge Frau nach dem Weg zum Hotel. Leider spricht sie nur polnisch, was uns in Polen sehr oft (zu99%)passierte. Aber die junge Dame ist clever: Auf eine Stück Papier zeigte sie mit zwei Strichen den Weg auf. Wir fuhren nach diesen scheinbar vagen Angaben und standen wenig später tatsächlich vor dem Hotel.
So einfach geht das mit der Kommunikation.
Bei unserem Stadtrundgang entdeckten wir viele Gebäude und angelegte Wege, die von einer deutschen Vergangenheit zeugen.
Am vorletzten Tag des saukalten Wonnemonats Mai ratterten wir über etliche Kilometer Holperstrecke, hie und da abgelöst durch gut asphaltierte Strassen und dann stümperhaft geflickte Mittelalterwege. Zudem wurde es sehr schattig sodass wir uns zwiebelmäßig immer mehr Pelle überstreiften.
Wir umrundeten Chojnice auf einem Autobahnteilstück und verließen hinter Starogard Gdanski die R1 um in Richtung Gdansk (Danzig) zu fahren. Dort machten wir im Zentrum Quatier, stellten unsere Pferdchen in einen geschlossenen Stall und wandelten durch die wunderschöne Altstadt.
Am 31.5.2012 wurde nicht Motorrad gefahren.
Stattdessen liefen wir am berühmten Denkmal des Aufstandes der Werftarbeiter vorbei. Hier hat der Kommerz Oberhand gewonnen. Man erkennt dieses an den überdimensionalen Neubauvorhaben die scheinbar ohne jeglichen Respekt vor der Geschichte dieses Ortes durchgezogen werden.
Wir liefen weiter durch das Werftgelände und waren froh zu zweit zu sein und tagsüber dieses nicht wirklich vertrauenserweckende Viertel zu durchqueren. Wir liefen am Stadion von Danzig vorbei. Hier wurde kräftig investiert um sich den Europäern zu zeigen. Alles wohlgefällig und nett arrangiert. Dann suchten wir zunächst vergeblich den Hafen oder Vorhafen. Die Sucherei lag daran das die Polen offensichtlich von Ausschilderung und Wegweisern noch nie etwas gehört haben. Ausnahmen bilden nur die von Touris oder Fußballfans frequentierten Orte.
Nach gut fünf Kilometer Marschweg landeten wir dann doch im Hafen. Jedenfalls dachten wir dieses. Wir beobachteten eine Fähre die -aussehend wie ein Seelenverkäufer- von einem zum anderen Ufer schipperte.
Auf dem Rückweg wurden wir vom Regen überrascht. Mit der Linie 14 entschlossen wir uns per Tram ins Centrum zurückzukehren. Der Tramfahrer verlangte 8,80 PLN und ich gab ihm einen 10PLN-Schein. Darauf konnte er nicht wechseln. Also wurden wir zu Schwarzfahrer vor dem Herrn.
Nachdem wir uns ein bischen erholt hatten trippelten wir über Nichttouripfade durch Danzig.
Wir stellten fest das die Polen nicht lächeln können, die Strassen sich teilweise in katastrophalem Zustand befinden, die Verkehrsregeln nur für Ausländer gelten und wir nicht zwingend mehr nach Polen kommen müssen um das Elend zu bewundern. Die Nase richtig gestrichen voll hatten wir im Schifffahrtsmuseum von Danzig. Wir wurden eine halbe Stunde vor Ende der Öffnungszeit in barschen polnischen Tönen des Platzes verwiesen.
Am 1. Juni 2012 war es soweit. Wir erreichten unser Ziel am russischen Grenzübergang Gronowo.
Dabei hatte es morgens nicht danach ausgesehen. Es regnete und wir hatten beide keine Lust über die dollen Strassen uns bespritzte und versaute Visiere von den vorausdonnerden Polenkäfigen zu holen.
Im Hotel grüßten wir morgens auf dem Weg zum Frühstück drei hübsche junge Polinen. Gegengruß: Fehlanzeige. Wenig später sahen wir eine der Süssen sich von einem älteren Farbigen mit einem dicken Kuß verabschieden. Siehst du,geht doch mit den Polenmädels, sagte ich zu meinem Freund. Der meinte, das, wären wir rasiert gewesen, wir auch einen Gegengruß von den netten Polinen erhalten hätten. Tja.
Dann das noch: Es hatte aufgehört zu regnen und wir machten uns auf den Weg zu unserer Zielerreichung.Mangels Beschilderung fanden wir die angepeilte Autobahnauffahrt nicht. Bei Nachfragen stellte sich das Problem das man uns nach "WhWotszch", was auf gut polnisch "Lodcz" heißt, schicken wollte. Wir verstanden aber dieses seltsam ausgesprochen L mit Querbalken nicht. Nach langem Rumgefahre waren wir wieder auf der National 91, der wir 51 Kilometer lang folgten um dann nach links auf die CR 22 / R1 in Richtung Malborg (Marienburg) zu befahren.
Wir düsten weiter nach Elblag (Elbing) und wollten nun unbedingt unsere Ziel erreichen. Wir passierten Fromborg (Frauenburg) und erreichten hinter Gronowo die polnisch-russische Grenze.
Mangels Visum endete hier unsere Reichsstrasse 1. Ein russischer Soldat eilte auf uns zu, salutierte und meinte "Nix Foto, nix Foto", machte auf dem Absatz kehrt und wir lachten uns ins Fäustschen, da wir bereits alle Fotos gemacht hatten. Auf der Rückfahrt nach Danzig gab es ordentlich Nass von oben. Hinter Elblag bogen wir rechts ab auf die National 7 und die Gegend wurde wesentlich reizvoller als zuvor auf dem Hinweg.
Zweiter Tag im Juni. Um 8.30 Uhr verließen wir die Garage. Es regnete wieder und wir fanden die verdammte Autobahn mangels Beschilderung nicht. Wir frugen nach dem Weg. Immer wieder dieselbe Reaktion: Keiner weiß von Nichts, kein Lächeln, keine Höflichkeit. Es ist so als lebten die Menschen immer noch unter der Kommuknute.
Dann - oh Wunder - vor uns liegt die Autobahn. Schnell spulten wir die 40 Kilometer für 4,90 PLN ab und erreichten in Swarozyn die R1.
Bei heftigem Regen passierten wir Starogard, Czarna Woda, Choijnice. Pudelnass in Walcz angekommen, wollten wir hier wieder Etappe machen. Aber wir entschlossen uns zur Weiterfahrt bis Gorzow-Wlkp.Letztendlich fuhren wir dann doch durch bis zur deutschen Grenze in Küstrin. Passend zu dem schlechten Wetter ging mir bei den Strassenverhältnissen und -zuständen folgendes durch den Kopf: Polen wird mit der Gießkanne aus den europäischen Subventionstöpfen bedient. Diese Riesensummen fließen aber nur bei einigen Polen in den dafür vorgesehenen Strassenbau. Andere haben sich die Taschen gefüllt indem sie schwarze Teerfarben kauften und damit die Strassen pinselten.
Sonntag, der 3.Juni 2012. Beim Ausgeben der letzten PLN an der Tanke fiel ich samt flotter Johanna um und zerrte mir dabei meinen linken Oberschenkel. Aua. Wir kamen wieder nach Deutschland zurück und ich empfand es als Wohltat. Die Strassen sind glatt wie ein Kinderpopo und die herrliche Landschaft flog nur so vorbei. Über die R1 erreichten wir die nach und um Berlin führende Autobahn und gelangten über diese nach Potsdam. In der wunderschönen Stadt fuhr ich bei knallrot über die Ampel und hätte bald Bekanntschaft mit einer Busfront gemacht. Na ja, war eben nicht unbedingt mein Tag. Dafür war die Wanderung durch die Schloßhofanlage von Sanssouci, Charlottenhof und Neuem Palais sehr interessant. Abends war typisch deutsche Küche beim Italiener angesagt: Antipaste und anschließend köstliches Lamm.
Montag, der 4. Juni 2012, morgens um 9.oo Uhr. Wir verliessen das wunderschöne Potsdam und fahren wieder über die R1 nach Gethin. Dort verliessen wir die Reichsstrasse um nach Stendal und von dort nach Wolfsburg zu gelangen. In Gifhorn endete die Tagestour am Seehotel am Tankumsee.
Dies war auch unsere letzte gemeinsame Etappe. Von hier aus reitet mein dänischer Freund gen Norden und ich wieder gen Westen.
Wie die Zeit vergeht: Dienstag, 5. Juni 2012 Um 9.15 Uhr Ortszeit kam es zu unserer großen Verabschiedungszermonie: Hey mein Freund, war schön mit Dir die Tour zu fahren !
Ich düste also nun alleine weiter und schaute anfangs oft in den Rückspiegel um das gewohnte Bild der Motorradscheinwerfer meines Freundes zu erkennen. Automatisch verringerte ich meine Geschwindigkeit um ihn heranfahren zu lassen. Er kam aber nicht. Ich realisierte nur allmählich das ich nun alleine weiterfahren sollte. Na dann wollte ich mal eine Sause auf der Autobahn veranstalten und legte von Hannover bis Hildesheim ein flottes Tänzschen ein. Dort ging`s wieder auf die B1 und über Salzkotten nach Dortmuind. Ich rummelte weiter über die B40 nach Düsseldorf, erledigte dort wieder meine Angelegenheiten und jagte die flotte Johanna über die A 46 nach Aachen.
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Mal eine andere Art zu reisen. Ich bevorzuge autobahnfreie Strecken und habe mich mit den Menschen fast immer gut verstanden. Ausnahme waren Diebe, die sich meinen Photoapparat unter den Nagel rissen, während ich einkaufen war; aber Dank einer hochnotpeinlichen Befragung durch die Polizei, heißt, bei jedem der drei ein paar in die Fresse, kam der Apparat vor dem letzten Schlag wieder ans Licht. Und ein par Erzkatholische, die mir die Polizei auf den Hals hetzten, weil ich an einem einsamen See nackig baden war.
Ansonsten kann ich von den Polen nichts nachteiliges sagen. Habe auch Freunde dort und die Gastfreundschaft ist zuweilen sprichwörtlich.
Guten Tag,den Beriecht zu Lehsen!ist erfriechend und Anchaulich,jedoch?Altert mann nicht sehr schnell,bei soviel Altertum.Meine Fahrten könte Mann -Frau,so Zietieren!ER wahr da, sah sich um,und kamm nach Hause,
und Bemehrkte Lebens -gewonheiten Entspannt,Landschaft vielvältig,SCHÖN.
Aachen Königsberg, ich schätze das ich an der selben Stelle kehrt gemacht habe.
Was mir von der Tour in Erinnerung geblieben ist, sind die Deutschen racer, die mir aufgefallen sind, je weiter es zurück gen Deutsche Lande ging. Grüppchen von mehreren R1 die sich als Gäste in Polen benehmen, als ob gerade wieder "zurückgeschossen" wird.
Schön geschrieben....., unterhaltsam bis zum Ende!
Hat Spaß gemacht es zu lesen....
wunderschöner Bericht, danke dafür