Scheisswinter – wasissndas?

Scheisswinter – wasissndas?

Die sentimentale Zeit endet wohl spätestens am zweiten Weihnachtstag. Die Geschenke sind nun verschenkt und Seele und Kopf finden langsam aus der Anderswelt zurück, - die Leber hatte viel zu tun.
Nun schnell packen, die Möfis auf den Anhänger und ab in den grünen Teil Europas. Spanien ist zu Winterzeit doch sehr wetterzuverlässig, denn recht selten bestreichen die groben atlantischen Störungen die Halbinsel. Und wenn sie es mal tun, dann sind die Auswirkungen an der Mittelmeerküste meist erträglich.
Bei Le Perthus passieren wir die spanische Grenze und erstehen in einem Supermarkt in La Jonquerra ein Kanisterchen vino tinto. Moni und Alex, der kleine Joey und die drei Wachhunde begrüssen uns in Capmany; das Casa Pino, unsere Ferienwohnung, empfängt uns in weihnachtlicher Stimmung. Morgen, morgen werde ich die Möfis vom Anhänger rollen.
Das Casa Pino liegt ruhig abseits von Capmany. Ein Naturweg führt von hier nach Süden in ein kleines Tal. Das Grundstück der Moli d’en Sera ist eingezäunt und wird von den Hunden geschützt. Bei der Ankunft am Casa Pino irritiert die Anwesenheit der agilen Hunde vielleicht, wenn man jedoch dann hier wohnt, fühlt man sich durch die Anwesenheit der drei umgänglichen Freunde sehr sicher.

Warum Casa Pino bei Moni und Alex. Das Casa steht abseits, ist schön eingerichtet mit Wohnraum/Küche, Schlafgemach und Bad. Vor der Tür beginnt die Natur. Unter grossen Pinien kann man draussen frühstücken, in der Sonne liegen und abends seine Steaks grillen. Der Casa-Kühlschrank ist gefüllt mit vielen leckeren Sachen + Bier. Den Wein, und allenfalls noch mehr, kann man im freundlichen Alimentation in Capmany beziehen. Bis La Jonquera, mit seinen vielen Supermärkten, sind es 6 Kilometer. Jeden morgen liefert Alex frisches Brot. Ich mag das Casa, denn es liegt auch inmitten eine ganz tollen Endurolandschaft. Mit Alex bin ich hier viele Trails gefahren. Mit ihm unterwegs sein, bedeutet Entdeckung - aber auch Sicherheit. Da er seit vielen Jahren hier wohnt, kennt er diverse Leute, die, wenn es sein müsste, direkt behilflich sind, bzw. jemanden kennen, der wiederum jemanden kennt....
Wie überall in Europa sollte man auch hier mit `ner Hardenduro, - Husky, KTM und Co. moderat auftreten, nicht in Horden und schon gar nicht beim Passieren von Bauernhöfen zeigen, was die Auspuffanlage so hergibt. Noch ist das Endurowandern gut möglich, - aber jeder sollte sich fragen, wie viel Enduro darf man der Natur zumuten? Ist die Erde einmal richtig aufgerissen, dann arbeiten Wasser und Wind und dass kann dann so aussehen.
Mit einer Reiseenduro gibt es ganz viel zu entdecken. So sind in der direkten Umgebung von Capmany viele keltische Relikte zu finden. Bis zum Meer hin sind’s etwa 25 Kilometer. Wer es touristisch mag: Roses, Empuriabrava und L’Escala-Montgo lassen kaum Wünsche offen!!! Sandstrand von Roses bis L’Escala. Sehenswert ist die alte griechische Stadt Empuries. Empfehlenswert ist die Wanderung zur Burg Montgri bei Torroella. Da sind noch Figueres und das Dali Museum, Cadaques, das absolut tolle Dörfli am Meer mit einer tollen kurvenreichen Zufahrt, die Küstenstrasse von Banyuls kommend bis Llanca – nein bis Port de la Selva mit seinen schönen Restaurants. Auf der anderen Seite der verbindenden Autobahn, von der Grenze nach Girona, erstreckt sich unendliche Natur, ebenfalls durchzogen von Strässlein der vierten Ordnung durch Kiefern- und Korkeichenwälder. Selbst im Januar ist es hier grün, und schon im März ist die Landschaft mit Blumen übersäht, deren Duft die Glückshormone hüpfen lässt.
Wie kommt man denn in dieses ferne Paradies? Auf den eigenen hot wheels, wenn man so „Auftour“ ist und bei Le Perthus die Grenze überquert. Mit dem Autoreisezug bis Narbonne – von da noch 90 Km bis zu spanischen Grenze und dann noch 15 Km bis Capmany. Mit einem Bike-shuttle. So fährt Uli mit seinem bike-shuttle-team (http://www.bike-shuttle-team.​de/)​ öfter nach La Jonquera. Mit dem eigenen Anhänger und dem Möfi drauf; ist vielleicht für Echte Tourenfahrer keine Alternative, aber Schmuddelwetter von Oldenburg bis Lyon, das ist vielleicht auch nicht unbedingt der Erlebnishit.
Im Hochsommer, wenn in Süd- und Zentralspanien einem die Hitze den Atem raubt, ist es in Cataluna erträglich warm. Die Vollständige Protektorenkombi ist vielleicht dann ein bischen viel. Aber jeder weiss es ja, helle Bekleidung heizt nicht so doll. Die allerbeste Reisezeit ist natürlich Frühling, Spätsommer und Herbst. Für die Sportenduristen ist der Winter hier ideal, keine Touris, recht stabile Wetterlage und überhaupt.
Und wer mal bei Alex und Moni verbeischauen will, der Link zum Casa Pino: http://www.surf-brava.com/casa​pino/anfrage.html​

Wünsche Euch allen viel Spass für die kommende Saison.
Adi

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