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CBR-Tourenfahrer 11.01.2005

Schwarzwaldtour

Wegstrecke 0 km
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Wegpunkte
Schwarzwald
Straßenart
Tour-Motorrad
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Schwarzwaldtour

Schnee fressende Pferde?!?
Am 07.01. unternahm ich meine erste größere Tour in diesem Jahr - einmal quer durch den Schwarzwald
Die Entscheidung zu dieser Tour fiel erst am Tag zuvor – als ich erfuhr, dass ich mit dem LKW als Beifahrer mit nach Rheinfelden mußte. Das liegt an der schweizerischen Grenze. Somit ein nahezu idealer Ausgangspunkt, um eine Tour quer durch den Schwarzwald zu unternehmen.
Am Morgen des 7.1.05 fuhr ich zunächst einmal von Weibersbrunn 44 Kilometer nach Hanau, wo der LKW beladen und anschließend noch das Mopped aufgeladen wurde.
Erst gegen 13:00 Uhr war ich abfahrfertig und vollgetankt in Rheinfelden, relativ spät wenn man bedenkt was ich noch alles so vorhatte und wie lange die Strecke ist, die noch vor mir lag.
Mein erstes Ziel war der Feldberg, denn den höchsten Berg im Schwarzwald sollte man schon mal gesehen haben. Es ist schon erstaunlich – der Anstieg von schätzungsweise 200 Metern auf fast 1.500 Meter blieb von mir auf dem nur etwa 50 Kilometer langen Stück fast unbemerkt. Jedenfalls hatte ich nicht den Eindruck, rund 1.300 Höhenmeter erklommen zu haben. Abgesehen von der Temperatur – sie fiel stetig. Von mehr als 10° auf etwa noch 6°.
Es gab doch noch ein Indiz – die ersten Schneereste tauchten auf, und langsam wurde es mehr und großflächiger.

Kurz vor dem Gipfel tat sich dann ein Skiparadies auf.

Dann kam der Abzweig zum Feldberg. Doch die Freude währte nur kurz – nach wenigen 100 Metern zierten zwei Schranken die Straße. Wer weiter fahren und parken möchte muß zahlen. Einen Fußmarsch die letzten vielleicht 500 Meter wollte ich mir dann ersparen, also fotografierte ich den Gipfel und drehte wieder um.

Noch bevor ich beschloß, den Feldberg zu besuchen, war ein weiteres Ziel bereits fest beschlossene Sache – ein Besuch bei den Häberles. Leider war ich ja nun wirklich in ziemlicher Zeitnot, und so fiel mein Besuch bedauerlicherweise auch sehr kurz aus. Bei einem Blick in das Gästebuch sah ich, dass einige Biker aus biker.de sogar schon am 1.1.05 zu Gast waren; dennoch war ich der erste, der dieses Jahr mit dem Mopped dort war :-)

Weiter ging die Fahrt in Richtung Norden – ich wollte den Schwarzwald möglichst mittig durchqueren, hatte in der Nacht zuvor stundenlang verschiedene Routen ausgetüftelt, wohl wissend dass alles hinfällig wäre wenn die Zeit zu knapp werden würde. Schließlich hatte ich am Abend noch einen Termin – beim Stammtisch im Odenwald. Meine Fahrt ging also weiter, zunächst über die B317 vorbei am Titisee, dann ein kleines Stück auf der B31 bis zum Wintersportort Hinterzarten, und dann auf die B500 – auch bekannt als Schwarzwaldhochstraße.


Es ging über Furtwangen nach Triberg, und wieder wechselte die Straße die Bezeichnung: Nun befuhr ich die B33, die Deutsche Uhrenstraße.

Kurz vor Hausach dann fuhr ich ein kurzes Stück B294 bis Wolfach wo ich auf eine Nebenstrecke einbog. Entlang dem Bach Wolfach führte die Straße durch Orte wie „Bei der Walke“ bis ich dann schließlich nach Freudenstadt kam. Die Dämmerung schritt permanent fort, und langsam wurde mir klar dass ich wohl um die Benutzung der Autobahn nicht mehr umhin kam.

Ab Freudenstadt befuhr ich zunächst einmal die B28, nach etwa 12 Kilometern traf ich auf eine alte Bekannte – die B500 (Zur Erinnerung: Schwarzwaldhochstraße). Eine ganze Weile lang ging es immer höher hinaus. Gleichzeitig wurde es nicht nur dunkler, sondern auch nebliger.

Bis ich begriff – das war nicht wirklich Nebel, ich fuhr bei inzwischen mehr als 1.000 Höhenmetern einen Bergkamm entlang, inmitten der Wolken. Die Suppe war so unglaublich dicht wie ich es in meinem ganzen Leben noch nie erlebt habe – und ich habe schon verdammt viel erlebt: Sichtweiten von z.T. weniger als 20 Metern ließen Geschwindigkeiten von teilweise nicht mal mehr 50 km/h zu! Es waren während dieser Phase zu keinem Zeitpunkt mehr als 3 der gut reflektierenden Leitpfosten am Straßenrand gleichzeitig zu sehen! Und die Reflektoren sieht man im Scheinwerferlicht ja schon wesentlich früher als die Fahrbahn. Sicher weiß auch jeder, dass der Abstand zwischen 2 Leitpfosten auf einer Landstraße 25 Meter beträgt. Manchmal kam ich mir vor wie in der Fahrschule – ich fuhr so was von wackelig, weil ich einfach nicht wußte ob auf der kurvenreichen Straße gleich eine Links- oder eine Rechtskurve kommt.

Auf jeden Fall kam ich nur sehr langsam voran. Und ich habe eine Erfahrung mehr gemacht – Nebel kann man nicht fotografieren. Schade eigentlich, „The Fog“ war nix dagegen :-)

Immer noch auf der B500 wurde der Nebel langsam lichter, es ging inzwischen schließlich auch stetig bergab. Wie ein Gluthaufen erstreckten sich tausende Lichter von vielen Ortschaften linker Hand von mir über’s Land. Erfreulich waren zudem die steigenden Temperaturen. In einer kleinen Ortschaft kurz vor Baden-Baden mußte ich tanken. Bei einem Blick auf die Karte und auf die Uhr war klar – ab hier Autobahn. Es war schließlich schon etwa 19:00 Uhr. So tankte ich und fuhr auf die Bahn. Der Spritverbrauch stieg dementsprechend von bislang recht humanen 6,18 Liter auf weniger bescheidene 8,11 Liter.
Etwa eine Stunde nachdem ich sie befuhr verließ ich die Bahn wieder an der Anschlußstelle Weinheim und fuhr von dort aus die etwa 50 Kilometer bis Michelstadt.
Nach dem – wie immer – sehr schönen Abend ging es dann noch die restlichen knapp 70 Kilometer nach Hause.
Alles in Allem bin ich an diesem Tag etwa 500 Kilometer on Tour gewesen bei überwiegend sehr gutem, frühlingshaften Wetter. Leider bin ich nur 2 Motorradfahrern begegnet (Rollerfahrer zählen nicht :-).
Es war teilweise schon krass, aber um nichts in der Welt möchte ich dieses Erlebnis missen!

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