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watak 16.08.2003

Wenn Eine eine Reise tut...... Teil 8 von 8

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Wegpunkte
Pyrenäen
Straßenart
Tour-Motorrad
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Wenn Eine eine Reise tut...... Teil 8 von 8

.......dann lernt sie auch das fliegen.
Mit dem Mopped durch die Pyrenäen, oder wie man einen Crashtest übersteht und dann als Sozia in den Alpen landet.
Teil 1
Teil 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Teil 6
Teil 7
Tag 11 - Montag, den 04. August 2003 - Gute 100 km ca. 4300 km gesamt


Am nächsten Morgen ging es nach einem ausgiebigen Frühstück erst mal Richtung Pertuis, um dann über Aix de Provence ans Meer zu fahren.
Auf dem Weg ging es über eine Brücke neben der eine Brücke war...


Wir waren nach wie vor auf der Suche nach einem Geschäft für Klebstoff, auch wenn wir am Morgen die Sohle notdürftig mit Gewebeband befestigt hatten, aber irgendwie hatten wir einfach kein Glück, an unserem Weg lagen keine Geschäfte. So hielten wir kurz hinter einem Kreisel an einer größeren Tankstelle um hier unser Glück zu versuchen. Die sehr nette Verkäuferin hatte das gewünschte Klebemittel da, und räumte uns sogar noch einen Platz zum setzen in dem klimatisierten Raum. Ich suchte nach Kettenspray, meine Dose war nach nunmehr ca. 4300 km so ziemlich leer, und deshalb fragte ich dann einfach mal danach. Sie sprach sogar englisch und erklärte uns dann den Weg zum nächsten Motorrad-Zubehör-Geschäft. Dafür mussten wir wenden, und dann durch den Kreisel zurück. Wegen meiner Wende-Probleme wollte ich vorfahren, dann kann ich mir Zeit lassen. Die Einfädelspur der Tankstelle war ziemlich lang, und dann konnte man über die Fahrbahnen wechseln ohne über die beim Kreisel vorhandene Erhöhung zu müssen. Los ging's. Ich sah zwei Autos vom Kreisel kommend, aber immer noch weit genug entfernt, also rum, und in der Mitte etwas langsamer werden um danach die zweite Fahrbahn zu queren. Doch das brauchte ich dann nicht mehr. Ich spürte nur einen Schlag am hintern Reifen, danach hab ich erst wieder etwas bewusst wahrgenommen als ich mich auf einem Knie rutschend auf der Straße wiederfand. Das Rutschen war unangenehm um nicht zu sagen es tat weh, also bin ich aufgestanden und hab mir die Bescherung angesehen. Das ich zwischenzeitlich mit den Füßen in der Luft geflogen bin weiß ich nur von Hubert, leider hat er nicht schnell genug geschaltet, und es gibt davon keine Fotos :-))
Auch das die Fazer hinter mir hergehüpft ist weiß ich nur von ihm, bisher dachte ich immer sie sei ohne mich vielleicht schneller, aber da hab ich mich ja zum Glück getäuscht. Außer ein paar Abschürfungen am linken Knie und einem leicht gezerrten rechten Bein fehlte mir gar nichts, dafür meinem Mopped umso mehr. Verkleidung zerbrochen, der Lenker verbogen, beide rechten Fußrasten hin, und was am schwersten wog, der Hinterreifen saß schief....
Sowohl der Unglücksfahrer (musste der denn unbedingt nach links ziehen) als auch der Fahrer des zweiten Wagens hatten beide am Handy am Ohr, da fiel mir ein, ich könne ja vielleicht auch mal anrufen, der ADAC wäre da für ein Telefonat ganz geeignet..


Gesagt getan, die gaben uns noch den Tipp Fotos zu machen und wollten erst mal genau wissen wo wir denn sind. Also fuhr Hubert wieder in den Kreisel um nachzusehen, derweil ich mit Hilfe des unbeteiligten zweiten Franzosen, der zu meinem Glück fließend Deutsch sprach und sich freiwillig als Übersetzer betätigte ein Unfallformular aus.



Nachdem dann die zwei Autos wieder weg waren, kam noch zufällig die Polizei vorbei (beim Unfall ohne Personenschaden kommen die nicht). Mit Blick auf mein Motorrad und der treffenden Bemerkung "kaputt" fuhren sie auch schon weiter.. Der Abschleppwagen kam und nun ging es erst mal in seine Werkstatt in Cuers. Das war allerdings eine Citroen-Werkstatt, weniger geeignet um ein lädiertes Mopped wieder her zu richten.


Aber Montags sind wohl alle Motorrad-Werkstätten geschlossen, zumindest in dem Teil Frankreichs in dem wir uns befanden. Eigentlich fiel mir auch erst hier das schief sitzende Hinterrad auf, ob sich da eventuell der Rahmen mit verzogen hat muss erst noch geklärt werden. Aber die einstimmige Meinung lautete nun, Reparatur dauert zu lange, das Teil wird nach Deutschland transportiert, der ADAC kümmert sich erst mal um ein Hotel und dann um meine Rückreise.
Ich war tief geknickt, der Gedanke nun morgen in einem Zug zu sitzen war mir ein Graus, doch dann kam von Hubert ein erlösendes Wort "umpacken". Er beherrscht einfach die Kunst mit sehr wenigen Worten etwas entscheidendes zu sagen. Den Rest der Reise sollte ich also nun als Sozia bei ihm hinten drauf machen.
Das Umpacken ging recht flott vonstatten, jeder behielt nur das absolut notwendige, und so hatten wir hinterher zusammen weit weniger Gepäck als vorher jeder für sich allein.

Zum Meer wollten wir heute noch, auch wenn es nun bereits nach 18:00 Uhr war. Also hinten drauf und los. Ich setzte mich erst mal so wie ich es in der ersten Fahrstunde gelernt hatte, beide Arme um den Fahrer herum und am Tank bzw. am Tankrucksack abstützen beim bremsen. Das war unbequem für beide und es gab auch dadurch weit weniger erfrischenden Fahrtwind. Als noch sehr unsichere Sozia schaute ich mich erst nach einigen Kilometern um, und sah, dass andere Sozias sich an den Haltegriffen hinten festhalten. Also probierte ich das auch mal aus, und es funktionierte.....
So war es schon bequemer und der Fahrtwind konnte nun auch beide wieder kühlen.
Die ersten Kurven waren für mich ebenfalls noch ein wenig erschreckend, so manches mal hab ich da einfach die Augen zugemacht und mich vom Mopped tragen lassen, ich hatte einfach Bedenken sonst da hinten falsch zu reagieren, und mich gegen die Schräglage zu wehren. So erreichten wir das Meer bei Salins de Hyere und haben erst mal was gegessen. Zwar hatten wir nun beide keinen Schlafsack mehr, und ein Zimmer schon gar nicht, aber es war warm genug, dass man am Strand hätte schlafen können. Trotzdem probierten wir es dann doch noch in einem Hotel und hatten Glück, wir bekamen ein Zimmer.



Tag 12 - 14 Dienstag, den 05. bis Freitag 08. August 2003 ca. 2000 km Sozia

Am nächsten Morgen sollte es nun zunächst die Küste entlang gehen. Meine Augen blieben immer öfter offen und als ich in einer rechts Kurve mit dem gesamten Oberkörper über den Klippen hing fand ich das einfach nur genial. So richtig genossen habe ich das Soziadasein aber dann bei der Durchfahrt der Städte in Autokolonnen. Während das Fahren gerade dort im Stopp and Go besonders anstrengend ist konnte ich mich hinten in Ruhe umsehen und hatte praktisch eine Stadtbesichtigung...
Auch die Fahrt durch die Kurven genoss ich nun langsam immer mehr, und als ich zum ersten Mal die Fußraste kratzen hörte überzog nur noch ein Strahlen mein Gesicht, bedeutete es doch, dass ich durch mein Gewicht zwar das Mopped tiefer machte, aber einen runden Reifen doch nicht gänzlich behinderte. Die Streckenplanung überließ ich eigentlich komplett Hubert, der mich zwar immer mit einbezog, aber schließlich die Strecke fahren musste. Wer mehr über die Touren, die wir dann gefahren sind, über die teilweise sehr schönen Passstra0en und die anderen kurvigen Wege wissen möchte, der muss nun schon bei HoferB weiterlesen. Für mich wurde das alles zur Nebensache, ich freute mich nur noch an der Landschaft, aber vor allem an den Kurven. Von mir aus hätte es noch schneller und rasanter werden dürfen, ich fühlte mich da hinten absolut sicher. Ich weiß, er ist ein besonnener Fahrer, was ihn aber nicht davon abhält dort wo es geht am Gas zu drehen und Kurven eben auch mit Schräglage zu nehmen.
Abschießend muss ich sagen es war ein herrlicher Urlaub, ich habe viel mehr gesehen als ich mit den wenigen (ca. 500) Fotos wieder geben kann. Ich würde zwar keinem Anfänger die Pyrenäen empfehlen, ein wenig Bergerfahrung sollte schon sein, aber sonst kann es wohl jeder nachfahren. Es muss ja nicht unbedingt bei solcher Hitze sein. Auch ein Unfall ist nicht das schlimmste, solange es einen ADAC gibt, der einem wirklich so manches abnimmt, und man solch einen Fahrer dann für die Weiterfahrt hat.
Bilder vom 1. bis 3. Tag gibt es hier zu sehen.
Bilder vom 3. bis 6. Tag gibt es hier zu sehen.
Bilder vom 6. und 7. Tag gibt es hier zu sehen.
Bilder vom 7. bis 11. Tag gibt es hier zu sehen.
Bilder einer Sozia gibt es hier zu sehen.

Kommentare


ABSENDEN

Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Mhmm Det,
da hab ich wieder ganz andere Erfahrungen gemacht.
Wenn bei meinen diversen DB-Auto-Reisen ein Mopped quer auf dem Hänger gelegen hat, dann war\'s eine die keinen Hauptständer hatte, u.z. zu 100%.
;o) Jojo
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Offline
Mopedjeck
Na, mit den Berichten will ich mal einsehen und weiter meine 10 Pünklis verteilen, aber geb doch zu; Hat ja schon fast was von Harry Potter.
Hauptständer: Dieser ist nicht für diese belastung konstruiert. Leider habe ich es schon miterlebt, wie sich jemand über meinen gutgemeinten Rat hinweggesetzt hat, dieser dann auch prompt gebrochen ist und der ganze Krempel dann auf der Ladefläche lag. Glaubs mir, das tut nicht not.
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watak
@Mopedjeck
Ich war das ja auch gar nicht, das hat ein großer böser Mann gemacht...
ich wäre viel lieber mit der Kleinen weiter gefahren, aber dafür war sie halt zu verbogen...

Keine Fortsetzungsgeschichte, und das trotz langer Reise???
Geht eigentlich nur wenn es dann im Telegrammstil abgefaßt würde...
Aber ich denke, dann macht das lesen keinen rechten Spaß, deshalb werde ich das System mehrerer Teile beibehalten, zumindest wenn ich mehrerer Tage unterwegs war...
Gruß
Wally
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watak
@Jojo,
nö nö, an den Soziasitz kann ich mich doch gar nicht gewöhnen.
Die Fazer wurde in der Werkstatt innerhalb von 2,5 Tagen wieder fit gemacht, so daß ich sie am letzen WE schon wieder auf den Oberalppass und noch ein paar andere Pässe stellen konnte....
LG
Wally
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Ne Det,
lternative? Nicht wirklich!
Wenn man entsprechend viele Fotos einbinden will, dann geht das nur über einen mehrteiligen Bericht.
Mal so als Beispiel. Hätte ich alle Teile der Alpentour zusammengefaßt, dann würde er so 60 bis 70 Bilder enthalten und einen halben Kilometer Text. *fg*
Dafür treibt man selbst 1 GB-RAM an seine Grenzen. *g*
Leute mit Modem und 128 MB haben gar keine Chance mehr den Artikel komplett zu laden, von den Ladezeiten ganz zu schweigen!
Dazu kommt, das keiner hier sich 1/2 Km-Text tatsächlich antut! *gg*
Also, bekommt ihr das in, sowohl für die Hardware, als auch für nur begrenzt belastbare Leser schön in appetitlichen, bzw. verdaulichen Häppchen gereicht. *lol*
;o) Jojo
PS. Schwetz nicht. Natürlich gehört das Mopped auf den Hauptständer, falls vorhanden. :o)
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Offline
Mopedjeck
fällt mir nebenbei so auf! Man stellt kein Moped auf den Hauptständer und zurrt es fest. Sowas tut man einfach nicht!
Ansonsten:
Auch wenn eine Reise lang ist und viel passiert, gibt es eine alternative zu Fortsetzungegeschichten?
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watak
Mit dem Mopped durch die Pyrenäen, oder wie man einen Crashtest übersteht und dann als Sozia in den Alpen landet.  mehr...
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Hi Wally,
schöner Bericht, weniger schöne Fotos. *g*
Wer guckt sich schon gern gedötschte Moppeds an. *fg*
Im Ernst: Mein Beileid. Hab ich aber glaube ich schon mal gesagt. *gg*
Und gewöhn Dich nicht zu sehr an den Soziasitz!
;o) Jojo
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