TRIUMPH Tiger 800
Allgemeines: | Baujahr: | 2010 |
Technische Daten: | Hubraum: | 800 ccm |
Zylinder-Anzahl: | 3 | |
Leistung: | 95 PS / 70 KW | |
Höchstgeschwindigeit: | 210 km/h | |
Leergewicht: | 210 kg |
Serienausstattung: |
Das Tigerle
Modell:
TRIUMPH Tiger 800
Stärken:
power, sehr gutes fahrwerk, sehr wendig
Schwächen:
trunksucht
ich fange mal mit einem zitat aus einem anderen forum an:
"Zebra schrieb:
Wir -die zebraline und ich - waren gespannt wie Flitzbögen was das Tigerle angeht.
Für Nichtschwaben, eine Tigerle ist ein kleiner Tiger. Also eine Achthunderter.
...
Ich versuch es kurz zu machen => es ist potthässlich, wie alle BMW, es ist konstruktiver Schrott,
aber mit einem mutigen Preis.
...
Schrott, aus zwei Gründen.
Der Rahmen besteht aus einem Teil. Und zwar alles.
...
Schrott zwei ist der Seitenständer. Der ist nämlich aus Alu.
...
Beide Dinge, ein Rahmen mit angeschweißten Fussratenhaltern und einen Seitenständer aus Alu, habe ich in meinem Mopedleben noch nie bewußt gesehen.
...
Ach und noch was.
Es federt nicht. Speziell vorne. Ich bin zu leicht. Die Gabel vorne ist bockelhart.
...
Inzwischen kommen die ersten Artikel von besseren Zeitschriften die genau das bemängeln."
auch ich hatte jetzt das vergnügen, den kleinen tiger recht ausgiebig zu testen, allerdings mit den einschränkungen, die mir die einfahrvorschriften auferlegten. im gegensatz zum zebra bereitete mir das "tigerle" allerdings wirklich vergnügen:
E10 war gerade eingeführt, endlose diskussionen darüber in vollem gange und ich bekam die gelegenheit, ein tigerle auf den ersten schritten ins moppedleben zu betreuen. los ging es an einem samstag, 18:30 uhr vom parkplatz der firma medimax in teltow. es wurde bereits dämmrig und ich startete via spreewald in richtung oderbruch. da der tank nicht ganz mit treibstoff gefüllt war, tankte ich zunächst in ludwigsfelde voll. danach ging´s dann ab durch den spreewald, bei nunmehr echter dunkelheit. dunkelheit? nein! das licht des tigerle ist hervorragend. selbst mit abblendlicht konnte ich herrlich weit in die nacht gucken. nach anfangs recht gut asphaltierten straßen, wollte ich dann ab teupitz endlich mal wissen, wie´s denn mit dem fahrwerk auf anspruchsvollerem untergrund so aussieht. beste bedingungen für diesen test bietet die straße von teupitz nach groß köris, bestehend aus herunter gekommenem kopfsteinpflaster, gespickt mit asphaltflicken verschiedener größe. vom fahrwerk kamen klare rückmeldungen an alle körperkontaktstellen, das tier folgte jedoch wie auf schienen der von mir vorgegebenen fahrlinie. nachdem das so gut geklappt hat, steigerte ich das ganze und fuhr von klein köris quer durch den wald über die hermsdorfer mühle in richtung hermsdorf. der anfangs asphaltierte weg verwandelte sich unterwegs in einen betonplattenweg und endete als festgefahrerener breiter lehmweg. nach diesem stück waren meine arme und mein oberkörper sehr gut durchblutet. warm war mir auch. nach 200km hatte ich dann die 90km-strecke zu meinem kumpel an der polnischen grenze zurück gelegt und freute mich auf den nächsten tag.
am sonntag war ich um 7:00 uhr aus dem bett und startete um 9:00 uhr in richtung ostwärts der oder. mein kumpel testete vorher das "tigerle", war aber bereits nach ein paar hundert metern wieder zurück, da wegen des nebels sein visier vollständig beschlagen war. meinem visier machte der nebel nix. nur ein wenig naßkalt war´s. auf der ostseite der oder versuchte ich dann das ufer des flusses zu erreichen, um auf dem oderdamm weiter zu fahren, wurde jedoch durch den hohen wasserstand gestoppt. waren mir die fahreigenschaften der triumph bisher auch positiv aufgefallen, so traute ich ihr amphibische fähigkeiten dann doch nicht zu und kehrte zurück zur befestigten fernverkehrsstraße. nach 238km blinkte plötzlich ein gelbes lämpchen im cockpit auf und teilte mir unübersehbar mit, dass der brennstoff zur neige geht. nächste tankstelle auf polnischer seite in hohenwutzen, in unmittelbarer nähe eines grenzüberganges. katastrophe kann ich nur sagen! alle tankstellen waren dort hoffnungslos mit deutschen benzintouristen überfüllt. ich schätze wenn ich vorgedrängelt hätte, wäre ich gelyncht worden. also erstmal weiter gefahren bis zur nächsten ortschaft und dort zur offenbar nur insidern bekannten örtlichen tanke gerollt.
tanken leicht gemacht. die auswahl bestand übersichtlich aus super95, super+98 und diesel. keine verwirrenden Exx oder sonstige exotischen kraftstoffsorten. so macht das tanken spaß. und das gab´s dann auch zum überschaubaren preis von 1,29eur/l. danach konnte ich munter weiter in richtung norden fahren, immer auf der suche nach kleinen und kleinsten straßen, möglichst schlechter beschaffenheit. irgendwo zwischen stettin und gollnow wurde die auf der karte vorhandene straße dann auch so schlecht, dass der asphalt zunächst nur noch aus schlaglöchern bestand, dann zu betonplatten mutierte und unter einem riesengroßen misthaufen so klein wurde, dass sie verschwand und als sumpfige oderwiese auferstand. und genau dort stand ich dann auch drin mit dem tigerle. bei mir versanken die füßlein nur bis knapp über den knöchel, bei der triumph der hinterfuß bis kurz unter die schwinge. da half nur absitzen, auf dem bei trockenheit wahrscheinlich vorhandenen fahrdamm wenden und beten, dass der abwärtstrend in richtung erdmitte sich nicht fortsetzt. aber nach der aktion sah das tigerle erstmals richtig artgerecht aus. ich persönlich war von dieser optik ja begeistert, bis mir irgendwann der gedanke kam, dass der eigentümer des tierchens das eventuell anders sehen könnte... *räusper* nun ja, einiges ist ja während der nächsten kilometer dann auch wieder abgefallen. na jedenfalls hatte ich nach diesem erlebnis nicht mehr das bedürfnis in odernähe zu kommen und begnügte mich mit dem wasser der swine beim übersetzen mit der fähre nach bzw in swinemünde.
die fährübersetzung war übrigens kostenlos. jedenfalls wollte von mir niemand einen obolus haben. dieser service ist mir auch schon bei anderen fähren innerhalb polens aufgefallen. von swinemünde fuhr ich dann, jetzt wieder in D, auf schnellen straßen über usedom, anklam, woldegk, feldberg; templin und werbellinsee nach hause. diese straßen waren dem tigerle sicherlich auch recht, verlangte es doch inzwischen nach höheren drehzahlen und den damit verbundenen höheren geschwindigkeiten. das motorrad durfte dann bis nach der ersten inspektion ruhen. ich freute mich derweil auf die nächsten 700km mit dem baby, bis zum abschluß der einfahrphase.
mein fazit zur tiger 800:
- die vom zebra genannten kontruktiven schwachstellen sind nicht weg zudiskutieren (mich persönlich stört die rahmenproblematik eher nicht so sehr. dann wird nach einem sturz eben der rahmen gewechselt und ich bin in sachen geradeauslauf auf der sicheren seite).
- das fahrwerk ist sehr straff abgestimmt, jedoch für mich nicht unangenehm und durchaus reisetauglich.
- egal, wie die fahrbahnbeschaffenheit ist, das mopped meldet an den fahrer und macht anschließend präzise, schnell und zuverlässig das, was dieser verlangt. spurrillen, querrillen, schlaglöcher - alles kein problem.
- den "anfängertest", bremsen in schräglage, quittiert das tigerle lediglich mit verringerung der geschwindigkeit.
- das mopped ist wendig und fühlt sich leicht an (obwohl´s auch 209kg auf die waage bringt)
- der motor läuft spitze! ich ziehe nach dem wochenende zum ersten mal in erwägung, dass ein motorradmotor auch ruhig einen dritten "reserve"-zylinder haben darf. von vibrationen habe ich bisher (bis 6000u/min) nix bemerkt. es ist immer power da. warum allerdings das getriebe sechs, statt der maximal benötigten drei gänge hat, das weiß ich nicht.
- es ist das erste mir bekannte motorrad, mit dem ich in etwa so zügig fahren kann, wie mit meiner mz1000 und es ist auch genau so trinkfest. mit dem benzin, mit welchem ich mit der tiger 100km fahre, schaffe ich mit einer f800gs locker 140km.
insgesamt ist der kleine tiger meiner meinung nach ein schickes motorrad und wenn ich keines hätte, wäre dieses mopped ein echter kandidat. raufsetzen, wohl fühlen - das war auch das fazit meines kumpels nach ein paar hundert metern. meine mz1000sf würde ich allerdings nicht gegen ´ne tiger800 eintauschen. eines fehlt dem tiger: der guck-mir-hinterher-effekt.
"Zebra schrieb:
Wir -die zebraline und ich - waren gespannt wie Flitzbögen was das Tigerle angeht.
Für Nichtschwaben, eine Tigerle ist ein kleiner Tiger. Also eine Achthunderter.
...
Ich versuch es kurz zu machen => es ist potthässlich, wie alle BMW, es ist konstruktiver Schrott,
aber mit einem mutigen Preis.
...
Schrott, aus zwei Gründen.
Der Rahmen besteht aus einem Teil. Und zwar alles.
...
Schrott zwei ist der Seitenständer. Der ist nämlich aus Alu.
...
Beide Dinge, ein Rahmen mit angeschweißten Fussratenhaltern und einen Seitenständer aus Alu, habe ich in meinem Mopedleben noch nie bewußt gesehen.
...
Ach und noch was.
Es federt nicht. Speziell vorne. Ich bin zu leicht. Die Gabel vorne ist bockelhart.
...
Inzwischen kommen die ersten Artikel von besseren Zeitschriften die genau das bemängeln."
auch ich hatte jetzt das vergnügen, den kleinen tiger recht ausgiebig zu testen, allerdings mit den einschränkungen, die mir die einfahrvorschriften auferlegten. im gegensatz zum zebra bereitete mir das "tigerle" allerdings wirklich vergnügen:
E10 war gerade eingeführt, endlose diskussionen darüber in vollem gange und ich bekam die gelegenheit, ein tigerle auf den ersten schritten ins moppedleben zu betreuen. los ging es an einem samstag, 18:30 uhr vom parkplatz der firma medimax in teltow. es wurde bereits dämmrig und ich startete via spreewald in richtung oderbruch. da der tank nicht ganz mit treibstoff gefüllt war, tankte ich zunächst in ludwigsfelde voll. danach ging´s dann ab durch den spreewald, bei nunmehr echter dunkelheit. dunkelheit? nein! das licht des tigerle ist hervorragend. selbst mit abblendlicht konnte ich herrlich weit in die nacht gucken. nach anfangs recht gut asphaltierten straßen, wollte ich dann ab teupitz endlich mal wissen, wie´s denn mit dem fahrwerk auf anspruchsvollerem untergrund so aussieht. beste bedingungen für diesen test bietet die straße von teupitz nach groß köris, bestehend aus herunter gekommenem kopfsteinpflaster, gespickt mit asphaltflicken verschiedener größe. vom fahrwerk kamen klare rückmeldungen an alle körperkontaktstellen, das tier folgte jedoch wie auf schienen der von mir vorgegebenen fahrlinie. nachdem das so gut geklappt hat, steigerte ich das ganze und fuhr von klein köris quer durch den wald über die hermsdorfer mühle in richtung hermsdorf. der anfangs asphaltierte weg verwandelte sich unterwegs in einen betonplattenweg und endete als festgefahrerener breiter lehmweg. nach diesem stück waren meine arme und mein oberkörper sehr gut durchblutet. warm war mir auch. nach 200km hatte ich dann die 90km-strecke zu meinem kumpel an der polnischen grenze zurück gelegt und freute mich auf den nächsten tag.
am sonntag war ich um 7:00 uhr aus dem bett und startete um 9:00 uhr in richtung ostwärts der oder. mein kumpel testete vorher das "tigerle", war aber bereits nach ein paar hundert metern wieder zurück, da wegen des nebels sein visier vollständig beschlagen war. meinem visier machte der nebel nix. nur ein wenig naßkalt war´s. auf der ostseite der oder versuchte ich dann das ufer des flusses zu erreichen, um auf dem oderdamm weiter zu fahren, wurde jedoch durch den hohen wasserstand gestoppt. waren mir die fahreigenschaften der triumph bisher auch positiv aufgefallen, so traute ich ihr amphibische fähigkeiten dann doch nicht zu und kehrte zurück zur befestigten fernverkehrsstraße. nach 238km blinkte plötzlich ein gelbes lämpchen im cockpit auf und teilte mir unübersehbar mit, dass der brennstoff zur neige geht. nächste tankstelle auf polnischer seite in hohenwutzen, in unmittelbarer nähe eines grenzüberganges. katastrophe kann ich nur sagen! alle tankstellen waren dort hoffnungslos mit deutschen benzintouristen überfüllt. ich schätze wenn ich vorgedrängelt hätte, wäre ich gelyncht worden. also erstmal weiter gefahren bis zur nächsten ortschaft und dort zur offenbar nur insidern bekannten örtlichen tanke gerollt.
tanken leicht gemacht. die auswahl bestand übersichtlich aus super95, super+98 und diesel. keine verwirrenden Exx oder sonstige exotischen kraftstoffsorten. so macht das tanken spaß. und das gab´s dann auch zum überschaubaren preis von 1,29eur/l. danach konnte ich munter weiter in richtung norden fahren, immer auf der suche nach kleinen und kleinsten straßen, möglichst schlechter beschaffenheit. irgendwo zwischen stettin und gollnow wurde die auf der karte vorhandene straße dann auch so schlecht, dass der asphalt zunächst nur noch aus schlaglöchern bestand, dann zu betonplatten mutierte und unter einem riesengroßen misthaufen so klein wurde, dass sie verschwand und als sumpfige oderwiese auferstand. und genau dort stand ich dann auch drin mit dem tigerle. bei mir versanken die füßlein nur bis knapp über den knöchel, bei der triumph der hinterfuß bis kurz unter die schwinge. da half nur absitzen, auf dem bei trockenheit wahrscheinlich vorhandenen fahrdamm wenden und beten, dass der abwärtstrend in richtung erdmitte sich nicht fortsetzt. aber nach der aktion sah das tigerle erstmals richtig artgerecht aus. ich persönlich war von dieser optik ja begeistert, bis mir irgendwann der gedanke kam, dass der eigentümer des tierchens das eventuell anders sehen könnte... *räusper* nun ja, einiges ist ja während der nächsten kilometer dann auch wieder abgefallen. na jedenfalls hatte ich nach diesem erlebnis nicht mehr das bedürfnis in odernähe zu kommen und begnügte mich mit dem wasser der swine beim übersetzen mit der fähre nach bzw in swinemünde.
die fährübersetzung war übrigens kostenlos. jedenfalls wollte von mir niemand einen obolus haben. dieser service ist mir auch schon bei anderen fähren innerhalb polens aufgefallen. von swinemünde fuhr ich dann, jetzt wieder in D, auf schnellen straßen über usedom, anklam, woldegk, feldberg; templin und werbellinsee nach hause. diese straßen waren dem tigerle sicherlich auch recht, verlangte es doch inzwischen nach höheren drehzahlen und den damit verbundenen höheren geschwindigkeiten. das motorrad durfte dann bis nach der ersten inspektion ruhen. ich freute mich derweil auf die nächsten 700km mit dem baby, bis zum abschluß der einfahrphase.
mein fazit zur tiger 800:
- die vom zebra genannten kontruktiven schwachstellen sind nicht weg zudiskutieren (mich persönlich stört die rahmenproblematik eher nicht so sehr. dann wird nach einem sturz eben der rahmen gewechselt und ich bin in sachen geradeauslauf auf der sicheren seite).
- das fahrwerk ist sehr straff abgestimmt, jedoch für mich nicht unangenehm und durchaus reisetauglich.
- egal, wie die fahrbahnbeschaffenheit ist, das mopped meldet an den fahrer und macht anschließend präzise, schnell und zuverlässig das, was dieser verlangt. spurrillen, querrillen, schlaglöcher - alles kein problem.
- den "anfängertest", bremsen in schräglage, quittiert das tigerle lediglich mit verringerung der geschwindigkeit.
- das mopped ist wendig und fühlt sich leicht an (obwohl´s auch 209kg auf die waage bringt)
- der motor läuft spitze! ich ziehe nach dem wochenende zum ersten mal in erwägung, dass ein motorradmotor auch ruhig einen dritten "reserve"-zylinder haben darf. von vibrationen habe ich bisher (bis 6000u/min) nix bemerkt. es ist immer power da. warum allerdings das getriebe sechs, statt der maximal benötigten drei gänge hat, das weiß ich nicht.
- es ist das erste mir bekannte motorrad, mit dem ich in etwa so zügig fahren kann, wie mit meiner mz1000 und es ist auch genau so trinkfest. mit dem benzin, mit welchem ich mit der tiger 100km fahre, schaffe ich mit einer f800gs locker 140km.
insgesamt ist der kleine tiger meiner meinung nach ein schickes motorrad und wenn ich keines hätte, wäre dieses mopped ein echter kandidat. raufsetzen, wohl fühlen - das war auch das fazit meines kumpels nach ein paar hundert metern. meine mz1000sf würde ich allerdings nicht gegen ´ne tiger800 eintauschen. eines fehlt dem tiger: der guck-mir-hinterher-effekt.
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schöner Bericht! Mach noch ein Foto dazu, dann ist er perfekt! ;-)