Drifter62

Es hat halt gedauert...
Mit 18 den Einser gemacht (was ein Glück) und immer im Hinterkopf: Irgendwann kriegst du eine.
Zwanzig Jahre später...
Endlich sind alle Voraussetzungen und Gegebenheiten da um ein Motorrad zu kaufen, aber welches kommt für mich in Frage-habe doch schließlich überhaupt keine Ahnung von der Materie. Also, nicht langrum gemacht und die motorradfahrenden Kumpels und Bekannten von früher gefragt. Da war von A-Z alles dabei, aber jeder hat eigentlich nur seinen Favoriten empfohlen den er selber gerne sein eigen nennen würde, was wenig hilfreich war. Also habe ich mir die Frage gestellt was willst du eigentlich mit einem Motorrad machen und welchen technischen Stand sollte es haben?
Die Antworten die ich mir nach reiflicher Überlegung gegeben habe war dann klar.
Tourenfähig-auf jeden Fall
In der Lage sportliche Fahrweise auf den Asphalt zu bringen
Kat wegen mein Umweltbewußtsein
Als Sekundärantrieb einen Kardan (wartungsarm)
und als non plus ultra das ABS-Bremssystem
Nach dieser Vorgabe kommt man dann automatisch zu BMW ausgerechnet zu einem Hersteller der durch erzkonservatives Design bekannt ist. Na gut, trotzdem zum BMW Händler getigert und umgeschaut und dann steht da ein Sondermodell das in keinem Prospekt gestanden hatte. Was soll ich sagen das beschnuppern hat ca. 2 Stunden gedauert und es hat gefunkt. Danach noch einen Termin zum Probefahren ausgemacht.
Als der Tag des Probefahren dar war bin ich vom Job aus Freitag nachmittags zum Date mit der dicken Bayerin gefahren. Je näher ich meinem Ziel gekommen bin desto nervöser wurde ich. Ich hatte automatisch meinen Motorradunfall von vor annähernd 20 Jahren vor Augen. Damals habe ich eine scharfgemachte Enduro aufs Hinterrad gestellt und dem Nachbarn den Jägerzaun abgeräumt (die freuen sich heute noch alle wenn sie mich sehen). Dann war es soweit, Vollkontakt bei der Probefahrt, es war passiert ich habe mir endlich ein Motorrad zugelegt, eine BMW R 1100 RS. Die erste Saison war anfängerbedingt recht verkrampft und spitzärchig. Mittlerweile habe ich über 100000 km auf dem Buckel und lebe die Faszination „Motorrad fahren“ gerne und oft aus. Die Flucht aus der Bürgerlichen Ordnung mit seinen Zwängen und Überreglementierungen gelingt immer wieder. Der Flow aus Beschleunigung, Strecke. Kurven, Schräglage, Kraft, die wechselnden Eindrücke der Landschaft, das körperliche Erleben, Treffen von Leuten mit gleicher Gesinnung, mal gemütlich Touren oder auch eine flotte Linie zu fahren, machen für mich die Faszination des Motorradfahrens erst aus-ich möchte es einfach nicht mehr missen
;-))
Ich wünsche jedem der sich hier mal umgeguckt hat einen sauberen Grip, breites Grinsen bei der Schräglage, immer genug Asphalt unter dem Latsch und allzeit "Gute Fahrt".
lg