RP_Bj71
OfflinePERSÖNLICHES | |||
Geschlecht: | männlich | Mitglied seit: | 30.05.2004 |
Wohnort: | 50937 Köln | Fahrstil: | Keine Angaben |
Alter: | 53 |
Tach auch :-).
Mein Revier ist die Eifel, Ardennen und Bergisches Land hoch bis zum Sauerland oder runter in den Westerwald. Zu meiner persönlichen Lieblingsecke hat sich inzwischen Luxemburg gemausert: tolle Strecken auf denen sich eine Kurve an die nächste schmiegt, alle in bestem Zustand, wenig Verkehr und preiswerter Sprit. Was will ein Biker-Herz mehr? Von Köln aus ist das ganze auch noch locker im Rahmen von Tagestouren zu erreichen.
Tagestouren 500km sind bei mir immer gerne gesehen.... weiter lesen
Tach auch :-).
Mein Revier ist die Eifel, Ardennen und Bergisches Land hoch bis zum Sauerland oder runter in den Westerwald. Zu meiner persönlichen Lieblingsecke hat sich inzwischen Luxemburg gemausert: tolle Strecken auf denen sich eine Kurve an die nächste schmiegt, alle in bestem Zustand, wenig Verkehr und preiswerter Sprit. Was will ein Biker-Herz mehr? Von Köln aus ist das ganze auch noch locker im Rahmen von Tagestouren zu erreichen.
Tagestouren >500km sind bei mir immer gerne gesehen. Im Regelfall bin ich mit dem http://www.Biker-Board.com unterwegs (dort ist mein Nick nur RP). Egal ob Tour oder Stammtisch uns sind immer neue Gesichter willkommen :-).
Ich selbst fahre am liebsten in kleinen Gruppen damit das Tempo nicht zu sehr leidet, bin aber kein Raser - ich hänge am Leben.
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Ein Motorradfahrer ist nach einem Schiffsbruch auf einer abgelegenen Insel gestrandet. Nach 10 Jahren Einsamkeit sieht er eines Tages etwas auf dem Wasser treiben. Es kommt immer näher und näher. Nach einem Floß sieht es auch nicht aus, sagt er leise. Dann taucht aus den Fluten eine umwerfende Blondine auf, die einen Taucheranzug und eine komplette
Tauchausrüstung trägt. Sie geht auf den Kerl zu und fragt: Wann hattest du deine letzte Zigarette?
Vor zehn Jahren!, sagt er.
Sie geht auf ihn zu, öffnet die linke Beintasche ihres Anzugs und reicht ihm eine Packung frischer Zigaretten. Der Mann zündet sich eine an, nimmt einen tiefen Zug und sagt: Oh Mann, tut das gut!
Dann fragt sie ihn: Und wann hattest du deinen letzten Whisky?
Wieder antwortet er: Vor zehn Jahren!
Sie öffnet eine der anderen wasserdichten Taschen ihres Taucheranzuges, holt einen Flachmann heraus und drückt ihn dem Biker in die Hand. Er nimmt einen kräftigen Schluck und sagt: Oh verdammt, tut das gut!
Da greift die Blondine an den langen Reißverschluss an der Front ihres nassen Anzugs, der bis runter zu den Beinen läuft, und stellt die ultimative Frage: Und wann hattest du das letzte Mal echten Spaß?
Der Biker hüpft unruhig hin und her: Mein Gott! Sag jetzt nicht, du hast ein Motorrad da drinnen!
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Streetsurfing
Irgendwann in der Steinzeit kam ein Neandertaler auf die Idee sich auf den Rücken eines Pferdes zu setzen anstatt es zu essen. Der brutale Abzug des Gauls muß so bestechend gewesen sein, daß Neander beschlossen hat Pferde zum Angasen zu benutzen. Es steckt eben im Menschen. Alles was schneller ist als zu Fuß wird genüsslich zur Brust genommen. Rasen, bis zur Besinnungslosigkeit über die Landstrasse brettern, sich Schräglagen reinziehen, die entgegenkommende Autofahrer mit offenstehendem Mund und völlig fertig den nächsten Parkplatz suchen lassen, Warnschilder und Tempolimits grosszügig ignorieren, jeden anderen als Gegner betrachten und obendrein noch einen Heidenspaß haben. Heizen. Blasen. Jagen ...Uuaah! Klar, nicht jeder will und braucht das. Ist ja auch verboten und gefährlich. Man kann dabei sterben, im Rollstuhl enden, den Führerschein und viel Geld verlieren. Und trotzdem ist das gut durchwärmte Fahren auf Landstrassen die Essenz des Motorradfahrens. Du hockst auf dem Eisen, drehst am Gas und es geht vorwärts. Einfach nur vorwärts. Es tut so gut, wenn man Beschleunigung nicht am Tacho ablesen muss, sondern spürt wie es einem die Augen in Richtung Gehirn zieht, die Eingeweide gegen das Rückgrat presst und die Arme längt. Aber es muss gar nicht die Brachialbeschleunigung Marke "Tritt in die Nieren" sein. Es reicht immer wieder in langen Zügen die Geraden runterzufräsen und zu hoffen das eine Kurve kommt. Selbst auf einer Drossel-125er ist es äusserst vergnüglich das Motörchen arbeiten zu lassen, die Gänge im richtigen Augenblick reinzutreten und beim Geschwindigkeitskontrollblick auf die immer zorniger vorbeifliegenden Büsche zufrieden festzustellen, dass man an der nächsten Kurve entschlossen in die Eisen muss wenn es nicht "Hecke" anstatt "Ecke" heissen soll. Bremsen ist nicht lästig, sondern auch schön. Wer liebt es nicht? Zischend fahren die Kolben gegen die Scheiben, und je nach Untersatz ist die Bremswirkung ... äh ... hoffentlich richtig gut. Der Körper wird schwerer und schwerer, der Vorderreifen braust beleidigt am Asphalt und wenn es genau bin in die Ecke reicht war´s gut. Zeit für ein Geständnis, es gab eine Zeit in meinem Leben - so kurz nach dem achtzehnten - da waren BMW´s für mich das Sinnbild der Trägheit. Ich weiss nicht mal weshalb, aber ich war der festen Meinung, dass Leute, die BMW`s fahren, schlich und einfach Angst haben. Ist doch logisch: Wie kann sich jemand mit gesundem Menschenverstand ein so kreuzhässliches Ding wie eine K100 kaufen wenn er eine GSX-R haben kann? Oder irgendetwas anderes das aussieht wie ein Motorrad und nicht wie ein Küchengerät. Eines Tages feuere ich so recht fidel den Schwarzwald hinunter und sehe zu meinem grossen Entzücken in der Ferne eine BMW auf meine Strasse einbiegen. Nagelneu K100RS, Koffer aus dem BMW Zubehör-Programm, Systemhelme, korrekt gekleidete Sozia und am Lenker - dem Bauchumfang nach zu schliessen - ein Herr im besten Alter. Das klassische Feindbild! Mit einem Freudenjuchzer gingen bei mir alle Systeme auf Angriff, ich wollte dem alten Herrn zeigen was eine Harke ist. Fünf Minuten später, nachdem ich in diversen Ecken so knapp wie nur irgend möglich dem Einschlag entgangen war, musste ich mein Weltbild einer grundlegenden Revision unterziehen. Der alte Knabe hatte mir derart lässig die rote Laterne umgehängt, dass ich den Tränen nahe war. Und das Schlimmste: Er hatte mich warscheinlich nicht einmal bemerkt während die Dame auf dem Rücksitz derart gelangweilt wirkte, daß ich vermuten musste daß ihr das Geräusch der auf dem Boden schrappelnden Koffer altbekannt war. Andere Anekdote. Ich steh nach Feierabend am Streckenabschnitt Pflanzgarten der Nürburgring-Nordschleife. Den Berg herunter kommt eine Duc916, deren kernig gedrehter Desmo schon im Wald deutlich zu hören ist, der Fahrer schein mit Ernst bei der Sache zu sein. Heftiger Hang-off im Kurvenscheitel verhilft ihm jedoch auch nicht zum entscheidenden Speedvorteil gegenüber dem Mitsechziger und seiner metallic-braunen R100RT, der ihn locker aussen nimmt. Aufrecht sitzend, aus dem Radio weht Swingmusik, der weisse Bart quillt aus dem Helm. Perfekt. Was schliessen wir aus diesen Ereignissen: Geschwindigkeit ist Ansichtssache. Geschwindigkeit hat nur bedingt was mit dem gefahrenen Moped zu tun. Der locke Fahrer macht Tempo, nicht der gestresste. Der legt sich nur zielsicher aufs Ohr. Und: Ich will nie wieder das Genörgel der Gereiften hören. Jungs, ihr seid durchschaut! Ihr habt Euch doch mit den Horex, Max und anderen Trümmern auch ordentlich auf die Ohren gegeben, stimmts? Warum aber tun wir es alle, in mehr oder minder drastischem Ausmass? Antwort : Es ist schöner als Fliegen. Egal, ob es der beinharte Raser ist der tatsächlich versucht das Leistungspotenzial seiner Fireblade auszureizen, oder ob es sich um den mit mathematischer Präzision vorgehenden Ideallinienfuchs handelt, schnell fahren macht glücklich! Und ist vermutlich sogar gesund. Was soviel heisst, dass ihre Krankenkasse es empfehlen würde. Solange Sie nicht auf die Erde hauen ...
Aber das ist ein Thema für sich. Stürzen, darin sind sich die Experten einig, gehört zum Motorradfahren wie das Erbrechen zum Alkoholgenuss. Wer nicht kotzt, hat entweder nicht alles gegeben, oder enorme Übung. Ein kleiner Sturz ist besonders für Einsteiger unvermeidlich. Und wer hat schon aufgehört Fahrrad zu fahren, weil es ihm als Kind mit nichts als einer Badehose am Leib vom Drahtesel gerissen hat? Also Schluss mit dem Gejammer. Problematisch wird es erst wenn die Zahl der Stürze mit den erfahrenen Kilometern nicht abnimmt. Dann dürfte das gefahrene Durchschnittstempo ziemlich sicher über der natürlichen Reaktionzeit sowie vor allem dem IQ des Sturzpiloten liegen. Es ist aber auch ein heikles Thema. Denn Stürzen macht, bis auf Ausnahmen, keinen Spass. Obendrein fällt es sich mit steigendem Tempo härter. Ein bekannter deutscher Motorradtester hat mir das vor kurzem mit den Worten bestätigt: "Wenn du das erste mal aufschlägst, spürst du wie die Knochen brechen. Das ist ja noch okay. Beim 2ten mal splittern sie, das geht dir schon nahe. Beim 3ten Mal spürst du , wie sich die Splitter ineinander schieben, und ab da ist dir das Ergebnis egal" Diesen Worten ist nichts hinzuzufügen. Wie aber kann man Stürze vermeiden ohne langsamer zu werden? Als erstes zählt einzig und allein die Übung.
Man kann es nicht oft genug sagen: je mehr Motorrad man fährt, umso sicherer wird man. Motorradfahren funktioniert eben ganz anders als Autofahren. Während man an das Lenkrad eines Autos einfach ein Gehirn anschliessen müsste, um die Kiste nach links oder rechts zu steuern, ist es beim Motorrad unbedingt ein komplizierter Körpereinsatz notwendig und der ist Übungssache.
Zweite Regel: Ein Motorrad fährt dahin, wo der Fahrer hinschaut. Schwarze Katze von rechts? Einfach erschreckt auf die Mieze starren und es gibt eine weniger. Zu schnell am Kurveneingang? Eiserner Blick auf die Grasnarbe und es geht garantiert ab in die Büsche. Im positiven Fall heisst das aber, dass durch diszipliniertes Entlanghangeln an einer eindeutig ins Auge gefassten Linie selbst auf Strassen 3ter Ordnung furchterregende Tempi möglich sind. Die Augen dürfen dabei keineswegs dicht vor dem Motorrad kleben, sondern der Maschine weit vorauseilen. Der kluge Mensch lernt hieraus aber auch, dass ein Motorrad dann am sichersten bewegt wird, wenn man sieht, wohin es geht. Schonungloses Reinhalten is blinde Ecken ist etwas für die Rennstrecke oder für Bekloppte.
Dritte Regel: Schräglage. Schnelles Fahren ohne die psychische Fähigkeit zur Schräglage ist A nicht möglich und B zu gefährlich. A weil ein Motorad mit zunehmender Geschwindigkeit bei gleichbleibendem Kurvenradius einfach einen grösseren Schräglagenwinkel braucht. B ist die Geschichte dazu: wer hemmungslos in Ecken brät, die sich dann zuziehen und sich vor weiterem Abwickeln fürchtet, macht blitzartig den Abflug. Deshalb sollte man ständig an seiner persönlich möglichen Schräglage feilen, im Ernstfall ist das mehr Wert als jedes ABS, alle ADAC Mitgliedschaften und Protektorenkombis zusammen. Also runter mit dem Hobel, ohnmächtiges Vertrauen in den Griff der Straße kostet enorme Überwindung, aber die Belohnung ist wundervoll: Der Horizont verzerrt sich, als habe die Maschine Klauen und Zähne, hält sie sich am eingeschlagenen Radius fest, das Blut fliesst so wundervoll warm und zäh. Yippieh. Wer an seiner Schräglage feilt beschäftigt sich über kurz oder lang mit dem Grip seiner Reifen. dazu kann nur gesagt werden, dass in den meisten Fällen nicht der Reifen das Limit setzt , sondern die Straßenoberfläche. Deshalb gilt wieder Regel 2: Guck dir an wo du hinbrätst, und das rechtzeitig.
Vierte Regel: Dem Radius der Kurve auf der Aussenlinie so lange folgen, bis man deutlich den Kurvenausgang sichtet und erst dann nach innen vollstrecken. Wer in lockerer Racing-Manier die vermeitliche Ideallinie entlangglüht, kann sich unversehends in zuziehenden Kurven im Gegenverkehr oder auf dem Kühler eines LKW´s wiederfinden.
Regel 5: Hartes Bremsen in Kurven ist völliger Schwachsinn! Deshalb ist es ganz wichtig das korrekte Tempo vor der Kurve anliegen zu haben und nicht auf gut Glück ins Leere zu brettern. Auf Sicht fahren!
Wer diese Grundregeln testet, wird feststellen, dass er das Motorrad ganz anders zu sehen beginnt. Es macht viel mehr Spass, ist sicherer und als willkommener Nebeneffekt steigt auch der Schnitt. Alles paletti jetzt? Halt! Plötzlich ist das Tempo so hoch, das deine Hausstrecke auf einmal ganz anders aussieht. Also Vorischt. Dazu kommt, dass man sich um ein Vielfaches mehr konzentrieren muss, denn wer beim zügigen Aneinandersetzen der Regeln plötzlich eine vergisst, also sozusagen eine Masche fallen lässt, der hat schneller grosse Löcher in den Strümpfen als ihm lieb ist. Nun zu einem traurigen und ernsten Thema. Viel schlimmer als jede Hundekurve jede Diesellache und sogar schlimmer als ein verregnter Sommer ist der Polizist. Er ist der natürliche Feind des Street-Surfers. Es gibt zwar, das wissen wir, eine Menge lustiger Typen bei der Polizei, die sich nach Feierabend auf ihre ZXR werfen um sich den Streß vom Hals zu blasen, aber im großen und ganzen versteht der Polizist keinen Spaß. Das darf er auch nicht, denn sobald er lacht oder gar ein Auge zudrückt wird er entlassen. Andere Leute nerven, das ist sein Job. Er kann nichts dafür, deshalb muss man ihm auch nicht böse sein, sondern eher Mitleid haben. Früher haben Polizisten Verbrecher verhaftet, heute müssen sie Temposünder erwischen. Unseren klugen Lesern stellen sich vermutlich folgende Fragen: Warum gibt es Tempolimits? Sind Tempolimits notwendig? Wenn ich Temposündige, bin ich dann ein schlechter Mensch? Was raten mir die Experten? Die Antworten auf all diese Fragen beginnen mit dem durchschnittlichen Verkehrsteilnehmer: Der Autofahrer. Hat zwar vom Tuten, aber keineswegs vom Blasen eine Ahnung. Fahrzustände, die von einer gleichförmigen, einheitlich norminierten Fortbewegung abweichen, erschrecken ihn zutiefst. Er ist aber auch gar nicht in der Lage, solche Fahrzustände herbeizuführen, denn er steht meistens im Stau. Steh er nicht im Stau, sitzt er aber immer noch im Auto, und dieses Gefährt ist halt rein konstruktiv nicht in der Lage, aus eigener Kraft ungleichförmige Fahrzustände anzunehmen. Der Staat wiederum liebt seine Autofahrer und tut alles um die norminierte Fortbewegung zu unterstützen und gleichförmiger zu machen. Deshalb gibt es immer mehr autotaugliche, grade, breite und erzgrottenscheisslangweilige Strassen. An Stellen wo der Strasenverlauf noch der Topographie folgt, was sehr spannend sein kann, werden dann eben Tempolimits errichtet. Lange Rede, kurzer Sinn: Die meisten Tempolimits auf offenen Landstrassen sind rein sicherheitstechnisch ungefähr so notwendig wie Atombomben im Iran. Sie sind kein schlechter Mensch wenn Sie sich nicht an diese Limits halten, sondern nur ein illegaler Mensch. Selbst religiöse Menschen sollten prinzipell kein schlechtes Gewissen haben, denn der einzige der alles sieht, hat ja keine Tempolimits errichtet. Die Polizei arbeitet zwar daran, alles zu sehen, aber solange sie es noch nicht geschafft haben , wird es durchaus unbeobachtete Momente geben die man ausnützen könnte ... Tun sie also was sie wollen, und vergessen sie nie: Nur ein lebendiger und gesunder Mensch kann ein guter Motorradfahrer sein. Andernfalls ist er entweder eine Leiche oder ein Krüppel. Die Auswahl ist da leider sehr begrenzt ....
by Johannes Riegsinger http://www.riegsinger.com/ aus Motorrad-Magazin MO
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MehrSi
17 Fotos von RP_Bj71 / RP_Bj71's Modellgalerie
28.09.2010, 00:22 1 2
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