2 Tage, 14 Pässe und 792 km in den Alpen

2 Tage, 14 Pässe und 792 km in den Alpen

Eine kleine Tour durch die Alpen vom 12.7. - 13.7.2003 und zudem mein erster Bericht. :o)
Routenverlauf: 1. Tag: Feldkirch (A) - St. Luziensteig - Chur - Tiefencastel - Julierpass - St. Moritz - Berninapass - Fla. de Livigno - Pso. d´Eira - Pso. di Foscagno - Bormio - Gavia-Pass - Pso. del Tonale - Mendelpass - Kaltern - Girlan 2.Tag: Girlan - Auer - Cavalese - Canazei - Pso. Pordoi - Campolongo - Stern - Zwischenwasser - Furkelsattel - Bruneck - Strada del Sole - Brixen - Sterzing - Brennerpass - Innsbruck - Kematen - Kühtai - Ötz - Imst - Landeck - Arlbergpass - Feldkirch
Punkt 9.03 Uhr (wollten wir eigentlich nicht um 9Uhr fahren?) schwangen wir uns auf die Motorräder. Kurz an der Tankstelle vorbei und dann gings los. Erst noch etwas gemütlich da man ja vor den unzähligen Radarboxen im Liechtenstein etwas Respekt hat und dann mal schnell zum Aufwärmen über den St. Luziensteig nach Maienfeld gedüst.
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Weiter gings dann über Chur und die Lenzerheide immer auf der Route 3 über Tiefencastel richtung Savognin. Am Marmorera See legten wir den ersten kurzen Stop ein. Doch da war der Halt auch schon zu lang der der vorhin mühsam überholte Tross von Lkw und Autos ist schon an uns vorüber. Nun gut, also auf die Motorräder und wieder von vorne überholt, was sich auf der gut ausgebauten Straße zum Julier als nicht allzugroßes Problem darstellt. Sind wir nun an der Kolonne hinüber, können wir die sich den Pass hinaufwindenden Kurven und die Landschaft drumherun auch genießen. Die erste Passhöhe ist erreicht und schon gehts wieder abwärts am Silvaplanersee vorbei immer auf St. Moritz zu. Siehe da, stehende Kolonne, ich wage mich (und mit uns noch 3 weitere Motorradfahrer) vorzufahren - schon winkt mir jemand freundlich zu. Da ich mich nicht erinnern konnte in St. Moritz Bekannte zu haben, erkannte ich auchschon bald den vor mir stehenden Polizisten. *ui* Jeder von uns sollte 350 Fränkli Buße zahlen - ob wir den das Überholverbot nicht gesehen hätten? Keiner Schuld bewusst, versuchte ich es einmal mit der Antwort "Nein???" *uieh* Doch siehe da Glück gehabt! Der wohl ziemlich gestresse Polizist (er war wohl eigendlich da um die herumrollenden Oldtimer auf den Festplatz zu dirigieren) meinte schlichtweg: "Denn fahrand abr schnell witr!" ... noch etwas in ZWeifel ob er es ernst gemeint hatte bewegte ich mein Motorrad dann eher langsam als schnell durch St. Moritz um dann auch bald rechts Richtung Berninapass abzuzweigen. Immer noch etwas geschockt von der hohen Bußgeldandrohung nahmen wir die nächsten Höhenmeter etwas gelassener und mussten uns auch flugs von 3 kurzhosenbekleideten Italienern auf ihren BMW´s überholen lassen. Das konnte dann aber auch nicht wahr sein und so fuhren wir schleunigs hinterher um dann nur noch zu sehen wir sich an der Passhöhe wieder nach unten verschwanden. Wahrscheinlich war es ihnen auf 2330m Seehöhe doch "etwas" zu luftig. Nun gut, auch unser Wurstsemmel waren bald verdrückt und es ging weiter über den Fla. di Livigno, den Pso. de Eira und den Pso. de Foscagno richtung Valdidentro. Dann urplötzlich irgendwo hier mitten in der Pampa wird der Ruf nach einer Tankstelle ziemlich groß. Gottseidank mussten wir nicht zu lange suchen und was für ein Glück auf dem Schild stand "Aperto". Doch zu früh gefreut, denn trotz intensiver Suche konnten wir niemanden finden der nur weitestgehend zur Tankstelle gehörte. Vielleicht stand darum auf dem Schild "Aperto - Self Service"??? Dann der Blick in die Geldtasche und die Feststellung das man für einen 50Euroschein wohl öfters als einmal volltanken kann. Blieb uns also nix anderes über als in den "keine Ahnung wie der Ort hieß" zu fahren und i´m auf den ersten Blick einzig geöffneten Restaurant (um 12.58Uhr) zu wechseln. Irgendwie hatte der hinter der Bar mich verstanden und so standen wir kurze Zeit später wieder an der Tankstelle und trauten unseren Augen nicht, als wir Benzin für 0,674€ in unsere Tanks füllten. So preiswert hatten wir nicht einmal in Spanien getankt. Schade nur das wir den Tankwagen heute zuHause gelassen hatten! :o) Das Thema war also abgehakt und flott ging es weiter nach Bormio. Kurz einmal mit dem Gedanken gespielt doch das Stilfser Joch zu fahren,doch da waren wir an der Ausfahrt schon vorbei und der Gaviapass wartete auf uns. Also hinauf den Berg hieß nun die Devise und wir erklommen die Passhöhe über die schmalen oft mit Steinen und Löchern verunstaltete Straße und genossen nebenher die sagenhafte Landschaft. Nur Autofahrer möchte ich hier nicht sein, denn zu 70% ist die Straße so schmal das nicht einmal im Traum 2 Autos aneinander vorbeipassen und die überall bekannten Ausweichen hat man hier schlichtweg vergessen. Vor allem das es dann noch Menschen gibt die sich so was mit dem Wohnmobil geben müssen! *tztzzt* Dann sind wir also auf dem höchsten Punkt unserer Tour angelangt. Hinab gehts dann über ein paar niedlich winzige Kehren und und und ... Die letzten 2 Pässe für heute sind der eher unspektakuläre Pso. Tonale und der Mendelpass, der irgendwie immer nett zu fahren ist - und da ich irgendwie schon auf ein kühles Schwimmbad hoffte, vergaß ich vor lauter Fahren auch mal auf´s Fotografieren. Naja nach genau 350km kamen wir dann in unserer Pension (die gottseidank noch ein Zimmer frei hatten) an, sprangen kurz ins Schwimmbad hinterm Haus und ließen den Abend gemütlich in einem netten "Keller" ausklingen.
Der zweite Tag startete morgens um 8Uhr mit einem kräftigenden Frühstück um die Heimfahrt auch gut zu überstehen. Doch wie könnte es anders sein, wenn man schon im Südtirol und nahe der Dolomiten ist, muss man natürlich auch ein paar kurvige Bergstraßen mitnehmen und so waren es diesesmal das val die Fassa, der Passo Pordoi (wunderschöne, traumhafte Kurven-/Kehrenstraße), der Campolongo, der Furkelsattel und die Sonnenstraße (samt 2km Baustellenschotterpiste *grmpf* hab ich ein Enduro oder was?) die dran glauben mussten. Zurück nach Österreich erfuhren wir dann die alte Brennerstraße und weils so schön ist musste auch noch der Kühtai herhalten. Dann war´s dann aber auch schon langsam genug für den Tag und wir schwangen uns auf die Autobahn richtung Landeck. Kurz danach ist bei Thomas GPX die Reserve fällig - doch da kommt eh bald eine Tankstelle, dachten wir. Also mehr hoffend als fahrend nahmen wir die nachfolgenden Kurven unter die Räder und vermuteten nach jeder Ecke eine Tankstelle. Doch irgendwie kam sie nicht. Stattdessen entledigte sich mein Motorrad noch einem "lästigen" Metallteil das munter durch die Gegend flog. Na gut, Teil eingesammelt, eingepackt und *juhuu* nach 500m kam endlich die langersehnte Tankstelle. Jetzt war sie auch bitte nötig, denn der 16l Tank ließ sich mit 15,8l betanken! So, nun noch über den Arlbergpass und die Autobahn zurück nach Hause - denn nach den heutigen 442 Alpenkilometern reichte es mit den Umwegen endgültig.

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