4D-Alpentour 2006

4D-Alpentour 2006

Über Stock und Stein gemeinsam durch die Alpen
Vom 27. bis 30. Juli 2006 trafen sich in den Schweizer Alpen Alt- und Frischlinge, um gemeinsam einen Teil der Alpen auf dem Motorrad zu erleben. Von Willi’s Berggasthaus Beverin aus startete man und begab sich auf eindrucksvolle kurvenreiche Reisen. Die Heimkehr fiel allen schwer, denn längst konnte man nicht alles innerhalb dieser kurzen Zeit ergründen. Deshalb freut man sich schon auf das Jahr 2007, in dem die von Jens ins Leben gerufene 4D-Alpentour bereits ihr 6. Jubiläum feiern wird.
Donnerstag, 27. Juli: Aufbruchsstimmung
Am 27. Juli war es soweit: Exil-Sachse Jens bzw. Waschbaer89-Seite war nun endlich aus dem tiefsten Bärenwinterschlaf erwacht und musste sein Revier überwachen. Da aber während der letzten Monate Braunbär Bruno versuchte Jens das Revier streitig zu machen, trommelte er alle seine treuen Kumpanen zusammen um mit Ihnen nach weiteren Rivalen Ausschau zu halten. So fanden sich nach teils weiter Anreise von bis zu 1000 km Eva, Claudia (man munkelt sie beschütze den Waschbären auch in der Nacht), Olli, Anke und Frank, Andreas, Jürgen und Martina, Hartmut, Mario, Susanne, Kurt, Ester, Christian und meine Wenigkeit – Micha (ich konnte kurzfristig und spontan teilnehmen) bei Willi im Berggasthaus Beverin ein.
Von St. Gallen aus brachen Christian, Ester, Olli, Andreas, Martina, Jürgen, Mario, Anke, Frank und ich (alle nicht genannten fuhren andere Touren) am 27.07. dann auf und legten unsere Strecke durch das Appenzeller Land (St. Anton), das Rheintal, den Luzisteig (wo wir dann auch unsere hungrigen Mägen im zweiten Anlauf füllten)... ...und nach einem Abstecher durch das Fürstentum Liechtenstein schließlich hinauf zu Willi. Oben bei Willis Herberge begrüßten und schwatzten wir auch mit einer Gruppe von Oldtimer-Fahrern - sie fuhren unter anderem auf NSU und BMW mit Baujahren bis ins Jahr 1930. Sie stellten jedoch für Jens keine Revierkonkurrenz dar, da sie sich ja bereits in bärischer Rente befinden und wir unsere Pirsch somit beruhigt auf unterschiedlichen Strecken am Freitag, dem 29.07. beginnen konnten. Ich wurde dann noch zum Papparazzi auserkoren und schoss während der Fahrt als Sozius auf Christians BMW den einen oder anderen Schnapp und mal ein kleines Video während wir auf unseren Eisenrossen in den Bergen umherbrausten.
Freitag, 28. Juli: Reviererkundung
Jens wollte aber den Frischlingen sein Revier erstmal mit Bedacht näher bringen so dass diejenigen, die sich schon in den Alpen auskannten, zu einer längeren und kurvenreicheren Tour von 280 km aufbrachen.

Unsere Reise führte uns über den Julier Pass...

...und dann nach St. Moritz... ...und weiter nach Bernina und Livigno (zollfreies Gebiet in Italien)... ...und über den Flüela Pass.
Freitag Abend zog sich der Himmel dann bedenklich dunkel zu und ein tiefes Grollen und Blitzen zwang uns, schnell zu Willi aufzubrechen.
Natürlich durften zwischendurch auch kleinere Wartungsarbeiten am Federbein nicht fehlen, jedoch wo ist denn nur die Sicherungskugel hingefallen?
Eva und Hartmut, die eine andere Tour als wir fuhren und nach uns bei Willi wieder ankamen, mussten sogar fliegenden Gullideckeln ausweichen und auf einigen Pässen, auf denen wir kurz zuvor unterwegs waren, gingen dann auch einige Erdrutsche hinieder. Wir wischten uns den Schweiß von der Stirn und tranken bei Willi erstmal kühles Quöllfrisch und waren beruhigt, den Gewalten der Natur getrotzt zu haben.
In der Nacht wurde es dann aber sehr gruselig und bedrohlich. Ein Fluch aus dem Mittelalter, welcher bösen Reitern hoch zu Rosse in dunkler Rittermontur gewidmet war, belegte den einen oder anderen Kumpanen des Waschbären mit einem lauten und unrhythmischen Schnarchen. Anno 1527 hatte sich Haudrauffus, ein gar ruchloser Fürst mit seinem Gefolge hinauf zu Willi’s Urururgroßvater aufgemacht, um ihm die auf den Handelsstraßen gelegenen Reviere streitig zu machen. Willi dem I. gelang es aber, die Ritter in dunklen Rüstungen in die Schluchten zu stürzen. Er belegte sie und alle Ritter, die jemals hoch zu Rosse wieder in sein Gebiet eindringen sollten, mit dem Fluch des Schnarchens, damit sie in ihren Nachtlägern schnell aufzuspüren und in die Flucht zu schlagen wären. Der Fluch hatte aber auch einige der Motorradfahrer befallen, so dass man sie gut Schlafen hören konnte, was aber einigen anderen dann schlaflose Momente bereitete.
Samstag, 29. Juli: Gemeinsame Revierabsicherung
Samstag morgens sammelten die Schnarcher und Beschnarchten bei einem ausgiebigen Frühstück mit frischer Salami und Bergkäse von Willi’s benachbarten Freunden, frischer Milch, Marmelade, Brot und Brötchen die Energie, die Ihnen in der Nacht nicht zukam. Frisch gestärkt und frohen Mutes brach man erneut auf, um auf vielen Kilometern die Alpen zu genießen. Unsere Tour führte uns von der Vorderrheinschlucht... ...nach Obersaxen Affeier (ob da mal Obersachsen mit Affeneiern eingewandert sind?)... ...und nach Disentis... ...und dann über den Lugmanier... ...zur Staumauer Lago di Luzzone... Und hier seht ihr in einem Video, wie wir durch die Staumauer fuhren. ...und von da aus dann nach Belinzona... In diesem Video seht ihr einen Ausschnitt unserer Fahrt nach Belinzona. ...und dann ging es auf in Richtung St. Bernardino (den wir aber wegen Müdigkeit und der vorangeschrittenen Zeit nicht mehr alle hinauf fuhren)... ...und schließlich zurück zu Willi. In diesem Video seht ihr eine der zahlreichen Kurven, die wir meisterten.
Von den vielen Kilometern kehrten wir recht erschöpft, aber gesund und munter wieder im Berggasthaus Beverin ein. Nach einer Erfrischung unter fließendem Wasser genossen wir dann unser letztes 4-Gänge-Abendmenü dieser 4D-Alpentour und erquickten unsere Lebern mit Quöllfrisch, Drecksäcken (Cola+Bier), Kübeln (0,3 l Feldschlössschen), Panaché (Radler bzw. Alsterwasser) und Wein und füllten die Bergluft mit Benzingesprächen.
Sonntag, 30. Juli: Beginn der Heimreise
Ein Teil unserer Gruppe brach am Sonntag nach dem Frühstück dann zur Heimreise auf und einige wenige blieben noch einen weiteren Tag. Der Waschbär war’s zufrieden, denn er und alle seine Kumpanen hatten auf der Revierpirsch keinerlei böse Rivalen angetroffen und dieses nunmehr für ein Jahr markiert, so dass es bis dahin sicher ist. Es war wunderschön und einen Bruchteil unserer Eindrücke konnte man sich ja nun selbst anhand der Bilder und Videos einverleiben. Wer dieses Jahr noch nicht dabei war, wird dies vielleicht im nächsten sein. Im Namen aller die sich diesmal zusammen fanden, heißt es nun zum Schluss: Grüezi mitanand!

Vielen Dank an Christian und Susanne für die Bilder und die Videos!
Micha

Kommentare